Ich weiß das. Aber damit wird man sich nichts Gutes tun. Der Schuß wird nach hinten losgehen. Es laufen Ermittlungen zum Thema. Da kann sich ein neuer WP nur die Finger verbrennen wenn er bei gleicher Datenlage zu anderen Ergebnissen kommt. Außerdem ist das wurscht da inzwischen die Staatsanwaltschaft das letzte Wort hat.
Ganz so "wurscht" ist das alles nicht. Mich stört gewaltig, dass hier mittels Bestellung eines neuen Wirtschaftsprüfers "außerhalb" Bayerns mutmaßlich versucht wird, Ergebnisse des ersten Wirtschaftsprüfers zu "relativieren". Das nützt bei Neuwahlen nämlich nur insbesondere jenen Bazis, die das "System Vocke" bereitwillig in der Vergangenheit stützten (also Bestandteil des Systems Vocke waren) und erschwert nur einen Neuanfang, der dem Wortsinn auch gerecht wird. Für mich sind solche strategisch gut überlegten "Winkelzüge" stets ein eher schlechtes Zeichen. Den Deligierten wurde hier was vorgegaukelt, was gut sein soll aber nicht gut ist.
1. Dem "dummen" Volk soll ganz offensichtlich suggeriert werden, dass ein Wirtschaftsprüfer "außerhalb" Bayerns eine andere Wertigkeit hätte bzw. dies ein Vorteil im Sinne von Aufklärung und Verbesserung wäre. Das ist in
keinster Weise der Fall. ENTSCHEIDEND ist vielmehr, WER den WP aussucht bzw. diesen ins Spiel bringt und wie die Motivlage zu bewerten ist, weshalb so ein neuer WP ins Spiel gebracht wird.
Warum ist das so? Weil KEIN Wirtschaftsprüfer offensichtliche Unrichtigkeiten als korrekt bezeichnen wird, ALLERDINGS spielt WOHLWOLLEN eine ganz ganz große Rolle. Man kann in Abschlussberichten unterschiedlich formulieren, suggerieren ohne unkorrekt zu werden usw. usf. Es reicht schon, wenn man eine "interpretationsfähige" Ausdrucksweise wählt, die dann den Bazis wieder Aufwind verleiht, weil der neue Bericht für die nächste Versammlung vielleicht mehr "Diskussionsspielraum" eröffnet. Wir haben aber schon einen Bericht, der klar benennt, was Sache ist und DARAUS sind Lehren zu ziehen UND zwar
sowohl personell als auch organisatorisch, strukturell, etc.
2. Das Präsdium hat m. W. den ersten Wirtschaftsprüfer per Mehrheitsbeschluss beauftragt. Er wurde nicht per order die mufti von einer einzelnen Person bestellt. Wozu also jetzt noch ein Wirtschaftsprüfer? Wir haben ein Ergebnis und die Staatsanwaltschaft ermittelt. Einzige Erklärung hierfür ist, dass man sich ein "Ergebnis" wünscht, welches zur Befriedung des Verbandes besser beiträgt, also auf gut deutsch die Sauereien "relativiert", indem im neuen Bericht vielleicht "geschmeidigere" Formulierungen zum Ausdruck kommen und dadurch suggeriert wird, dass die Veschwendung und Maßlosigkeit ja gar nicht soo schlimm war. Also abwarten, bis sich alles beruhigt hat und dann wieder fröhlich weiter so....
3. Richtig wäre gewesen, nach den skandalösen Vorgängen der Vergangenheit auf der außerordentlichen Deligiertenversammlung
mal ein paar Punkte festzuhalten, welche Lehren man aus den Vorgängen gezogen hat und was
nach der Neuwahl konkret an Maßnahmen angegangen werden muss, um in Zukunft dem Wort "Neuanfang" bzw. "Transparenz" auch gerecht werden zu können. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der causa Vocke und nicht gegen die Verbandsstrukturen bzw. Regelwerke.
Wer wirklich etwas verändern will, muss die Dinge schon säuberlichst auseinander halten.
Alles andere kann man getrost als "Augenwischerei" bezeichnen, um eine Mehrheit an Deligiertenstimmen wieder einzufangen.
Veränderung zum Positiven hin bedeutet in erster Linie Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und diese auch zu benennen. Da reicht es keineswegs, nur den Präsidenten auszutauschen oder ein neues Präsidum wählen zu lassen. Am End also blos einen neuen Präsidenten aus dem alten, vergammelten Schlauch zu wählen (was mir persönlich höchst wahrscheinlich erscheint) und im Übrigen nibulös zu bleiben, hinsichtlich konkreter Veränderungsmaßnahmen. Meine Befürchtung ist aber, dass GENAU das passieren wird.
Es sollte schon noch einmal in Erinnerung gerufen werden, um WAS es in concreto gehen sollte.
Kern eines Neuanfangs kann NICHT sein, eventuell strafrechtliche Verstöße nicht mehr zu wiederholen. Gesetzestreue ist im Ehrenamt wohl SELBSTVERSTÄNDLICH. So etwas gehört (und wird ja auch vom Staatsanwalt) aufgeklärt, hat aber inhaltlich m. E. NIX mit einem tatsächlichen Neuanfang zu tun.
Im Kern geht es darum, anvertraute Mitgliedsbeiträge sinnvoll zu nutzen, NIX zu verschwenden, das "Ehrenamt" im Präsidium vorzuleben, anstatt sich zu benehmen, als wäre man der Vertreter eines mächtigen Wirtschaftsverbandes, in dem Geld weniger die Rolle spielen muss, den Größenwahn abzustellen UND ernsthaft zu diskutieren, wieder in den DJV einzutreten, weil SONNENKLAR ist, dass ein einzelner Landesjagdverband bei den politischen Realitäten VERLOREN ist. Wer hier eine andere Meinung vertritt, ist entweder bekifft, besoffen oder von mäßigem Verstande. Zumindest bei diesem Punkt gäbe es eigentlich nix zu debattieren, sofern pragmatisches, logisches Denken i. S. der Jagd einsetzt und man in der Lage ist, größenwahnsinnige Hirnfurze ein für allemal abzustellen.