War mit meinem Griffonwelpen (zwischenzeitlich 5 Monate alt) am Spätnachmittag des vergangenen Freitag zur ersten Borreliosenachimpfung bei meiner Tierärztin.
Sonntagabends nach einem längeren Spaziergang stellte meine Frau plötzlich ein leichtes lahmen des rechten Vorderlaufes fest. Bei näherer Untersuchung waren weder Verletzungen noch sonstige mögliche Beeinträchtigungen feststellbar. Als sich dieses Symptom auch im Laufe des Montag eher verschlechterte, suchten wir den Tierarzt auf.
Wie meist bei solchen Gelegenheiten, war meine Tierärztin für ein paar Tage verreist, es musste also der Vertreter konsultiert werden.
Der diagnostizierte (allerdings ohne von der vorangegangenen Impfung zu wissen): "Der Hund ist zu lange auf Asphalt bewegt worden und hat sich deshalb eine Blase gelaufen!"
Ich konnte diese Botschaft, die mir meine Frau schon eher vorwurfsvoll überbrachte erst gar nicht fassen - aber gut, der Tierarzt wird es wissen...
Als sich der Zustand des Hundes dann am Dienstag, gefressen hatte er noch normal, massiv verschlechterte, weil er nicht mal mehr den üblichen Morgenspaziergang absolvieren wollte, tauchten ernste Zweifel an der gestellten Diagnose auf. Nach Konsultation eines in Hundfragen erfahrenen Freundes setzte ich mich erneut mit dem Tierarzt in Verbindung um einen raschen Termin zu erhalten, weil der Hund zwischenzeitlich völlig apathisch und vor Schmerzen wimmernd am Boden lag. Jede Berührung verursachte bei ihm offenbar erhebliche Schmerzen; dieser Zustand verschlechterte sich auch zusehens durch hinzukommendes Fieber, eine absolut flach werdende Atmung sowie einen rasenden Puls.
Als ich dann endlich zum Tierarzttermin aufbrechen konnte (beim Transport in einem Tuch ins Auto biß mich der inzwischen vor Schmerzen ständig schreiende (!) Hund in die Hand), war ich in höchstem Maße alarmiert, weil ich jeden Moment mit einer Einstellung der Atmung rechnete. Erst jetzt schoß mir die Impfung und ein möglicher Zusammenhang damit durch den Kopf.
Beim Tierarzt dann angekommen, bestätigte dieser meinen Verdacht und stellte schließlich nach ausführlicher Untersuchung fest, dass es sich wohl um einen Allergieschock mit Lähmungserscheinungen im gesamten Bewegungsapparat sowie bei der Atmung in Folge der Impfung handle.
Nach einer Spritze (Wirkstoff habe ich mir leider in diesem Ausnahmezustand nicht gemerkt) verbesserte sich der Zustand rasch. Der Hund konnte etwa nach einer halben Stunde wieder selbst zum Auto laufen und verschlang nach einem rund zweistündigen Schlaf sogar in der gewohnten Geschwindigkeit sein Fressen.
Am nächsten Morgen war von den geschilderten Wirkungen nichts mehr feststellbar, der Hund war wieder völlig vital! Auf die für den Fall fortgesetzter Symtome vorgesehene Blutuntersuchung wurde durch den Tierarzt bei einer Nachschau am Mittwoch verzichtet.
Mein Zustand besserte sich wesentlich langsamer als der des Hundes!
Diese für mich nachhaltige Erfahrung wollte ich allen Interessierten weitergeben, weil der eine oder andere Hundehalter vielleicht doch mal in eine ähnliche Situation geraten könnte.
Vielen Dank den beiden Freunden aus dem Forum, die mich da auch moralisch unterstützt haben.
[ 07. Juni 2002: Beitrag editiert von: Nussjackl ]