Afrika: Mit einschüssiger Waffe Jagd auf Büffel

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... Haben nicht die Engländer in der Verganheit mit Ihrer .303 Brit auf Big Five gejagd?
D.T.

Ja, aber lies Dir mal die Jagdgeschichten in den US Zeitschriften oder auch auf Facebook durch.

Im Winchester 1898 Forum hat neulich einer geschrieben, wie er mit seinem Sohn irgendso ein Bergschaf einen ganzen Tag lang verfolgt und immer wieder beschossen hat, bis es lag.

Er hat 8 Mal geschossen und das Stück im Grunde jedesmal irgendwie erwischt.

Keine Ahnung, wie man das dann noch essen kann.

Die Repetierer in 303 waren als Militärwaffen da, Du kannst auch einfach 30 Mal auf einen Büffel schiessen und ihm folgen.

Irgendwann ist der Blutverlust so gross, das er irgendwo niederkommt ......

Jagd ist das aus deutscher Sicht keinesfalls, aber es sind vermutlich mehr Elefanten an einer 7,62x39 als an einer 460 Weatherby gestorben.
 
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... Haben nicht die Engländer in der Verganheit mit Ihrer .303 Brit auf Big Five gejagd?
D.T.

Es wurde schon mit allem möglichen auf Großwild geschossen , und es geht weiter. Nicht um sonst wurden gesetzlich in fast allen afrikanischen Ländern Kaliber und Patronen für diesen Zweck festgelegt.

Was die einschüssigen Waffen und die Jagd auf Büffel angeht , im afrikanischen Bush geht die Gefahr nicht immer nur von der bejagten Wildart aus. Man wird zeitweise auch von etwas angegriffen das man eigentlich in Ruhe lassen will , ein Elefant zum Beispiel. Dementsprechend sollte man trotz allem und für alle Fälle gut ausgerüstet sein.
 
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@ Sirius: auch wenn Du Deine 10,75x68 heiss liebst, so hat sie in den englischen Kolonien nie eine Rolle gespielt, denn kurz nach dem Erscheinen der 10,75 ging ein anderer Stern am Grosswildjagdhimmel auf und dieserStern funkelt immer noch: nämlich die .375 H&H!

Für die nur H&H Repetierer baute, die ein vielfaches dessen gekostet haben, was ein Repetierer in 10,75x68 oder 9,3x62 von Mauser, Sauer, Schüler, Haenel, Schilling, Geco o.a. gekostet hat, da hierfür keine teuren Umbauten von Nöten waren, um eine über 90mm lange Magnumpatrone in ein nur 85mm langes System/Magazin hineinzuzwängen, zudem war das von RWS, DWM und S&B verladene NC-Pulver viel verlässlicher als das Cordit, das Eley und Kynoch in die .375H&H luden.
Manton/Kalkutta z.B. kaufte massenweise preiswerte 98er aus Dtl. in 9,3mm/10,75mm auf, um sie an brit. Offiziere oder brit. Siedler weiterzuverkaufen.
Bevor Winchester die .300 und .375H&H 1937 für ihr neues Mod.70-Magnum entdeckten, waren die beiden H&H-Gürtelpatronen Extravaganzen, die sich nur eine sehr überschaubare Kundenklientel (meist aus dem Adel) leisten konnte.
Gleiches gilt auch für andere Großwildpatronen, denen heute eine "große Vergangenheit" attestiert wird, wie z.B. .416Rigby oder .505Gibbs.
Von der .416Rigby wurden zw. 1911 und 1950 um die 100 Repetierer gebaut, wovon die meisten wohl bei der zahlungskräftigsten Kundschaft des brit. Empire, den indischen Radschas, gelandet sein dürften.
Nur die .404Jeffery (kontinetal 10,75x73) hatte eine gewisse vogue, aber auch die dürfte sich, aufgrund des höheren Aufwandes sie an das 98er-System mit Standardmaß anzupassen, gegenüber der 9,3x62 und der 10,75x68 im Hintertreffen befunden haben.
Ost- und Südafrika war damals weitaus menschenleerer als sie es heute sind. Da wird man am Tage nicht 5-10 englischen Peers die mit H&H, Rigby und Purdey bewaffnet waren, begegenet sein.
Die professionellen Elfenbeinjäger trugen entweder antiquierte SP-Hinterladerwaffen oder ab 1905/10 eben die rel. preiswerten 98er in 9,3x62/10,75x68, die nach dem 1.WK und der "Abrüstung" Deutschlands durch überzählige Gew. und Karabiner 98 noch preiswerter und ungleich verfügbarer waren.
Die .375H&H fasste erst nach dem 2.WK in den 50er Jahren, knapp vor der neu erschienenen .458Win.Mag. richtig Fuß und beide lösten die 9,3x62 und die 10,75x68 als GW-Patronen des "kleinen Mannes" (also PHs, Farmer, Siedler, Kolonialbeamten) ab.
Jim Sutherland, Marcus Daly, John Taylor, E.A.Zwilling, Andrew Holmberg, Tony Sanchez-Arino, ja selbst der schon als "Safari-Experte" geltende Schriftsteller Ernest Hemmingway, haben u.a. die 10,75x68 erfolgreich auf alles GW geschossen.
 
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Die Repetierer in 303 waren als Militärwaffen da, Du kannst auch einfach 30 Mal auf einen Büffel schiessen und ihm folgen.
Irgendwann ist der Blutverlust so gross, das er irgendwo niederkommt ......
Jagd ist das aus deutscher Sicht keinesfalls, aber es sind vermutlich mehr Elefanten an einer 7,62x39 als an einer 460 Weatherby gestorben.

Auf YT war vor Jahren mal ein Clip indem ein Büffel vier oder fünf Treffer (Blatt, ZNS) einer .500 oder .577N.E. benötigte, bis er lag.
"Überkaliber" sind auch auf Dickhäuter keine Garantie für den oft zu lesenden "One-shot-kill".
Deshalb ist es immer ratsam auf Dickhäuter oder Großkatzen nie ohne Backup zu gehen.
Ob dieser Backup nun ´ne 9,3x62 oder .600Overkill schießt, ist erstmal zweitrangig.

Viele PHs werden auch nur extra, um der zahlungskräftigen Kundschaft "Africa-feeling bieten zu können", den dicken Wäscher in .500-.600" mitnehmen, um evtl. Fragen der Kundschaft, wie "Was, nur 9,3, .375 oder 10,75 auf GW?!?" zu entgehen. Wer zahlt bestimmt die Musik, ist halt so.
Wenn sie sich was nebenbei durch Schadwildabschuß oder -culling verdienen, werden sie die .500er oder .600er auch zu Hause lassen und was genügendes im Leistungsbereich einer .375H&H oder 10,75 nehmen.
 
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Die deutsche 10,75x68 war v.a. wegen der hervorragenden deutschen Geschosse berühmt😂😂😂!
Ernst zu nehmen als GW - Patrone wurde die 10,75x68 erst mit dem Erscheinen der Woodleigh-Geschosse, alte RWS und DWM - Geschosse waren nur „Mist“ - ich erlebte bei einer DJ, wie ein mit der .404 Jeffery mit DWM - Geschoss ein einfaches Rotalttier mitSchuss auf den Pansen nicht einmal Ausschuss hatte!!
Mano, auch wenn Du sie liebst, sie spielte nie eine Rolle, da gab es immer schon besseres!
 
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Auf YT war vor Jahren mal ein Clip indem ein Büffel vier oder fünf Treffer (Blatt, ZNS) einer .500 oder .577N.E. benötigte, bis er lag.
"Überkaliber" sind auch auf Dickhäuter keine Garantie für den oft zu lesenden "One-shot-kill".
Deshalb ist es immer ratsam auf Dickhäuter oder Großkatzen nie ohne Backup zu gehen.
Ob dieser Backup nun ´ne 9,3x62 oder .600Overkill schießt, ist erstmal zweitrangig.

Viele PHs werden auch nur extra, um der zahlungskräftigen Kundschaft "Africa-feeling bieten zu können", den dicken Wäscher in .500-.600" mitnehmen, um evtl. Fragen der Kundschaft, wie "Was, nur 9,3, .375 oder 10,75 auf GW?!?" zu entgehen. Wer zahlt bestimmt die Musik, ist halt so.
Wenn sie sich was nebenbei durch Schadwildabschuß oder -culling verdienen, werden sie die .500er oder .600er auch zu Hause lassen und was genügendes im Leistungsbereich einer .375H&H oder 10,75 nehmen.

Ach Mano, lass doch einfach Deine Tipps für die Grosswildjagd - ausser im Zoo hattest Du mit Grosswild doch noch nie Kontakt!
 
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Die englischen Geschosse waren auch nicht besser. Ein .458"/480grs. oder .422"/400grs. einer .450N.E. bzw. .404Jeffery hatte einen hauchdünnen, noch nicht mal aus härterem Flußeisen oder vernickelten Kupfermantel, zudem in den Elefenatenkalibern .585" (.577N.E.) und .620" (.600N.E.) einen grottigen QB.
Rigby bildete da mit seinen .275, .350Mag., .400/.350N.E. und .416 die große Ausnahme, da deren Geschosse einen nickelplattierten Flußmantel hatten, zudem die VMR-Geschosse am Kopf über einen verstärkten Mantelbereich verfügten. Zudem waren sie nicht mit Cordit, sondern mit Blättchenpulver geladen. Kein Wunder, Rigby ließ sich seine Werksmunition vor 1939 nicht von Eley oder Kynoch laden, wie die Konkurrenz, sondern von der DWM in Deutschland.

Es bleibt auch immer noch nebulös, ob die dünnen VM-Mäntel der 10,75 auf die Rohstoffknappheit in den späten 30er/und den 40er Jahren zurückzuführen sind (also in der Zeit, in der Taylor seinen Verriß schrieb, obwohl er angebl. selber 5 Waffen in dem Kaliber besaß und führte), da man außer bei ihm sonst nie was davon hörte bzw. laß.
Die 10,75x68 war immerhin so häufig, daß sie bereits Ende 1909 normalsisiert (also für einen großen Teil an vorhandenen Waffen) standardisiert wurde, lange bevor es die meisten deiner als "häufige" GW-Patronen bezeichneten Entwicklungen wurden.
Aber mit den zu dünnen Mäntel der VM-Geschosse befand sich die 10,75x68 wie gesagt mit den engl. N.E.-Patronen in bester Gesellschaft.
Das sie natürlich nicht mit imperialist.-brit. Kolonial- und Safariromatik vereinbar ist, ist klar.
Stört mich und v.a. ihre promineten Benutzer in den afrik. und südasiat. GW-Gebieten (siehe Post #34, letzter Absatz) wenig. Das waren/sind Praktiker und keine Romantiker und die vielen Farmer, Siedler und Kolonialbeamten die sie, wie auch die 9,3x62, nutzten hatten für "Romantik" auch wenig Zeit und Muse.
Die 10,75x68 und die 9,3x62 waren zw. 1905 uns 1950 "Arbeistpferde" die in rel. großen Massen für die GW-Jagd für "Leute da unten" produziert wurden, vergleichbar mit den "Arbeitstieren" 7x57 und 8x57J zur selben Zeit bei uns zur HW-Jagd.
Auch da führten die wenigsten "spezielle" HW-Kaliber wie .280Halger, 8x64, 8x75, obwohl die auch schon verfügbar waren.
 
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Ach Mano, lass doch einfach Deine Tipps für die Grosswildjagd - ausser im Zoo hattest Du mit Grosswild doch noch nie Kontakt!

Deshalb vertraue ich auf das was sich massig bewährt hat und das waren, als GW noch weit häufiger war als heute und die techn. Hilfsmittel zum erlangen der Beute weit geringer waren als heute, nunmal 9,3x62 mit 18,5g TMR/VMR und 10,75x68 mit 22,5g TMR/VMR.
Selbst die, die den beiden potenten 98er-Standardpatronen heute jegliche GW-Eignung absprechen, werden wohl nicht mal ansatzweise an die erlegten Stückzahlen herankommen, die die Afrikajäger um 1910/1920 herum hatten, da ihre vollmundig vorgetragenen GW-Kalibererfahrungen sich auch meist auf drei/vier geführte Safari-Reisen mit rel. überschaubaren Strecken beschränken und selbst PHs heute nicht mehr zum Großteil ehem. Elfenbeinjäger mit teils 4-stelligen Abschußzahlen an Elefanten/Nashörnern sind, die berufl. umsatteln mußten, da Afrika und Indien in Bezug auf Elfenbein/Horn so gut wie leergeschossen war.
Da sollte man als Safari-Tourist und Empire-Nostalgiker der alle Nitro Express Kaliber aus dem effeff runterbeten kann und Taylors "African Rifles and Cartridges" sowie Hemmingways "Grüne Hügel Afrikas" auswendig kann, schon realistischer auf die damalige Zeit zurückblicken und sich fragen, was auch heute " nur nötig" ist.

Überleg mal, da käme ein Jagdgast, den du auf einen 1er führen solltest und der erklärt dir vollmundig, daß er nach drei Rotwild-Abschüssen (3b, Schmaltier und Kalb) mit seiner .338Lapua deine heißgeliebte 8x60S oder .308Norma Mag. für so ziemlich das ungeeignetste Rotwildkaliber hält.
 
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Wie das? Meine Frage war doch nur, ob jemand von euch schon mal mit einer einschüssigen Waffe auf Büffel losgezogen ist.

Meine ganz persönliche Meinung hierzu:
Würde ich in Afrika eine Büffeljagd planen, käme erst mal eine geeignete mehrschüssige Waffe plus top Munition ins Haus.
Sollte ich mich jedoch mit einer einschüssigen Waffe in mind. 9,3x62 oder 9,3x74 R in Afrika auf einer Plains Game Jagd befinden und der Outfitter würde mir aus heiterem Himmel einen Büffel anbieten, würde ich keine Sekunde zögern, auf ihn Jagd zu machen, mit meiner einschüssigen Büchse. Habe dann ja einen hoffentlich kompetenten PH an meiner Seite...

Dachte aufgrund deiner persönlichen "Africa Experience", kannst du besser beurteilen, wie oft Jäger auf die Hörner genommen oder von "Scar" angegriffen wurden.

Übrigens habe ich eben ein tolles Video gefunden, was meine These, einen strammen Revolver als Backup Waffe zu führen stützt!;)

Ohne das Video vorher gesehen zu haben, lag ich auch mit dem Kaliber .454 Casull ziemlich gut!:cool:

buffalo attacks hunter!
 
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Ach Sirius, lass die afrikanischen Praktiker doch erzählen - egal wie oft sie welches Kaliber sie auch immer führen - sie leben und jagen dort, Du warst aber noch nie dort, deshalb erzähl doch nicht Deine anerlesene Weisheiten!
Da erklärt ein Nichtschwimmer den Rettungsschwimmer wie Schwimmen geht!
 
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Dachte aufgrund deiner persönlichen "Africa Experience", kannst du besser beurteilen, wie oft Jäger auf die Hörner genommen oder von "Scar" angegriffen wurden.

Übrigens habe ich eben ein tolles Video gefunden, was meine These, einen strammen Revolver als Backup Waffe zu führen stützt!;)

Ohne das Video vorher gesehen zu haben, lag ich auch mit dem Kaliber .454 Casull ziemlich gut!:cool:

buffalo attacks hunter!

Ich bin mir allerdings sicher, dass für den PH nicht der Büffel die Gefahr darstellte, sondern der revolverschwingende Dicke - da gibt es kaum Unterschiede zu Nachsuchen bei uns auf Sauen, auch da fürchte ich Pistoleros mehr als dicke Keiler!
 
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Sirius vergisst auch gerne, dass man damals vielleicht die 10,75 genommen hat, weil man nichts besseres hatte. Die deshalb heute noch zu nehmen ist IMHO allerdings so sinnvoll wie heute mit dem Steinzeitbogen zu jagen, weil der sich ja auch viele, viele Jahre bewährt hat.
 

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