Afrikanische Schweinepest erreicht die EU - geht der Kelch an uns vorrüber?

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So weit ich weiß, überträgt sich die afrikanische Schweinepest aber nicht so wie die europäische. Man korrigiere mich wenn falsch aber es geht glaub ich nur über Blut zu Blut. Daher sind vernichtende Seuchenzüge bei der afrikanischen Schweinepest eher selten und die Sache verläuft eher vereinzelt.
So (oder zumindest sehr ähnlich) hat das unser Kreisveterinär auf Anfrage berichtet.
 
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Horrido,
da liegt Euer Kreisveterinär ein wenig daneben. Direkter Tierkontakt reicht aus.
Siehe hier:

Wie wird die Afrikanische Schweinepest übertragen?
Übertragen wird Schweinepest durch direkten Kontakt von Tier zu Tier (z.B. im Stall, auf Transporten/ Viehsammelstellen/Viehmärkten sowie bei offenen Haltungsformen auch durch Kontakt von Wildschwein zu Hausschweinen oder umgekehrt). Insbesondere Kontakt zu Blut infizierter Schweine ist höchst gefährlich. Neben der direkten Übertragung ist ebenso eine indirekte Übertragung über virusbehaftete Kleidung, Futtermittel, Schlacht-/Speiseabfälle, Gülle/Mist oder sonstige Gerätschaften möglich. In Afrika wird die Krankheit auch durch Zecken der Gattung Ornithodoros übertragen (für Deutschland nicht relevant).
Das Virus ist in Blut und Gewebe der infizierten Tiere vorhanden und wird mit allen Se- und Exkreten (z.B. Speichel, Urin, Kot, Sperma) ausgeschieden. Als Virusreservoir fungieren chronisch infizierte Schweine, die das Virus über Jahre in sich tragen können. In Afrika spielt das Warzenschwein, das klinisch nicht erkrankt, eine wichtige Rolle.
Das Virus der Afrikanischen Schweinepest ist sehr widerstandsfähig und hält sich in unbehandeltem Fleisch und Fleischprodukten, Blut sowie in gepökelten oder geräucherten Waren monatelang. So sind die meisten Ausbrüche in europäischen Ländern auf Verschleppung des Virus in Speiseabfällen im weltweiten Reiseverkehr zurückzuführen.

Quelle: http://www.tierseucheninfo.niedersa...avigation_id=7695&article_id=21709&_psmand=24

WaiHei
 
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Ok, da steht insbesondere der Kontakt zu Blut....
Ich denke nicht, dass der uns Märchen erzählt hat. Er hat immerhin im Bereich Tierseuchen promoviert.
Könnte allerdings sein, dass ich ihn etwas falsch wiedergebe.
Kern der Aussage war jedenfalls: Es kommt bei der afrikanischen Schweinepest eigentlich nie zu einer Massenerkrankung weil die Übertragung sehr viel schwieriger ist als bei der europäischen.
 
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Das Kernproblem ist nicht der Übertragungsweg, da ist schon richtig, dass es zur Infektion eines "qualifizierten" Kontaktes bedarf. Das Problem ist die fehlende Impfmöglichkeit bei Wildschweinen. Wie bekommen wir also das Virus wieder eingefangen, wenn es denn erstmal in der Wildschweinpopulation angekommen ist? Das ist das Hauptproblem, und das ist eben anders als bei der KSP.

Es wird in absehbarer Zeit keine Impfmöglichkeit geben!
 
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Ich kann da nur amateurhaft mutmaßen...
Nehmen wir an, es kommt zu keiner Masseninfektion sondern nur zu "vermehrten" Einzelfällen. Dann wird wohl auch die schwächere Verlaufsform und vereinzelt die chronische vorkommen.
Los werden wird nicht drin sein. Vernichten wird es die Bestände auch nicht, wie die Schweinezucht damit umgeht ist dann fraglich....ausrotten können wir das Schwarzwild deswegen ja nicht.
Wie gehen denn die Länder damit um in denen das Virus schon präsent ist?
 
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Horrido,

die Übertragungswege können, wie schon bemerkt, direkt oder eben indirekt sein.
Nur wie Küstenhase es schon bemerkte, ist das größere Problem, die nicht vorhandene Möglichkeit zu impfen.
Sollten wir dann einen Ausbruch in Deutschland haben, wird es nur mit Keulungen oder eben dem wahllosem Abschuss
zu stoppen sein. Und wahllos wird dann bedeuten: Feuer frei auf alles was Borsten trägt. Ohne Rücksicht auf Alter,
führende Bachen und dergleichen. Dazu passt auch das Merkblatt welches sich ebenso in dem Link weiter oben finden lässt.

WaiHei
 
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Hauptverbreitung der Afrikanischen sowie Euröpäischen Schweinepest ist nicht der Kontakt Schwein/ Schwein sondern
der das Bedenkenlose Verbringen und TRansportieren von Infeziertem Material Grenzüberschreitendt.

-Wer der Herrn Jäger z B denkt bei einer DJ im Fremden Gebiet daran das mit der Zwngsweise übernommenen Trophäe- Keiler
und / oder kontamenierter Jagdausrüstung/ Stiefel vom Aufbrechplatz ohne Desinfektion Risikomaterial in Heimische gefilde geschlept werden...
( Wie kommt Virusstamm " Rostok" in die Eifel ??)

und dort Tage später latsche ich beim Reviergang Bauer Huber übern Stiefel der ein gespräch wegen Jungfüchse/ Wildschaden mit mir hatte... und dann mit seinem Schuwerk in seinen Sauenstall/ Schweinestall geht.....

- Wer der Litauischern LKW-Fahrerer; die um Geld- und Kosten zu sparen statt an der Raststätte im Restaurant zu Essen sich seine Fleischsuppe auf dem Campingkocher auf dem Parkplatz
brutzelt.. und die Reste dann einfach neben der Mülltonne in den Busch kippt... den gleichen Busch den die ÜL-Bache mit ihrerer Rotte an Verzogenen Frilis jeden Abend als Reich bestückte Kirrung entdeckt hat...

- wer der Toristen die Prag und Tschechei besuchen und an der Grenze die Buden-Hüttenstadt zum Zollfreien einkauf stürmen; denk daran das die Salamie ASP; ESP und Maul- und Klausenseuche einschleppen kann ?

- wer der Marokanischen Einwanderer hätte damals daran gedacht das die in Südfrankreich durchs offene Fenster der Eisenbahnwagons entsorgten Speiseabfälle die Afrikanische Schweinepest nach Südfrankreich einschleppt ?

- : alleine die Mengen die Täglich am Flughaven Frankfuhrt an Lebensmittel Konfiziert werden bevor sie ein Seuchenrechtliches Problem werden werden nicht in Kg sondern Tonnen bewertet.

TM
 
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und dort Tage später latsche ich beim Reviergang Bauer Huber übern Stiefel der ein gespräch wegen Jungfüchse/ Wildschaden mit mir hatte... und dann mit seinem Schuwerk in seinen Sauenstall/ Schweinestall geht.....

Also, ich nehme das Problem ziemlich ernst und will nichts verharmlosen.

Aber so mir nichts, dir nichts (ohne Schutzmaßnahmen) geht heute in D niemand mehr mit seinem Schuhwerk einfach so in einen "Schweinestall" rein. Zumindest nicht in qualifiziert geführten Betrieben. In echten "Sauställen" mag das anders aussehen.
 
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So ist das in der Natur, ist die Population hoch, kommt irgendeine Seuche und dezimiert den Bestand.

Waidmannsheil Lucas
 
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anonym

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Tagespresse, www.die-glocke.de

Schweinepest


[h=1]Wildschweine verstärkt testen[/h]


Anhang anzeigen 11778
Greifswald-Riems (dpa). Es gibt erste Abwehrmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest: Eine flächendeckende Untersuchung von toten Wildschweinen im Osten Deutschlands soll eine Ausbreitung der Seuche möglichst verhindern. Insbesondere in den an Polen – wo es einen ersten Fall der Schweinepest gab – angrenzenden Bundesländern sollten tot aufgefundene und krank erlegte Wildschweine auf den Erreger untersucht werden. Das geht aus einer Empfehlung des Bundesforschungsinstituts auf der Insel Riems hervor, die gestern vom Agrarministerium an die Länder ging.




Kein Schweinefleisch aus Polen mitbringen




Greifswald-Riems (dpa). Nach einem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest in Polen verstärkt Deutschland die Untersuchungen von Wildschweinen. Der hochinfektiöse Erreger habe mittlerweile mit Litauen und Polen zwei EU-Länder erreicht und bewege sich nach Westen, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas Mettenleiter. Insbesondere in den an Polen angrenzenden Bundesländern sollten tot aufgefundene und krank erlegte Wildschweine auf den Erreger untersucht werden, heißt es in einer Empfehlung des Instituts. Die Empfehlung ist am Vormittag vom Bundesagrarministerium an die Länder gegangen.

Die Lage werde immer ernster, sagte der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD). Die Gefahr einer Einschleppung sei nochmal deutlich gestiegen. Backhaus mahnte Schweinehalter wie auch Jäger zu größter Sorgfalt. Reisende seien aufgefordert, keine Erzeugnisse mit oder aus Schweinefleisch aus Weißrussland, Litauen dem östlichen Polen mitzubringen. Auch in den nicht an Polen angrenzenden Bundesländern sei besondere Aufmerksamkeit geboten, sagte Instituts-Chef Mettenleiter. Der für den Menschen ungefährliche, aber für Haus- und Wildschweine tödliche Erreger könne über mitgebrachte Rohwurstprodukte nach Deutschland eingeschleppt und über weggeworfene Speisereste übertragen werden.
 
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Auszug aus einem Bericht der unter Raiffeisen.com verlinkt war:

Litauen, das an dem Treffen ebenfalls teilnahm, berichtete von Maßnahmen, den
heimischen Wildschweinbestand um 90 % zu verringern, sowie von Anstrengungen,
Schutzzäune zu errichten.

Wie das wohl erreicht werden soll? Nur mit Jagd im herkömmlichen Sinne wird das wohl nicht umzusetzen sein. Bin mal gespannt was für Maßnahmen ergriffen werden?

Jetzt geht es den Sauen richtig an den Kragen, hoffe für die Landwirtschaftlichen Betriebe das der Kelch an uns vorübergeht und die Jäger es schaffen den Schwarzwildbestand weiter abzusenken.

Gruss fuchshaken
:bye:
 

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