Aggressiver DD - Junghund?

G

Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Also mein Drahthaarbube findet die Katze sehr doof. Er wird ständig ermahnt, die Katze in Ruhe zu lassen. Außerdem bekommt er von der sehr selbstbewußten Katze regelmäßig eine gewischt. Das beeindruckt ihn aber in keiner Weise. Er gehört nicht zu den Hunden wie jene, die in zahlreichen YouTube Videos zu sehen sind und heulend vor einer Katze reißaus nehmen.

Wenn er den ersten Fuchs abgetan hat und er sich zunehmend seiner Kraft bewußt wird, so wird es kein gutes Ende nehmen für die Katze befürchte ich. Mit ganzer Härte wäre er zu einer friedlichen Koexistenz möglicherweise zu zwingen. Ich bin aber ein empathische Mensch und fühle mich meinem Hund verbunden. Ich kann ihn ein wenig verstehen und bremse ihn bei der Katze ohne echte Überzeugung. Ich sag dann: Arno ( so heißt er), Arno wir haben doch darüber geredet dass du die Katze lassen sollst. Wahrscheinlich ähnlich wie der Threadstarter mit seinem Hund kommuniziert. Meine Kinder schimpfen dann mit mir wg. meiner Inkonsequenz. Allerdings sind ihre Versuche, konsequenter zu sein, bisher vollständig gescheitert. Und nachdem die Katze bereits mehrfach auf meine Jagdklamotten gepisst hat ist meine Verteidigung der Katze nur halbherzig.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
7.975
Warum sollte ich? Emotionen sind von der Natur geschaffen für einen Zweck. U.a. genau diesen.

Das Problem ist lediglich ein interspezifisches. Der Mensch denkt zuviel und interpretiert und steigert sich rein und am Ende kommt Murks raus.

Ein direkter Schuß vor den Bug, Einlenken des Hundes und alles ist gut.

Das ist zu einfach! So können doch keine Heerscharen von Hundetiefenpsychologen keine Bücher verkaufen und Trainer keine Hundeschulstunden geben!
 
Registriert
5 Sep 2013
Beiträge
2.330
Wie die meisten hier schon geschrieben haben. Abgeben oder Hilfe suche und annehmen, auch wenn es manchmal schwer fällt. Ein Hund mit acht Monaten muss durchgearbeitet sein im Grundgehorsam, ihr scheint da etwas viel verpasst zu haben und Zeit liegen lassen zu haben.
Das ihr zur VJP antreten wollt ist löblich, auch wenn ich mir so kaum vorstellen kann dass selbst das klappen könnte und es aus meiner Sicht nicht förderlich ist in diesem Fall.

Hierarchie klären, und zwar solange bis der DD das versteht, parallel dazu den Grundgehorsam von vorne beginnen oder überhaupt erstmal starten... immer und immer wieder bis er bombenfest sitz, wenn er sitz bis zu Erbrechen wiederholen, so dass ihr beide das nicht vergesst. (Ein Hund der Sitz kann und darin durchgearbeitet ist kann schließlich nur im sitzen beißen ;-) ).
Aus der Ferne wäre meine ganz persönliche Meinung, dass für mich die jagdliche Ausbildung in diesem Fall erst NACH dem Notwendigen kommt. Dein Hund muss sich nicht die Belohnung bei der freien Suche etc holen wenn er nicht durchgearbeitet ist. Denn nur so hat er begriffen dass du derjenige bist der bestimmt wie was wo und womit er belohnt wird.
 
Registriert
5 Sep 2013
Beiträge
2.330
Ein zuviel an Emotion entsteht regelmäßig dann, wenn man nicht sofort reagiert, sondern toleriert und toleriert und toleriert, bis das Faß überläuft. Dann wird es tatsächlich schwierig mit dem wieder runterfahren.

Emotion ist ja nicht gleichbedeutend mit Überschwang. Es ist erstmal nur die Feststellung, daß man etwas empfindet. Im konkreten Fall als ungut. Der Hund an sich reagiert dann ohne viel Federlesens und tut seine Meinung kund. Das Gegenüber weiß, was es geschlagen hat.

Der Mensch hingegen denkt. Und prüft. Und überlegt. Und wenn es dann zum x-ten Male stört, explodiert er. Und Hund ist irritiert. X mal war es anscheinend ok, und jetzt auf einmal geht die Welt unter.

Beim ersten mal eine spontane Ansage ohne viel Gedöns, und der Kas wär gess'n.

Mein Rat an angehende Erstlingshundeführer ist immer: überlegt euch vorher, was ihr tolerieren wollt, mit allen Konsequenzen, und was nicht. Und setzt das durch, von Anfang an.

Voraussicht und Vorbereitet sein ist das A und O des Hundeführens.

Da bin ich vollkommen bei Dir. Wenn man das ganze ab dem Welpenalter konsequent anwendet hat es auch den großer Vorteil, dass sich bei den meisten Hund dann „eingebrannt“ hat was „Bestrafung“ und „Belohnung“ heißt. Die Belohnung kann das entsprechend ritualisiert ausfallen und es recht oft wenig und das Tadeln kann dementsprechend auch angemessener sein. Ein 8 monatiges DD-Pupertier nimmt die Belohnung whr nicht als solche war, in diesem Fall ist wohl eher ein Einforderung der Belohnung und eine Bestrafung muss entsprechend nachdrücklich ausfallen damit er es auch ohne viele Wiederholungen versteht.
 

Wheelgunner_45ACP

Moderator
Registriert
18 Sep 2015
Beiträge
16.312
Würde dann daran zweifeln einen DD zu haben.
Mir sind durchaus die Stärken und Schwächen im Charakter eines DD bekannt:cool:

Wobei ich zu meiner jagdenden Anfangszeit einen DD- Rüden kennen lernte, der durchau wusste, dass (NUR!) die Katzen des Hauses tabu war, ohne draussen eine entsprechnde Schwäche zu haben. Selbst unter den Nachbarskatzen wurde das Grundstück zu 95% gemieden, wenn der DD im Garten frei lief. Da musste sporadisch immer wieder Tribut bezahlt werden, falls eine Katze das vergas. Aber auf dem Land sah man das damals entspannter.
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.360
Mir sind durchaus die Stärken und Schwächen im Charakter eines DD bekannt:cool:

Wobei ich zu meiner jagdenden Anfangszeit einen DD- Rüden kennen lernte, der durchau wusste, dass (NUR!) die Katzen des Hauses tabu war, ohne draussen eine entsprechnde Schwäche zu haben. Selbst unter den Nachbarskatzen wurde das Grundstück zu 95% gemieden, wenn der DD im Garten frei lief. Da musste sporadisch immer wieder Tribut bezahlt werden, falls eine Katze das vergas. Aber auf dem Land sah man das damals entspannter.
Meine Hunde lassen die Enten auf unserem Hofteich auch völlig unbeachtet. Wer das will bekommt das auch mit der Katze hin, aber wer will das schon.
 
Registriert
7 Feb 2002
Beiträge
3.635
Hatte ich vor 10 Jahren mal geschrieben......


Der DD meines Onkels war einer der Best aussehenden Hunde die ich je gesehen habe. Er wurde liebevoll aufgezogen.

er apportierte aus Veranlagung nur beim Abgeben war mein Onkel unruhig.

Ich lernte ihn mit 8 Monaten kennen, 14 Tage später kam er zu uns ins Revier. Hund an einer 10 Meter Leine, sehr stabil, sehr fest. Hund apportiert Hasen. Setzt sich neben meinen Onkel. Der hat die Hände hoch, ich wusste nicht weshalb.

Als er eine Hand runtertat, biss ihn der Hund ohne jedes knurren, ohne Vorwarnung in die Hand.

Ich riss ihn weg. Er macht Sätze wie ein Tiger und fällt mich an. Nur der Parker und dicke Winterklamotten retten mich.

Er biss mich in die Schulter, in den Nacken, in die Hand.

Ich habe die Beine um seinen Hals bekommen und ihn solange gewürgt, biss er besinnungslos war. Dann haben wir ihn mit dem Seil total festgeschnürt, sind beide zum Krankenhaus gefahren und wurden mehrfach genäht.

Der Hund wurde losgebunden und war nur lieb.







Da ich in einer etwas anderen „Welt“ lebe, eine etwas andere Sichtweise, die sich auch in erster Linie aus der Arbeit mit großen Jagdhunden ergibt.



Für mich ist die Unterordnung zwingend notwendig um mit einem Hund zur Jagd zu gehen. Die mich kennen wissen wie gerne ich Hunde mag und sie bei jeder Jagd dabei habe. Ich werde aber dem anderen Hundeführer sofort sagen das er seinen Hund anleinen soll und sich sogar auf dem Heimweg machen muss, wenn er die Jagd stört. Dazu gehört mit Sicherheit, wenn er andere angreift, beißt oder als Fernaufklärer tätig ist.



Viele Hundeführer dessen Hunde aggressiv sind haben in Ihrer Tonlage des Verbietens einen Unterton, der die Hunde unterstützt. Was oft auch bewusst oder unbewusst aus meiner Sicht der Fall ist.



Das beste an Hunden, die beißen, ist immer, dass in 90 % der Fälle, die eigenen Herrchen auf Dauer das Opfer werden, dass ist das einzige erfreuliche an der Sache. Der tut nichts, der ist ganz lieb, er knurrt nur etwas, er will spielen. Das sind die Sprüche.



Als Züchter habe ich im Laufe der Jahre bestimmt 15 Leute gehabt, die sich von ihrem Hund trennen mussten weil sie selbst zum Teil schwer gebissen wurden.

Ich hatte einen DL dessen Geschwister alle wegen Bissigkeit aus der Zucht ausgeschlossen wurden und die später nie eine Jagd mitgemacht haben. Aus meiner Sicht alles schwere Führerfehler. Wer mit 6-12 Monaten bei solch Kopfhundrüden ( oft sind es Rüden) nicht konsequent in der Unterordnung ist, verbaut oft den besten Jagdhunden die Zukunft.

Ich werde immer den Hunden ein Stück Fleisch apportieren lassen, es in den Fressnapf legen und es ihm wieder abnehmen. Das muss er ohne knurren oder reisen zulassen.



Wenn ich Besuch bekomme und die Hunde den Besucher laut anbellen, eventuell anknurren habe ich die Würde des Besuchers nicht geachtet. Für mich gehört sich das nicht und ich werde andere die solche Hunde haben möglichst nicht besuchen und wenn ich es muss, mich über deren Unhöflichkeit beschweren.



Was habe ich mit meinem DL gemacht, der sicher die selben Anlagen zur Bissigkeit hatte wie seine Geschwister. Sie wurden alle von der Zucht ausgeschlossen. Das war in 10 Jahren noch nicht einmal vorgekommen

Mit 6 Monaten hatte er die HZP gemacht, mit 7 Monaten knurrte er mich an, als er eine Schleppe machen sollte, von 20 Meter.

Ich bin zur Seite und ihm aus dem Weg gegangen. Dann habe ich am nächsten Tag, als ich Zeit hatte, mir schwere Stiefel und eine dicke Jacke angezogen. Wir hatten drei Tage miteinander schwere Auseinandersetzungen. Dann haben wir miteinander die VGP mit Totverbellen bestanden und auf der Jagd gute Zeiten erlebt. Ich habe den Hund mit Respekt im Alter behandelt aber gebissen hat er nie jemand.

Zwei oder dreimal haben es andere Rüden bei ihm versucht was ich nicht im Vorfeld verhindern konnte, es ist ihnen nicht bekommen.

Wenn Teckel aggressiv wurden, weil sie ihren Fuchs verteidigten oder den Postboten nicht leiden konnten, dann habe ich mich auf die nächste Situation vorbereitet.

So konnte ich den kleinen auch nicht anfassen und schütteln. Ich habe ihm eine alte Jacke über den Kopf geworfen ihn dreimal darin umgedreht, dann dachte er nicht unbedingt dran wie ein Verrückter anderen an die Waden zu gehen. Reaktion waren immer so, dass er sein Verhalten nicht mehr zeigt.

Meinen jetzigen Teckelrüden habe ich mit 4 Jahren zurückgenommen, da er bei seinem neuen Herrchen den Plegedienst öfter gebissen hat. Der Schaden belief sich auf über Dreitausend Euro.

Bei der Baujagd musste er sich erst zurechtfinden. Das macht er jetzt bestens ( nicht überaggressiv ).

Den Umgang mit anderen Rüden und fremden Menschen hat er bei mir schnell gelernt. Ich habe ihm deutlich gesagt, bei mir wird nicht geknurrt, gebissen.

Mein DL Rüde Ilt war für ihn ein Konkurrent. War Felix schon im Auto wollte er ihn nicht mehr rein lassen. Die ersten Male meinte er auch ihn im Feld beißen zu müssen. Er kam an die Leine und hat gespürt, dass ich so einen Blödsinn nicht zu lasse. Es dauerte keine zwei Tage. Felix meint jetzt noch, dass er stärker ist als Ilt. ( Der würde ihn mit einem Happen vertilgen ). Ilt mag ihn. Felix weis, das er wegen mir ihn nicht angreifen oder anknurren darf, da ich dann sofort verrückt spiele. Er ignoriert jetzt Ilt.

Ohne Unterordnung würde Felix nicht mehr leben, wie viele bei denen Herrchen aus Liebe nicht energisch werden konnte.

Kleine Kinder spielen mit ihm ohne jegliches Problem. Jetzt ist er acht. Nun pass ich auf, dass zu Dummes Toben nicht mehr erfolgt und ich bin dabei, wenn kleine Welpen unbedingt meinen mit ihm spielen zu wollen. Er lässt das erst zu, will das aber nach einigen Minuten nicht mehr. Dann erlöse ich ihn von den Kleinen.

Ich finde immer, älteren Hunden ( besonders Rüden mit Charakter ) steht auch Respekt zu.

Normal sollte die Unterordnung bis anderthalb Jahren erfolgt sein. Später wird es immer schlechter.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
7.975
Das Tragische ist, daß es meist sehr gut veranlagte Hunde trifft, die aufgrund mangelnder Führung, auffällig werden und dann später unter die Erde gehen. Hunde die das Beißen als Lösung erlernt haben, speichern dieses Verhalten auch als Lösung ab. Jetzt kann man das Verhalten vielleicht in einem völlig neuem Umfeld minimieren, aber die Gefahr, daß irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt dieses Verhalten als mögliche Lösung wieder hervorgeholt wird, ist leider sehr wahrscheinlich. Jagdhunde mit einer ordentlichen Portion Wildschärfe und Härte muß man von Anfang an konsequent führen, dann hat man diese Probleme auch nicht!
 
Registriert
28 Nov 2007
Beiträge
3.075
Also mein Drahthaarbube findet die Katze sehr doof. Er wird ständig ermahnt, die Katze in Ruhe zu lassen. Außerdem bekommt er von der sehr selbstbewußten Katze regelmäßig eine gewischt. Das beeindruckt ihn aber in keiner Weise. Er gehört nicht zu den Hunden wie jene, die in zahlreichen YouTube Videos zu sehen sind und heulend vor einer Katze reißaus nehmen.

Wenn er den ersten Fuchs abgetan hat und er sich zunehmend seiner Kraft bewußt wird, so wird es kein gutes Ende nehmen für die Katze befürchte ich. Mit ganzer Härte wäre er zu einer friedlichen Koexistenz möglicherweise zu zwingen. Ich bin aber ein empathische Mensch und fühle mich meinem Hund verbunden. Ich kann ihn ein wenig verstehen und bremse ihn bei der Katze ohne echte Überzeugung. Ich sag dann: Arno ( so heißt er), Arno wir haben doch darüber geredet dass du die Katze lassen sollst. Wahrscheinlich ähnlich wie der Threadstarter mit seinem Hund kommuniziert. Meine Kinder schimpfen dann mit mir wg. meiner Inkonsequenz. Allerdings sind ihre Versuche, konsequenter zu sein, bisher vollständig gescheitert. Und nachdem die Katze bereits mehrfach auf meine Jagdklamotten gepisst hat ist meine Verteidigung der Katze nur halbherzig.
Lasst doch bitte mal die Katzen aus dem Spiel.
 
Registriert
28 Feb 2016
Beiträge
3.953
Warum sollte ich? Emotionen sind von der Natur geschaffen für einen Zweck. U.a. genau diesen.

Das Problem ist lediglich ein interspezifisches. Der Mensch denkt zuviel und interpretiert und steigert sich rein und am Ende kommt Murks raus.

Ein direkter Schuß vor den Bug, Einlenken des Hundes und alles ist gut.

.......das weiß sogar mein Sohn (12 1/2) ....😂......auf Aktion folgt Reaktion......Dämpfer gibt es sofort , und dann iss wieder alles gut .....und der Alte iss wieder friedlich , im Gegensatz zu meiner Frau , die ist 3 Tage später noch verstimmt , das aber verstehen weder Kind noch Dackel.....deswegen is Papa ja auch bei beiden an erster Stelle, da weiß man wo man dran ist .....!
....ein kurzes Gewitter reinigt halt die Luft !!!
Grüße +WMH Olli
 
Registriert
24 Aug 2016
Beiträge
7.346
Warum? Ein guter Vorstehhundejährling wird eine Katze abtun wollen. Wenn er es nicht darf, dann fügt er sich maximal unwillig, aber in seinem tiefsten Inneren möchte er es tun!
Da ist dann der innere Zwist, eigentlich sollte man den Hund loben, aber die Passanten, die einen beim Katzenfangen beobachtet haben, lassen nur Schimpf und Tadel zu :)

So habe ich es einmal zugetragen bekommen, als der Gordon Setter eines Jagdfreundes im Revier eine (dumme, sie hätte wegkommen können) Katze gefangen und abgetan hat. Blöderweise kamen dann Spaziergänger des Weges.
 
Registriert
9 Mai 2017
Beiträge
320
Hatte ich vor 10 Jahren mal geschrieben......


Der DD meines Onkels war einer der Best aussehenden Hunde die ich je gesehen habe. Er wurde liebevoll aufgezogen.

er apportierte aus Veranlagung nur beim Abgeben war mein Onkel unruhig.

Ich lernte ihn mit 8 Monaten kennen, 14 Tage später kam er zu uns ins Revier. Hund an einer 10 Meter Leine, sehr stabil, sehr fest. Hund apportiert Hasen. Setzt sich neben meinen Onkel. Der hat die Hände hoch, ich wusste nicht weshalb.

Als er eine Hand runtertat, biss ihn der Hund ohne jedes knurren, ohne Vorwarnung in die Hand.

Ich riss ihn weg. Er macht Sätze wie ein Tiger und fällt mich an. Nur der Parker und dicke Winterklamotten retten mich.

Er biss mich in die Schulter, in den Nacken, in die Hand.

Ich habe die Beine um seinen Hals bekommen und ihn solange gewürgt, biss er besinnungslos war. Dann haben wir ihn mit dem Seil total festgeschnürt, sind beide zum Krankenhaus gefahren und wurden mehrfach genäht.

Der Hund wurde losgebunden und war nur lieb.







Da ich in einer etwas anderen „Welt“ lebe, eine etwas andere Sichtweise, die sich auch in erster Linie aus der Arbeit mit großen Jagdhunden ergibt.



Für mich ist die Unterordnung zwingend notwendig um mit einem Hund zur Jagd zu gehen. Die mich kennen wissen wie gerne ich Hunde mag und sie bei jeder Jagd dabei habe. Ich werde aber dem anderen Hundeführer sofort sagen das er seinen Hund anleinen soll und sich sogar auf dem Heimweg machen muss, wenn er die Jagd stört. Dazu gehört mit Sicherheit, wenn er andere angreift, beißt oder als Fernaufklärer tätig ist.



Viele Hundeführer dessen Hunde aggressiv sind haben in Ihrer Tonlage des Verbietens einen Unterton, der die Hunde unterstützt. Was oft auch bewusst oder unbewusst aus meiner Sicht der Fall ist.



Das beste an Hunden, die beißen, ist immer, dass in 90 % der Fälle, die eigenen Herrchen auf Dauer das Opfer werden, dass ist das einzige erfreuliche an der Sache. Der tut nichts, der ist ganz lieb, er knurrt nur etwas, er will spielen. Das sind die Sprüche.



Als Züchter habe ich im Laufe der Jahre bestimmt 15 Leute gehabt, die sich von ihrem Hund trennen mussten weil sie selbst zum Teil schwer gebissen wurden.

Ich hatte einen DL dessen Geschwister alle wegen Bissigkeit aus der Zucht ausgeschlossen wurden und die später nie eine Jagd mitgemacht haben. Aus meiner Sicht alles schwere Führerfehler. Wer mit 6-12 Monaten bei solch Kopfhundrüden ( oft sind es Rüden) nicht konsequent in der Unterordnung ist, verbaut oft den besten Jagdhunden die Zukunft.

Ich werde immer den Hunden ein Stück Fleisch apportieren lassen, es in den Fressnapf legen und es ihm wieder abnehmen. Das muss er ohne knurren oder reisen zulassen.



Wenn ich Besuch bekomme und die Hunde den Besucher laut anbellen, eventuell anknurren habe ich die Würde des Besuchers nicht geachtet. Für mich gehört sich das nicht und ich werde andere die solche Hunde haben möglichst nicht besuchen und wenn ich es muss, mich über deren Unhöflichkeit beschweren.



Was habe ich mit meinem DL gemacht, der sicher die selben Anlagen zur Bissigkeit hatte wie seine Geschwister. Sie wurden alle von der Zucht ausgeschlossen. Das war in 10 Jahren noch nicht einmal vorgekommen

Mit 6 Monaten hatte er die HZP gemacht, mit 7 Monaten knurrte er mich an, als er eine Schleppe machen sollte, von 20 Meter.

Ich bin zur Seite und ihm aus dem Weg gegangen. Dann habe ich am nächsten Tag, als ich Zeit hatte, mir schwere Stiefel und eine dicke Jacke angezogen. Wir hatten drei Tage miteinander schwere Auseinandersetzungen. Dann haben wir miteinander die VGP mit Totverbellen bestanden und auf der Jagd gute Zeiten erlebt. Ich habe den Hund mit Respekt im Alter behandelt aber gebissen hat er nie jemand.

Zwei oder dreimal haben es andere Rüden bei ihm versucht was ich nicht im Vorfeld verhindern konnte, es ist ihnen nicht bekommen.

Wenn Teckel aggressiv wurden, weil sie ihren Fuchs verteidigten oder den Postboten nicht leiden konnten, dann habe ich mich auf die nächste Situation vorbereitet.

So konnte ich den kleinen auch nicht anfassen und schütteln. Ich habe ihm eine alte Jacke über den Kopf geworfen ihn dreimal darin umgedreht, dann dachte er nicht unbedingt dran wie ein Verrückter anderen an die Waden zu gehen. Reaktion waren immer so, dass er sein Verhalten nicht mehr zeigt.

Meinen jetzigen Teckelrüden habe ich mit 4 Jahren zurückgenommen, da er bei seinem neuen Herrchen den Plegedienst öfter gebissen hat. Der Schaden belief sich auf über Dreitausend Euro.

Bei der Baujagd musste er sich erst zurechtfinden. Das macht er jetzt bestens ( nicht überaggressiv ).

Normal sollte die Unterordnung bis anderthalb Jahren erfolgt sein. Später wird es immer schlechter.
Premiumpost.
Ich bin kein Hundemensch, aber genau so kenne ich das von erfahrenen Hundeleuten und stelle mir das auch vor.
Als Erstlingsbesitzer ohne direkten und regelmäßigen Kontakt zu sehr erfahrenen Hundebesitzern, ist ein Scheitern vorprogrammiert.
Bei einem kleinen unerzogenen Hunde ist der „Schaden“ kleiner bis nicht wahrnehmbar als bei einem großen.
Frage an die erfahrenen Hundeführer.
Könnte es sein, dass dem TS sein DD ihn nicht mehr als Rudelführer akzeptiert in Anbetracht der Vorgeschichte und seines Alters?
 
Registriert
17 Aug 2015
Beiträge
905
Irgendwie lese ich hier immer von Problemen mit DD, DL und ab und an ein Dackl🤔
Ich hätte bei Führungsproblemen eher auf Weimaraner getippt.
Zumindest in meinem Umkreis haben die Grauen einen zweifelhaften Ruf...
 
Registriert
18 Feb 2013
Beiträge
4.993
Ich glaube es fallen jedes Jahr ca. 20-25x mehr Welpen von DD, DL und Dackeln zusammengenommen als von Weimaranern.

Dazu kommt, dass die nicht jagdlich geführten Weimaraner (größerer Anteil als bei DD und DL?) mit ihren Problemen eher in anderen Foren landen.

Das wäre meine unbedarfte Antwort auf deine Frage...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
120
Zurzeit aktive Gäste
734
Besucher gesamt
854
Oben