Aktuelles Positionspapier zur Schwarzwildbejagung - Bundesverband Deutscher Berufsjäg

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....hier noch mal auf die schnelle eine Sammlung interessanter Links über die Schwarzwildbiologie, ...

Danke, kannte ich bereits die meisten.

Was Dich davon interessieren konnte:

"....Aufgrund der nachgewiesenen Volumenanteil von Futtermais in den Mägen von 10 – 50 % könnte daher 17 – 87 % des täglichen Ruheenergiebedarfs von Sauen gedeckt werden. Damit verhärtet sich der Verdacht, dass künstliche Futterquellen wie Kirrmais einen Populationsanstieg mit verursacht haben können...! ;-)

Quelle: http://www.fawf.wald-rlp.de/nc/fors...jektdatenbank/?user_projects_pi1[showUid]=239
 
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Theorie und Praxis, Stöbi:

Weil das mit der kompletten Entnahme der FriLis ja überall so super funktioniert haben wir ja auch überhaupt keine Probleme mit den Sauen ... :roll:

Nochmal: wir können mit mehr geschossenen Bachen keinen SW-Populationsanstieg bremsen, sondern NUR durch mehr geschossene Frischlinge. Mehr erlegte Bachen mit ihrer etwas höher prognostizierten Nachkommenschaft taugen nur zu kosmetischer Verbesserung der Streckenzahlen, wobei ich überzeugt bin, dass die Erlegungszahlen von Bachen aus DJV-Abschuss-Statistiken völlig unbrauchbar sind, weil tatsächlich sehr wahrscheinlich mehr Bachen erlegt und bewusst (Frühjahr/Sommer) oder unbewusst falsch (als ÜL) gebucht werden. Praxiserfahrung.

Ich halte es deshalb für falsch, zu bevorzugten Abschüssen von Bachen vor den Frischlingen aufzurufen, ebenso wie Bachen grundsätzlich zu schonen. Nach meiner Ansicht werden wir SW-Bestände nur durch höhere Effektivität des Gesamtabschusses, und da vor allem Frischlinge, erfolgreich regulieren können. Am besten ganz ohne jede Art von "Fütterung" (siehe #271).
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Danke, kannte ich bereits die meisten.

Was Dich davon interessieren konnte:

"....Aufgrund der nachgewiesenen Volumenanteil von Futtermais in den Mägen von 10 – 50 % könnte daher 17 – 87 % des täglichen Ruheenergiebedarfs von Sauen gedeckt werden. Damit verhärtet sich der Verdacht, dass künstliche Futterquellen wie Kirrmais einen Populationsanstieg mit verursacht haben können...! ;-)

Quelle: http://www.fawf.wald-rlp.de/nc/fors...jektdatenbank/?user_projects_pi1[showUid]=239


das wiederum würde vielleicht zutreffen, w e n n man alle Maisfelder von allen Ernterückständen befreien und dann pfügen würde...

Ich sags nur so, weil eine unserer Kirrungen Luftlinie ~ 123m im Wald, vom Energiemaisacker entfernt, mit ~20dg* bestückt wird...

Während draussen an umliegenden Energiemaisäckern noch Tonnen von dem Krempel vor sich hingammelt :p


*1dkg = 10g
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Ihr macht das ganz prima mit den paar Körnchen Mais pro Kirrung, aber eure Kirrungen lagen nicht im Untersuchungsgebiet. ;-)

hoi... und dann steht da auch noch:

" Die Kirrjagd ist in Deutschland eine bedeutende Erlegungsform beim Schwarzwild "

;-)


Abgesehenn vom Untersuchungsgebiet... w e n n nach der Ernte bundesweit!! alle Maisäcker restlos gesäubert werden würden(!), d a n n hätte man in Summe die überwiegende, weil monatelang vorhandene, Fraßquelle eliminiert !

Hör mir bloß auf, mit solchen Untersuchungen...ich kann dem bald nichts mehr abgewinnen, ausser Volksverdummung !

Es steht doch ausser Frage, dass die Reproduktion der Sauen fast parallel mit Erhöhung der Maisanbauflächen einher geht
 
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Danke, kannte ich bereits die meisten.

Was Dich davon interessieren konnte:

"....Aufgrund der nachgewiesenen Volumenanteil von Futtermais in den Mägen von 10 – 50 % könnte daher 17 – 87 % des täglichen Ruheenergiebedarfs von Sauen gedeckt werden. Damit verhärtet sich der Verdacht, dass künstliche Futterquellen wie Kirrmais einen Populationsanstieg mit verursacht haben können...! ;-)

Quelle: http://www.fawf.wald-rlp.de/nc/fors...jektdatenbank/?user_projects_pi1[showUid]=239



Gut, wenn du die meisten davon kennst; schade wenn du anscheinend dann aber die meisten davon einfach ignorierst.
Zu den vermeintlichen Ursachen des Populationsanstieges beim Schwarzwild stellt sich aber die heute die Meinung der Fachleute etwas anders da als wie damals zur Zeit der Untersuchungen, die du oben verlinkt hast (15 Jahre alt!)!
Aufgrund der damaligen Untersuchungen wurden ja der letztendlich die Kirrungen in Anzahl und Kirrmenge gesetzlich limitiert, was ja auch sinnvoll war und ist!
Ich muss dir doch jetzt auch nicht wirklich die anfallenden Energiemengen pro Hektar in den entsprechenden abgestuften Intensitäten (Voll-, Halb. und Sprengmast) der masttragenden Baumarten aufführen und in Relation zu den ausgebrachten Kirrmaterial stellen.(kennst du doch eh schon alle, ich habe sie ja für dich verlinkt:-D).
Da heißt es für dich einfach weiterlesen!
Je mehr man liest und sein Wissen erweitert, umso mehr merkt man, das wir immer noch an der Oberfläche kratzen!
Solltest du die folgenden Veröffentlichungen natürlich alle auch kennen, lass es mich wissen!
Ich habe durchaus noch genug Futter, deine Intervalljagd bedingte Jagdpause mit interessanter wissenschaftlicher Literatur zu füllen!



https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4497731/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26437356
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28764737


Gruß

Prinzengesicht
 
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Moin!

Was für die Falschheit Deiner Aussagen ohne Bedeutung ist. ;-)

Falsch wird sie nur, wenn man sie so wie Du aus dem Zusammenhang reisst und auf ein Extrem reduzierst. :no: Für die weit überwiegende Anzahl an Konstellationen "da draussen" ist sie richtig.

Nochmal: wir können mit mehr geschossenen Bachen keinen SW-Populationsanstieg bremsen, sondern NUR durch mehr geschossene Frischlinge.

Ich wiederhole: das hängt von den Gegebenheiten ab!!

Bastel Dir einfach mal eine Modellpopulation, nimm dazu aus der Literatur durchschnittliche Fertilitätsraten (wenn Du sie findest: Natalität ist besser) für FriLi-, ÜL- und alte Bachen, dann noch Mortalitätsraten aus der Literatur für durchschnittliche Verhältnisse (daraus ergibt sich die Jahresstrecke, btw.) und dann schau Dir an, was passiert, wenn Du an diesen Raten "drehst". Wenn Du nicht ganz gravierende Fehler machst wirst Du sehen, dass es gar nicht so wenige Konstellationen gibt, bei denen Du selbst wenn Du alle diesjährigen Frischlinge schiesst, im neuen Jahr mehr Frischlinge hast als dieses und das dann auch noch weiter geht - und dann überlege Dir, wie wahrscheinlich das ist, dass Du wirklich alle diese FriiLis kriegst. Dann siehst Du sofort, wo es ohne Bachenabschuss nicht geht und wenn Du dann noch ein bisschen Effizienzoptimierung betreibst, bekommst Du ganz schnell eine Idee davon, wann man es sich erlauben kann, Bachenabschüsse zurückzustellen und wann man zur passenden Zeit da so hart wie möglich zugreifen sollte.

Mehr erlegte Bachen mit ihrer etwas höher prognostizierten Nachkommenschaft taugen nur zu kosmetischer Verbesserung der Streckenzahlen, wobei ich überzeugt bin, dass die Erlegungszahlen von Bachen aus DJV-Abschuss-Statistiken völlig unbrauchbar sind, weil tatsächlich sehr wahrscheinlich mehr Bachen erlegt und bewusst (Frühjahr/Sommer) oder unbewusst falsch (als ÜL) gebucht werden. Praxiserfahrung.

Du hast immer noch nicht verstanden, dass das nicht "etwas" höhere Nachkommenschaften sind, sondern DEUTLICH höhere. Und da ist der Unterschied ÜLB - alte Bache deutlich (sic!) geringer als der zwischen FriLi und AB, also ist das mathematisch nicht so schlimm, wenn die AK 2 als AK 1 gebucht wird.

Ich halte es deshalb für falsch, zu bevorzugten Abschüssen von Bachen vor den Frischlingen aufzurufen, ebenso wie Bachen grundsätzlich zu schonen.

In bestimmten Situationen ist der Verzicht auf die vorrangige Erlegung von Bachen (alte und ÜL) zu Gunsten eines Frischlingsabschusses unverantwortlich. Wer da die Konzentration auf die FriLis propagiert wird Teil des Problems.

Nach meiner Ansicht werden wir SW-Bestände nur durch höhere Effektivität des Gesamtabschusses,

Ja

und da vor allem Frischlinge,

Nein. :no: Bezogen auf den einzelnen Abschuss ist das falsch. Die Gesamtstruktur des Abschusses muss stimmen und da sind viele Leute leider nach wie vor viel zu zögerlich, richtig (in Höhe und "timing") bei den Bachen einzugreifen. Und auch bei den anderen ist es sinnvoll, den Bachenabschuss z.B. im Novemberund Dezember zu priorisieren, denn ein nicht geschossener Frischling, den ich wegen Witterung nicht mehr kriege ist viel "unschädlicher" als eine Bache, die ich dann laufen lasse.

Viele Grüße

Joe
 
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....Aufgrund der damaligen Untersuchungen wurden ja der letztendlich die Kirrungen in Anzahl und Kirrmenge gesetzlich limitiert, was ja auch sinnvoll war und ist!....

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28764737

Deine aktuelleren Untersuchungen bestätigen aber (sogar in Schweden) die alten Ergebnisse der Fütterungseinflüsse auf den SW-Bestandsanstieg - Zitat aus Deinem Link:

[h=4]"...CONCLUSIONS:
[/h].....This suggests that the environmental conditions in Sweden, including supplemental feeding, are favourable for wild boar reproduction."

:-D
 
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Die Fütterung ist egal, es geht um die Konstitution und der ist es egal, wo das Futter herkommt. :roll:

Joe
 
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Ist dieser Faden so eine Art Selbsthilfegruppe der ewigen Sichimkreisrumdreher?;-)


Da liegst du völlig richtig, mea culpa!:biggrin:
Man kann aber nicht immer alles so stehen lassen, was das Gegenüber an Plattitüden so von sich gibt!
Dieses Problem kennst du doch sicher auch, ist quasi ein Reflex!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Falsch wird sie nur, wenn man sie so wie Du aus dem Zusammenhang reisst und auf ein Extrem reduzierst. :no: Für die weit überwiegende Anzahl an Konstellationen "da draussen" ist sie richtig....

Lies noch mal, was Du geschrieben hast:

....Niemand behauptet, dass man mit dem Bachenabschuss ALLEINE die Populationsentwicklung stoppen kann, aber ebenso gilt das für den Frischlingsabschuss!! ....

Da ist weder etwas aus dem Zusammenhang gerissen, noch braucht es einen Bezug zur Praxis. Es ist schlicht falsch, dass man mit dem "Frischlingsabschuss ALLEINE" diePopulationsentwicklung NICHT stoppen könnte. Das könnte man sehr wohl! Mit dem Bachenabschuss allein aber nicht.

.... selbst wenn Du alle diesjährigen Frischlinge schiesst, im neuen Jahr mehr Frischlinge hast als dieses ....

Soll das ein Witz sein?
Woher sollte denn diese Reproduktionssteigerung kommen, wenn vor dem Frischen (Febr. - April) ALLE letzjährigen Frischlinge erlegt wurden und damit der weibliche Anteil für Nachkommen wegfällt? Dann bleibt nur der Grundbestand an vorjährigen Bachen und ÜL-Bachen, während durch den Alterungsprozess ohne Nachwuchs immer mehr Zuwachsträger an der Spitze der Alterspysamide wegbrechen, was langfristig zum Erlöschen der Population führen wird, wenn immer wieder der komplette Frischlingsjahrgang ausfällt.

....Du hast immer noch nicht verstanden, dass das nicht "etwas" höhere Nachkommenschaften sind, sondern DEUTLICH höhere....

Nein, sind es nicht. Lies nochmal bei Biber/Ruf die Populationsmodelle nach: (Zitat)

"....Unsere Analyse zeigt klar, dass eine starke Bejagung
speziell der Frischlinge nicht nur eine Voraussetzung
für effektive Bestandskontrolle ist, sondern
auch das geeignete Instrument, um das Wachstum
empfindlich zu reduzieren
. Allerdings muss
die Abschussrate der Frischlinge möglichst genau
festgelegt werden, entsprechend der von Jahr zu
Jahr verschiedenen Futtersituation. Ein genereller
Richtwert (z. B. 75 %), kann für manche Jahre und
Gebiete zutreffen, für andere aber durchaus den
gewünschten Effekt verfehlen. Bleibt die Überlebensrate
der Frischlinge in günstigen Jahren nur
wenige Prozent über dem anzustrebenden Wert,
kommt es trotz allen jagdlichen Aufwands zu
einem starken Anwachsen der Population
....
"

Und weiter:

"...Diese Grafik macht deutlich, dass die
Entnahme eines möglichst hohen Frischlingsanteils
Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Kontrolle
ist
. Die Stabilisierung einer Population kann dann
durch verschiedene Kombinationen der zusätzlichen
Entnahme von Überläufer- und reifen Bachen
erreicht werden
; die in Abb. 4 gezeigten blauen
Linien stellen jeweils nur eine Beispielkombination
dar. Soll die Population nicht nur eingedämmt, sondern
tatsächlich dezimiert werden, dann müssen
die Überlebensraten unter die in Abb. 4 gezeigten
Grenzwerte gesenkt werden. Dennoch, die Bejagung
kann nur eines der Standbeine eines effektiven
Schwarzwild-Managements sein. Will man
die rapide Vermehrung wirksam eindämmen, so
muss möglichst ausgeschlossen werden, dass sich
das Schwarzwild zusätzliche Nahrungsquellen erschließen
kann oder dass es durch falsch bestückte
Ablenkfütterungen oder Kirrungen sogar noch zu
einem zusätzlichen Futterangebot kommt
....
"

Quelle (5. Link von oben; Schwarzwild auf dem Vormarsch): https://www.jagd-bayern.de/schwarzwild-aktuell.html

Genau deshalb ist der Effekt nur kosmetisch und wird erst durchschlagend, wenn wir es schaffen, höhere Prozentratraten der Frischlinge (plus der Überläufer und Bachen) zu erlegen. Das schaffen wir nicht, wenn wir bevorzugt auf Bachen schießen und damit absolut "unnatürlich" jagen, wie es sonst in keiner natürlichne Predation laufen würde und wie wir uns in unserer Gesellschaft nicht den Umgang mit sozial lebenden Wildarten vorstellen!

....denn ein nicht geschossener Frischling, den ich wegen Witterung nicht mehr kriege ist viel "unschädlicher" als eine Bache, die ich dann laufen lasse.

Die Existenz eines gesunden adulten Wildtiers ist nicht "schädlich", auch nicht die einer Bache, so lange die Bestandsdichte im angepassten (erträglichen) Rahmen liegt!
Schädlich ist die durch schlechte Bejagung unnatürlich anghäufte Jugendklasse mit weit mehr Reproduktionsträgern als in den hohen Altersklassen, vor allem aber mit weit mehr Wildschadenspotential und Seuchengefahr!
 
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Deine aktuelleren Untersuchungen bestätigen aber (sogar in Schweden) die alten Ergebnisse der Fütterungseinflüsse auf den SW-Bestandsanstieg - Zitat aus Deinem Link:

"...CONCLUSIONS:


.....This suggests that the environmental conditions in Sweden, including supplemental feeding, are favourable for wild boar reproduction."

:-D




Und täglich grüßt das Murmeltier!:no:
Also bis auf Rosinenpickerei lieferst du wieder mal nichts (außer ab und zu z. T. peinliche Links); du scheinst einfach nichts zu verstehen oder verstehen zu wollen!:evil:


Gruß


Prinzengesicht
 

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