Abschussplan Schwarzwild

z/7

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könnte doch in den Gründen für die Strecken-/Bestandseinbrüche ein Schlüssel für effektive SW-Reduktion liegen.
Grins. Unterscheidung in Einbruch der Strecke vs. Einbruch des Bestands ist ja schon mal ein erster Schritt. Wenn man dann noch mit offenen Ohren durch die Lande geht, und das gehörte mit den Fakten verknüpft, kommt man zu Erkenntnissen.
 
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kennst Du eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mal mit Engagement diesem Faktum und seinen Gründen beschäftigt hätte? Statt des üblichen "Schweine-Aktionismus", Abschaffung jeder Schonzeit und Mahnung zu noch mehr Kirrjagd und mehr bachenabschüssen statt guter Jagdkonzepte, könnte doch in den Gründen für die Strecken-/Bestandseinbrüche ein Schlüssel für effektive SW-Reduktion liegen.

Nein, kenne ich nicht. Wäre aber interessant.

Er hat nur das Prinzip noch nicht verstanden, nach dem Foren funktionieren: nach der ersten Seite ist zwar alles bereits gesagt, nur noch nicht von jedem...

Sorry, ich wollte mit meinem Beitrag niemanden stören, erst recht nicht Dich. Der Verweis auf die Schwankungen bei den Sauenstrecken war aber noch nicht erwähnt und ich hielt diesen Punkt für erwähnenswert, weil er neben der Frage des unbekannten Bestandes eine Rolle bei der Frage spielt, warum es bei den Sauen keine Abschussvorgaben gibt. Ich glaube schon, dass ich das im Rahmen der Diskussion hier anmerken durfte, ohne den Rahmen zu sprengen, oder nicht?

Grins. Unterscheidung in Einbruch der Strecke vs. Einbruch des Bestands ist ja schon mal ein erster Schritt. Wenn man dann noch mit offenen Ohren durch die Lande geht, und das gehörte mit den Fakten verknüpft, kommt man zu Erkenntnissen.

Ich habe auch nur vom Einbruch der Strecken geschrieben. Das damit nicht unbedingt ein Einbruch der Bestände verbunden sein muss, ist mir klar.
 
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Das ist eine ganz einfach zu erkennende Feststellung, ABER:

kennst Du eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mal mit Engagement diesem Faktum und seinen Gründen beschäftigt hätte? Statt des üblichen "Schweine-Aktionismus", Abschaffung jeder Schonzeit und Mahnung zu noch mehr Kirrjagd und mehr bachenabschüssen statt guter Jagdkonzepte, könnte doch in den Gründen für die Strecken-/Bestandseinbrüche ein Schlüssel für effektive SW-Reduktion liegen.
In den Strecken sind ganz simple Einflüsse gravierend enthalten. Beispiel letztes Jahr: Mais total vertrocknet, auf dem Halm gestorben. Bei der "Ernte" waren überhaupt gar keine Sauen drin. War eben uninteressant. Deshalb fiel die - bei uns sonst deutliche - Strecke der Ernten komplett weg. Gab es deshalb weniger Sauen? Sicherlich nicht.
Auf diesen Wahnsinnssommer folgte eine üppige Mast. Dadurch fällt die Kirrungsstrecke (machen wir nicht, aber viele andere) auch nochmal mies aus. Was sagt die Statistik über den Bestand aus? Wieder nichts.
Wenn man die Strecken für eine Betrachtung hernimmt, ist meiner Ansicht nur der Anstieg über 10 Jahre ein verwertbarer Trend, so sich die Jagdmethoden NICHT positiv verändert haben (vermehrter Einsatz NZT oder auch nur WBK und Pirsch z.B.).
 
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Das ist eine ganz einfach zu erkennende Feststellung, ABER:

kennst Du eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mal mit Engagement diesem Faktum und seinen Gründen beschäftigt hätte? Statt des üblichen "Schweine-Aktionismus", Abschaffung jeder Schonzeit und Mahnung zu noch mehr Kirrjagd und mehr bachenabschüssen statt guter Jagdkonzepte, könnte doch in den Gründen für die Strecken-/Bestandseinbrüche ein Schlüssel für effektive SW-Reduktion liegen.

Ich denke niemand "mahnt" hier zu noch mehr Kirrjagd! Zu ignorieren, dass die Jagd an der Kirrung in bestimmten Situationen und in so manchen Revieren einen Reduktionsbeitrag leisten KANN, ist aber reichlich borniert - insbesondere in Verbindung mit der pauschalen Unterstellung, dass "Kirrung" grundsätzlich mit illegalen Mengen an Kirrgut betrieben wird! Kein normaler Mensch wirft jeden Tag Mais oder sonst etwas an die Kirrung, wenn diese wochenlang überhaupt nicht angenommen wird.

Wenn man sich die Streckenentwicklung der beiden letzten Jahre anschaut - und gleichzeitig das "natürliche" Fraßangebot in Feld und Wald - könnte auch auf den Gedanken kommen, dass dieses einen erheblichen Teil zu der unsteten Lebensweise des Schwarzwildes beiträgt - und damit direkten Einfluss auf das Vorhandensein der Sauen zum Zeitpunkt X am Ort Y hat/te, egal ob die Jäger dann dort ansitzen oder Gesellschafts-jagen wollten.
Dass sich diese Faktoren vor Ort immer unterschiedlich auswirken, weil die Verhältnisse von Revier zu Revier völlig unterschiedlich sind, ist ebenfalls eine Binsenweisheit, die aber leider ebenfalls jeglichen Pauschalurteilen zum Opfer fällt.
Das Pfeil´sche Gesetz des Örtlichen gilt eben nicht nur für´s Bretter-züchten...
 
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Eine Anmerkung zur Rehzählung sei mir erlaubt, die zahl der Rehe, welche mein Beständer für vorhanden hält, sehe ich an 2-3 Ansitzen an übersichtlichen Stellen im Revier seit ich eine WBK besitzte, meine Folgerung dass, der Bestand wohl um einiges höher ist als er annimmt, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. In dem von mir hauptsächlich bejagden Revierteil (ca. 200 ha kenne ich wohl die meisten Böcke im Mai/Juni recht gut, sicher wechselt der ein oder ander seinen Einstand, und es gibt Ab und Zuwanderung, gleicht sich aber aus. Beim wieblichen Rehwild sieht die Sache aufgrung fehlender Gehörnunterschiede ungleich schwerer aus. Trotzdem denke ich den Bestand recht gut quantifizieren zu können. Zählen ist sicher nicht so einfach.
 
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Die Rehwildstrecken sind wesentlich konstanter und im übrigen kann man durch entsprechende Beobachtungen im Frühjahr schon Ableitungen dahingehend treffen, ob der Bestand zu- oder abgenommen hat.
Ich glaube der Grund warum die Strecken immer weitgehend konstant sind, ist, dass sich die jagdliche Entnahme unter dem Zuwachs bewegt. Das war ursprünglich auch der Sinn des Abschussplanes. Es ging früher darum die Bestände aufzubauen und nicht abzusenken. Diese Tatsache hat sich aber leider in noch wenige Jagdgesetzen geändert. Momentan wäre es notwendiger die Rehbestände zu beschränken, als weiter auf zubauen. In einem anderen Thread wurden/werden die Gründe für die Zunahme von Straßenfallwild gesucht. Ein wesentlicher Grund dafür sind aus meiner Sicht wachsende Rehbestände. Darum kann jedes Jahr gleich viel erlegt werden. Den Rest macht der Verkehr, etc. Anhand von Sichtungen auf die Populationsdichte zu schließen ist eine schwierige Angelegenheit.
 
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Eine Anmerkung zur Rehzählung sei mir erlaubt, die zahl der Rehe, welche mein Beständer für vorhanden hält, sehe ich an 2-3 Ansitzen an übersichtlichen Stellen im Revier seit ich eine WBK besitzte, meine Folgerung dass, der Bestand wohl um einiges höher ist als er annimmt, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. In dem von mir hauptsächlich bejagden Revierteil (ca. 200 ha kenne ich wohl die meisten Böcke im Mai/Juni recht gut, sicher wechselt der ein oder ander seinen Einstand, und es gibt Ab und Zuwanderung, gleicht sich aber aus. Beim wieblichen Rehwild sieht die Sache aufgrung fehlender Gehörnunterschiede ungleich schwerer aus. Trotzdem denke ich den Bestand recht gut quantifizieren zu können. Zählen ist sicher nicht so einfach.[/QUOTE
Du glaubst die Böcke zu kennen, ein viel wesentlicherer Bestandteil der Population und deren Dynamik sind aber die weiblichen Rehe. Traust du dir da auch eine quantitative Schätzung zu? Dass Böcke, oder eher ihre Hörner, gerne beobachtet werden und auch leichter unterscheidbar sind als Geißen ist klar. Geißen schauen meistens gleich aus. Da belastbare Werte zu erhalten ist auch mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden nur schwer möglich.
 
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[QUOTE="Ips typographus, post: 3975230, member: 5324"]Ich denke niemand "mahnt" hier zu noch mehr Kirrjagd! Zu ignorieren, dass die Jagd an der Kirrung in bestimmten Situationen und in so manchen Revieren einen Reduktionsbeitrag leisten KANN, ist aber reichlich borniert - insbesondere in Verbindung mit der pauschalen Unterstellung, dass "Kirrung" grundsätzlich mit illegalen Mengen an Kirrgut betrieben wird! Kein normaler Mensch wirft jeden Tag Mais oder sonst etwas an die Kirrung, wenn diese wochenlang überhaupt nicht angenommen wird.

Wenn man sich die Streckenentwicklung der beiden letzten Jahre anschaut - und gleichzeitig das "natürliche" Fraßangebot in Feld und Wald - könnte auch auf den Gedanken kommen, dass dieses einen erheblichen Teil zu der unsteten Lebensweise des Schwarzwildes beiträgt - und damit direkten Einfluss auf das Vorhandensein der Sauen zum Zeitpunkt X am Ort Y hat/te, egal ob die Jäger dann dort ansitzen oder Gesellschafts-jagen wollten.
Dass sich diese Faktoren vor Ort immer unterschiedlich auswirken, weil die Verhältnisse von Revier zu Revier völlig unterschiedlich sind, ist ebenfalls eine Binsenweisheit, die aber leider ebenfalls jeglichen Pauschalurteilen zum Opfer fällt.
Das Pfeil´sche Gesetz des Örtlichen gilt eben nicht nur für´s Bretter-züchten...[/QUOTE]


Danke, Treffer versenkt!
Aber der Stöberjäger erzählt ja nun schon seit Jahren (gefühlt seit Jahrzehnten oder halben Ewigkeiten) exakt die gleiche Leier; quasi ein freikirchlicher Wanderprediger in Sachen Schwarzwildbejagung/Reduktion primär per Bewegungsjagd.
Diesem "Glauben" folgen aber immer weniger, weder Praktiker, Jungjäger noch Wissenschaftler!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Sicher kann auch ich nicht sagen wieviele Rehe sich in dem von mir häfig bejagden Gebiet aufhalten, aber ich bin mir sicher zu wissen das wir einen "angepasten" Bestand haben, dabei gehe ich von etwa 20 Rehe auf 100ha aus. Verbiss, Kitzzahlen, Fallwild und andere Indikatoren sind bei uns alle in einem durchaus erträglichem Rahmen:)
 
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Sicher kann auch ich nicht sagen wieviele Rehe sich in dem von mir häfig bejagden Gebiet aufhalten, aber ich bin mir sicher zu wissen das wir einen "angepasten" Bestand haben, dabei gehe ich von etwa 20 Rehe auf 100ha aus. Verbiss, Kitzzahlen, Fallwild und andere Indikatoren sind bei uns alle in einem durchaus erträglichem Rahmen:)
Na dann passt's ja!
 

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