Ärger beim ÖJV?

Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Wie gehts dir da mit Köpfen ohne Trophäen? Ist sie Erlegung einer Geiß oder eines Kalbes nichts besonderes? Wie erinnerst du dich da an die Erlegung?
Da lasse ich Schulterpräparate von anfertigen. ;-)
Nur weil man bei dem einen die Möglichkeit nicht hat, muss man das andere nicht lassen.
 

MSP

Registriert
4 Mrz 2014
Beiträge
484
Ich fertige Keulenpräparate an: Unterschale, Oberschale, Nuß; kurz anbraten und dann noch 20 min, in den Ofen. Mit Wildfond, Abschnitten, Knochen und Suppengemüse wird eine Soße einreduziert und mit Johannisbeergelee abgeschmeckt. Dazu eine Beilage nach Saison. Mit einem guten Roten eine herrliche Erinnerung an die Erlegung.
 
Registriert
18 Mrz 2018
Beiträge
884
Tiere töten zur Waldrettung ist ( zu Ende gedacht) ein Anti-Jagd-Argument. Eine Gesellschaft die das notwendigerweise duldet, wird sich darum bemühen, dass dies schnellstmöglich überflüssig wird.
Die Gesellschaft, die auch in Zukunft noch darauf angewiesen sein wird, den Wald nachhaltig zu nutzen, wird aber auch feststellen, dass dies (insbesondere auch durch den Klimawandel) ohne die richtige Jagd kaum möglich ist. Und wenn ich mir die politische Entwicklung in letzter Zeit so anschaue, scheint das in den entsprechenden Kreisen inzwischen auch durchzudringen.

Im übrigen ist es genauso verlogen, wie die Mär der Altvorderen sich zum Ersatz für das Großraubwild zu erheben um Bestände zu regulieren und alte und schwache Stücke ... blablaba. Du jagst genauso wenig zur Waldrettung wie ich oder jeder andere Jäger in unseren Breitengraden. Du jagst, weil das Erlebnis Dir Freude bereitet.
Stimmt aber dieses Erlebnis, das regelmäßig auch das Töten von Tieren beinhaltet, würde mir keine Freude bereiten, wenn ich darin keinen tieferen Sinn sehen würde. Dieser Sinn besteht für mich sowohl darin, meinen Gefrierschrank zu füllen, als auch in dem Versuch, in unserer Kulturlandschaft ein Gleichgewicht wiederherzustellen, welches der Mensch gestört hat.
Wenn ich mein Rehschnitzel auf dem Teller habe und der Wald sich mit neuen, hoffentlich klimastabileren Baumarten verjüngen kann und noch genau so viele Rehe draußen rumrennen, dass das möglich ist -nicht mehr und nicht weniger-, dann habe ich Freude an der Jagd.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Wie gehts dir da mit Köpfen ohne Trophäen? Ist sie Erlegung einer Geiß oder eines Kalbes nichts besonderes? Wie erinnerst du dich da an die Erlegung?
Die kommen am Luderplatz und werden so wieder der Natur zugeführt. Nein die Erlegung einer Geis oder eines Kitze ist nichts besonderes, die nehm ich mit wenns passt. Auch viele Böcke über die man so stolpert sind nichts besonderes. Interessant sind die zu denen es eine Geschichte gibt, sei es weil man gezielt dieses eine Stück jagt, sei es eine besonders gelungene Pirsch, Lockjagderlebnisse etc.
Das sind Dinge die Ihr nicht kennt.
Ich könnte zb auf 250m in den Gegenhang schießen und geh das Stück trotzdem an und erlege es dann auf 50 oder 70m, ich bekomm dann auch keinen Infarkt weil es mal schlauer war und ich als Schneider heimgehe. Ich benutze auch selten Hochsitze, sondern suche die Wechsel und stell oder setz mich da wo hin.
Die wichtigste Jagdart für mich ist die Lockjagd. Sich in das Tier hineinzudenken und es zu überlisten, die richtigen Tonfolgen zu finden und dadurch zum Erfolg zu kommen ist für mich Jagd.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.129
... Stimmt aber dieses Erlebnis, das regelmäßig auch das Töten von Tieren beinhaltet, würde mir keine Freude bereiten, wenn ich darin keinen tieferen Sinn sehen würde. Dieser Sinn besteht für mich sowohl darin, meinen Gefrierschrank zu füllen, als auch in dem Versuch, in unserer Kulturlandschaft ein Gleichgewicht wiederherzustellen, welches der Mensch gestört hat.
Wenn ich mein Rehschnitzel auf dem Teller habe und der Wald sich mit neuen, hoffentlich klimastabileren Baumarten verjüngen kann und noch genau so viele Rehe draußen rumrennen, dass das möglich ist -nicht mehr und nicht weniger-, dann habe ich Freude an der Jagd.
Ja, ist klar, der Hunger und der tiefere Sinn "Klimarettung, bzw. Ausgleich des menschengemachten Ungleichgewichtes, sind der Ablass für das an sich üble Töten von Tieren. Es jagt sich ja erst richtig, wenn der höhere Auftrag es gebietet.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Stimmt aber dieses Erlebnis, das regelmäßig auch das Töten von Tieren beinhaltet, würde mir keine Freude bereiten, wenn ich darin keinen tieferen Sinn sehen würde. Dieser Sinn besteht für mich sowohl darin, meinen Gefrierschrank zu füllen, als auch in dem Versuch, in unserer Kulturlandschaft ein Gleichgewicht wiederherzustellen, welches der Mensch gestört hat.
Wenn ich mein Rehschnitzel auf dem Teller habe und der Wald sich mit neuen, hoffentlich klimastabileren Baumarten verjüngen kann und noch genau so viele Rehe draußen rumrennen, dass das möglich ist -nicht mehr und nicht weniger-, dann habe ich Freude an der Jagd.
Wer ernsthaft versucht in unserer Kulturlandschaft ein Gleichgewicht wieder herzustellen sind jagende Landwirte die wieder Verbißgehölze anlegen Feldraine renaturieren, alle Wildarten im Auge haben und immer schon einen Altersklassenreichen Mischwald gefördert haben. Die dem Bretterzuchtbegründern nachfolgenden Schädlingsbekämpfer zähle ich nicht dazu.
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Was will die Gesellschaft?
Ich habe zwar dagegen opponiert, aber unser Stadtrat hat mit Ausnahme meiner Fraktion Geld für Waldstilllegung in den Haushalt eingestellt. Noch Fragen? Da interessiert es übrigens auch nicht, ob der Wald gefressen wird. Das ist gesellschaftliche Realität.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.129
Warum jagst du dann?
Aus reiner Freude am Jagen selbst, zur Befriedigung meines Beutetriebes, aus Spaß an der sportlichen Herausforderung, die für mich auch immer Teil der Jagd ist, wegen des Wohlgefallens an der unmittelbaren Zusammenarbeit mit den Hunden, etc. ... in jedem Falle war, bin und werde ich nie so vermessen sein, meine ganz persönliche Motivation zur Jagd als höheren Auftrag zu definieren.

Ich jage nicht für den Kochtopf, dass Wildbret könnte ich auch kaufen ohne selbst zu jagen. Ich jage nicht für irgendeine Trophäe an der Wand, wenngleich ich sie als Lesezeichen der Erinnerung präpariere und (im Keller) aufbewahre. Ich jage nicht für den Wald, ich bin in einem reinen Feldrevier unterwegs. Ich bewirtschafte das Revier weder zum Natur-, noch zum Artenschutz, dass sind sinnvolle positive Nebeneffekte - keine Gründe. Ich jage erst recht nicht für den Weltfrieden, für die Klimarettung, als Dienst an der Gesellschaft oder ähnlich hehre Gründe.

Und ja, ich glaube wirklich Niemanden, der behauptet, er jage aus altruistischen Gründen und leite seine persönliche Motivation zum Jagen aus höherer moralischer und / oder ethischer Berufung ab.

Diese ÖJV-Attitüde entspringt dem Zeitgeist, der in vielen politischen und gesellschaftlichen Bereichen zuerst und ausschließlich die richtige Haltung verlangt und damit dann Handeln und Ergebnisse legitimiert. Damit ist dann auch erklärt, warum ein von mir erlegtes Stück Rehwild aus niedrigen Beweggründen sein Leben verlor, während das von einem ÖJV-Jäger zur Strecke gebrachte Stück ein Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele und damit zur Weltrettung ist.
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Ich jage, weil das genau so zu meiner Landnutzung gehört, wie meine Landwirtschaft auch. Es ist aber ein ausgesprochend erfüllender Teil dieses Tun. Ich mache das auch nicht zur Klimarettung und im Wald passe ich einfach auf meine Bäume auf.
Was ich allerdings tatsächlich für ein etwas höheres Ziel tue, ist die Raubwildbejagung im Vogelschutzgebiet. Ich habe einen kleinen Vogel, wenn es um Vögel geht.
 
Registriert
15 Jul 2013
Beiträge
375
Die Gesellschaft, die auch in Zukunft noch darauf angewiesen sein wird, den Wald nachhaltig zu nutzen, wird aber auch feststellen, dass dies (insbesondere auch durch den Klimawandel) ohne die richtige Jagd kaum möglich ist.

Ich wage einfach mal zu behaupten dass der "Gesellschaft" die Jagd einfach komplett egal ist weil sie schlicht und einfach zu weit von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt ist. Und auch in der Presse wird die Jagd nur in homöopathischen Dosen erwähnt.
Wegen irgendwelche GrünnInnen, dubiose Naturschutzvereinen oder schrillen Splittergruppen verstecke ich mich sicherlich hinter vorgeschobenen Klimaschutz und Weltenretter Rechtfertigungen.
Ich bin nicht der bewaffnete Arm von Greta und den Kippendealer Kindern.

Und jetzt geh ich jagen, ist Vollmond.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
458
Die kommen am Luderplatz und werden so wieder der Natur zugeführt. Nein die Erlegung einer Geis oder eines Kitze ist nichts besonderes, die nehm ich mit wenns passt. Auch viele Böcke über die man so stolpert sind nichts besonderes. Interessant sind die zu denen es eine Geschichte gibt, sei es weil man gezielt dieses eine Stück jagt, sei es eine besonders gelungene Pirsch, Lockjagderlebnisse etc.
Das sind Dinge die Ihr nicht kennt.
Ich könnte zb auf 250m in den Gegenhang schießen und geh das Stück trotzdem an und erlege es dann auf 50 oder 70m, ich bekomm dann auch keinen Infarkt weil es mal schlauer war und ich als Schneider heimgehe. Ich benutze auch selten Hochsitze, sondern suche die Wechsel und stell oder setz mich da wo hin.
Die wichtigste Jagdart für mich ist die Lockjagd. Sich in das Tier hineinzudenken und es zu überlisten, die richtigen Tonfolgen zu finden und dadurch zum Erfolg zu kommen ist für mich Jagd.
Wir haben letztes Jahr 15 Böcke im Winter erlegt. Das ist richtig erholsam ohne das jemand versucht, das Gehörn zu bewerten😂
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Ich wage einfach mal zu behaupten dass der "Gesellschaft" die Jagd einfach komplett egal ist weil sie schlicht und einfach zu weit von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt ist. Und auch in der Presse wird die Jagd nur in homöopathischen Dosen erwähnt.
Wegen irgendwelche GrünnInnen, dubiose Naturschutzvereinen oder schrillen Splittergruppen verstecke ich mich sicherlich hinter vorgeschobenen Klimaschutz und Weltenretter Rechtfertigungen.
Ich bin nicht der bewaffnete Arm von Greta und den Kippendealer Kindern.

Und jetzt geh ich jagen, ist Vollmond.
Es ist stark bewölkt.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
13
Zurzeit aktive Gäste
433
Besucher gesamt
446
Oben