Abweichung Geschoßgewicht

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Hallo Wiederlader,

welche Anforderung an die Abweichung im Gewicht stellt Ihr an eure Geschosse? Wo fangt Ihr mit dem Aussortieren an (Gramm, Grain,% Abweichung)

Außerdem würde mich interessieren, ob es eine Möglichkeit gibt, die Gleichmäßigkeit eines Geschosses zu überprüfen (Unwucht durch abweichende Mantelstärke).

Hintergrund ist, daß ich die Präzision meiner Laborierungen (derzeit max 25mm Steukreis) weiter verbessern möchte und oben genannte Faktoren in meine Optimierung mit einbeziehen möchte.

Gruß Kingfisher
 
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Hallo,

ich würde mir bei Kollegen mal 5 Geschosse unterschiedlicher Hersteller besorgen und diese laden und dann mal die Streukreise vergleichen.

Unter Umständen fliegt das zur Zeit verwendete Geschoss nicht so richtig, obwohl 25 mm doch ein guter Wert ist.

Um was für Munition geht es eigentlich ? Jagd ... Raubwild ... Sport

Schönes WE

Gruß Hallimasch
 
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Hallo Hallimasch,

es geht um eine Jagdlaborierung in .30-06 mit dem 165gr Hornady Interbond. Das Geschoß möchte ich nicht wechseln, da ich mit dem Interbond rundum zufrieden bin. Nur möchte ich möglichst viele Fehlerquellen eliminieren, um die Präzi zu verbessern. Das Sortieren der Geschosse wäre eine von mehreren Möglichkeiten. Grundsätzlich unzufrieden bin ich mit den 25mm nicht, aber wenns halt noch besser geht........
Ist halt auch etwas Ehrgeiz mit dabei.
 
A

anonym

Guest
kingfisher schrieb:
Hallo Hallimasch,

es geht um eine Jagdlaborierung in .30-06 mit dem 165gr Hornady Interbond. Das Geschoß möchte ich nicht wechseln, da ich mit dem Interbond rundum zufrieden bin. Nur möchte ich möglichst viele Fehlerquellen eliminieren, um die Präzi zu verbessern. Das Sortieren der Geschosse wäre eine von mehreren Möglichkeiten. Grundsätzlich unzufrieden bin ich mit den 25mm nicht, aber wenns halt noch besser geht........
Ist halt auch etwas Ehrgeiz mit dabei.

Die Interbond sind recht präzise gefertigt. Ich glaube nicht, dass auswiegen etc viel bringen wird.

Was auch was bringen "kann" ist folgendes:

- Hülsenmund abdrehen
- Zündloch gleichmäßig bohren
- Zündglocke fräsen
- Hülsenauswiegen
- verschiedene Pulversorten testen
- verschiedene Zündhütchen
- verschiedene Geschosse testen
- verschiedenen rotationslosen Geschossweg
- Geschosse beschichten mit HBN
- Comp Geschosssetzmatrize von Forster oder Redding

Aber irgendwo stoßt man an die Grenzen und leider gibts kein Rezept für gute Präzision.
Ich hatte schon Waffen die haben mittelmäßig geschossen trotz des ganzen Aufwands und ich hatte Waffen die haben fast Loch in Loch geschossen mit Serienlauf, Billighülsen etc. Ohne Aufwand halt.
Manche Waffen schießen fast alle Geschosse - manche streuen ohne Ende und vertragen nur ein Geschoss. Alles schon gehabt... Ist manchmal zum verrücktwerden...

Aber probier mal etwas rum. Macht ja Spaß und villeicht kannst noch was rausholen !!!
 
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@Kingfisher: Ich kenne Deine Waffe nicht, möglicherweise hast Du die folgenden potentiellen Fehlerquellen längst beseitigt:

- ZF Montage (ggf. Seitensupport locker?)
- Systembettung

Deine Büchse schießt recht ordentlich und somit wäre der zweite Punkt die Stelle, wo ich ansetzen würde:

arhv-3e.jpg


arhv-3f.jpg


Wenn es hier nicht stimmt, lohnt sich das Geschoßwiegen nicht recht...

WH
Michel
 
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Ing. Michael W. Mayerl schrieb:
- Geschosse beschichten mit HBN

@Michael: kannst Du dazu etwas ausführlicher berichten? Molybdändisulfid-Beschichtung "auftrommeln" ist mir bekannt.

Gruß
Michel
 

hem

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Bevor Du anfängst, Geschosse auszuwiegen, würde ich Dir raten, zuerst die klassischen Wiederladetricks zu probieren:

Als Grundvoraussetzung hast Du sicherlich schon alle Komponentenen aus einem Los!!!
Wenn nicht, brauchst Du Dich gar nicht weiter zu bemühen.

Hast Du mal mit der Setztiefe gespielt - das macht oft SEHR viel Unterschied!
(Eine Änderung von 0,3 Millimeter machte bei meiner .308 über 20 mm auf der Scheibe aus.)

Die Ladung etwas verringern oder erhöhen..........

Event. mal ein anderes Pulver oder sogar nur ein anderes Zündhütchen probieren............

Wichtig ist noch, das Du bei Deinen Probeladungen immer nur EINE Komponente veränderst.
Also entweder die Setztiefe, ODER die Ladung, ODER das Zündhütchen, ODER....
Das ist zwar mühsam, aber unumgänglich, wenn Du nachvollziehbare Präzision möchtest.

Es kann Dir bei diesen Versuchen also gut passieren, das eine Menge Schüsse durch den Lauf gehen, bevor Du rundum zufrieden bist.
Aber die Auswirkungen solch kleiner Veränderungen an der Ladung lassen sich nur durch Ausprobieren feststellen.

Und denke auch daran, den Lauf immer wieder nach ca.. 20-30 Schuß chemisch zu reinigen, damit Deine Streukreise nicht allein durch Laufablagerungen aufgehen.
Und direkt danach erst 2-3 "Probeschüsse" in den Sand, bevor Du wieder ernsthafte Streukreise schießt.

Viel Erfolg!

hem
 
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hem schrieb:
Hast Du mal mit der Setztiefe gespielt

Wie macht man das eigentlich?
Eine Veränderung der Setztiefe bewirkt ja auch eine des Druckes.
Man kann ja nicht für alle Setztiefen in 0,1mm Abstufung eine eigene Ladeleiter testen oder etwa doch?:shock:


Greetz Anton
 
A

anonym

Guest
Michel schrieb:
Ing. Michael W. Mayerl schrieb:
- Geschosse beschichten mit HBN

@Michael: kannst Du dazu etwas ausführlicher berichten? Molybdändisulfid-Beschichtung "auftrommeln" ist mir bekannt.

Gruß
Michel

Wird gleich verarbeitet wie moly hat aber zwei gravierende Vorteile:

- es ist nicht hygroskopisch (zieht kein H2O aus der Luft und fördert so Korrosion)
- nicht giftig (ich denke da ans Wildpret)

Ich persönlich hab noch keine Erfahrungen damit und bin selbst gerade am Info sammeln. Im neuen Caliber ist ein Bericht drinn. Ansonst einfach googlen. Der David Tupp ist wohl recht beigeistert von dem Zeug aber da ich Jagdgeschosse produziere, ist es primär dafür gedacht.

Das letzte was ich noch recherchieren oder zur Not auch testen muss: wirken normale Solvents dann noch gleich zuverlässig !!!

Die Reinigungszyklen bei meinen AERO Geschossen sind für Jagdwaffen relativ gering und unbeschichtet lässt sich das Kupfer auch leicht wieder aus dem Lauf lösen. Wenns beschichtet ist, siehts aber gleich mal anders aus...

Meister Röhrich würde sagen: "Tut das Not ?" Und das gilt es zu klären...

Roehrich.jpg
 

hem

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@ Rainbow

Du hast im Prinzip natürlich völlig Recht! :!:

Setzt man ein Geschoß weiter heraus, sinkt der Maximaldruck - aber nicht viel.
Man muß allerdings darauf achten, nur so weit herauszusetzen, das noch ein minimaler rotationsloser Geschoßweg bleibt, sonst fallen zwei Druckspitzen zusammen und es könnte kritisch werden.

Bei Jagdladungen versuche ich, nicht nicht näher als 1mm an die Felder zu setzen.
Bei 0,5 mm und Fullhouseladungen bekomme ich langsam feuchte Hände, zumal auch Geschosse aus einer Charge schon mal leichte maßliche Differenzen haben können. :?

Das Geschoß tiefer zu setzen bedeutet natürlich eine Erhöhung des Pmax.
Aber so lange man sich vorher nicht im obersten Drucklevel bewegte, macht das auch nicht so viel aus.

Wenn man es allerdings ganz genau machen wollte, müßte man tatsächlich für jede Setztiefe die Pulverladung extra anpassen.
Das ist aber auch kein Problem, wenn man mit Herrn Brömels wunderbarem Program arbeitet und ohnehin jede einzelne Ladung auswiegt. 8)

Wenn Du Zugang zu QL hast, kannst Du es ja mal durchrechnen .
 
A

anonym

Guest
hem schrieb:
@ Rainbow

Du hast im Prinzip natürlich völlig Recht! :!:

Setzt man ein Geschoß weiter heraus, sinkt der Maximaldruck - aber nicht viel.
Man muß allerdings darauf achten, nur so weit herauszusetzen, das noch ein minimaler rotationsloser Geschoßweg bleibt, sonst fallen zwei Druckspitzen zusammen und es könnte kritisch werden.

Bei Jagdladungen versuche ich, nicht nicht näher als 1mm an die Felder zu setzen.
Bei 0,5 mm und Fullhouseladungen bekomme ich langsam feuchte Hände, zumal auch Geschosse aus einer Charge schon mal leichte maßliche Differenzen haben können. :?

Das Geschoß tiefer zu setzen bedeutet natürlich eine Erhöhung des Pmax.
Aber so lange man sich vorher nicht im obersten Drucklevel bewegte, macht das auch nicht so viel aus.

Wenn man es allerdings ganz genau machen wollte, müßte man tatsächlich für jede Setztiefe die Pulverladung extra anpassen.
Das ist aber auch kein Problem, wenn man mit Herrn Brömels wunderbarem Program arbeitet und ohnehin jede einzelne Ladung auswiegt. 8)

Wenn Du Zugang zu QL hast, kannst Du es ja mal durchrechnen .

Und jetzt gleich ein Tip für alle QuickLoad User:

Hat man einen rotationslosen Geschossweg unter 1mm, dann muss man beim QuickLoad unbedingt den Anfangsgasdruck (über der Pulvermengeneingabe) auf 700 - 1000 bar korregieren !!!
Dann stimmt die Berechnung wieder......

Hab das leidlich durch Gasdruckmessungen beim BA lernen müssen......
 

hem

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Hat man einen rotationslosen Geschossweg unter 1mm, dann muss man beim QuickLoad unbedingt den Anfangsgasdruck (über der Pulvermengeneingabe) auf 700 - 1000 bar korregieren !!!
Dann stimmt die Berechnung wieder......

:shock: Huch!! :shock:

Dann wird es bei "Starken Ladungen" aber schnell heiß!
 
A

anonym

Guest
hem schrieb:
:shock: Huch!! :shock:

Dann wird es bei "Starken Ladungen" aber schnell heiß!

Deshalb warne ich ja davor !!!
Hab das selbst erst gelernt als beim Beschussamt 5000 bar gemessen wurden und QL 4000 bar gerechnet hat !!!
Wenn man den Anfangsgasdruck aber entsprechend korregiert, stimmt es wieder ziemlich genau...

Bei mir als gewerblichen Wiederlader sind Rechenfehler nicht so schlimm da ich eh alles vom Beschussamt messen lassen "muss".
Privat machen das aber viele nicht (obwohls echt nicht viel kostet und Sicherheit gibt) und dann kanns zu solchen Abweichungen nach oben kommen.
 
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Ing. Michael W. Mayerl schrieb:
Die Reinigungszyklen bei meinen AERO Geschossen sind für Jagdwaffen relativ gering und unbeschichtet lässt sich das Kupfer auch leicht wieder aus dem Lauf lösen. Wenns beschichtet ist, siehts aber gleich mal anders aus...

Danke für Deine Info, Michael.
Ja, wir lösen den Abrieb mit Hilfe von Ammoniak oder Äthanolamin aus unseren Gewehrläufen und halten das für einfach. Wieviel % der Jäger haben davon überhaupt schon mal gehört? Ketzerisch, wie ich gelegentlich bin, halte ich >70 von 100 hiesige Jäger für diesbezüglich völlig ahnungslos (spielt jedoch keine Rolle, da sie auch keine Ahnung von der tatsächlich machbaren Präzision ihrer Jagdbüchsen haben...). Vorige Woche unterhielt ich mich mit einem Schweißhundeführer (meine Frau hatte eine 150m Nachsuche auf einen ÜLK "produziert" und mein DJT "wollte" nicht recht...). Die Dunkelziffer der nicht nachgesuchten, aber irgendwo getroffenen Stücke spricht Bände :cry: .

Michel
 
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Hallo @ all,

erstmal danke für eure Antworten. Stand ist folgender:Bei der Waffe handelt es sich um eine Sako 75 SS. Präzise ist das Teil, wie ich mit Streukreisen <15mm mit SST Interlocks beweisen konnte. Ich verwende z.Z. PMP-Hülsen. Die haben nur sehr geringe Abweichung im Innenvolumen und alle 400 Hülsen sind aus dem selben Los. ZH sind PMC, CCI-BR2 liegen aber schon bereit. Hülsen sind abgelängt, Zündglocke ist egalisiert, Zündkanal entgratet, Halskalibriert. Die bestschießende Ladung habe ich aus 10 abgestuften Ladungen in 0,5-grain-schritten ermittelt, L6 ist 1,75mm von den Zügen entfernt. Pulver ist N550. Ich habe also noch die Möglichkeit, die Geschosse zu wiegen, die ZH zu tauschen und mit der Setztiefe zu spielen. Als einfachster Weg kamen mir halt die Geschosse in den Sinn.

Jetzt seid ihr dran :?:

Ach so: Ethanolamin verwende ich ebenfalls.
 

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