[Baden-Württemberg] Änderungen imJagdrecht BW 2021

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Ich frage mich schon, ob der Jagdpächter den fremden Jägern seine AnsitzeinRichtungen auch noch kostenlos zur Verfügung stellen muss.

Das ganze Paket ist ein weiterer Schuss gegen private, engagierte Jäger.

wenn du engagiert bist, dann bist ja erfolgreich und bei erfolg greift keiner in dein jagdrecht ein.
 
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In meinen Augen führt die heutige Landwirtschaft in eine Sackgasse. Artenverlust als Stichwort oder die Gülleentsorgung. Die Vermaisung der Landwirtschaft ist die Folge eine fehlleitenden Subventionierung. Für die Folge „Schwarzwildvermehrung“ waren am Anfang dieser Entwicklung zwar auch Jäger (und so manche Förster) mitbeteiligt, auch milde Winter tragen zu einer geringen Frilisterblichkeit bei, aber der Treibstoff ist v.a. der Mais.
Auch wenn sich durch bessere Technik oder ausgelobte Abschussprämien die Strecken noch etwas steigern lassen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass man die Population dauerhaft halbieren könnte, wenn der Maisanbau so fortschreitet.

warum glaubst du, dass der maianbau noch relevant zunehmen sollte? ich glaube das weniger. erstens, wo sollten die flächen dafür herkommen? der drop ist gelutscht. die größten kuchen sind verteilt und kleine flächen unwirtschaftlich. zweitens läuft die förderung vieler anlagen aus. viele kleine betreiber werden ihre anlagen nicht wirtschaftlich weiter entwickeln können.
 
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mE sind beide Annahmen ein Trugschluss.

ja wie soll´s denn bittschön gehen? glaubst der staat schickt die bundeswehr, damit übers ganze land alle zwangsbejagd werden? es gibt doch nur zwei optionen. entweder präventiveingriff dort, wo ein nachtwächter augenscheinlich nix auf die reihe bekommt oder die seuche ist irgendwo schon aufgetreten und der staat greift ein, bzw. muss eingreifen, um schlimmeres zu verhindern. entschuldige, aber dann ist das jagdrecht unwichtig. der staat macht auch bauernhöfe dicht, lässt bestände schlachten und riegelt ganze gebiete ab im seuchenfall (erinner dich mal an die vogelgrippe).
 
G

Gelöschtes Mitglied 9935

Guest
Es geht in diesem Falle aber nicht darum, dass die Landwirte nicht soviel wie möglich für sich rausschlagen dürfen, das ist legitim.

Es geht darum, dass man gemeinsam einen von allen Seiten vereinbarten Kompromiss gefunden hat, der sich - durch späteres Insistieren der Landwirtschaft auf Teile im Ministerium - nicht im jetzt vorgelegten Gesetzentwurf wieder findet.

Hier einmal eine (evl. gewagte) These:

Vielleicht war es auch Absicht des Ministeriums und seiner z.T. ideologisierten Vertreter, diese Steilvorlage seitens der Bauern geschickt zu nutzen, um einen (weiteren) Keil zwischen Jäger (temporärer Besitzer des Jagdausübungsrechtes) und Bauern (Eigentümer des Jagdrechts) zu treiben.
Denn wenn man beide lange genug auf einander hetzt kann man sich öffentlichkeitswirksam als Schiedsrichter und wohlwollender Moderator inszenieren, was bei weiten teilen des (jagdlich und landwirtschaftlich uninteressierten) Wahlvolks gut ankommt und nebenbei Jäger und Bauern als ewige Streithansel diskreditiert.

Ich persönlich habe überwiegend gute Erfahrungen mit den Bauern, wenn man Ihnen zuhört und deren Sorgen ernst nimmt. Allerdings gibt es in jedem Korb (auch in dem der Jäger) faule Äpfel...
 
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Da bin ich jetzt echt platt 😳😉im Gegensatz zu manch anderem -insbesondere was das rehwild angeht wo du die Meinung deines gefürchteten Vorgängers übernommen hast, würde ich das zu 100% mit unterschreiben.

nur wer ist verantwortlich ? Der Landwirt oder die völlig fehlgeleitete Politik?
:) Wer ist den mein gefürchteter Vorgänger?
 
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Aber immerhin dürfen jetzt 5 anstatt nur 3 mumpeln in den Halbautomaten. :rolleyes:
 
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warum glaubst du, dass der maianbau noch relevant zunehmen sollte? ich glaube das weniger. erstens, wo sollten die flächen dafür herkommen? der drop ist gelutscht. die größten kuchen sind verteilt und kleine flächen unwirtschaftlich. zweitens läuft die förderung vieler anlagen aus. viele kleine betreiber werden ihre anlagen nicht wirtschaftlich weiter entwickeln können.
Ich glaube auch nicht dass der Maisanbau noch zulegt, aber der Rückgang wird sich noch ganz schön hinziehen.
Die große Biogas-Boomphase in Deutschland, war von ca. 2005 bis 2012:
Bioenergie-Biogas-Deutschland-jaehrlich.jpg
Die Einspeisevergütung ist auf 20 Jahre garantiert, d.h. die erste große Tranche wird tatsächlich ab 2025 diese (viel zu) hohe Vergütung verlieren. Allerdings dauert es noch bis 2032 bis es beim Großteil der Anlagen auch soweit ist. Die Energiewirte haben dann aber immernoch längst abbezahlte funktionstüchtige Anlagen die sie auch mit den aktuellen Vergütungen noch wirtschaftlich weiterbetreiben können. Es ist ja nicht so, dass man gar nichts mehr bekommen würde. Der Strom muss zwar Direktvermarktet werden, mit Flexprämien (bedarfsgerechte Stromerzeugung) etc. kommen aber immernoch einträgliche Vergütungen raus.

2012 hat der Gesetzgeber den maximalen Maisanteil der eingesetzt werden darf um noch die volle Vergütung zu bekommen auf 60% festgesetzt, inzwischen sind es noch 47% ab nächstem Jahr 44%. Heißt auch, das die meisten Anlagen noch 100% Mais einsetzen dürfen da sie noch vorher gebaut wurden und das aus rein wirtschaftlichen Erwägungen natürlich auch machen.
Mit einem Rückgang des Maisanbaus ist also sukzessive zu rechnen, wird sich aber auch bis mindestens 2032 hinziehen und auch dann sieht es aktuell danach aus, als dürften mindesten 44% Mais eingesetzt werden.

Leider ein völliges Politikversagen. Man hätte den Einsatz von Anfang an begrenzen müssen. Frankreich, bei denen derzeit ein Biogas-Boomphase herrscht, macht das cleverer bzw. hat aus unseren Fehlern gelernt. Dort ist der Einsatz von Mais von Anfang an begrenzt und auch die Biogasaufbereitung (auf Erdgasqualität) und Einspeisung ins Gasnetz nimmt dort eine viel größere Bedeutung ein.
Diese Biogasverstromung in der Pampa, wo nunmal die meisten Anlagen stehen, unter katastrophalen Verlusten wegen der absurd schlechten Wirkungsgrade der BHKW war von Anfang an ein Irrweg. Die Abwärme wird seltenst sinnvoll genutzt obwohl es auch dafür einen Bonus gibt (Kraft-Wärme-Kopplung).

Die Frage wird sein ob ein Viertel Jahrhundert exzessiver Maisanbau nicht schon irreversible Schäden hinterlassen wird. Auf der anderen Seite muss man aber auch konstatieren, das Mais nur die zweitwichtigste Ackerpflanze nach dem Weizen ist (3,2 Mio. Hektar vs. 2 Mio. Hektar). Von einer "Verweizung" der Landschaft schreibt aber niemand, auch wenn die Nebenwirkungen durch Monokultur, Pflanzenschutz etc. nicht viel geringer sind. Nur dass er der Jagd eben nicht so ein Dorn im Auge ist.
 

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