Aggressiver DD - Junghund?

G

Gelöschtes Mitglied 5659

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Das ist glaube ich der Punkt. Wenn so etwas als Affekthandlung kommt, dann kann das der Knabe (wie auch der Hund) besser einschätzen. es wird klar, es wurde eine Grenze überschritten und das Gegenüber wurde emotional. Damit kann man in der Regel besser umgehen wie mit einer Strafe aus kalter Berechnung. Ich bin auch kein Dogmatiker und kann sowas wie bei deinem Bruder schon verstehen, bei uns kam so etwas eben nicht vor oder wurde anders gelöst. Wenn ich mich in einer emotionalen Situation unangemessen verhalten habe ( sowas kommt schon mal vorbei mir als emotionalem Menschen) so ist das eindrücklich und eine Entschuldigung oder Erklärung danach glaubhafter wie nach kalt dosierte Strafe. Aber das ist letztlich ein weites Feld und jeder Fall liegt anders.
 

z/7

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Aber das ist doch wie bei dem DD, da wäre vorher mit weniger Druck einzugreifen.
Mein ältester Sohn ist gerade 16, ich glaube nicht, dass der auf so einen Spruch käme, obwohl der auch störrisch sein kann.
Hast Du eine Ahnung, was seit Jahren Sitte ist. Da titulieren schon die Kindergartenpimpfe ihr Mütter als "Dumme Kuh". Die denken sich nix dabei, das ist heut Alltagssprache.
 
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Hast Du eine Ahnung, was seit Jahren Sitte ist. Da titulieren schon die Kindergartenpimpfe ihr Mütter als "Dumme Kuh". Die denken sich nix dabei, das ist heut Alltagssprache.

Oft leben die Eltern das leider vor. Ich könnte euch da Geschichten erzählen...
Man muss sich hier kritisch an die eigene Nase fassen. Wenn ich so zurückdenke, haben meine Eltern- und Großelterngeneration deutlich gepflegter und situationsbewusster gesprochen. Wir haben da vor dem Hintergrund von vermeintlicher Ehrlichkeit, Selbstverwirklichung und sonstigem leider vieles schleifen lassen und das zeigt sich langsam mehr als deutlich.
Es hat insgesamt was mit Grenzen und deren Überschreitung zu tun.
Jede Grenze wird überschritten. Wenn ich die Grenze allerdings "nach unten" korrigiere, dann landet die Überschreitung zwangsläufig irgendwann jenseits allen Niveaus...
 
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Hast Du eine Ahnung, was seit Jahren Sitte ist. Da titulieren schon die Kindergartenpimpfe ihr Mütter als "Dumme Kuh". Die denken sich nix dabei, das ist heut Alltagssprache.
Da frage ich mich immer, wie respektlos gehen deren Eltern miteinander um. Irgendwie muss das Kind dieses Verhalten ja beobachtet und übernommen haben. In Familie @nerofrankkirn scheint diese Sprache allerdings nicht an der Tagesordnung zu sein, ansonsten wäre die Reaktion ja nicht so heftig ausgefallen.
Ich habe auch noch eine kleine Anekdote von vor vier Wochen dazu beizutragen, allerdings habe ich da den Rüffel bekommen.
Ich sage oder eher singe so halb: meine kleine, dicke Ehefrau, als ich eigentlich was nettes über meine Frau zu meinem jüngsten Sohn sage. -Meine Frau ist mit 1,69 m normal groß und alles andere als dick.
Da baut sich der Elfjährige vor mir auf und hält mir eine Standpauke, wie ich so über Mama reden könnte. Ich hätte mich wohl massiv im Ton vergriffen.
Es fühlt sich etwas befremdlich an, vom eigenen Kind erzogen zu werden.
 
G

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Privatschule ist in Deutschland zum Glück nicht teuer.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

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Kann ich nach vielfacher Erfahrung im eigenen und weitere Familienkreis nicht bestätigen, im Gegenteil. Das Phänomen gibt es natürlich, steht aber in keiner Relation zum allgemeinen Siff der staatlichen Großstadtschulen. Wer dort lebt, kann eigentlich nur aufs Land ziehen oder die Kinder privat beschulen lassen.
 
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@wipi : Dass man nicht tun darf, was das StGB verbietet, versteht sich von selbst.

Trotzdem muss zu jedem Thema grundsätzlich eine Debatte möglich sein, sonst ist Entwicklung nicht möglich. Dazu gehört eben auch das Beurteilen zurückliegender Entscheidungen.

Debattieren kann man bis der Arzt kommt. So lange Gewalt, ob im Affekt (sofern dies in diesem Zusammenhang überhaupt möglich ist) oder ohne bei der Erziehung von Kindern passiert und von einigen auch offensichtlich akzeptiert wird, sehe ich keine Möglichkeit, dass sich daran etwas ändert. Kinder erleben es und werden es vielfach bei ihren eigenen Kindern wieder machen. Dadurch wird eine Veränderung eigentlich unmöglich, bei Tolleranz solchen Vorgehens erst recht.
Aus meiner Sicht ist es schlicht eine Wesensmangel der Eltern, fehlende Reflektion und Selbstbeherschung gegenüber dem eigenen Kind. Das kann man souveräner lösen!

Bei Hunden ist nach meiner Erfahrung teilweise ein Eingriff erforderlich. Bei gesunden und wesensfesten Hunden ist aber die Verwendung verbotener Mittel eigentlich überflüssig.

Im Fall des TS ist aus meiner Sicht tatsächlich Hilfe durch erfahrene Hundeführer (hoffentlich nicht die mit Koralle :oops:) erforderlich. Allerdings weniger für den Hund, sondern für den Hundeführer und seine Partnerin. Dies verlangt Einsicht, Änderung der bisherigen Einstellung, des Umgangs mit dem Tier und vieles mehr. Das dauert meist recht lange, sofern sie es überhaupt umsetzen können / wollen.

wipi
 
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Bei Hunden ist nach meiner Erfahrung teilweise ein Eingriff erforderlich. Bei gesunden und wesensfesten Hunden ist aber die Verwendung verbotener Mittel eigentlich überflüssig.

Wir reden aneinander vorbei. Gewalt ist nicht DAS Mittel der Erziehung, sondern allerhöchstens die Notbremse. Wenn alles glatt geht, brauchst du logischerweise keines dieser Mittel.

Trotzdem sind wir und alle Geschöpfe dieser Erde genetisch und evolutionstechnisch auf Gewalt gepolt. Bei uns hat sich diese in den letzten Jahrzehnten allerdings mehr von einer körperlichen in subtilere Formen umgewandelt. Ob das im Endeffekt besser ist, weiß ich nicht.
Hausarrest ist übrigens Freiheitsentzug... und damit eigentlich ein Aspekt der Gewalt, der im hochherrschaftlichen Gewaltmonopol des Staates liegt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

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Guter Beitrag. Alle Gesellschaften, auch bei den Tieren, sind mehr oder weniger gewalttätig. In den westlichen Ländern eben in sublimer Form. Da beschwört man die Gewaltfreiheit und beitreibt Psychoterror, Cancel Culture und Mobbing. Es ist ein großer Unterschied, ob eine Person gewaltfrei lebt weil sie es nicht anders kann, also ein sogenanntes Opfer, oder weil man bewußt und durch Einsicht darauf verzichtet, soweit das eben geht. Nur letzteres ist aus meiner Sicht erstrebenswert. Die Option dazu braucht man aber immer im eigenen Portfolio der Mittel.
 
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Ich habe selbst keinen Hund, bin aber bei uns am Reitstall der "Hundeparkplatz", weil ich mit den meisten gut zurechtkomme. Kürzlich hatte ich eine Situation, bei der ich mal um Rat bitten möchte: ich war mit der Schäferhündin schon gut 90' im Wald unterwegs, größtenteils abgeleint, da bei uns so zugelassen, wir bleiben auch auf den Wegen. Auf der letzten Meile, also 10' vor zuhause, hat sich rechts vom Weg ein Reh abgesetzt (ich vermute das anhand des Geräusches, gesehen hatte ich nix) und Bella ist hinterher und ward erst einmal nicht gesehen. Nach ca. fünf Minuten kam sie zurück, guckte, ob ich noch da bin und wieder ab in den Wald. Sie kam dann nach weiteren zwei bis drei Minuten wieder auf den Weg und tat so, als wäre nix gewesen "wir können weiter".
Zwischendurch und auch beim Sichtkontakt habe ich natürlich energisch nach ihr gerufen, hat aber nix genutzt.
Meine Frage wäre: Loben oder Bestrafen? Ich stelle mir vor, dass der Hund, wenn ich ihn nach dem Zurückkommen bestrafe, das nicht auf das Abhauen, sondern auf das Zurückkommen bezieht und dann das Ganze negativ verknüpft.
Also doch lieber das Zurückkommen loben?
 
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Ich habe selbst keinen Hund, bin aber bei uns am Reitstall der "Hundeparkplatz", weil ich mit den meisten gut zurechtkomme. Kürzlich hatte ich eine Situation, bei der ich mal um Rat bitten möchte: ich war mit der Schäferhündin schon gut 90' im Wald unterwegs, größtenteils abgeleint, da bei uns so zugelassen, wir bleiben auch auf den Wegen. Auf der letzten Meile, also 10' vor zuhause, hat sich rechts vom Weg ein Reh abgesetzt (ich vermute das anhand des Geräusches, gesehen hatte ich nix) und Bella ist hinterher und ward erst einmal nicht gesehen. Nach ca. fünf Minuten kam sie zurück, guckte, ob ich noch da bin und wieder ab in den Wald. Sie kam dann nach weiteren zwei bis drei Minuten wieder auf den Weg und tat so, als wäre nix gewesen "wir können weiter".
Zwischendurch und auch beim Sichtkontakt habe ich natürlich energisch nach ihr gerufen, hat aber nix genutzt.
Meine Frage wäre: Loben oder Bestrafen? Ich stelle mir vor, dass der Hund, wenn ich ihn nach dem Zurückkommen bestrafe, das nicht auf das Abhauen, sondern auf das Zurückkommen bezieht und dann das Ganze negativ verknüpft.
Also doch lieber das Zurückkommen loben?

Weder noch.
Anleinen, Faust in der Tasche und künftig nicht mehr frei laufen lassen. Alternativ den Gehorsam so weit festigen, dass sie eben nicht mehr anderen Geschöpfen hinterherhetzt. Bei "Leihhunden" aber in der Regel kaum unzusetzen.

wipi
 
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Wir reden aneinander vorbei. Gewalt ist nicht DAS Mittel der Erziehung, sondern allerhöchstens die Notbremse. Wenn alles glatt geht, brauchst du logischerweise keines dieser Mittel.

Ich habe in keinem Beitrag erwähnt, dass ich Gewalt als "Mittel der Wahl" verstanden habe. Es wurde aber nach meiner Auffassung von Einzelnen propagiert (scharfe Koralle). Darüber hinaus halte ich Gewalt gegenüber Kindern / Jugendlichen nicht nur strafrechtlich relevant, sondern vollkommen deplaziert. Egal ob ich beleidigt werde oder meinen Nachwuchs erwische, wenn er sich an meiner Geldbörse bedient.

Trotzdem sind wir und alle Geschöpfe dieser Erde genetisch und evolutionstechnisch auf Gewalt gepolt. Bei uns hat sich diese in den letzten Jahrzehnten allerdings mehr von einer körperlichen in subtilere Formen umgewandelt. Ob das im Endeffekt besser ist, weiß ich nicht.
Hausarrest ist übrigens Freiheitsentzug... und damit eigentlich ein Aspekt der Gewalt, der im hochherrschaftlichen Gewaltmonopol des Staates liegt.

Der Mensch gehört zu den Geschöpfen, der seine Handlungen reflektieren und im Vorfeld planen können sollte. Diese Strategie sollte m.E. eben keine Gewalt gegenüber Kindern / Jugendlichen beinhalten und sie auch nicht in den beschriebenen Fällen akzeptieren.
Kinder / Jugendliche sind sehr wohl auch in der Lage ihr Verhalten zu reflektieren, sofern man ihnen bis dahin erlaubt hat eigene Gedanken und Ziele zu haben.
Natürlich gehört zum Ausloten der eigenen Grenzen auch ein gelegentliches Überschreiten derselbigen. Ansonsten erreicht man seine Grenzen nicht und wird in der Entwicklung gehemmt. Beim Überschreiten drohen Konsequenzen, denen sich diese Altersgruppe nicht permanent bewusst sein kann. Im Nachgang werden diese aber auch ohne Gewalt ersichtlich und i.d.R. befolgt.

wipi
 

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