Hallo *,
Ich hab neulich am Rande eine Diskussion mitbekommen, wo es darum ging, dass ZF der Extraklasse durch die Erlaubnis von Vorsatztechnik Einsparpotenzial birgen.
Ging (ganz plump gesagt) darum, dass neben vielen anderen Faktoren, bei solchen Gläsern mitbezahlt wird, dass man in der Dämmerung einige Minuten länger waidwerken kann. Das fällt durch Vorsatzgeräte natürlich dann weg.
Sicherlich ist das eine sehr sehr oberflächliche Betrachtung und es werden zig Faktoren außen vor gelassen.
Deshalb meine Frage:
Wie seht ihr das? Welche Faktoren spielen da noch mit rein? Wie sehr unterscheiden sich Gläser hinsichtlich der Bildqualität ungeachtet des Faktors Licht?
Reicht ein Preis/Leistungsglas (1-2k€?), sofern man Vorsatzgeräte verwenden darf und möchte?
In der Hoffnung nicht zerpflückt zu werden
MaKo
Ich habe fünf Zeiss ZF. Jeweils die Mittelklasse oder halt Oberklasse. Das älteste ist über 20 Jahre alt. Deshalb nehme ich mal für mich in Anspruch, dass ich zu mindestens mit diesem Hersteller Erfahrungen habe. Auch habe ich ein ganz normales Zeiss Fernglas, dass, ich glaube Ende der achtziger Jahre, über 2000 DM gekostet hat.
Einige dieser Gläser sind (zusammen mit den Waffen natürlich) in wirklich robustem Einsatz. In den ganzen Jahren hatte ich nur eine Reparatur bei den Zielfernrohren. Und bei dem Fernglas war mal das Gummi der Augenmuschel mürbe und ich habe kostenlos Ersatz bekommen. (Etwas) zufällig habe ich überwiegend 56 Gläser.
Und man merkt über die Jahre auch Entwicklungen der Gläser. Leuchtpunkt, Absehen, ASV,,…
Was mir ausgesprochen gut gefällt, ist das die Gläser ein kontrastreiches Bild ermöglichen. Das Gesamtbild ist immer top. Das mit der Dämmerung ist immer so eine Sache. Für die, sagen wir mal großzügig, 15 Minuten finden sich über die Jahre genug Beispiele, bei denen ich froh war, aber mindestens genauso viele, wo es komplett egal war.
Aber praktisch gesprochen: ein Fuchs kann man auch in der Dämmerung erlegen, genaues Ansprechen bei einer Sau oder Bock lässt man dann im Zweifelsfall.
Jetzt könnte man natürlich noch alle möglichen Parameter mit betrachten, aber sich ein teures Glas nur für die Dämmerung kaufen, würde ich nicht. Wenn man für 10-15 Jahre für viele Gelegenheiten ein Glas sucht, ist man in der Oberklasse sicherlich nicht verkehrt.
Bei Nachtsichttechnik, egal ob Wärmebild oder Restlicht, ist es eigentlich egal. Ich nutze (natürlich) beides, aber auch bei den Superduperteuren Gläsern hat man das Problem mit der Vergrößerung. Entweder Bildrauschen oder Pixel so ab 4facher Vergrößerung. Also, man braucht kein teures Glas - aus optischen Gründen.
Für ein Setup primär für Dämmerung und Nachtjagd gibt es spezielle Konfigurationen. Dann musst du hier im Forum oder woanders mal googeln, ist ein eigenes Kapitel.
Inwieweit Verarbeitung, Montage usw. noch einen Unterschied ausmachen, kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht sagen.
Nach diesem Roman eine kurze Zusammenfassung. Ich würde nicht bei der Optik sparen, eher bei der Waffe.