Allerlei wundersame Forumskuriositäten

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11 Aug 2013
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Jagdlich (und darauf kommts in einem Jagdforum mM noch am meisten an) gibts hier im Forum aber genügend Luftpumpen. Zu Waffen, Ausrüstung etc haben sie ohne Ende Meinungen, jagdlich relevantes hab ich von denen aber noch keine zwei gerade Sätze von gelesen. 🤷‍♂️
Ich habe vor und zu Anfang meines Jagdscheins 2012 wahnsinnig viel hier im Forum gelesen und leider auch fast alles für bare Münze genommen. Das hat mich tausende Euro an Lehrgeld gekostet für unpassende, veraltete und nicht praxistaugliche Ausrüstung.

Es ist natürlich immer schwierig sich selbst einzuschätzen, aber ich sage das ganz selbstbewusst und ohne Zweifel, dass ich mit ein paar Jahren Jagdpraxis wesentlich mehr Erfahrung und Fachverstand habe als deutlich über die Hälfte der Foristen. Nicht weil ich so ein superschlaues Gottesgeschenk ans Waidwerk bin, sondern weil die Latte einfach so niedrig hängt.
 
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Nicht weil ich so ein superschlaues Gottesgeschenk ans Waidwerk bin, sondern weil die Latte einfach so niedrig hängt.
Wie immer in Inetforen: Es wird viel geschrieben, viel von gelesenem aber zu wenig von selbst erlebten!
Ich kann ja selbst die kompetent wirkenden Foristis nicht einschätzen, weil ich sie persönlich nicht kenne, deshalb halte ich mich in Bewertungen einzelner auch zurück.

In meiner jagdlichen Entwicklungen haben mich 2 Jäger stark geprägt und beeindruckt, der eine in den 70er gelenter Berufsjäger und Förster tätig als Reviermeister und immer noch mein "Lehrprinz" und ein Jagdfreund, Jäger seit kindesbeinen an seit den 90er auch intensive Hochwildjagd in 4 großen Revieren jetzt noch in einem, Eigenjagd mit über 800 ha.

Was die beiden an Strecke gemacht haben und noch machen, werden wohl die wenigsten allein schon des Mangels an Möglichkeiten jemals machen können. Sie gehen damit aber niemals hausieren, sondern nur auf Nachfrage bekommt man mal den einen oder anderen dürftigen Hinweis. Sie zwingen ein Ihr Wissen nicht auf, wollen auch in Ausrüstungsfragen nie überzeugen und doch weiß man an Lautäußerungen und Gesichtsmimik was sie von der vermeidlich tollen Neuanschaffung halten. Sie sind absolute Praktiker und an Forumsbeiträge schreiben null interessiert. Solche Leute wirst du hier im Forum nicht finden (oder sehr selten)

Die hier oft behandelten Kaliberfragen, für sie absolut nachrangig. Mein Lehrprinz hat mir schon zu Anfang gesagt, nimm irgendein Mittelkaliber ab 7 mm und geh jagen. Das wichtigste ist sauber treffen! Er führt eine 7x64, 7,65r/5,6x50, und 8x57is für Nachsuche. Damit hat er alles Schalenwild in seinem Leben auf die Seite gelegt. Wenn er in Afrika gejagt hat und was stärkeres als 8x57is gebraucht hat, hat er sich die Waffe ausgeliehen.

Der andere, ein ausgewiesener Sauenspezi schießt ausschließlich (seit den 70er) 7x64. Sein Kommentar " Warum was anderes, ich bin zufrieden." Jetzt, wo sein Lauf mangels Pflege (er ist auch ausgewiesener Nichtputzer) zerfressen ist konnte ich ihn überzeugen einen Ausstauschlauf in 8x57is anzuschaffen (er möchte dann auch Schalldämpfer nutzen).

Im Forum hohle ich mir die ein oder andere Anregung und steuere auch gerne was von meiner praktischen Erfahrung bei, mehr jedoch nicht. Den Rest lerne ich immer noch von den beiden vorgenannten! Und ich höre nie auf dazu zu lernen.
 
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Sich an solche Leute zu halten, wie deine beiden Bekannten, kann einem als unerfahrener Neuling und auch später viel Ärger, Zeit und Geld ersparen. 😃
Wenn ihnen dann auch Jagdneid fremd ist, hat man u.U. ein jagdl. Betätigungsfeld fürs Leben gefunden. 😉
 
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Wenn ihnen dann auch Jagdneid fremd ist, hat man u.U. ein jagdl. Betätigungsfeld fürs Leben gefunden.
Ich glaube wenn du wie sie, so enorm viel Strecke gemacht hast ist Jagdneid für dich kein Thema mehr. Ich kann bei ihnen jedenfalls keinen feststellen. Der eine sagt man muss auch gönnen können der andere sagt von sich selbst, dass er sich richtig freut wenn seine Begeher oder Jagdgäste zum Schuss gekommen sind.
Ich glaube Jagdneid ist eher ein Phänomen von Jägern mit beschränkten oder keinen Jagdmöglichkeiten oder Revierinhabern/-pächtern mit wenig Wild.
Ich würde sagen die beiden brauchen sich nichts mehr beweisen und das macht sie unglaublich gelassen. Wer aber meint sie sind jagdlich satt und träge geworden, sollte mal zusammen mit ihnen Jagen gehen. Sowas von durch und durch passioniert. Ja, man merkt wie ich über sie schreibe, dass ich ziemlich beeindruckt bin. Und abgesehen vom jagdlichen sind es auch ganz feine Menschen die beiden.
 
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Wichtig wäre noch anzumerken:

In Deutschland ist jedes Wild derart schusshart, dass man Ausrüstung wie in Afrika braucht. Elche in Schweden fallen zwar mit der 6,5x55 um, das teutsche Panzerreh braucht aber mindestens eine 9,3x62 um Ausschuss zu haben. Von Schweinen will ich gar nicht reden, denn unter der .416 Rigby schütteln sie die Murmeln einfach wieder ab.
 
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Ich habe vor und zu Anfang meines Jagdscheins 2012 wahnsinnig viel hier im Forum gelesen und leider auch fast alles für bare Münze genommen. Das hat mich tausende Euro an Lehrgeld gekostet für unpassende, veraltete und nicht praxistaugliche Ausrüstung.
..... lach, so ging es mir auch und ich behaupte mal, dass wir da eher die Regel denn die Ausnahme sind. Allein das Thema Optik ist mich mehr als teuer zu stehen gekommen. Heute lachen wir im Revier darüber. Lehrgeld müssen wir anscheinend alle zahlen.
Ich würde gerne häufiger von ehrlichen, nachvollziehbaren Erfahrungen, aber auch Misserfolgen lesen. Für vieles Andere schlag ich ein Märchenbuch auf, frag Mama Google oder lese mal eines der tollen "unabhängigen" Fachmagazine in denen seltsamerweise häufig das supergut ist, was auf der Innenseite des Titelblattes ganzseitig beworben wurde.
 
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In Deutschland ist jedes Wild derart schusshart, dass man Ausrüstung wie in Afrika braucht. Elche in Schweden fallen zwar mit der 6,5x55 um, das teutsche Panzerreh braucht aber mindestens eine 9,3x62 um Ausschuss zu haben.
Man muss auch Gründe (für sich und die Frau) haben sich mehr als eine Büx zu kaufen. ;)
Auch der Spaß an führen unterschiedlicher und/oder seltener Kaliber. Ist doch auch in Ordnung. Jagdlich ist man mit einem beliebigen Mittelkaliber in Westeuropa ausreichend aufgestellt. Weiß eigentlich jeder. Theoretisch bräuchte man dann nicht mehr als ein Repetierer, eine Kombinierte und eine Flinte. Das wars.
 

Westwood

Moderator
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Wichtig wäre noch anzumerken:

In Deutschland ist jedes Wild derart schusshart, dass man Ausrüstung wie in Afrika braucht. Elche in Schweden fallen zwar mit der 6,5x55 um, das teutsche Panzerreh braucht aber mindestens eine 9,3x62 um Ausschuss zu haben. Von Schweinen will ich gar nicht reden, denn unter der .416 Rigby schütteln sie die Murmeln einfach wieder ab.

Ja... Das ist ein Grundsatz!
Haben ist grundsätzlich besser als brauchen :ROFLMAO:
Aus dem Grund war ich mal so dämlich mir ein Blaser Spezialkaliber für die DJ zu kaufen.... Für jedes am Abzug ziehen schreibt mir der Steuerberater inzwischen einen Brandbrief.
Ich war damals aber der festen Überzeugung das diese vollkommen überdimensionierte Bleispritze das non plus ultra ist....
 
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Jagdneid ist eine Charakterschwäche und vollkommen unabhängig von eigenen Jagdmöglichkeiten. Eine üble Seuche
Ja, du hast Recht. Ich gebe jedoch zu, dass mir das Gefühl nicht gänzlich fremd ist. Wenn ich mit Jägerinnen und Jägern unterwegs bin die ich mag, mit denen ich gerne Zeit verbringe, hatte ich es noch nie, egal wie groß deren Strecke auch gewesen sein mag. Bei Leuten, die ich persönlich weniger schätze, habe ich es hingegen schon das ein oder andere Mal erlebt. Ob es jetzt wirklicher Jagdneid war/ist oder einfach nur Antipathie gepaart mit "ich gönn dir nicht die Butter auf dem Brot" kann ich schwer beurteilen. Wahrscheinlich müsste ich mich gerade bei jenen in Milde, Geduld und Demut üben.
 

kr1

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Ich bin auch Fehlinformationen aufgesessen. Die Fehlinformartionen kamen aus dem "real life" nicht aus dem Forum. Das ist nicht so schlimm, da man aus Fehlern am meisten lernt. Natürlich gibt es hier im Forum auch Jäger, die immer alles auf Anhieb perfekt lösen....... ;)
 
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5 Aug 2013
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Das liegt wohl daran, daß du (wie ich auch) den Jagdschein schon vorm I-Net-Zeitalter gemacht hast. 😃
Da mußte man Fehlinformationen noch im "real life" suchen. 😄
Reklame und Testberichte mit wenig "Tiefgang" in den Fach-Printmedien hatten bei dem ein- oder anderen auch ihr übriges dazu beigetragen. 😉
 
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