Ärger beim ÖJV?

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Tu doch bitte nicht immer so, als würde der ÖJV die Weisheit für sich gepachtet haben und BJV/DJV wären die Gerechten unter den Gerechten. Immer dieser Bullshit! DJV / BJV sind von ihrer Historie her nicht als Naturschutzbünde entstanden, sondern als Lobbyvertreter der Hobbyjagd, ganz klar Hobbyjagd, trophäenorientiert, beständehegend für jagdlich interessante Zwecie. Da man das in der Öffentlichkeit in der Form aber nicht mehr verkaufen kann und dieser Form der Jagd die Felle davon schwingen, geht das Ganze in dne letzten Jahren in eine andere Richtung, was die PR anbelangt. An den inneren Einstellungen der Mehrheiten in den konservativen Vereinen hat sich jedoch rein gar nix geändert. Man muss blos zuhören wenn sie unter sich sind gleich ob auf Messen, Trophäenshows oder sonstigen Events der Vereine. Landauf landab immer das Gleiche.....

Der ÖJV hat seine historischen Wurzeln genau in der Tatsache geschlagen, dass diese vermalledeite Hobbyjägerzunft Jahrzehnte nicht die geringste Verantwortung für Wald und gesundes Wild verspürte. Es ging um prestigeträchtige Jagd und spektakuläre Gesellschaftsjagden in bester Reichsjägermeister-oder Adels-Marnier.

Irgendwann einmal kamen dann ein paar sehr respektable Forstleute daher und erkannten den Ernst der Lage, wollten die Schweinereien der Jägerschaft nicht mehr hinnehmen.

Sie mussten sich anfänglich sogar noch gegen Widerstände in den eigenen Reihen der Forstparty durchsetzen, weil ebenauch die Fortverwaltung noch von genug Trophäengeilen versifft war. Das war im Prinzip die Geburtsstunde des ÖJV, der dringend notwendig war, sonst würde diese Siffe heute noch den Wald dominieren, da nun einmal Geld die Welt regiert.

Prinzipiell war der ÖJV aber noch nie wildtierfeindlich. Es haben sich nur im Laufe der Jahre Extreme auf beiden Seiten entwickelt. Es wurden hüben wie drüben Positionen eingenommen und Aussagen getroffen, nur um dem jeweiligen Gegenüber eins auszuwischen oder ihn anzupinkeln.

Die Verantwortung für diese Entwicklung trägt jedoch glasklar die Hobbyjägerzunft, denn die wollen bis heute nicht kapieren, dass Wald vor Wild eine zwingende Notwendigkeit ist, aber keineswegs Wildtierfeindlichkeit bedeutet, Zudem glaubt die zumeist gut siutierte Hobbyjägerschaft heute immer noch, sie hätte etwas mitzureden, wenn es um notwendige Abschüsse geht. Es gibt aber nur einen Indikator, nämlich der Zustand des Waldes gemessen an dem, was drin wachsen soll, nach den Vorstellungen derer denen der Wald gehört.

Auf der anderen Seite gibts natürlich auch Eigentümer, die sonderbare Vorstellungen haben und den Grundsatz Wald vor Wild überstrapazieren. Die mögen logischerweise auch den ÖJV lieber. Das heißt aber nicht, dass der ÖJV insgesamt für eine schalenwildfeindliche Ausrichtung steht, denn im ÖJV gibts auch genug angestellte Förster ohne Waldbesitz, die selber sehr gern jagen und denen es eben nicht eine lästige Dienstpflicht ist.


Das waren nicht die von dir zitierten Hobbyjäger, sondern die Förster, die damals die Regeln vorgaben! Ich kann mich noch recht gut erinnern, dass bis Anfang der Achziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der Förster gleichzeitig Jagdberater war und sehr darauf achtete, dass ja nicht zuviel geschossen wurde. Und nachdem dieser eine Respektsperson war, mussten alle seinen Ansichten folgen, ob sie wollten oder nicht.

Ende der 60-er Jahre wollte in unserer Jagdgenossenschaft der Pächter, bei nicht mal 2 Stück Abschuß auf 100 ha einen Bock mehr. Nach diversen Zählaktionen, Verhandlungen usw. wurde entschieden, dass dies das Revier nicht hergeben würde. Wer erinnert sich nicht an die Plomben, welche jedem erlegten Reh als Legitimationsnachweis angeheftet werden mussten?

Leider sind die meisten Jäger sehr konservativ veranlagt, und es ist sehr schwierig, diese von anderen Notwendigkeiten zu überzeugen. Da vielen auch jagdliches Können fehlt, stecken sie sich gegenseitig mit der Ansicht an , es gebe schon fast keine Rehe mehr. Dazu die extremen Ansichten von vom ÖJV verseuchten Jagdvorstehern machen einen Richtungswechsel nicht leichter.

Und dass der sog. ÖJV keine wildfeindlichen Einstellungen hat möchte ich so auch nicht stehen lassen. Wer fordert denn ständig die Verkürzung von Schonzeiten? Jagd auf alles bis Ende Januar? Und dann schon wieder ab 1. April? Soll das wildfreundlich sein? Vom Abschuß trächtiger Rehgeissen als Kollateralschaden mal ganz abgesehen?
 
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Mach doch mal ein Foto von den Hege-Gedächtnisplomnben und stell das hier ein. ;-)
Mach ich doch gerne, auch wenn ich jetzt nicht angesprochen wurde und Du etwas anderes meinst.Wir leben damit sehr gut, niemand findet das als Gängelei. Zusätzlich geht ein Foto wo die Wildmarke (verschlossen in den Hessen des rechten Hinterlaufes) ersichtlich ist bei den verp. STJR. an das Forstamt. Also wenig Luft für Schindjagden und genauso wenig für Streichelzoos. Wer ohne Marke angetroffen wird - und die Polizei kennt im Gegensatz zu unseren den Unterschied zwischen Reh- und sonst. Schalenwild - verliert alles und kann Mausfallen aufstellen. Das erlegte Stück darf nicht einen Meter vom Erlegungsort verbracht werden ohne Marke. Auf dem Begleitschein steht sogar die Uhrzeit. Stellt Euch sowas mal in Deutschland vor? Heulen, Zähneknirschen, Ruf nach übermäßger Bürokratie. Daher wursteln wir halt so weiter, sind ja die Besten. Die einen legen um was kommt und die anderen machen das auf dem Papier
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Mach ich doch gerne, auch wenn ich jetzt nicht angesprochen wurde und Du etwas anderes meinst.Wir leben damit sehr gut, niemand findet das als Gängelei. Zusätzlich geht ein Foto wo die Wildmarke (verschlossen in den Hessen des rechten Hinterlaufes) ersichtlich ist bei den verp. STJR. an das Forstamt. Also wenig Luft für Schindjagden und genauso wenig für Streichelzoos. Wer ohne Marke angetroffen wird - und die Polizei kennt im Gegensatz zu unseren den Unterschied zwischen Reh- und sonst. Schalenwild - verliert alles und kann Mausfallen aufstellen. Das erlegte Stück darf nicht einen Meter vom Erlegungsort verbracht werden ohne Marke. Auf dem Begleitschein steht sogar die Uhrzeit. Stellt Euch sowas mal in Deutschland vor? Heulen, Zähneknirschen, Ruf nach übermäßger Bürokratie. Daher wursteln wir halt so weiter, sind ja die Besten. Die einen legen um was kommt und die anderen machen das auf dem Papier
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Genauso läuft's in den Départéments des Elsass' und Lothringens auch, samt eigener Jagdpolizei.
 

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