7 x 64 : Welche Hülsen, Geschosse, Pulver und Matrizen ?

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Ich bin gerade am umdisponieren:

Ich werde mir wohl eine Titan 6 Luxus in 6.5 Creedmoor zulegen und mir dann
mit Hilfe einer Verriegelungsbuchse einen Lauf in 7 x 64 IX bauen lassen.

Frage: Was kostet so ein Lauf ungefähr in 65 cm Länge, Durchmesser 19 mm und 220 mm Drall ???
 
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Werter Juergen-

wenn ich mich nicht täusche, habe ich für einen LW #3190 HMT mit Systemgewinde für SAKO85,
MG18x1, Patronenlager .22-250AI/40° und Beschichtung Ilaflon vor zwei Jahren
um 920EURO bezahlt.

Informieren Sie sich bitte über die Länge des Übergangskonus und wählen Sie die
Dralllänge DL1-203mm/1-8".
Für die richtig derben Brummer...

derTschud, hat die "Matchbehandlung" vergessen...
 
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Vielen Dank ! Das hält sich ja im Rahmen.

Ich habe mal für 54 Geschosse im Kaliber 7x64 Brenneke und 7x64 IX ein paar
ballistische Daten ausgerechnet und in eine Tabelle geschrieben (siehe Anhang).

Erläuterung: Die Spalten Hersteller, Bezeichnung, Nr. , Gewicht, Länge sind selbsterklärend.
ST und FST sind Setztiefe und Führungssetztiefe. SD = sectional density. BC und BC Litz
die BC-Werte der Hersteller und einige wenige vom Bryan Litz nachgemessene Werte.
Drall sind Herstellerangaben zum Mindestdrall, bleifrei und Preis selbsterklärend.
Dann folgen Pulversorte, Lademasse, Ladeverhältnis (LVH), Abbrandrate und Maximaldruck.
Ferner die Geschwindigkeiten, der Stabilitätsfaktor und die Geschossenergie bei 0, 300, 600 und
1000 m. GEE ist die günstigste Einschussentfernung berechnet für eine Flugbahn maximal 2 cm über der Seelenachse. VB ist die Entfernung, bei der das Geschoss diesen 2 cm Bereich verlässt.
VB steht für "Vertrauensbereich". Drop und Drift sind der Geschossabfall und die Winddrift in 300 m Entfernung bei 10 m/s Seitenwind. Unter "2 kJ" steht die Entfernung, aber der das Geschoss weniger als 2.000 Joule Energie hat. Unter Cs die Entfernung, aber der das Geschoss
weniger als Schallgeschwindigkeit hat. Recoil ist der Rückstoß bei 4 kg Waffengewicht und
BL steht für "Barrel Life", also die Anzahl der Schüsse, aber der die Präzision nachlässt (theoretisch).
 

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  • Ballistik_7x64_Brenneke_65cm.pdf
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  • Ballistik_7x64_IX_65cm.pdf
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Interessante Tabelle! Danke fürs Teilen!

Deinen theoretischen Wert zu Barrel Life finde ich spannend. Wie eruierst du diesen?
 

Wheelgunner_45ACP

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Das Thema bei solchen Berechnungen ist immer, dass einige Parameter entweder vorher noch nicht bekannt sind oder durch den Berechnenden bestimmt wird.

Von daher hab ich sofort folgende Fragen:
- Welchen PMax hast du für die 7x64IX angenommen? Da nicht geC.I.P.t kann der ja frei gewählt werden
- Welche Hülsenvolumenia wurde verwendet. Als Beispiel: Meine Hülsen für meine 30-30A.i. sind im Volumen 8% über denen in QL hinterlegten. Hilft mir natürlich bei der V0
- Wie weit an den PMax bist du bei deinen Berechnungen gegangen?
- Es gibt Pulver die in der Simulation besser zur späteren Realtiät passen als andere.

Und zum Schluss: Eine Simulation ist eine Simulation! Die Realität kann kann dann ganz andere Werte vorweisen, sowohl Gasdruck wie auch V0.

Bevor die verbale Prügel kommt: Grundsätzlich kann jeder Verwenden was er will, das mal ganz klar. Hab ja auch Exoten im Schrank. Nur ob ich 5% unterschied bei der Wirkung im Wild merke? Und ob das im Verhältniss zum Aufwand steht? Das kann jeder für sich Entscheiden.
 
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Gelöschtes Mitglied 17007

Guest
Das Thema bei solchen Berechnungen ist immer, dass einige Parameter entweder vorher noch nicht bekannt sind oder durch den Berechnenden bestimmt wird.

Von daher hab ich sofort folgende Fragen:
- Welchen PMax hast du für die 7x64IX angenommen? Da nicht geC.I.P.t kann der ja frei gewählt werden
- Welche Hülsenvolumenia wurde verwendet. Als Beispiel: Meine Hülsen für meine 30-30A.i. sind im Volumen 8% über denen in QL hinterlegten. Hilft mir natürlich bei der V0
- Wie weit an den PMax bist du bei deinen Berechnungen gegangen?
- Es gibt Pulver die in der Simulation besser zur späteren Realtiät passen als andere.

Und zum Schluss: Eine Simulation ist eine Simulation! Die Realität kann kann dann ganz andere Werte vorweisen, sowohl Gasdruck wie auch V0.

Bevor die verbale Prügel kommt: Grundsätzlich kann jeder Verwenden was er will, das mal ganz klar. Hab ja auch Exoten im Schrank. Nur ob ich 5% unterschied bei der Wirkung im Wild merke? Und ob das im Verhältniss zum Aufwand steht? Das kann jeder für sich Entscheiden.

Er hat den Pmax. zu Grunde gelegt der im Datenblatt zur Patrone definiert ist.

Gruß
2RECON
 

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Wheelgunner_45ACP

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OK, aber ist die Patrone bei C.I.P. mit dem Gasdruck gelistet oder ist sie eine Wildcat? Da gibt es keinen Gasdruck als PMax. Da wird mit einer Ladung getestet und die steht auf der Prüfbescheinigung. Hab das Prozedere mit meiner 30-30 A.I. durch, weiss also wie es geht.

Hatte er beide Male auf 100% des in QL hinterlegten Gasdruck berechnet? Oder einen Sicherheitsabstand eingehalten und auf 90% berechnet? Wie genau passen die verwendeten Pulverprofile zur jeweiligen Patrone. Das kann in der Realität schnell Mal den Gasdruck deutlich verändert und man ist plötzlich um 500Bar zu hoch. Selber schon erlebt.
 
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Interessante Tabelle! Danke fürs Teilen!

Deinen theoretischen Wert zu Barrel Life finde ich spannend. Wie eruierst du diesen?

Es gibt bei "accurateshooter.com" einen Artikel über barrel life:
Dort ist auch ein Excel-Spreadsheet zur Berechnung des barrel life verlinkt.
Auch Thomas Sadewasser verwendet dieses Spredaheet in seinem YouTube-Kanal vprojekte:

Die Formeln aus dem Spreadsheet habe ich verwendet und in mein Excel-Spreadsheet
eingebaut, so dass der barrel life automatisch berechnet wird.

Leider kann ich das Spreadsheet hier nicht teilen, da die Forumssoftware keine
Excel-Dateien mag. Wer das Spreadsheet haben möchte, kann gerne eine PN
an mich senden. Im Spreadsheet kann man auch den Drall ändern und dann
werden die davon abhängigen Werte (Stabilität) automatisch berechnet.

Der Maximaldruck für 7x64IX - wie schon erwähnt - stammt aus dem Datenblatt von 2RECON.
Ich habe immer die Laborierungen dargestellt, welche die größte V0 bringen.
Also meistens Maximaldruck. Der Druck steht ja in der Tabelle!
Klar in der Realität stimmt das nicht immer, aber zum Vergleich verschiedener
Kaliber und Geschosse ist das hilfreich.

Das Hülsenvolumen stammt aus QuickLoad bzw. wird von QuickLOAD
aus dem Datenblatt von 2RECON berechnet.

Die Lauflänge habe ich oben im PDF mit 65 cm angegeben und so in QuickLOAD verwendet.

Der Stabilitätsfaktor wurde berechnet nach der Miller Formel, siehe auch hier

Ich denke, es ist jedem Wiederlader klar, dass in der Tabelle nicht gemessene
Werte stehen, die einfach so übernommen werden können.


Es geht mehr um den Vergleich der Kaliber und Geschosse und vielleicht um eine
Anregung fürs Pulver. Welche Pulvermenge man in seiner Waffe gefahrlos verwenden
kann, muss jeder selbst rausfinden.

Wenn jemand die Werte für bestimmte Geschosse sehen möchte, einfach hier
mitteilen, ich erweitere das dann!
 
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M.W.n. wird im Geltungsbereich der CIP mit max. 4400 bar beschossen, oder irre ich mich?
 

Wheelgunner_45ACP

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Kann durchaus sein. aber ein Wildcat- Beschuss läuft anders ab. Da wird im Prinzip von dir oder dem Büxxner eine Prüfladung bestimmt. Und damit dann getestet. Die steht dann auch im Protokoll, und das Protokoll gilt rechtlich sogar als Teil der Waffe.

Sieht dann so aus:
IMG_20210804_100923.jpg
 
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Hallo zusammen und vielen Dank für die bisherige Beratung !

Ich komme erst jetzt dazu Munition für meine 7 x 64 Brenneke herzustellen.

Als ich mit der OAL-Lehre ausprobiert habe, wie tief die Hornady ELD-Match 162 gr #28403 gesetzt werden müssen, damit sie an die Züge anstoßen, durfte ich erfahren, was das praktisch bedeutet, dass die 7 x 64 einen so langen Übergangskegel hat: Erst bei einer OAL von 92 mm stößt das Geschoss an die Züge.

Was bedeutet, dass ich es mindestens 7 mm tiefer setzen muss, damit die Munition ins Magazin passt und daher hat das Geschoss einen rotationslosen Geschoßweg von mindestens 7 mm.

Das hat mir nicht gefallen, da es ja immer heißt, ein geringer rotationsloser Geschoßweg sei vorteilhaft für die Präzision.

Mit .308 Win. kann ich Munition herstellen mit einem Streukreis von 5 mm auf 100 m.

Daher meine Frage: Was ist bei der 7 x 64 Brenneke drin? Und welche Trainingsgeschosse (möglichst für Long Range) und welche Jagdgeschosse (bis maximal 400 m) eignen sich am besten für die 7 x 64 Brenneke ?

Ich muss zugeben, dass ich mir über das Patronenlager der 7 x 64 Brenneke keine Gedanken gemacht habe. Ausschlaggebend für den Kauf waren der Drall von 8,66 Zoll und die mögliche Geschossenergie, die deutlich über .308 Win. liegt. Und der bessere BC der 7 mm Geschosse und die höhere "sectional density".

Vielen Dank für alle Hinweise !

Jürgen
 

Wheelgunner_45ACP

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Ich kenn gut schießende 7*64 und schlecht schießende 308Win oder .30-06. Und der Freebore meiner .375WbyMag hat auf die Präzision auch keinen negativen Einfluss. Bei dem Kaliber reichen mir allerdings unter 2cm/100m.

Am Ende wirst du es erst auf der Scheibe sehen
 
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Tja, oder man baut längere Patronen einzellader für "gut" und welche fürs Jagen im Magazin.

TTSX 150 und SST 162 sind schon schick.
 
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Tja, oder man baut längere Patronen einzellader für "gut" ...

Trainingsmunition könnte ich beliebig lang machen, da ich sie einzeln laden muss, aber das Problem ist die Führungssetztiefe. Wenn ich die Hornady ELD Match 162 gr auf 91 mm setze, sitzt sie nur noch 4,2 mm in der Hülse.

In meine Patronenboxen passen nur 90 mm lange Patronen, aber das Hauptproblem ist die Führungssetztiefe. Was brauche ich mindestens ? 6 mm ? Dann hätte ich 3 mm rotationslosen Geschossweg.
 
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