Aktuelles aus Namibia in der Corona Krise

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Quelle: https://www.az.com.na/nachrichten/ausgang-bis-mai-verboten2020-04-14/

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15. April 2020
Ausgang bis Mai verboten
Tourismus-Sektor steht vor Existenzprobe - Folgen bis 2021


Der namibische Präsident verlängert die Ausgangssperre in den Khomas- und Erongo-Regionen und verbietet auch das Reisen im restlichen Lande. Während einer Pressekonferenz früher am Morgen stellen der Tourismusminister und Fachkräfte fest, dass sich die namibische Tourismusbranche nicht schnell erholen wird, wenngleich der Lokaltourismus gefördert werden soll, damit die Krise besser überwunden werden kann.
Von Erwin Leuschner & Frank Steffen
Swakopmund/Windhoek
In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, über die nur Staatsmedien informiert worden waren, kündigte der namibische Präsident Hage Geingob, gestern Nachmittag die Verlängerung der Ausgangssperre an. Wenn die bisher gültige Ausgangsbeschränkung am 17. April ablaufen sollte, wird diese jetzt erst um Mitternacht des 4. Mai beendet.

Die Justizministerin Yvonne Dausab wird die Verlängerung gesetzlich festlegen. Demnach wird die Reisebeschränkung jetzt nicht nur für die Khomas- und Erongo-Regionen gelten, sondern greift im ganzen Land: „Das heißt, das Namibier eine Genehmigung beantragen müssen, wenn sie von einer Region in die nächste reisen wollen, und dafür muss ein triftiger Grund vorliegen.“ Ferner sei der Verkauf von Alkohol weiterhin landesweit verboten.

Tourismusbranche in Not
Gestern Morgen hatten sich der namibische Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta, sowie Digu //Naobeb, Geschäftsführer des Tourismusrates (NTB), und Bernd Schneider, Vorsitzender des Tourismusverbandes (NTA), zu einer Pressekonferenz zusammengefunden. Fazit: Die unmittelbare Zukunft des namibischen Tourismussektors sieht düster aus. „Der Tourismus ist schwer betroffen“, meinte Shifeta und //Naobeb ergänzte: „Viele Unternehmen werden untergehen.“ Laut Schneider steht die Tourismusbranche vor einer schwierigen Aufgabe.

Sie äußerten sich über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie einerseits und der auferlegten Ausgangsbeschränkung auf die hiesige Gastgewerbe- und Tourismusbranche. Es gab aber auch Lichtblicke. „Wir sind in der vorteilhaften Lage, dass Namibias Ruf als Reiseziel nicht gelitten hat. Unser Motto ‚Land der Weiten' ist wie für die soziale Distanzierung gemacht“, sagte Schneider. Er glaubt allerdings, dass die Folgen der Krise noch bis ins Jahr 2021 dauern könnten. Dabei würden sich die Folgen des Stillstandes in der Tourismusbranche erst jetzt auf die restliche Wirtschaft auswirken. „Ich bin zuversichtlich, dass der Tourismus die namibische Wirtschaft nach der Krise retten wird. Aber inzwischen müssen wir den Lokaltourismus nach Beendigung der Ausgangsbeschränkung fördern“, sagte Schneider ferner.

Ernst der Lage
//Naobeb verschaffte einen kurzen Überblick über den Ernst der Lage. Demnach stünden zurzeit etwa 6000 Leihwagen (für Selbstfahrer-Touren) ungenutzt, zahlreiche Gästebetriebe hätten den Betrieb bis Ende Juni geschlossen und mehr als 1200 Personen seien bereits entlassen worden. „Wenn die Ausgangssperre weltweit bis Ende Juni andauert, rechnen wir damit, dass Gästebetriebe nur noch zwei Prozent des geplanten Umsatzes verdienen werden. Die Konsequenzen sind fatal“, sagte er. Besonders mittlere Unternehmen seien stark betroffen. „Es wird aber im Tourismus eine Änderung geben, besonders nach der Krise. Nicht nur müssen wir ein Umdenken bei Namibiern erwirken und den Lokaltourismus fördern, sondern beispielsweise auch mit der Flughafengesellschaft (NAC) über eine Reduzierung von Passagiergebühren verhandeln, wodurch künftig mehr Fluglinien gelockt werden können“, forderte er. Darüber hinaus müsse Namibia „attraktiv sein“ und den Quellmarkt diversifizieren, statt sich hauptsächlich auf Länder wie Deutschland und Südafrika zu spezialisieren. „Die Regierung sollte unbedingt ausstehende Beträge an Tourismusfirmen auszahlen, damit diese den Kopf über Wasser behalten können“, fügte er hinzu.

Hegegebiete ohne Einkommen
Dass auch Hegegebiete und dessen Nutznießer sowie Naturparks von der Krise schwer betroffen sind, untermalte Minister Shifeta:
„Ohne Einkommen können wir die Naturschutzparks nicht instand halten.“ Deshalb werde beispielsweise die Sanierung des Etoscha-Park-Zauns nun verzögert. Ferner könnten Hegegebiete ohne Einkommen aus der Trophäenjagd ebenfalls nicht instandgehalten und die Wildwächter nicht bezahlt werden. „Die Folgen werden wir noch viele Jahre spüren und die Wirtschaft wird sich nur sehr langsam erholen“, befürchtete Shifeta.
 
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Gemäß heutiger AZ gab es in den letzten zwei Wochen keine neuen Corona Fälle in Namibia. Massentests sind in Vorbereitung, der Lockdown wird partiell schon gelockert.

Unterdessen haben Geingob und die SWAPO Feiern in größerer Runde abgehalten...

Ich hoffe nach wie vor, daß die medizinische und wirtschaftliche Situation in Namibia es mit sich bringt, daß man spätestens im August wieder runter fliegen darf.
 
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@Lüderitz,
den afrikanischen Aussagen traue ich noch viel ,viel weniger als den Chinesischen.Ende des Jahre wird ganz Afrika mit Covid 19 verseucht sein.Wir,die westliche Welt,ist in 24 Monaten durchgeimpft,wenn wir Glück haben.In Afrika indes geschieht gar nix.Wie stellt man sich das Leben da unten vor,wenn die Menschen die die Infrastruktur bedienen können zwei Jahre lang reihenweise ausfallen und nicht mehr aufstehen ?Die Jugend spricht für sie,ihre zahlreichen Vorerkrankungen relativieren das wieder.Der Mond ist greifbarer als Dein Traum im August dort auf die Jagd zu gehen.Ich versteh Dich gut und träume auch.Froh bin ich ,dass ich soviel in Afrika schon unterwegs war.Man soll nix aufschieben.Ohne gesicherte Impfung kannst Du es vergessen den Kontinent künftig zu besuchen.Es wird einen Stempel brauchen wie bei Gelbfieber.Aber erst mal das Serum haben.
Carpe diem.
KF
 
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Die wirtschaftliche Notwendigkeit / Abhängigkeit vom Tourismus wird es notwendig machen, daß die afrikanischen Staaten ihre Grenzen zügig wieder öffnen - so meine Hoffnung.

Es wird aber sicher auch manche schwarzen Politiker geben, die darauf hoffen, daß die Einnahmeneinbußen den weißen Farmern den Gar aus machen und danach Land umverteilt werden kann. Daß danach nichts besser wird wissen wir, aber darum geht es nicht.

Hoffen wir, daß wirtschaftliche Vernunft doch obsiegt!
 
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zuerst benötigt die Welt einen Impfstoff.
Dann erst geht alles andere gesichert weiter.

Wer will den runter,wenn über Nacht wieder die Infektionszahlen hochschnellen und Du nicht mehr nach Hause kommst ,weil die Grenzen wieder dicht gemacht werden?
Dann noch in Afrika womöglich krank werden.......
T'schuldigung, je älter ich werde umso trüber sehe ich in die Zukunft.
 
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Ich würde im Moment nicht von Afrika träumen. Zu Zeit ist die Lage in Europa und Deutschland noch ziemlich unsicher. In Afrika tut sich gar nichts so das die Lage dort immer unsicher bleiben wird , so wie es @katzenfutter vermerkt hat. Kein Staat in Europa wird da ein Risiko eingehen. Der Tourismus und den finanziellen Schaden den manche Ländern in Afrika einbüßen soll vorerst nicht unsere Sorge sein.

Vielleicht bin ich pessimistisch , ich glaube aber eher das manche vielleicht im August nach Afrika fliegen können , aber nur mit gutem Grund und einer Genehmigung. Bei der Rückreise ist so oder so eine Quarantäne angesagt ,... wenn man sie zurückreisen lässt.

Im Moment sind ja die Grenzen in Europa noch dicht , und eine Lockerung ist vor Mitte Mai , nach der derzeitigen Lage , nicht abzusehen. Es kann sich aber bis Mai leider noch einiges im Negativen ändern.
 
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Ich bin in Südafrika eingesperrt, seit einem Monat bereits, darf nur raus zum Einkauf und Arzt. Seid froh, dass ihr euch in Deutschland befindet und immerhin raus dürft.
Afrika solltet ihr für dieses Jahr vergessen und was 2021 sein wird, steht ebenfalls in den Sternen.
 
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https://www.az.com.na/nachrichten/geingob-lockert-lockdown2020-05-04/

Ab dem 6. Mai fliegt Air Namibia wieder innerhalb der Landesgrenzen.

Inzwischen gilt die erste Lockerungsstufe. Reisen innerhalb Namibias sind erlaubt, die Geschäfte öffnen wieder. Es gilt Maskenpflicht, weiterhin keine Großveranstaltungen, aber der erste Schritt ist gemacht.

"Diese zweite Stufe der Lockerung soll bis zum 4. Juni andauern und dann in zwei weitere Phasen münden, bei denen zusätzliche Auflagen abgeschafft werden sollen. In der vierten Stufe, die Geingob als „neue Normalität“ bezeichnete und die ab dem 30. Juni gelten soll, ist eine graduelle Öffnung der Grenzen geplant und sollen auch wieder Großveranstaltungen wie Konzerte erlaubt werden. Der Präsident betonte jedoch, dass dies von dem weiteren Infektionsgeschehen abhängen werde und sich die angestrebte Öffnung des öffentlichen Lebens verzögern könne, falls bis dahin weitere Corona-Fälle auftreten sollten. Umgekehrt sei denkbar, dass die Rückkehr zur Normalität früher möglich sei, falls bis dahin zu den bisher bestätigten 16 COVID-19-Infektionen keine neuen hinzukommen sollten."

-> Das Regierungsziel ist ab Juli wieder die Grenzen zu öffnen! Dies paßt zu meiner Einschätzung, daß die wirtschaftliche Situation es notwendig macht, daß auch wieder Tourismus ermöglicht wird.
 
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Hat mit mit befreundetem Farmer Kontakt. Vermutlich ab 16.09. Einreise ohne Quarantäne möglich; ab 01.07. werden Grenzen für Ausländer geöffnet, ABER dann zweiwöchige Quarantäne - ergo kommt bis Mitte September kein Touri....
 
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Die Allgemeine Zeitung berichtet heute, daß es inzwischen 21 bestätigte Corona Fälle in Namibia gibt. Bei allen in den letzten Wochen neu hinzu gekommenen Fällen handelt es sich um Menschen die aus Südafrika eingereist sind, sich aber in häuslicher Quarantäne befanden.

Ich setze meine rosa Brille auf und sehe den positiven Aspekt: in Namibia ist die Lage stabil, Gefahr droht v.a. aus den Nachbarstaaten.
Wenn Europa / Deutschland sich stabilisiert hoffe ich, daß man im August / September wieder nach Namibia fliegen darf.
Auch wenn ich hier deutlich optimistischer bin als @katzenfutter
 
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Dein Optimismus in Ehren Lüderitz.
Würd mich ja freuen wenn ich Unrecht habe.
Übringens,Zambia hat keinen Lockdown,"können wir uns gar nicht leisten" so ein Freund in seiner WhatsAPP NAchricht.
 
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Jetzt ist es doch passiert, Condor hat meinen Flug für Ende August storniert.
Ich weiß noch nicht ob der September auch schon gestrichen wird (wenn die Hotline mal verfügbar ist werde ich das in Erfahrung bringen).
Da bleibt nur Hoffnung und auf Monatssicht umplanen...
 

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