Abfangen mit der Kalten Waffe in der Praxis

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A

anonym

Guest
Folgendes Gedanken-Experiment:

Ein Jungjäger auf einer Drückjagd. Normale Ausstattung, keine KW dabei.

Plötzlich kommt eine schwer krank geschossene Sau aus dem Unterholz gebrochen, an der zwei Terrier hängen. Das Stück geht ein kurze Strecke entfernt nieder und wehrt sich mit letzter Kraft gegen die Hunde.

Fangschuss ist nicht.

Der Jungjäger kramt seinen auftragsgemäß mitgeführten Saufänger aus dem Rucksack und geht zum Ort des Geschehens.

Äh, und jetzt ???

In´s Blatt stechen und drehend rausziehen?

Ist es wirklich so einfach?

Was ist zu beachten – außer, dass man derartiges nach Möglichkeit vermeiden sollte.
 
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In der WuH 21/2010 steht ein Artikel über dieses Thema. Wohin mit dem Messer, Klinge abwinkeln und die Schnittführung.
 

Borne

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Auf jedenfall ist Vorsicht geboten!
Auf der letzten Drückjagd musste ein Hundeführer ins Krankenhaus,
da er in gleicher Situation eine 80kg Bachen abfangen wollte, die bewegungsunfähig war (2 Schuss durch die Keulen).
Fazit war, dass die Bache den Hundeführer kurzer Hand den Unterarm zermürbt hat!

Mich wollte auch mal ein kleiner Frischling mit 15kg ins Bein beißen beim Abfangen,
seitdem bekommen die Kleinen immer meinen Schaft in den Nacken und das ist auch gar nicht so leicht bei den kleinen Kraftpaketen ;)
 
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Count Zero schrieb:
In´s Blatt stechen und drehend rausziehen?

Ist es wirklich so einfach?
Am (Schulter-)blatt kommst Du nicht durch, der Versuch bringt die Sau nur auf ungerechte Gedanken gegen Dich. :wink:

Hinter der Schulter hoch rein, leicht schräg nach vorne, wo das Herz ist. Dann den Schnitt Richtung Brunstbein runter ziehen. Auf die Art verletzt Du jede Menge Blutgefäße und wenn Du triffst das Herz.
Man kann am Ende des Schnitts das Messer drehen, um das Loch etwas zu eröffnen und die Lungen schneller kollabieren zu lassen. Bringt m.M. nach aber nicht viel.

Für 80 kg, wie oben geschrieben, braucht man aber ziemliche Cojones....hatte ich noch nicht und weiß nicht, wie ich mich verhielte.
Wenn Du in die Situation kommst, läuft das sowieso irgendwie instinktiv, ohne Nachdenken ab.
 
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Ich machs so: von hinten an die Sau treten,an den Federn festhalten, Saufänger kurz über dem Brustbein einstechen( hinter dem Blatt! ),Spitze Richtung Kopf und dann nach oben ziehen. Einen möglichst langen Schnitt mit einer langen Klinge ( 24 cm ) machen und nach 2 -5 sec ist die arme Sau erlöst.
24 cm Klinge reicht auch bei einer 50 kg Sau aus, um den kompletten Brustkorb zu durchdringen.

Besser aber vorher zeigen lassen.

Gruß Bausaujäger
 
A

anonym

Guest
Ok.

Hoffentlich muss ich das nicht machen ..... :roll: .... aber wenn es dazu kommt, muss !!!! es eben auch klappen!!

Allerdings verstehe ich zunehmend, warum in den letzten Jahren zunehmend mehr "Sauspiesse" angeboten werden.
 
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Count Zero schrieb:
Hoffentlich muss ich das nicht machen ..... :roll:
Das machen die Hundeführer (weswegen die auch Messer Modell "Kreuzzug" mit sich rumschleppen)!
Normalerweise darst Du Deinen Stand ja gar nicht verlassen. Also: relax!

Edith meint: Hauptsache Du verlierst bei dem Gequieke nicht die Nerven und flakst drauf, wenn Hunde dran sind. Dann ist schon viel richtig gemacht.
 
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Ganz einfach, das Problem stellt sich gar nicht weil Du als Schütze den Stand nicht verlassen darfst!
Ansonsten wie zuvor beschrieben, und da gibt es eine einfache Regel: Wer nicht die Nerven hat lässt es bleiben,
Um mit einer kranken Sau in den in fight zu gehen muss man eine gute Portion Abgebrühtheit mitbringen und die haben die wenigsten!
 
A

anonym

Guest
Mir wäre es auch recht, wenn ich da drum rum komme. Aber wenn es sein muss - dann krieg ich das schon gebacken.

Nerven hab ich eigentlich Gute.

Ich komm eigentlich ursprünglich vom Reservistenschiessen und da wurde früher mal (heute sind da ja rechte Sauhaufen geworden) Disziplin recht gross geschrieben.

Insofern denk ich nicht, dass ich aus Nervosität den Finger krumm mach.

Nur brauch ich noch ein bisschen lang mit dem Ansprechen, wenn die auf einmal gerannt kommen.

Auf irgendetwas schiessen und treffen würde ich ja schaffen, aber ich muss ja vorher gucken, dass es auch ein richtiges Stück ist, das kein Anderes dahinter steht, Kugelfang und so weiter.

Wie schaffen die das bloss alle so schnell ... seufz ..
 
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Bei Vollkontakt besser Schutzhose am Mann 8)


Die erste Sau, die abgefangen habe war ein Frischling, ca. 25 kg.
Der steckte in einem Brombeer Strauch, an dem wir bein Füttern mit der Zugmaschiene vorbeifuhren.
Als ich den Fahrer darauf aufmerksam machen wollte, brach der Frischling weg und ich sah das etwas nicht stimmte.
Runter vom Hänger und den Frischling mit einem 9 cm. Nicker abgefangen.
Der Frischling war ein stark abgekommenes Verkehrsofer, das sich mit fast komplett abgetrenntem Vorderlauf 1 1/2 Wochen quälen musste.


Gruß Bausaujäger
 
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Count Zero schrieb:
Mir wäre es auch recht, wenn ich da drum rum komme. Aber wenn es sein muss - dann krieg ich das schon gebacken.

Nerven hab ich eigentlich Gute.

Ich komm eigentlich ursprünglich vom Reservistenschiessen und da wurde früher mal (heute sind da ja rechte Sauhaufen geworden) Disziplin recht gross geschrieben.

Insofern denk ich nicht, dass ich aus Nervosität den Finger krumm mach.

Nur brauch ich noch ein bisschen lang mit dem Ansprechen, wenn die auf einmal gerannt kommen.

Auf irgendetwas schiessen und treffen würde ich ja schaffen, aber ich muss ja vorher gucken, dass es auch ein richtiges Stück ist, das kein Anderes dahinter steht, Kugelfang und so weiter.

Wie schaffen die das bloss alle so schnell ... seufz ..

Zwischen nem Reservisten schiessen und dem angehen einer kranken Sau mit der blanken Waffe ist ein himmelweiter Unterschied, guck Dir mal die verschiedenen Drückjagdkeiler an in den entsprechenden trööts....
 
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gebuesch1 schrieb:
Also das war beim bisher ersten und einzigen Mal an einem 25 kg Frischling schon ne spannende Geschichte. Das Endergebnis war aber wunschgerecht bis auf die Tatsache, daß der halbe Unterarm voll Schweiß war:
- Frischling war unverletzt, aber erschöpft, von 3 Terriern gestellt
- schräg von hinter heran
- Messer im oberen Drittel des Brustkorbs hinter dem Schulterblatt eingestochen (~12 cm Klingenlänge)
- nach unten durchgezogen und das Messer rausgezogen
- ein Schwall Schweiß bis auf den Unteram abgekriegt
- 2 Schritte zurück gemacht und die 3- 5 s gewartet, bis das Schweinchen umfiel
- "Obduktion" ergab ein sauberes Abtrennen eines gesamten Lungenflügels bei knappem Verfehlen des Herzens

So soll es sein aber wetten das machste schon bei er 50/60 Kilo sau nicht mehr? :lol: :wink:
 
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gebuesch1 schrieb:
waidwilli79 schrieb:
So soll es sein aber wetten das machste schon bei er 50/60 Kilo sau nicht mehr? :lol: :wink:

Richtig!
Das wäre dann was für anderes Arbeitsgerät - nicht für ein normales Messerchen. Und vor allem was mit mehr Abstand für den Anwender.

Tja mit so einem Messerchen das für ein Reh reicht.....
Soliden Tusker-Saufänger oben zwischen die Rippen rein und aufs Brustbein runtergezogen...
 
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