Alle Vögel sind schon da / 2021

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Der Graureiher wurde früher Fischreiher genannt aber im Zusammenhang mit der bundesweiten Heiligsprechung aller Räuber wurde das "Fisch" gegen "Grau" ausgestaucht. Er hat in Bayern eine nicht ausreichende Jagdzeit vom 16.9.-31.10. in Umgebung von Fischteichen. Es gibt aber LRA. die Schonzeitaufhebungen genehmigen. Auf die Teichwirte kommt eine immer größere Welle an Fressfeinden zu: So hat der Kormoran den Graureiher sicher in Sachen Schaden überholt, aber zu Land kommt noch der Mink und der Fischotter dazu. Hier haben schon einige Teichwirte aufgegeben, bzw. aufgeben müssen. Einige andere Bundesländer haben auch eine Jagdzeit für Graureiiher. Thüringen ist da schon vorbildlicher, dort hat er m.W. Jagdzeit von 1.8.-31.1. Auch i im Freistaat Sachsen denkt man richtig. Aber ansonsten hat er in Preussen keine Jagdzeit soweit ich weiß.
Inzwischen hat der Silberreiher ebenfalls stark zugenommen, der frisst natürlich nur "Silber".:mad: Er unterliegt nicht dem Jagdrecht.
In strengen Wintern kommt es immer wieder mal zu einer natürlichen Bestandsregulierung, aber wenn kein Schnee liegt kommt er mit Mäusen auch klar. Und dann natürlich die Junghasen wenn es losgeht.
 
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Also ganz früher wurde er ja mit Wanderfalken gebeizt. Er wurde schon immer sowohl an Flüssen als auch an Teichanlagen stark verfolg. Der Bestand ging zurück. Konnte sich im 2. WK wieder etwas erholen. Die damaligen strengen Winter haben dem Reiher außerdem stark zugesetzt. Der Rückgang hat dazu geführt, dass er deutschlandweit geschont wurde. Hab in meinen alten Jagdscheinen nachgeschaut. Erstmals taucht eine Schusszeit als Einkleber im Jahr 1983 auf.
Gerade in der Forellenzucht greift er in den oft kleinen Teichen mit gutem Durchfluss - die dann lange eisfrei bleiben - gewatig zu.
In unserem Gartenteich ca. 5x7 Meter war ein hoher Goldfischbesatz, der wurde komplett rausgefischt. Es überlebte keiner.
Eine kritische Phase mit hohen Reiherschäden ist immer das Abfischen. Wenn die Tage vorher schon das Wasser abgesenkt wurde und sich die Fische vor dem Mönch versammeln. Dann schaut bei den Karpfen oft der Rücken raus. Der Reiher weiß nicht wie groß der Fisch ist und haut mal vorsichtshalber drauf. Die Folgeverluste sind enorm. Leichtere Verletzungen verpilzen und der Fisch kann nicht mehr verkauf werden. An schwereren Stichen geht er sowieso ein.
In meiner Kinderzeit war Reiher genau wie Fuchs eine Sensation.

Interessant wenn man seinen alten Jagdschein in den Händen hält: Er stammt aus dem Jahr 1976. Da hatte Mäuse-, Raufußbussard, Habicht und Sperber sowie Kolkrabe noch Schusszeit. Der Kolkrabe gehört längst wieder bejagt. Es gibt Verluste bei Lämmern in ganz Deutschland. Auch eine heilige Kuh.

Auch die Frühjahrsjagdzeit auf Waldschnepfen hab ich noch erlebt. Nach der Bundesverordung gab es sogar noch eine Jagdzeit auf Sperber, Großer Brachvogel und die Säger. Die hatte damals Bayern schon geschont.

Bei den Fuchsfähen wurde sogar das Jagdverbot in der Setzzeit wegen der Seuenlage aufgehoben. Rüden waren ganzjährig frei. Wenn mir damals egal wann ein Fuchs kam: Mitziehen und sobald er das Bein irgendwo gehoben hat war der Schuss draußen. Wir wurden in der Jägerprüfung auch noch nach der zerzausten (als Ansprechmerkmal) Fuchsfähe gefragt, die man als solche erkennt. Nachdem ichh das erste mal "daneben gelangt" habe,war das für mich Geschichte.

In CZ darf man Kolkraben mit Schrotschüssen vertreiben aufgrund einer Sondergenehmigung.
 

z/7

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Der Kolkrabe gehört längst wieder bejagt
Da wurde neulich ein Beitrag wiederholt, NDR oder WDR. Hatte den schon mal gesehen. Wie verjagt man Rabenvögel aus Brutbäumen mitten in der Stadt. Da war auch ein Abschnitt über Verluste beim Ablammen.
Grotesk, was die alles probieren, um nur ja keinen Vogel erschießen zu müssen. Daß es so verdammt schwer ist, einen Mittelweg zu finden :cry: :sad:
 
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Beim Vertreiben aus den Kolonien verfolgt man den weichgespülten Grundsatz: "Wasch mich abe mach mich nicht nass." Würde man die Vögel nachts stören, wäre es effektiv aber es würden Junge verklammen oder in den Eiers absterben. Gelege"behandlung" scheidet da auch aus, wer will da rauf? Es würde sicher mal so ein außerplanmäßiges "Silvesterfeuerwerk" helfen, über das sich sonst auch niemand aufregt.
Aber Du hast ja in jeder Stadt auf einen Vernünftigen zwei Volld...n" die sowas verhindern würden. Siehe Nilgänse im Schwimmbad und der 1-Meter-Zaun.
 
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Da hab ich keine Erfahrung. Bei einem permanenten Beschuss sicherlich. Wenn diese große Massen von meist Saatkrähen vertrieben werden, dann gehen sie eben woanders hin. St.Floriansprinzip. Sie sollten wieder eine Jagdzeit haben. Dann könnte man auch den Bestand reduzieren statt nur die Scheingefechte zu machen.
Auch die oft mit viel Tam-Tam pressewirksam gemachten Aktionen mit Falknern sind nicht langfristig die Lösung. Was passiert wenn der Falke eine Krähe schlägt? Entweder er geht auf der Straße mit der Beute nieder oder im Hinterhof irgendwo mit keiner Möglichkeit zum Folgen. Mag auf einem Flugplatz funktioieren.
Die Schussmöglichkeiten sind natürlich begenzt. Da verbietet sich ein Schuss..IMG_0487.JPG
Ich kenne aber in jeder Stadt genug Möglichkeiten wo es ginge. Natürlich nicht auf der Grünfläche wo ringsum Leute sind.
 
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Ja es ist ein Wunder wie diese Zwerge eine Winternacht mit Minusgraden durchhalten. Futter gibt es ja auch nich gerade reichlich um diese Zeit.
Gilt auch für den Zaunkönig. Man fragt sich was die bei -15 Grad noch finden.
Vorgestern hab ich in einem Weiherauslauf mit rinsum 40 cm Schnee eine Bekassine hochgemacht.
Oder denken wir an den Fichtelkreuzschnabel, der jetzt um diese Zeit brütet. Die kleinen Vögelchen leisten schon Erstaunliches.
 
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Ja es ist ein Wunder wie diese Zwerge eine Winternacht mit Minusgraden durchhalten. Futter gibt es ja auch nich gerade reichlich um diese Zeit.
Gilt auch für den Zaunkönig. Man fragt sich was die bei -15 Grad noch finden.
Vorgestern hab ich in einem Weiherauslauf mit rinsum 40 cm Schnee eine Bekassine hochgemacht.
Oder denken wir an den Fichtelkreuzschnabel, der jetzt um diese Zeit brütet. Die kleinen Vögelchen leisten schon Erstaunliches.

Immer mehr Zugvögel versuchen ja mittlerweile bei uns zu überwintern wie Zilpzalp ,Mönchsgrasmücke ,Wiesenpieper , Bergpieper, Bachstelze ,Schwarzkehlchen .Mitlerweile haben wir auf der Höhe 1/2 m Schnee,da wirds dann eng wenn sie nicht rechzeitig ausweichen
 
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Ja es ist schon erstaunlich. Wenn man Ornitho aufmacht und sich die Verbreitung im Jahresverlauf anzeigen lässt.
 
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Also ganz früher wurde er ja mit Wanderfalken gebeizt. Er wurde schon immer sowohl an Flüssen als auch an Teichanlagen stark verfolg. Der Bestand ging zurück. Konnte sich im 2. WK wieder etwas erholen. Die damaligen strengen Winter haben dem Reiher außerdem stark zugesetzt. Der Rückgang hat dazu geführt, dass er deutschlandweit geschont wurde.

Ich wohn neben der Reiherheide, im 17. jahrhundert kurfürstliches Beizrevier. Der Kindergarten meiner Kinder war damals das "Falkonierhaus".
Was den Reihern zumindest hier zu schaffen gemacht hat war der Verlust ihrer Brutbäume. Die Reiherheide war Eichenhochwald der als Reperation nach dem Krieg umgelegt wurde. Die Stümpfe der dicken Eichen konnte man noch in den 80ziger Jahren finden. Das war Reihergebiet in das man zur Brutzeit nicht hinein gehen konnte ohne weiß bekalkt wiede raus zu kommen.
Mit dem Verlust ihres alten Hochwaldes, es wurde komplett kahl geschlagen, hat sich der Bestand dann extrem verringert aber heute ist es wie überall wieder auf der Höhe, dazu kommen die Silberreiher seit etwa 20 Jahren als Wintergäste aus dem Osten. Eigentlich tauchten die zur gleichen Zeit auf wie die Mittelsäger die wir früher überhaupt nicht kannten, die sind auch nur Wintergäste.

Heute fuhr ich an einem Feld mit Winterrroggen vorbei auf dem bestimmt 20 Silberreiher und auch ein paar Fischreiher unterwegs waren, können eigentlich nur auf Mäuse aus gewesen sein.
 
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M

Mannlicher764

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Bin mal gespannt was sich gerade tut. So wie es aussieht ist ein Seeadlerpaar verstorben, aber dafür kommen nun 2 neue Paare wahrscheinlich dazu und eines davon wird wohl das verwaiste Nest erobern. Habe dann 3 Brutpaare im Revier. Schon Klasse! Ebenso brüten mindestens 4 Uhu Paare und diverse andere Eulen, Schwarzspechte und Eisvögel.
Ich muss mich in die Materie noch weiter reinarbeiten. Das Problem ist das es soviel interessantes im Job gibt, man aber, um nicht zu "überpacen" und die Familie gegen sich aufzubringen, nicht mehr als 10 Std/Tag arbeiten sollte. Ich könnte 7 Tage die Woche mich um alles kümmern, allerdings wird das Privatleben dann einsam...
Werde ich wohl mal irgendwie anders organisieren.
 

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