Kompliment, liebe Foristen
Habe beruflich eine "Zusatzbezeichnung" für Allergologie und die entsprechende Ausbildung und Prüfung gemacht (bin aber inzwischen fachlich in anderen Bereichen unterwegs) und was ich hier lese ist recht anerkenneswert
Zunächst mal gibt es manche Kollegen, die sich noch aus "alter Zeit" Allergologe nennen können. Das waren damals eher Wochenendkurse, so wie Akupunktur oder Naturheilverfahren auch. Entsprechend werden die Testungen zwar angeboten (Prick oder Bluttest mit spez. IgE) aber ärztlicherseits nicht wirklich verstanden.
Wenn die Aussage lediglich auf einem Pricktest beruht, kein spezifisches IgE voriegt oder dieses einfach vor dem Hintergrund eines global erhöhten IgE einfach unspezifisch mit erhöht ist, dann sagt das allergologisch nicht viel aus.
Der Differentialdiagnostische Hinweis bzgl Hasel (und auch Erle und teilweise soll im Januar noch immer Ambrosia Pollen geflogen sein) war sehr gut.
Die Fragen, die es hier zu beantworten gilt, wären folgende:
- Sind bei Deiner (@waland) Frau allergische Erkrankungen anderer "Soforttyp" Form bekannt ? Pollenallergie, Nesselsucht, Asthma, "Nasenlaufen und Augenbrennen" - saisonal oder ganzjährig ?
- Traten die Reaktionen auf, wenn Ihr den Hund besucht habt, oder kam der Hund zu Euch und die Reaktion ging los ?
- Habt Ihr mal probiert, die Reaktion durch Anwendung eines handelsüblichen Antihistaminikums (rezeptfrei in Apotheke zu bekommen wären u.a. Cetirizin oder Loratadin (persönlich bevorzuge ich letzters) zu unterdrücken ? Tablette etwa eine bis zwei Stunde vor Hundekontakt einnehmen.
- Hat der Arzt Blut abgenommen ? Und spez. IgE bestimmt ? Und auch das allgemeine IgE zum Vergleich ?
- Den Hinweis das in einem ausgewiesenen Allergiezentrum (soetwas gibt es selten - schaut mal bei größeren Kliniken (Dermatologen, HNO, Lungenfachzentren)) überprüfen zu lassen, ist sicherlich sinnvoll
Orientierend wäre noch ein sogenannter
Scratch Test. Allerdings sollte man den
nur machen, wenn die Reaktion bisher nicht zu massiven Asthmatischen Symptomen geführt hat (ggf
Notfall Spray bereit stellen, will keinen von Euch in die ewigen Jagdgründe transferieren
):
- Eine kleine Menge ausgebürstete Hundehaare bereit stellen lassen.
- Hände und Unterame gut und vorsichtig waschen.
- Mit der sauberen rechten Hand die Haut der linken Unterarm-Innenseite einige Male kräftig kratzen (Fingernägel) bis die Haut leichte rötliche Streifen hat (darauf achten, ob es dort zu einer urticariellen Reaktion auf das bloße Kratzen hin kommt - also die Kratz-Stellen anschwellen.
- Dann mit der sauberen linken Hand die Innenseite des rechten Unterarms in der selben Weise kratzen und nachfolgend die Hundehaare dort vorsichtig und vielleicht 10 Sekunden lang drauf reiben.
- Liegt eine Hundehaar Allergie vor, so sollten innerhalb weniger Minuten am rechten Unteram juckende Quaddeln entstehen. Der linke Unterarm hingegen sollte außer den abblassenden, rötlichen Kratz-Streifen keine Hautreaktionen zeigen.