Deutschland Änderung Bundesjagdgesetz: Kommt die Zertifizierung von Jagdmunition?

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Das wird so leider nicht funktionieren. Der Gesetzentwurf sieht eine Übergangsfrist mit verbindlichem Ablaufdatum vor.

Das liest du wo? Ich lese nur § 18e des Entwurfs:

§ 18e schrieb:
Dieser Abschnitt gilt nicht für Büchsenmunition, dievor dem Inkrafttreten einer Rechtsverordnung nach § 18d Absatz 1 Nummer1 ordnungsgemäß erworben und ordnungsgemäß nach diesem Gesetz oder nach landesrechtlichen Vorschriften, soweit diese hinsichtlich der Zulässigkeit der Verwendung bleihaltiger Büchsenmunition weitergehen, zur Jagd auf Schalenwild verwendet wird, bis die Bestände aufgebraucht sind. Für diese Büchsen-munition ist § 19 Absatz 1 Numme 2 Buchstabe a und b und Absatz 3 in der bis zum [Einsetzen: Datum des Tages vor dem Tag des Inkrafttretensnach Artikel3 diesesGesetzes] geltenden Fassung weiter anzuwenden.

Sprich: Restbestände dürfen genutzt werden, sofern sie die aktuellen Regelungen einhalten.
 
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Ganz ehrlich: Das kümmert mich einen Sch....
Ich und nur ich allein bin für meine Schüsse verantwortlich, folglich wähle ICH sie auch aus. Ordnungswidrigkeit? Das nehme ich mal in Kauf wenn es soweit kommt. Hoffentlich lesen hier auch „die Richtigen“ mit!

Bernhard
Auch wenn eine Zwangsbejagung angeordnet wird?
Das sind die Einfallstore.
Darüber muss man sich irgendwann Gedanken machen.
 
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Nach was wollen die zertifizieren? Gibt es hierfür eine Norm? Gibt es etwas sinnvolles wissenschaftliches als Grundlage?
Nur mal so als Gedankenanstoß: die wirksame Querschnittsfläche einer 9,3 als Flachkopfgeschoss dürfte höher sein, als der einer 6,5er mit fahnenbildendem Deformationsgeschoss. Was allerdings die Kavitationsblase angeht, ist wiederum die Geschwindigkeit wichtig, für die Durchschlagsleistung die Querschnittsbelastung nach Deformation, etc..
Dann ist die Munition für 150m zugelassen (für welches Wild eigentlich?) und dann steht z.B. der Bock auf 180m. Das misst vorher jeder aus (hat die Zeit dazu) und kann das auch sicher angeben? Präzision ist auf einmal nur von der Munition abhängig und nicht mehr von der Waffe?
Realitätsfremd ist noch die mildeste Formulierung für diese Idee.
 
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Wenn du dir die Studie (beide Teile) zur Tötungswirkung durchliest, werden deine Fragen besser beantwortet sein, als ich es hier in Kürze könnte.

Über Theorie und Praxis brauchen wir nicht reden. Das rettet dann ja die DIN :D
Das Problem gibts aber jetzt auch schon.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Welches Gespenst möchtest du denn bzgl. Kaliber hervorzaubern.?

.300 WinMag weil Jäger so schlecht Entfernungen schätzen können und Gremse deren sichere Tötungswirkung auf >300m Distanz veranschlagt hat. So wird Hans Jäger pauschal vor ähnlichen Tierleid geschützt wie mit den alten 2000J und 6,5mm. Da hat der Hans noch voll korrekt das Stück auf 100m mit 2000J tierschutzgerecht getötet. Beim Töten auf 200m waren nur noch 1500J dann voll egal, denn der magische Satz im BJG war erfüllt.

Auf 50m mit 2000J und der alten Försterpatrone in 9,3x72 auf SW im Wald geht gar nicht aber auf 200m mit der 6,5x55 und 1700J ist aber voll ok, denn die ist hochwildtauglich. Ähnlich wirds jetzt auch, nur anders. :D
 
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Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
@Mauser-Jäger, @Mantelträger: ok, ihr habt Recht. Habe zu schnell gelesen. In der Synopse zum Gesetz vom LJV Hessen ist in dem Passus ein einzusetzendes Datum ausgespart. Ich hielt es irrtümlich für ein Ablaufdatum zur Nutzung der konventionellen Munition. Interessant ist, dass die Frage nach der Bleihaltigkeit der zu verwendenden zertifizierten Munition von der Bundesregierung erst mit einer noch zu erstellenden Studie definiert wird. Diese Studie soll bis zum 31.12.2027 vorgelegt werden. Sehe ich das richtig, dass bis dahin das Thema der Zertifizierung von Munition ohnehin nicht abschließend geklärt sein wird und insofern das neue Bundesjagdgesetz eigentlich Mumpitz ist? Wer weiß, was bis 2027 noch alles passiert?
 
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Soll das heißen ich sollte mich jetzt noch mit genügend bleihaltiger Muni/Geschosse eindecken und kann die dann (Rechnung aufheben) bis zum St. Nimmerleinstag weiterverwenden?
 
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Wenn du dir die Studie (beide Teile) zur Tötungswirkung durchliest, werden deine Fragen besser beantwortet sein, als ich es hier in Kürze könnte.

Über Theorie und Praxis brauchen wir nicht reden. Das rettet dann ja die DIN :D
Das Problem gibts aber jetzt auch schon.

Eine Norm wird typischerweise von den 3 Interessensvertretern verfasst: Regulierer, Hersteller, Anwender. Dieser Interessensausgleich verhindert normalerweise Exzesse oder sinnlose Forderungen. Basis für Normen sind aber zu definierende Anforderungen und wissenschaftliche Grundlagen. Mir scheint, hier fehlt es am Wissen zur Entstehung von Normen.

Die Studie als Bewertungsgrundlage zu neuen Geschossen und Munition heranziehen zu wollen, ist wohl gewagt. Hierzu bedarf es grundlegendes Verständnis, was die Wirkung angeht. Das ist aber gar nicht Ziel der Studie, die wertet nur Abschüsse auf verschiedenes Wild aus. Ich sehe auch nirgendwo, dass die Studie abschließend sein soll. Kritik gibt es wohl reichlich.
 
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Sehe ich das richtig, dass bis dahin das Thema der Zertifizierung von Munition ohnehin nicht abschließend geklärt sein wird und insofern das neue Bundesjagdgesetz eigentlich Mumpitz ist?
Dazu kann leider niemand etwas sagen. Das ganze Thema wird aus dem BJagdG komplett ausgekoppelt.
Es wird dann eine Verordnung mit Ermächtigung des Ministeriums geben. Erst dort wird alles festgelegt werden, was uns noch fragend zurücklässt. Das wird natürlich zeitnah geschehen.

Das heisst auch, das Ministerium kann dann nach eigenem Gutdünken den Stand der Technik festlegen. Es gibt kein Gesetzgebungsverfahren, keine parlamentarische Diskussion, keine Verbändebeteiligung,...sondern nur dass was die gerade aktuell das Ministerium bestimmenden Personen meinen umsetzen zu wollen.
 
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Eine Norm wird typischerweise von den 3 Interessensvertretern verfasst: Regulierer, Hersteller, Anwender. Dieser Interessensausgleich verhindert normalerweise Exzesse oder sinnlose Forderungen. Basis für Normen sind aber zu definierende Anforderungen und wissenschaftliche Grundlagen. Mir scheint, hier fehlt es am Wissen zur Entstehung von Normen.

Die Studie als Bewertungsgrundlage zu neuen Geschossen und Munition heranziehen zu wollen, ist wohl gewagt. Hierzu bedarf es grundlegendes Verständnis, was die Wirkung angeht. Das ist aber gar nicht Ziel der Studie, die wertet nur Abschüsse auf verschiedenes Wild aus. Ich sehe auch nirgendwo, dass die Studie abschließend sein soll. Kritik gibt es wohl reichlich.
Dem widersreche ich an keiner Stelle. So läuft das aber und zumindest wissenschaftlich darf sich dieses Teil nennen.

Mit solchen Untersuchungen werden wir immer wieder über den Tisch gezigen. Bleifrei läuft ja auf gleicher fehlender bzw. fehlerhafter Grundlage.
Es bräuchte aber Gegengutachten, um auf Augenhöhe mitreden zu dürfen.
 
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Der Herr C hat auch nur geplappert was andere ebenfalls gesagt haben. er hats nur noch weniger begriffen.
Man wird künftig mehr Geld ausgeben müssen, um noch mitzureden. Das Wort eines Verbandes zählt nichts.
Es werden immer mehr obskure Zettel mit Fantasiedaten herumgezeigt udn das ist dann der Stand der Dinge und wird Entscheidungsgrundlage.
Es wurde aber schon Jahre zuvor mit dem Unsinn begonnen.
Da hat mans aber eben auch nur als Unsinn bezeichnet und nicht weiter ernstgenommen.
Jetzt rollen einee ganze reihe von fragwürdigen Studien auf uns zu und werden uns auch überrollen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Eine Norm wird typischerweise von den 3 Interessensvertretern verfasst: Regulierer, Hersteller, Anwender. Dieser Interessensausgleich verhindert normalerweise Exzesse oder sinnlose Forderungen. Basis für Normen sind aber zu definierende Anforderungen und wissenschaftliche Grundlagen. Mir scheint, hier fehlt es am Wissen zur Entstehung von Normen.

Die Studie als Bewertungsgrundlage zu neuen Geschossen und Munition heranziehen zu wollen, ist wohl gewagt. Hierzu bedarf es grundlegendes Verständnis, was die Wirkung angeht. Das ist aber gar nicht Ziel der Studie, die wertet nur Abschüsse auf verschiedenes Wild aus. Ich sehe auch nirgendwo, dass die Studie abschließend sein soll. Kritik gibt es wohl reichlich.


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