Ab welchem Monat können Kitze allein überleben?

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Moin zusammen,
ich hatte zwar bereits mehrere Threads hier gelesen, aber mir fehlt dennoch eine konkrete Aussage! Fakt ist ja, dass Kitze etwa 6 Monate gesäugt werden.

Aber ab welchem Monat können Kitze ohne Ricke überleben? Der Grund warum die Ricke nicht mehr da ist, tut in diesem Fall nichts zur Sache.
Mich interessiert einfach, ab welchem Monat ein Kitz etwa 80%-90% Überlebenschance hat. Ist das bereits ab August der Fall, oder vielleicht doch erst ab Mitte Oktober?

Für konkrete Antworten mit kurzen Begründungen wäre ich dankbar 😉
 
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24 Dez 2012
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Ab dann wenn die Geis es vertreibt.:rolleyes:
Tolle Antwort.🙄 Typisch Cast.🙄
Jung vor alt ist sicher jedem geläufig, trotzdem kann es passieren, dass man über lange Zeit ein weibl. Stück Rehwild als Schmalreh ansprechen konnte, da über Stunden kein Kitz zu sehen und die Spinne unauffällig ist. Dann und nur dann kann es sein eine Ricke versehentlich zu erlegen. Zu dem beschi..enen Gefühl kommt dann noch die Sorge was mit einem eventuellen Kitz geschieht
 
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Das "Können" hängt von der Revierstruktur, der Witterung und eventuellen Prädatoren ab. Theoretisch (physiologisch) kann ein Kitz spätestens ab der Blattzeit ohne Muttermilch auskommen und überleben. Ist die Umwelt "zu rau", so dass es die Führung durch die Ricke braucht, dann sieht das mit den 80% ab da schon anders aus. Ab den 5 Monaten (etwa November) ist das Überleben auch ohne Ricke überwiegend gesichert.
 
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Hab seit ca. drei Wochen ein Bockkitz auf der Kamera, vollkommen unregelmäßig, immer ohne Geiß.
Scheint vollkommen unerfahren aber nicht abgekommen oder schwach, evtl hat es ein Mitjäger heute erlegt.
Was mit der Geiß passiert ist, keine Ahnung. Aber es schien zumindest körperlich ganz gut durchgekommen zu sein.

Von daher würde ich schlussfolgern ab ca. sechs Monaten stehen die Chancen gut
 
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14 Feb 2006
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Das hängt von vielen Faktoren ab und kann nicht generell beantwortet weren. Fragst einen Öko dann kommt dieser Zeitpunkt eher. Man muss zwischen kümmern und dahinsiechen bis zum verenden unterscheiden. Der Winter spielt dabei eine große Rolle. Im frühen Stadium auch der Fuchs in großen Ausmaß. Sicher wird ein Kitz in den meisten Breiten schon nach 4 oder 5 Monaten "überleben". Die Frage ist wie. Einen Laufschuss überlebt auch ein Reh.
 
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18 Mrz 2018
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Für die Aussage werde ich wahrscheinlich gelyncht, aber ich würde mal behaupten, dass bei den aktuellen Wintern im Flachland auch ein gesundes Kitz, das im August seine Mutter verliert durch Verkehr, Krankheit, etc. zu 90% überlebt.
 
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24 Mai 2019
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Sie äsen sehr früh Grünzeug, bereits ab Sommer...jetzt im Oktober, ist die Milch schon längst nicht mehr lebensnotwenig; Gesäuge der Ricke bildet sich auch bereits deutlich zurück.

Überleben ohne Führung ist hart, aber möglich...Kitze ohne Ricke werden sehr heimlich, aber sie kennen längst alle guten Äsungsplätze.
Meist ergibt es die immer mal vorkommenden schwächsten Jährlingsstücke des nächsten Frühjahrs.

Die Natur regelt selbst mehr, als wir uns oft eine Vorstellung davon machen...
 
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Was mit der Geiß passiert ist, keine Ahnung.

Kitze sind teilweise schon mit wenigen Wochen deutlich von der Ricke entfernt aktiv. Ich habe schon gefleckte Kitze, die gerade die ersten Blätter ästen, 80m entfernt von der Ricke rumbummeln sehen. Jetzt können die schon mal 100, 200m und mehr auseinder stehen. Dass Du die Ricke nicht zusammen mit dem Kitz auf einem Bild hast heisst also nicht zwangsläufig, dass die weg ist.
 
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Wie schon mehrfach geschrieben, hängt das wohl auch maßgeblich von den Revierverhältnissen ab. Neben der Witterung und vorhandenen Äsung könnte ich mir vorstellen, dass verwaiste Kitze v.a. durch territoriale Geißen das Leben schwer gemacht bekommen, sprich, wo die Biotopkapazität zu Beginn des Winters schon erreicht ist, werden dort verwaiste Kitze mit die ersten Opfer sein. Wo die Lücken in den Reihen der adulten Stücke im Herbst größer werden, ist auch für ein verwaistes Kitz eher eine Nische übrig...
 
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Cast hat es auf den Punkt gebracht. Wenn es keine Vorteile bringen würde oder nicht notwendig wäre , würde das Kitz nicht so lange bei der Ricke bleiben, bzw. die Ricke das Kitz nicht so lange dulden. Die Natur hat sich dabei was gedacht.
Hab selbst mal Anfang Mai nen "Bock" von 8,5kg erlegt. Die Ricke war 500m von dort auf ner Straße geblieben. Ende Oktober des Vorjahres.
 
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Man kann ja oft beobachten, dass die Geis schon im Sommer das Kitz kaum noch säugen lässt, wobei sich das unterscheidet, manche Geis ist richtig verdreht und scheucht ihre Kitze ständig wenn sie säugen wollen, anderen scheint es egal zu sein. Generell beobachte ich auch wie Mohawk, dass die Kitze teilweise sehr weit weg von der Geis sind. Teilweise habe ich am Feld im Sommer schon Kitze komplett alleine gesehen und ca. Stunde später tauchte dann mal die Mutter aus der Dickung auf. Ich finde jetzt die Literaturquelle so schnell nicht, aber wenn ich mich richtig erinnere ist das Rehwild doch in der Systematik als Trughirsch ursprünglicher vom Verhalten und handelt mehr instinktiv als zu lernen (weshalb sie manchmal auch nicht allzu helle wirken...), sodass es weniger auf Führung angewiesen ist. Ich denke Oktober/November kommt ziemlich sicher durch, jedenfalls wenn jetzt gut entwickelt und nicht per se kümmerlich.
 
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25 Aug 2009
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Wir hatten mal eine Ricke,die am 28.August unter die Räder kam.Ihre beiden Kitze standen bei der Unfallaufnahme nur ein paar Meter im Bestand.Diese beiden waren sehr Standorttreu,heimlich hoch 3 und waren auch nur auf Revierfahrten zu sehen.Eine Erlegung war leider nicht möglich bzw. gelang erst im darauffolgenden Jahr Anfang Mai.Beide wurden verworfen,selbst meinem Hund wollte ich sowas nicht andrehen.Bei vergleichbaren Unfällen oder Abschüssen einer Ricke wesentlich später waren nicht so große Unterschiede auszumachen-aber kümmerlich im Körperbau waren die auch.
 

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