Je geringer die Vo und je geringer die (Pulver)gasmenge (also je offensiver das Pulver und je weniger Pulver die Ladung hat und je größer das Laufinnenvolumen (dicker das Kaliber und länger der Lauf) umso
technisch sinnvoller wäre ein SD.
Das erreicht man idealerweise mit Unterschallmunition, da hier der ebenfalls im gehörgefährdeten Bereich liegende Geschoßknall (ensteht wenn ein Geschoß schneller als 331m/s, bei Meereshöhe und, glaube 20°C, fliegt) wegfällt.
Da handeslübl. Munition wie .22WMR, .22Hornet, 5,6x35R Vierl., .222 und .223Rem. mit ihrem Mündungsknall eh weit niedriger liegt, als stärkere Patronen (ab .22-250 aufwärts), ist hier auch bei einer Dämpfung um 20-30dB (übliche Dämpfleistung der meisten SD) ein herrunterreichen aus dem gehörgefährdeten Bereich (ab 115dB) möglich.
Da die dB (Dezibell) Angaben nicht linear sondern logarythm. sind, erscheint eine Erhöhung um jeweils 3dB als "doppelt so laut". Das heißt: Ein Geräusch von 103dB wird vom Gehörsinn als doppelt so laut empfunden, wie eines von 100dB.
Als kleiner Anhaltspunkt: die Luftschutzsirenen vom Typ E57, die auf vielen Feuerwehr- und öffentl. Gebäuden in Dtl. stehen, haben auf 3m Entfernung eine Schalleistung von 130dB und auf 30m noch 101dB. Jeder weiß, wie die Ohren "sausen", wenn das Ding mal losgeht.
Ca. 1,5m von der Mündung (also die Entfernung der Laufmündung zum Ohr des Schützen) beträgt der Schalldruck einer Mittelpatrone wie 7x64, .308Win., .30-06, 8x57JS so um die 145-150dB, je nach Lauflänge und Pulverladung.
Magnumpatronen wie 6,5x68, .300Win.Mag., 8x68S liegen so bei 150-155dB.
Flinten Kal. 12 und 16, sowie stärkere KW-Kaliber wie .45ACP, .38Spezial, 7,65mmLuger und 9mmLuger liegen so bei 140dB, stärkere wie .357 und .44Mag. wie die mittleren Büchsenpatronen bei 145-150dB.
.22lfB aus Gewehrläufe liegt bei 120-125dB, Hornet, die beiden kleinen Remingtons so um die 130-135dB.
Von diesen dB-Werten kann man sich jetzt die Dämpfleistungen der einzelnen SD abziehen und sieht dann was vorraussichtlich an gedämpftem Schalldruck übrigbleibt.
Um aus dem gehör-/gesundheitsgefährdenden Bereich zu kommen muß dieser dann unter 115dB liegen.
Liegt er höher, ist die Dämpfung um die 25-30dB zwar spürbar, es scheint den Ohren auch "wohler zu tun", ist aber nur scheinbar so, denn die feinen Höhrverven werden dauerhaft ab 115dB geschädigt, ob der gedämpfte Knall nun persönl. einem was ausmacht oder nicht.
Ich vergleiche es immer gerne mit einem Schwimmbecken voll Wasser und 250cm tief.
Auf dem Grund stehen zwei Nichtschwimmer. Der eine ist 180cm groß der andere nur 150cm.
Auf denb ersten Blick scheint der größere besser dran zu sein, da er näher zur Oberfläche ist.
Nützt ihn im Endeffekt aber auch nix, daß bei ihm "nur" 70cm zum atmen fehlen anstatt, wie beim anderen, 100cm.
Also: SD weil´s "hipp" ist und für´s eigene Gewissen. Für´s Gehör/Gesundheit nützt er nur, wenn er den Schall auf unter 115dB dämpft (bei hoher Schußzahl wie z.B. Sportschützen sogar auf unter 90dB).