Die Frage hat sich mir bisher nicht gestellt, weil es sowas hier so gut wie nicht gibt. Wahrscheinlich wäre mir die Jagd da auch zu eintönig.
Aber was du eigentlich wissen willst ist doch: würde ich auch so jagen wie ich jetzt jage, wenn meine Jagd keinen Einfluss auf irgendeinen Wald hätte?
Die Antwort wäre wahrscheinlich: ja.
Wenn ich im Wald oder in der Nähe eines Waldes jage, übernehme ich die Verantwortung, dass dem Waldbau von jagdlicher Seite her nichts im Wege steht. Das ist dann sowohl meine Verpflichtung, als auch ein Teil meiner Motivation, weil es meinem Tun Sinn verleiht.
Wenn diese Verantwortung wegfällt, bleibt mir als Sinn meines Tuns immer noch die Wildbretgewinnung. Möglichst viel Industriefleisch auf den Tellern durch Wild zu ersetzten wäre für mich auch eine schöne Motivation, jagen zu gehen. Von Selektion beim Abschuss halte ich eh nichts, ebenso wenig von Trophäen, also hätte ich auch keinen Grund, irgendein Stück zur Jagdzeit laufen zu lassen. Und damit wäre ich schon fast wieder bei meiner aktuellen Jagdpraxis.
All das ist aber eine Utopie, weil mir zumindest in Deutschland kein Revier einfällt, in dem man frei von jeder weiteren Verantwortung jagen kann. Selbst wenn der nächste Wald ewig weit weg wäre, gäbe es sicher noch Landwirte, die einem aufs Dach steigen, wenn ihnen die Sauen ständig die Felder umgraben. Aber um Schwarzwild ging es in deiner Frage ja nicht.