98K Baujahr 43 chemisch reinigen?

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Wie genau würdet ihr die Stahlwolle verwenden? Und welche?
0000er Stahlwolle, eine Bronzebürste damit umwickeln, das ganze in AquaClean, Hoppes oder einem anderen guten chemischen Reiniger getaucht und durch den Lauf schieben bis es aus der Mündung raus ist, abschrauben und wieder von vorn.

Alternativ gibt es zB bei Henke die JB Laufpaste, diese wirkt vergleichbar und beseitigt jahrzehntealten Schmodder aus dem Lauf.

Bei beiden Methoden besteht keine Gefahr für den Lauf.
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Mich würde es nicht wundern, wenn es nach den ersten Reinigungserfolgen, die Patches und vor allem Filzpfropfen beim Durchziehen an den freigelegten Rostnarben zerfetzt.
 
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Dann sollte ein BÜMA drüberschauen und beurteilen ob die Verwendungssicherheit noch gegeben ist:unsure: Danach kann man die (geringfügigen) Rostnarben mit entsprechender (tomback) Mun glattschießen, wäre nicht der erste "rostige" 98er der besser Schießt als manche Pseudosniperwaffe. :D
 
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Rübezahl

Guest
Nun gut, vielen Dank. Ich werde das mal in Angriff nehmen und berichten.

Ich melde mich wieder.
 
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Die harten nehmen auch Backofenspray, nach dem ziehen lassen mit Wasser gründlich spülen und einölen.
 
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Also,
6-10cm das deutet schonmal auf ein Problemchen hin.
Obs am Schmutz liegt wird man nach dem reinigen sehen.

Zum ersten:
Reinigen mit 0000 Stahlwolle und Öl macht dem Stahllauf mal GARNICHTS!
(Heym hat das früher zur reinigung seiner Läufe sogar empfohlen!)

Das Problem bei alten Läufen die "konventinell" (also meist nicht richtig) gereinigt wurden ist Lochfras. (Das sind kleine Poren, ähnlich wie ne Schwammoberfläche)

Wenn man hier chemisch reinigt löst man den in den Poren reingeriebenen Geschossabrieb und Pulverresten heraus. Der erfolg ist hinterher ein optisch sauber wirkender aber "rauher" Lauf bei dem sich erst wieder die Poren zuschmieren müssen um "einigermaßen" auf Präzision zu kommen.

Soviel mal zum Hintergrund warm Läufe nach dem Putzen oft erst "einige Schuss brauchen" um wieder einigermaßen zusammen zu schießen.

Mein Reingungsablauf:
1.
Falsches Schloss reinstecken
A:10x mit Broncebürste durch (an gutem Putzstock!)
B: Mit Patch den Schmauch rauswischen
C: Patche mit Robla Sol Mil tränken (Ziemlich das aggressivste was es gibt!) Lauf damit benetzen
D: 10min warten
E: Mit Patch rauswischen

2.
Jetzt so lange wieder bei A anfangen bis nichts blaues mehr rauskommt.
Wenn mann fertig ist Lauf mit Ballistol o.ä spülen und durchputzen. (Robla verrostet dir sonst über Nacht den Lauf!)

3.
Wenn Lauf sauber ist mit JB'S oder VFG Laufreinigungspaste polieren. (Das dauert ne weile!)
Immer mit falschem Schloss und Patch!

4.
Gerade bei alten Läufen kann es sinnvoll sein die Laufvorweite mal zu prüfen und die Mündung zurückzusetzen. Das hilft gelegentlich um wieder vernünftige Streukreise hinzukriegen!



Info 1:
Patche reingen besser als Filze
Info 2:
Lauf fluten mit Laufreiniger nützt nix, weil Sauerstoff zur Reaktion des Reinigers mit dem
Kupfer benötigt wird (ist eine Kupferoxidation) Deshalb auch imemr wieder Oberfläche mit Bürste "aufrauhen"
Info 3:
Wenn Du faul sein willst und es unbedingt über nacht einweichen lassen willst. Nimm Milfoam Schaum.
 
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Guten Tag,

ich besitze einen 98K Baujahr 1942. Militärisch geschäftet, kleine Schiene und Leuchtpunkt. Genutzt wird er für Drückjagden. Ich mag ihn sehr, und möchte nichts daran ändern. Der Lauf ist leicht matt und ergibt auf 100m einen Streukreis von etwa 6-10cm. Sie wird konventionell gut gepflegt. Nun zur Frage, sollte ich überhaupt und wenn ja wie genau, eine chemische Reinigung durchführen?

Dankeschön

Rübezahl

Hat er denn jemals besser geschossen ? Also wenn der jetzt vom Opa ist und mit der selben Munition schlechter schießt könnte man mal über eine Reinigung nachdenken. Schaden kann es nicht, du musst dann aber den Lauf wieder an die neue Munition "gewöhnen", es müssen sich meistens erst mal Ablagerungen bilden.

Wenn du den aber irgendwoher hast würde ich vielleicht noch mal ein par andere Munitionssorten durch jagen, gerne auch ganze Packungen. Auch mal die günstigen, bei alten Waffen sind die teilweise echt gut.
 
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Robla Solo Mil wenn alles nichts hilft, wirkt und stinkt brutal.
Angenehmer ist Milfoam Forrest Bore Cleaning Foam, benötigt aber auch mehrere Durchgänge und ist teurer.
 
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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
1. Lauf verschliessen & 24h mit dem chem. Reinigungsmittel deiner Wahl fluten.
2. Mit der Reinigungsbürste am Putzstock (kriegste bei jedem Büma der was taugt) schön durchfiedeln.
Abrieb & Schmutz wird wie Sau rauskommen.
3. Mit Putzstreifen & Putzstock sauber stossen.
4. Mit Putzbürste & viel Waffenfett einfetten.


Muss halt vor jedem Schiessen kurz ausgestossen werden sonst -> Fettschuss.
Von Stahlwolle & solchem Schrott welcher nur dem eigenen Geiz geschuldet ist, lass ich die Finger.
 
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1. Lauf verschliessen & 24h mit dem chem. Reinigungsmittel deiner Wahl fluten.
2. Mit der Reinigungsbürste am Putzstock (kriegste bei jedem Büma der was taugt) schön durchfiedeln.
Abrieb & Schmutz wird wie Sau rauskommen.
3. Mit Putzstreifen & Putzstock sauber stossen.
4. Mit Putzbürste & viel Waffenfett einfetten.


Muss halt vor jedem Schiessen kurz ausgestossen werden sonst -> Fettschuss.
Von Stahlwolle & solchem Schrott welcher nur dem eigenen Geiz geschuldet ist, lass ich die Finger.

Du bist dir schon dessen bewusst, das verschiedene chem. Reiniger Sauerstoff zum reagieren brauchen, um die verschmutzungen "wegzuoxidieren" da bringt das Fluten über längere zeit nix:unsure:
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Du bist dir schon dessen bewusst, das verschiedene chem. Reiniger Sauerstoff zum reagieren brauchen, um die verschmutzungen "wegzuoxidieren" da bringt das Fluten über längere zeit nix:unsure:

Doch sicher bringt das was! Mehr Umsatz für den Hersteller und die Waffe ist fast so sauber wie zuvor, also noch mehr Umsatz für den Hersteller....... und du sagst das bringt nichts 😉
 
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Na vielleich habe mich nicht richtig ausgedrückt, es bringt gegenüber der durchwischmethode keine signifikanten Vorteile ausser einem stark erhöhten verbrauch von Amoniak.
Nachzulesen übrigens hier:
Cu0 ? Cu2+ + 2 e- > ET=+0,35 V
0,5 O2 + H2O + 2 e- ? 2 OH- > ET=-0,20 V (pH=14)

Sprich, Kupfer ist das stärkere Oxidationsmittel, bleibt also selber in der reduzierten Form, also liegt weiter als Feststoff vor. Durch die Anwesenheit des Komplexbildners wird Cu0 ? Cu2+ + 2 e- auf ET=-0,1 V herabgesetzt. Kupfer reagiert also in diesem Fall als wäre es unedler.

Jetzt kann folgende Reaktion ablaufen:



2 Cu + 8 NH3 + 2 H2O + O2 ? 2 [Cu(NH3)4](OH)2 kann man auch so schreiben, ist letztlich das Selbe:
2 Cu + 8 NH3 + 4 H+ + O2 ? 2 [Cu(NH3)4]2+ + 2 H2O


Quelle auf Seite 1438 in: A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
 
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Na vielleich habe mich nicht richtig ausgedrückt, es bringt gegenüber der durchwischmethode keine signifikanten Vorteile ausser einem stark erhöhten verbrauch von Amoniak.
Nachzulesen übrigens hier:
Cu0 ? Cu2+ + 2 e- > ET=+0,35 V
0,5 O2 + H2O + 2 e- ? 2 OH- > ET=-0,20 V (pH=14)


Sprich, Kupfer ist das stärkere Oxidationsmittel, bleibt also selber in der reduzierten Form, also liegt weiter als Feststoff vor. Durch die Anwesenheit des Komplexbildners wird Cu0 ? Cu2+ + 2 e- auf ET=-0,1 V herabgesetzt. Kupfer reagiert also in diesem Fall als wäre es unedler.

Jetzt kann folgende Reaktion ablaufen:


2 Cu + 8 NH3 + 2 H2O + O2 ? 2 [Cu(NH3)4](OH)2 kann man auch so schreiben, ist letztlich das Selbe:
2 Cu + 8 NH3 + 4 H+ + O2 ? 2 [Cu(NH3)4]2+ + 2 H2O



Quelle auf Seite 1438 in: A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.

:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
98K Baujahr 43 chemisch reinigen und dann daß!
nicht böse sein, musste sein.
 

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