Als Jungjäger im neuen Revier - Bitte um objektive Rückmeldung

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Gegenfrage: Was darf sie denn kosten?
Gut - evtl. erleben wir ein blaues Wunder, und Norwid nennt uns einen Preis der horrende ist ... oder vielleicht ist es ja "wie geschenkt"?
Und wenn´s einfach nur so grob durchschnittlich ist?

@Norwid: Evtl. hast du wirklich verpasst, schon beim ersten Kennenlernen nach den offiziellen Abschusszahlen der vergangenen Jahre zu fragen. Jungjäger hin oder her: du musst schließlich aus deinem Portemonnaie - da ist das doch praktisch die erste Frage :biggrin:
Und jetzt magst du das nicht mehr tun, weil sich dein Jagdherr dadurch kompromittiert sehen könnte, du könntest dem Allen argwöhnen?
Ganz gleich, was noch passiert oder bevor du dort aufgibst: solche Fragen würde ich ganz sicher nachholen. Und wenn du dann eine unangenehme Erfahrung machst: im Zweifel weißt du dann noch besser, woran du bist/warst.

Vorher jedoch würde ich dort noch auf Jagd gehen - die Ratschläge hier sind alle sinnig.
Und versuche immer, selber herauszufinden, was los ist im Revier:
Das ist sowieso das allerschönste am Jagen, wenn sich daraufhin der Erfolg einstellt :)

WH, Swerve
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
.....
Jagdherr ist ein älterer, sehr erfahrener Jäger.
Einzige praktizierte Jagdart ist die Ansitzjagd von der Kanzel; im Revier stehen 20 Kanzeln im Top-Zustand, alle an einer Kirrung. Zu jeder Kanzel gehört ein „Anfahrtsweg“ mit „Parkplatz“, da kann man auch als Jungjäger wenig verkehrt machen.

Konkrete Abschusszahlen der letzten Jahre kriege ich nicht, wird auf Nachfrage etwas gemurmelt und das war´s. Reicht mir aber auch, bin schließlich hier der JJ.

Salzlecken sind in die Kirrplätze integriert und beschickt.Danke!
Jagd-herr ??? Wer benutzt den diesen Ausdruck noch ?
Weder Jagd, schon gar nicht.....

Parkplatz mit Kanzel / und Kirrung und Salzlecken (für alles mögliche ?)

Heizstrahler für Wild und Kanzelhocker fehlen noch.
 
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20 Kirrung!?

Also Gesetzeskonform ist das nicht! Eine pro Pacht und dann jeweils eine pro 100 Ha, also max. 1 + 7 = 8 Kirrungen, werden die alle jeden Tag kontrolliert und beschickt? Da ist man ja 3 h am Tag mit Mais schleppen beschäftigt...


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anonym

Guest
Meines Erachtens machst Du vielzuviel "Kanzelhopping". Eine Kanzel, mind. drei Abende dort verbringen, eher 4. Dann die nächste Kanzel.

Kantelhopping ist ein häufiger Fehler bei JJ, sie gehen damit gezielt dem Wild aus dem Weg.
Du weißt erst, was an einer Kamzel läuft, wenn Du 3-4 mal hintereinander dort gesessen bist, gerade im Wald mit eingeschränktem Blickfeld.

Achja und lass mal dein Smartphone im Auto, im Wald müssen Deine Augen permanent überall sein, im Feld reicht der kontrollierende Blick alle paar Minuten.


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Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Meines Erachtens machst Du vielzuviel "Kanzelhopping". Eine Kanzel, mind. drei Abende dort verbringen, eher 4. Dann die nächste Kanzel.

Kantelhopping ist ein häufiger Fehler bei JJ, ...

Abende ? hab zwar keine Ahnung wie es dort ist, kann mir aber gut vorstelle, dass die Kanzel-Abende schon bekannt sind. Besser wärs da zu anderen Zeiten, falls schon eine Kanzel sein muss.

Warum ich keine Tips geben will,
1. Viele wollen o.a. Rahmenbedingungen :D
2. Was ich stark vermute, ist bei solchen Jagdherren ausgesprocherer Jagdneid, gerade af JJ
 
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Wenn es kein reines Waldrevier wäre würde ich sagen du bist bei meinem Nachbarn auf der Jagd. Der ist auch " älter und erfahren". Die sehen auch keine Rehe. Ich komischerweise in meiner weit aus kleinerenJagd jedes Jahr sehr viele.

Viele Vorredner haben es schon gesagt, man kann Sitze auch totsitzen und fahren. Vermutlich haben sie dadurch ihre alten Gaisen schon schlau geschossen, wie haltet ihr es mit doubletten bzw. Tribletten bei Kitzen und den Mamis? Zeugen zu hinterlassen rächt sich im Wald zweimal.

Meines Erachtens bringt den größten Erfolg im Wald Sitze umstellen, was hier leider wohl nicht geht ( und natürlich der Wind).

Auch Abendssitze sind mit Schnee erfolgversprechend.

Aber es gibt natürlich auch immer unergründbarer Weiße Pechvögel, nur Mit jedes Jahr ist anders.
 
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Was manche Jäger über Jahre (oder Jahrzehnte) lang falsch gemacht haben, verkaufen sie vielen JJ halt immernoch als Erfahrung...:roll:
 
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Liebe Leute - vielen Dank.

Ich nehme aus den Antworten jede Menge mit und kann da für mich schon einiges destillieren.

Vielleicht noch zum Abschluss von meiner Seite:

- Klar bleibe ich in dem Revier, hatte ich auch schon geschrieben.
- Der finanzielle Beitrag ist für mich völlig okay, das reicht für meinen Teil in diesem Austausch
- Mit der Primärpersönlichkeit meiner Revierkollegen komme ich gut klar, bei Bedarf nach weiterer Analyse mache ich die selber, ggf. melde ich mich nochmal ;-)

Schönen Tag!

N.
 
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Was manche Jäger über Jahre (oder Jahrzehnte) lang falsch gemacht haben, verkaufen sie vielen JJ halt immernoch als Erfahrung...:roll:

in dubio pro reo -
nach gerade mal zwei drei Monaten an den meisten Plätzen lediglich einmal gesessen und noch nicht viel gesehen, bei schlechtem Wetter, in einem Waldrevier, mit etwas Pech und vielleicht doch mit einem Quäntchen Unerfahrenheit: Das kann schon mal sein.
Wenn hier „Parkplatz“ zu lesen war, dann ist vielleicht in 250m Entfernung in einer Rückeschneise eine „gute Möglichkeit, das Auto abzustellen“
Ach - ist der denn schlampiger Weise nicht beschildert? ... wenigstens gepflastert?
:bye:
Und die Frage, ob vielleicht doch nur 5 der 20 Kirrungen durchgehend beschickt sind, ist ebenfalls offen.
Ich kann nur wünschen, dass sich nach einer kl. „Probezeit“ doch eine gewisse Freiheit einstellt, sich die Plätze für den Ansitz zumindest teilweise selber auszusuchen.

WH, Swerve
 
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Melde mich noch mal, vielleicht kann ich einige Unklarheiten noch beseitigen.

Mein Anfangstext war in einigen Punkten wohl nicht ganz exakt/vollständig:


"Parkplatz" meinte genau die genannte Abstellmöglichkeit fürs Auto i.S. einer kleinen Wegverbreiterung, Rückeschneise, Einmündung eines Forstweges usw. in angemessener Entfernung zur jeweiligen Kanzel. Ausdrücken wollte ich damit, dass ich nicht im unerfahrenen Überschwang bis unter die Kanzel brettere, 5x die Autotüren zuschlage, unter Absingen von Klageliedern aufbaume um in der Kanzel als erstes das ganze Geraffel aufzurödeln, kräftig durchzurepetieren, damit ich, wenn ich endlich bequem sitze, erst Mal in Ruhe die Mails checken kann und in aller Ruhe meine Forumsbeiträge auf den aktuellen Stand bringe...Trotzdem gibt es hier Verbesserungspotential, denke ich. Die meisten Kanzeln kann man halt von zwei Seiten "anfahren", das hatte ich in Sachen Wind bislang überhaupt nicht auf dem Schirm, habe halt immer den kürzesten Weg genommen.

Die Kirrungen werden täglich beschickt. Das geht nur mit dem Auto, klar. Einen Plan hierfür gibt es auch, die Begeher sind nur am WE dran. Für das laufende JJ bin ich "verschont", der Plan war im November halt schon fertig. Für die Runde am Samstag bin ich als Mitfahrer angemeldet.

So long,

N.
 
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Ich sehe das Probelm in der Unruhe.

Jeden Tag 20 Kirrungen kontrollieren und beschicken( Langeweile,sonst nix zu tun ????) und dann noch 3 Ansitze aufwärts Jede Woche und die anderen gehen ja sicher auch noch raus ???

das kann doch nicht euer Ernst sein ?

Hat der Pächter wenigstens seinen Hund dabei wenn er kirren fährt und lässt ihn neben dem Auto laufen ...dann wär ja alles klar :lol:


Ich würde mich da nícht wundern ...dafür ist der Anblick wirklich okay.
 
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Die Kirrungen werden täglich beschickt.



Moin,

hier eine Nachdenk-Aufgabe für den Jungjäger: im Revier gibt es auf 32,5 ha je eine Kanzel und eine Kirrung , die (ständig) beschickt werden. Welchen Sinn soll das haben?

Angenommen die Kirrungen werden für Schwarzwild angeboten und sie wären in diesem Umfang im Rahmen der gesetzlichen Regelungen (Bsp.: in NRW max. 1x Kirrung auf angefangenen 100 ha). Entweder sind ständig alle Kanzeln besetzt oder das vorhandene Schwarzwild kann sich aussuchen, welche Kirrung angenommen wird. Wozu dann aber überhaupt kirren? Oder vereinzelt ansitzen?

Wird an jeder Kirrstelle auch nur ein halber Liter (Mais) ausgebracht, sind das pro Tag allein schon 10 Liter in diesem einen Revier! Wozu dieser enorme Energieeinrag (Wir reden über Tonnen pro Jahr!) in diesem Wald, wenn doch offenbar gar nicht so viele Sauen geschossen werden? Wollt Ihr züchten? Wird nicht an die Reviernachbarn mit Feldflur gedacht?

Ständig (jeden Tag?) ist viel Autoverkehr im gesamten Revier unterwegs, allein schon für die Kirrung. Warum nicht mal das Auto draussen (Reviergrenze) stehen lassen und zu Fuss über Waldwege zum Ansitz laufen?

Eine Kirrung für Schwarzwild soll eine (Ab-) Lenkungswirkung haben und die Rotte vor den Sitz des (prischfaulen) Ansitzjägers bringen, damit dort in Ruhe angesprochen und erlegt werden kann. Welche Lenkungswirkung entfalten so viele über das ganze Revier verstreute Kirrungen?

Auch wenn es sicher nicht Deine Absicht war, aber aus Deinen Schilderungen scheinen sich doch einige fachliche Mängel in der Bewirtschaftung des Reviers zu offenbaren. Ich verstehe, daß Du als Jungjäger natürlich nicht alles "auf links" drehen willst/kannst. Also: schaue Dir die Jagd in diesem Revier aber genau an, lese viel jagdliche Fachliteratur (insbesondere jagdwissenschaftliche Monografien der Hauptwildarten), vergleiche mit der Jagdausübung in anderen Revieren und ziehe dann Deine eigenen Schlüsse. Setze bei dem, was Du dort im Revier siehst und lernst, innerlich ein Fragezeichen.

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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auch ich bin JJ im 1. Jagdjahr und habe bis dato in einem reinen Waldrevier (typischer Fichtennadelwald) gewaidwerkt. (Reh als Standwild, Rot-, Gams-, Schwarzwild soll als Wechselwild wohl da sein)

Die Reviergröße betrug ca. 170ha. Es gab keine Waldlichtung oä.
Waldwege, Rückegassen waren die einzigen Möglichkeiten für Anblicke / Jagderfolge.

Der Revier hat ca. 20 Kanzeln, davon werden jedoch wird aufgrund der schnell wechselnden Verhältnisse (faszinierend wie schnell der Wald wächst bzw. Holzeinschläge etc.) nur bei ca. 8 regelmäßig aufgebaumt. Winterkirrungen sind nur 3 vorhanden.

Meine Erfahrungen aus dem ersten JJ:
- Im Sommer macht der Farn und das Springkraut den Wald ziemlich schnell blickdicht. D.h. man hat nur Anblick / die Möglichkeit zum Jagderfolg wenn das Wild den Waldweg kreuzt und man schon bereit ist (Waffe im Anschlag, geladen, gesichert).
- Absolute 0-Monate waren bei mir August - November. Aufgrund der Witterung konnte sich die Vegetation recht lange halten, das Wild fand genug Äsung in ihren Einständen, der fehlende Schnee machte den Wald "schnell dunkel". Die lieben Rehlein wechselten anscheinend später.
- Nach dem ersten Schnee machte ich große Augen was aber doch in dem Wald los ist. Spuren und auch Verhaltensmuster konnten erfolgreich geschlussfolgert werden. Auch konnte hatte man aufgrund des Schnees länger "Büchsenlicht" was mir im Januar noch eine schöne Doublette mit meiner Bergara BA13 TD bescherte.

- Im Sommer ist es herrlich nach einem Morgenansitz durch´s Revier zu pirschen. Man bekommt zwar mit Sicherheit nicht´s in Anblick, man sieht jedoch (gerade an Brommbeeren, bzw. an den Spuren im Dreck) wo Wild ist. Außerdem ist die frische Morgenwaldluft und die Stille unbezahlbar.

Ich habe folgende Lehren aus diesem Jagdjahr gezogen:
- Waldjagd ist kein Zuckerschlecken. Man muss immer gewappnet sein, wenn man Wild mal 30sek im Anblick hat ist das schon viel.
- bei einer Waldjagd ist die "bodennahe" Vegetation mehr als oft hinderlich. Entweder man mäht die Farnstreifen oder man stellt sich darauf ein.
- Langes Zögern verhindert Jagderfolg. Sicheres Ansprechen ist trotzdem unerlässlich.

Evtl. fällt mir noch mehr ein ....

Horrido
Fitsch
 
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- Waldjagd ist kein Zuckerschlecken. Man muss immer gewappnet sein, wenn man Wild mal 30sek im Anblick hat ist das schon viel.
- Langes Zögern verhindert Jagderfolg. Sicheres Ansprechen ist trotzdem unerlässlich.
Das ist auch meine Erfahrung. Eigentlich ist es die ganze Zeit wie bei einer Drückjagd. Man muss sofort ansprechen und ggf. fliegen lassen. Sonst hat man kurz was gesehen aber das Stück kommt nie zurück.
Was sehr hilft, sind die Beobachtungen von Waldarbeitern und Förstern wo Wild steht. Speziell Rehe sind relativ standorttreu.

Eine objektive Meinung zur Effizienz beim Ansitz kann man sich bilden, wenn man mal bei Google Maps einen Kreis im Revier denkt, der der eigenen Sichtweite entspricht. Selbst wenn man viele Stunden sitzt, muss schon viel Wild unterwegs sein, damit in diesem Punkt was los ist.
 

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