7X64 vs 7X65R Präzision

[Edelweiss]

Kurze Frage und vielleicht ne schnelle Antwort:

Ich habe auf einer, doch fachlichen Jagdseite gelesen:
Die 7x65R wäre nicht so präzise, wie die Randlose 7x64.

Vielleicht könnte mir einer erklären, warum dies so ist?
Oder vielleicht ist es auch einfach eine Falschaussage.

Macht der Schulterkonus α = 40°25'44 vs α = 40°31'32" soviel aus?

 

[Löffelmann]

Schnelle Antwort: Vergiss es.

Der Schulterkonus ist unerheblich. Der größere Unterschied liegt darin wie/wo die Hülse anliegt.
Dabei kann eine randlose Hülse Vorteile haben.
Am Ende liegt es aber in der Praxis an der gewählten Laborierung. Die Frage ist mehr akademisch als ein reales Problem beschreibend.

 

[Edelweiss]

Super Danke

 

[Lüderitz]

Die Antwort hängt auch mit den Toleranzen des Patronenlagers zusammen und natürlich mit der Waffe.
i.d.R. werden Kipplaufwaffen nicht so großen Schußserien unterzogen wie Repetierer. Daraus einen Präzisionsunterschied abzuleiten ist Hanebüchen.

 

[Thersites]

Ich habe einen Repetierer in 7x64 und einen Drilling mit 7x65R.
Der Drilling steht dem Repetierer in Präzision nicht nach.
Es zeigt sich sogar Folgendes: Er ist gegenüber Laborierungswechsel oder einem verölten Patronenlager wesentlich unempfindlicher.
Vielleicht, weil das Laufbündel nicht so schwingen kann.
Das hat aber mit dem Rand nichts zu tun.

 

[latschnhucka2]

...von welcher Präzision sprechen wir hier?

 

[Ewiger_Bock]

Horrido,

wenn es einen Präzisionsunterschied gäbe, das kann man aber weniger pauschal sagen und @Löffelmann hat das meiste auch bereits schon geschrieben, dann wäre die Schützenstreuung und die Streuung deiner Büchse in dem Falle deutlich größer. Wichtig für die Präzision ist auch, dass das Geschoss einen möglichst geringen rotationslosen Geschossweg besitzt und keinen Freiflug hat. Obwohl auch Geschosse bei längerem rotationslosen Geschossweg relativ präzise sein können.
Die 7x64 und 65R sind dafür gute Beispiele; sie besitzen zwar einen langen Übergangskegel, aber an der Präzision habe ich (und bestimmt auch viele andere Besitzer) überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil.
Also abschließend nochmal: wenn es einen Unterschied geben sollte (wage ich zu bezweifeln), dann wird er durch die Streuung der Laborierung, der Büchse, sowie des Schützen selbst deutlich überwogen.

Gruß
Bock

 

[Löffelmann]

Den geringen rotationslosen Geschossweg hab ich schon lange unter "Voodoo" abgeheftet.
(Wie einiges andere "Wichtige" auch.)

 

[Christian5884]

Hier das Anschussbild meiner BBF in 7x57r, das kann mein Repetierer nicht besser...

 

[Silenthunter]

Etwas OT, aber wegen dem rotationslosen Weg: ist bei der 6,5x57 und R genau das selbe. Da könnte man auch die beiden miteinander Vergleichen. Und bisher sah ich beide Kaliber in verschiedenen Waffen sehr präzise schießend und das mit den kurzen 95grs Vmax/100grs BallisticTip.

 

[josefbauer]

Führe sowohl die 7x64 (MS Büchse) als auch die 7x65R (Ferlacher BBF mit verlöteten Läufen). Einen von der Randform der beiden Patronen abhängigen und signifikanten Präzisionsunterschied konnte ich nicht feststellen. Das hängt m.M.n. von den waffentechnisch vorgegebenen Voraussetzungen ab. Mit der BBF werden bei mir die Streukreis nur aus kaltem Lauf (d.h. wirklich nach jedem Schuss auskühlen lassen) ermittelt. Der 2. Schuss aus warmen Lauf ist bei meiner BBF schon rd. 2cm höher und der 3. Schuss mindestens 5cm. Ich glaube, das die angeblich mangelnde Präzision von Randpatronen aus dem Wärmeverhalten kombinierter Läufe abgeleitet wird.
Randpatronen wie z.B. 7,62x54R, .303Brit aber auch .30-30 Win aus Repetiergewehren verschossen, ergeben ja durchaus hervorragende Präzision.

 

[Löffelmann]

Ich glaube, das die angeblich mangelnde Präzision von Randpatronen aus dem Wärmeverhalten kombinierter Läufe abgeleitet wird.

Nein, es ist nur so dass eine Hülse "irgendwo" anliegen muss. Das kann auch der Hülsenmund sein, wie bei einigen Kurzwaffenpatronen.

Für eine Büchse ist der Unterschied zwischen Rand oder Schulter dabei schon von Bedeutung - aber nicht für den "normalen" Anwender.
Das wird erst dann wichtig wenn man Halskalibrieren und ähnliche Scherze im Sinn hat.
Eine gute Laborierung ist aber auch ohne solche Sachen eine gute Laborierung - und eine schlechte Labo wird immer eine schlechte bleiben. Daher ist der Unterschied zwischen "R" und "Nicht-R" in aller Regel vernachlässigbar wenn man nicht nach sportlichen Pokalen schielt.

 

[Wilde Jagd]

ceteris paribus wird gerne missachtet, bei Beachtung gäbe es die meisten Diskussionen nicht