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Tja, dann kenne ich wohl doch nicht alle Jungjäger Deutschlands persönlich.
Ich oute mich jetzt mal als Händler. Auch ich werde oft von Hinterbliebenen gebeten, den gesamten Bestand zu übernehmen und einen "anständigen" Preis hierfür zu machen. Ich lehne das inzwischen grundsätzlich ab und das aus gutem Grund. Die Preisvorstellungen sind idR gelinde gesagt abenteuerlich und für einen kleinen Händler (oder Büma) nicht darstellbar.
Man sollte auch vermeiden, privates und gewerbliches Handeln zu vermischen.
Ich bin dazu übergegangen, die Waffen in Kommission zu nehmen und mit dem Kunden eine Provisionsvereinbarung zu machen, so binde ich nicht sinnlos Kapital, die Waffenbehörden sind zufrieden und der Kunde nach Abschluss in der Regel auch.
Beispiel: Ein alter Jäger aus meinem direkten Umfeld hat die Jagd aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben, in seinem Bestand fanden sich ein Steyr Rep. Kal. .243, eine BBF Krieghoff, natürlich beide mit Super-Swarovski- Gläsern ohne Leuchtpunkt, eine Sauer BDF, eine Walther Mod.9 Kal. 6,35, diverse Messer etc. Nachdem einige Maulhelden aus der Gegend ihm genau erklärt haben, was das alles wert ist, hat er es zunächst selbst versucht und ist krachend gescheitert. Irgendwann kam auch die Waffenbehörde auf ihn zu, dass es so ohne Jagdschein vielleicht mal Zeit wird....
Lange Rede, kurzer Sinn, mit dem oben beschrieben Deal wurden alle Langwaffen bei ihm ausgetragen und Stück für Stück verkauft, es dauerte allerdings über ein halbes Jahr, die .243-er ging zurück in die Heimat nach Österreich, die BDF fand im deutschen Süden einen Abnehmer usw.
Wie Harry, der Büchsenmacher, immer sagt, das funktioniert nur, weil Du Deine Zeit nicht rechnest, die Du am Telefon etc. verbringst. Recht hat er. In der Zeit waren auch viele Jungjäger hier, die Spitzenwaffen zu angenehmen Preisen hätten kaufen können, aber 95% nehmen die nicht mal in die Hand, sondern entscheiden sich für X-Bolt, Rem 700 oder Ruger mit ZF von Hawke oder Bushnell. Der Kunde ist König.
Jein. Wegen der Schalldämpferoption fallen Drillinge, BBF, DB, BDB, BS usw. automatisch raus. Und bevor man einen 98er kauft und dem ein Mündungsgewinde mit Neubeschuss finanziert, greift man lieber zu was aktuellem. Linksschützen bleibt eh fast nur Neukauf.Kann ich gut verstehen, hab auch gerade einen Jungjäger beraten. Für die zählt heute nur Neuware anscheinend. Insbesondere Quereinsteiger zwischen 30 und 45 mit etwas Geld und ohne jagdlichen Hintergrund über Generationen wollen Neuwahre und Plastik.
In der Zeit waren auch viele Jungjäger hier, die Spitzenwaffen zu angenehmen Preisen hätten kaufen können, aber 95% nehmen die nicht mal in die Hand, sondern entscheiden sich für X-Bolt, Rem 700 oder Ruger mit ZF von Hawke oder Bushnell.
Joa,
.... Aber ne K80 und ne R93 haben definitiv ihren Wert, die heben sich vom beschriebenen Standartplunder schon ab. Beim Drilling ist es was anderes, der hat noch nen gewissen Wert, ist aber schwer zu verkaufen, und deshalb für nen Büma weniger wert.
Die Sicht auf Waffen als reines Mittel zur Gewinnerzielung, wie es für nen Unternehmer auch richtig ist, is...
Gar nichts, Mail löschen und nicht mehr weiter drüber nachdenken, spart Zeit und Nerven.Mein Favorit der letzten Zeit:
Hab grad ein Kahles Helia verkauft Neupreis 1500 - inkl. Montage und Swaro Flip Caps. Gesamtpreis knappe 1800€ - Das ganze 1,5 Jahre alt ohne Beschädigung.
Ausrufpreis meinerseits war 1250€ - um einiges billiger als die anderen Gläser zu der Zeit auf der Plattform.
Und dann kommen solche Anfragen:
Normalerweise geht man vom Handelspreis aus = 1500
abzgl. 20% MwST
abzgl. 10% für die fehlende Gewährleistung
und abzgl. 10% Wertverlust für jedes Jahr im Gebrauch.
Wenn das für dich OK ist, können wir weiter reden....
Was soll man da noch Antworten....
Das ist keine K80, sondern eine Teck oder Ulm, die gab oder gibt es mit freiliegenden Läufen mit Brille vorne. Wenn ne Teck ist, ist die vielleicht 750 Wert, als Ulm das Doppelte und vielleicht noch etwas mehr.Die K 80 und die R 93 waren vor relativ kurzer Zeit die Topwaffen ihrer Kategorie, aber das vergeht auch noch.
War auch auf der österreichischen Plattform.....Gar nichts, Mail löschen und nicht mehr weiter drüber nachdenken, spart Zeit und Nerven.
Trotz aller Unkenrufe schätze ich eGun sehr. Was auf unserer österreichischen Plattform „Waffengebraucht“ abgeht ist nicht mehr normal, dagegen ist eGun als Verkäufer Balsam für die Seele.
Hab da schon über 20 Namen auf meiner „schwarzen Liste“, wenn die schriftlich anfragen oder anrufen, hebe ich gar nicht mehr ab.
Kürzlich hat mir einer vorgerechnet, dass mein angebotenes Swarovski AV 4-12x50 mit Steyr Schwenkmontage nur mehr € 250,— wert wäre und ich aus betriebswirtschaftlicher Sicht dieses um diesen Preis überlassen müsste, alles andere wäre eine, Zitat „Marktverzerrung“.
10 Minuten später war es für den Preis den ich haben wollte verkauft.