Afrika und 308 Winchester

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Gelöschtes Mitglied 3213

Guest
Hallo!

Ich bin zur Zeit in den Überlegungen, nächstes Jahr nach Afrika / Namibia zu fahren. Meine Standardkaliber sind 308 Winchester, 6,5x65R und demnächst eine SR1 in 8x57IS.
Jetzt meine Frage an Jäger mit PRAKTISCHER Erfahrung in Afrika mit diesen Kalibern, hauptsächlich jedoch der 308 Winchester: ist es generell zu gebrauchen, oder eher zu schwach? Wenn man es einsetzen möchte, was ist die jagdliche Obergrenze? Welche Geschosse wären hierfür geeignet? Hier verwende ich überwiegend das Norma Vulkan mit 180grns.

Bitte: BEVOR jetzt die Sache mit 416 Rigby, 375H&H etc. losgehen: mich interessiert, was mit MEINEN Kalibern dort machbar ist! Ggf. doch eine Investition in einen Wechsellauf schließe ich nicht aus, aber mir geht es darum vorher Informationen zu sammeln. Zu Hause brauche ich nichts stärkeres.

Ach so: die Big 5 sind nicht im Beutespektrum. :D
Ich dachte an Warzenkeiler und kleinere Antilopen.
Wie sieht es, bei ggf. Verwendung der 8x57IS mit der Einfuhr eines Selbstladers aus? Ist das in Namibia erlaubt?
Vielen Dank und viele Grüße,

K95fuxx
 
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308 ist für Warzenschwein und kleinere Antilopen völlig ausreichend. Nur was sind für dich kleinere Antilopen? Wenn es Oryx sein soll, dann bist definitiv an der Untergrenze und bedenke angeschweißt = Abschuß, von der Zeit, die für eine Nachsuche drauf geht, ganz zu schweigen.
Im Zweifelsfalle lieber eine Nummer stärker.
 
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klar reicht die! man muss aber sehr auf die Entfernung achten und vor allem ein hartes Geschoss wie das Tug nehmen! bei nem Warzenschwein sehe ich da kein Problem nur vielleicht bei nen Oryx, aber wenn man den auf nicht weiter als 150meter BREIT stehend in die Kammer schießt wird der auch zu boden gehen! ich würde aber wieder zur zur 8x57is mit einem Hammerhead Geschoss von Sako greifen! das wichtigste ist aber das Geschoss und das die zu beschießende stücke breit stehen! übrigens schießen fast alle Farme die nur für fleisch jagen auch nur 30/06, 270win, 303, 308 oder 8x57is! WH in Afrika!
 
G

Gelöschtes Mitglied 3213

Guest
Hallo Euch Beiden!

Vielen Dank schon mal für die ersten Antworten. Wenn ich nach Namibia gehe, bin ich wirklich hauptsächlich an Warzenschweinen interessiert. Wenn ein Oryx passend käme: auch gut. Muß aber nicht. Mir geht es in erster Linie um das Jagderlebnis. Trophäen mit nach Hause werde ich wohl, bis auf ein Keilergewaff, nicht nehmen. Bin durchaus damit zfrieden, auch reine Fleischjagd zu betreiben. Deshalb sind für mich die großen Trophäen nicht der Hauptgrund, nach Afrika zu fahren.
Wie ist das mit Selbstladern in Afrika?
Von den Entfernungen her: Ihr schreibt was von ~150m für ein Oryx / kleinere Antilopen. Eurer Erfahrung nach: wie sind die mittleren Entfernungen?

Weihei,
K95fuxx
 
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über Selbstladern weiß ich nichts???
aber wenn sie werden auf große Antilopen garantiert kein Ausschuss haben und sie sollten sofort nach schießen denn ein Kudu oder ein Oryx vertragen schon was (sind ja auch deutlich größer als nen Reh 8) aber für ein Warzenschwein reicht es alle male.
Und bei reiner Fleischjagd wird sowie so das erst beste stück wild geschossen und nicht der hinterste nur weil er ein paar mehr Inches auf dem Haupt hat! sie werden alles mit der 308 waidgerecht erlegen können wenn sie da richtige Geschoss verwenden und sich an die Entfernung halten!
 
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Ich habe einen befreundeten PM in Namibia, der schießt sein Plains Game für den Eigenbedarf nur mit der .308Win. Das heißt zwar nicht, dass dieses Kaliber das ideale Antilopenkaliber ist, aber es geht. Für Oryx würde ich ein Kaliber wählen, mit dem Du auch auf 300m hinlangen kannst und dabei noch ausreichende Energie hast. Näher kommt man an die Biester nur selten ran und sie sind verdammt schusshart. Für Eland reicht die .308 nicht mehr aus, das sollte es schon so etwas größeres und stärkeres sein. Wichtig ist, dass man mit seiner Waffe vertraut ist und sicher damit umgehen kann. Auch wenn es trivial klingt, ein sauberer Treffer mit einem schwachen Kaliber ist besser als ein Stück mit einem starken Kaliber krank geschossen.

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Tom
 
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1-Afrikanisches Wild ist Schußhärter als Europäisches.

2. Der Wildreichtum in Afrika ist höher als bei uns; die Wilddichte aber deutlich geringer. Ergo musst du weitere Entfernungen überbrücken.

3. Es ist ein Unterschied ob ein Farmer zur Fleischjagd ein geringes, weibliches Stück ( Bestandsreduzierung; denn Futter für Weidevieh ist knapp) oder du Ausgewachsene Stück schießt ( in Afrika ist die Ausfuhr von Trophäen nur bei alten; Kapitalen Stücken erlaubt, darum sind die Jagdsysteme auch auf Tropjäenjagd aufgebaut. Schießt der Farmer ein Stück; und es geht krank weg; wird selten intensiv Nachgesucht : alles was die Raubtiere Fressen; hält diese Hungrigen Mäuler vom Nutztier fern). Der Afrikanische Farmer hat auch kaum das Geld sich eine andere Waffe leisten zu können oder zu wollen ( Waffen sind dort selten gebrauchtes Handwerkszeug) : darum sind immer noch viele 303 im Einsatz ( die alte Enfield ist aber eine der ungeeignetsten Jagdwaffen überhaubt : Abzug: ZF-Montage; Verriegelung; Schlagbolzen; Schließspanner...)

4. Als Jagdgast zahlst du für jedes von dir beschossene Stück; Bares ist in Namibia Wahres ! Eine nicht geeignte WAffen- und Kaliberwahl minimiert deine Chancen; und dafür hast du schon zuviel GEld für Flug; Transfer und Unterkunft ausgegeben. Jagdfarmen haben immer geeignete Leihwaffen; frag evt. bei deiner farm nach und nimm die entsprechende Mun mit : Mun ist dort teuer ! ( weite Wege bis zum nächsten Waffenladen)


Andreas
 
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Tom Hunter schrieb:
Ich habe einen befreundeten PM in Namibia, der schießt sein Plains Game für den Eigenbedarf nur mit der .308Win. Das heißt zwar nicht, dass dieses Kaliber das ideale Antilopenkaliber ist, aber es geht. Für Oryx würde ich ein Kaliber wählen, mit dem Du auch auf 300m hinlangen kannst und dabei noch ausreichende Energie hast. Näher kommt man an die Biester nur selten ran und sie sind verdammt schusshart. Für Eland reicht die .308 nicht mehr aus, das sollte es schon so etwas größeres und stärkeres sein. Wichtig ist, dass man mit seiner Waffe vertraut ist und sicher damit umgehen kann. Auch wenn es trivial klingt, ein sauberer Treffer mit einem schwachen Kaliber ist besser als ein Stück mit einem starken Kaliber krank geschossen.

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Tom

Die Schussentfernungen hängen stark von der Geländestruktur und der Jagdart ab. Ich habe meinen Oryx auf 70m beim Pirschen erlegt. Bei den anderen Stücken (Keiler und Kudus) hatte ich keinen Schuss über 150m. Ich hatte die .30-06 dabei. Der Oryx lag im Feuer (breitstehend, Herztreffer) genau so wie die Keiler und der Oryx meines Bruders. Von den Kudus lag keiner weiter als 30m vom Anschuss entfernt, davon auch nur einer nicht im Schuss. Von besonderer Schusshärte, die stärkere Kaliber erfordern haben wir nichts bemerkt.

Zu den Selbstladern:
http://www.natron.net/napha/deutsch/huntinglaws.html

Letztes Mal war ich auf insgesamt 3 Farmen, verteilt in der nördlichen Landeshälfte Namibias, jagen. Die Farmer schießen .308Win, .30-06 und nochmal .308Win und ich bin mir sicher, dass sich alle drei auch was anderes Leisten könnten (sind alles Deutsche, die sich die Farm als Rentendomizil oder Urlaubsort gekauft haben). Für Wild <=Oryx/Kudu ist das meiner Meinung nach auch völlig ausreichend. Der mit der .30-06 (ein 80 Jahre alter Rentner) schießt auf seiner Farm jährlich um die 50 Oryx, weil der Bestand sonst zu hoch würde und will nichts anderes mit raus nehmen, auch nicht die DB (9,3), die er von seiner Frau geschenkt bekommen hat...

Ich an deiner Stelle würde ich mich bei meinem Farmer erkundigen, wie sich die Geländestrukturen, Schussentfernungen, Jagdarten, persönliche Präferenzen usw darstellen. Wenn er dann sagt, dass die .308 passt, pack sie mit geeigneter Munition ein und hab ne schöne Jagd.

Waidmannsheil
 
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@ K95fuxx

Ich habe mit der .308 erfolgreich in Namibia gejagd, habe mir aber dafür von Federal die .308 in high energy mit dem 180gr Nosler Partition gekauft.
Erjagd habe ich Warzenschwein, Oryx, Kudu und Springbock.
Oryx und Kudu hatten auf ca. 160 Meter keinen Ausschuss - Blatt - blieben aber beide am Platz.
Warzenschweine auf ca. 80 - 100 Meter hatten Ausschuss.
Die Trophäen konnte ich übrigens damals- abgekocht und gebleicht - im Seesack sofort mit nach Hause nehmen.



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Gruß
Beo
 
G

Gelöschtes Mitglied 3213

Guest
Hallo zusammen!

Vielen Dank für Eure Berichte. Also, ich fasse mal zusammen.
308 ok, wenn Geschoß, Entfernung und Handhabung passen.
Zur Handhabung: ich gehe regelmäßig schießen. Und das ganz passabel :wink:
Wenn ich Euch richtig verstehe, ist ein härteres Geschoss die bessere Wahl.
Was haltet Ihr vom Trophy Bonded Bear Claw? Ich habe noch ein paar Packungen Federal Munition davon.
Andere Vorschläge? Bin Wiederlader, von der Seite her ist vieles machbar. Für unser Wild hier verwende ich eher weiche Geschosse, wie eben das Vulkan.
Ich habe auch CDP als Fabrikladung verfügbar, die ja auch recht hart ist.

Weihei,

K95fuxx
 
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Wenn du eh Wiederlader bist,dann wuerde ich mir eine passende Ladung zusammenbasteln und die Fabrikmuni daheim lassen.In der 308 wuerde ich die Barnes ausprobieren und wenn sie noch halbwegs in deiner Bixn schiessen,wuerde ich mich auf das kommende Erlebnis konzentrieren und schaun das die Schuss gut plaziert sind.
Ich glaube nicht das eine 308 durch die Rippen,mit dem passenden Geschoss einen Oryx noch weit gehen lassen.
 
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@K95fuxx
ich schließe mich der Aussage von Rugen an. Wenn der Schuß sitzt, wo er hingehört, ist alles in Butter, aber.. Der Rest ist genau wie mit der 222 auf Rehwild und der 243 auf Hirsch.
Wenn du den großen Aufwand betreibst in Namibia zu jagen und du hast dann Trouble, weil du mit einer Waffe jagst, die leistungsmäßig an der Untergrenze liegt, beißt du dich in den Allerwertesten.
Wie üblich - meine ganz persönliche Meinung!
 
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Die Trophäen konnte ich übrigens damals- abgekocht und gebleicht - im Seesack sofort mit nach Hause nehmen.

Glück gehabt!

Mittlerweile hat sich um den Trophäenversand in Namiba ein richtige Mafia gebildet, die keine Skrupel kennt, wenn es ums Abzocken geht.

---
Tom
 
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16 Dez 2000
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hunter-69 schrieb:
@K95fuxx
.... Wenn der Schuß sitzt, wo er hingehört, ist alles in Butter, aber..
Wie üblich - meine ganz persönliche Meinung!

Dann sollten wir noch dazu sagen; das der Haltepunkt bei Afrikanischem Wild für einen tödlichen Schuß etwas anders ist als bei Europäischem....

schießt du einer Antilope größer als Klippspringer ,mit 308/270 mittig Blatt....

haben die Schakel einen reich gedeckten Tisch und der Schütze ein Loch in der Brieftasche...

Dazu noch die Umgewöhnung auf andere Lichtverhltnisse ( ist schließlich andere Seite vom Globus...) die uns das Entfernung schätzen etwas schwieriger machen, in Kombination mit den schweren Geschoßen...


versteht mich bitte richtig : ich will niemanden das jagen mit seiner gewohnten Plempe madig machen.

Nur versuchen auf gewisse Punkte hinzuweisen...

( so eine Jagdreise nach Namibia schlägt schlieslich Löcher in die Finanzplanung die immer jenseitz von 3000 € bei bescheidener Strecke zu veranschlagen sind. Und wer Finanziell keine Reserven hat und dem wer weiß auch immer 1500 € mehr oder weniger der unterschied zwischen Sein oder Nichtsein bedeutedt...
sollte das zumindest bedenken ! Bis du dort Finanzielle Problem; Forderungen ect abgewisen hast....

Namibia eben; nicht Deutschland und Europa.... und jagt ist dort ein Geschäft; was nichts schlechtes sein muß!)


Andreas
 

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