Anfängerfrage: Verschluss schliesst etwas schwerer - Ursachen?

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Jo jo, genau was der Zipferl sagt: Die Hülse war einen Hauch zu lang und machte dadurch das Schliessen schwer, aber nicht unmöglich.

Die Details habe ich oben schon geschrieben, die mag ich gerade nicht nochmal komplett ergänzen, wenn das ok ist.
 
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nach meinem Dafürhalten gibt es dafür, dass die Patrone nur mit Widerstand ins Patronenlager geht und sich der Verschluss nur schwer schließen lässt, nur zwei mögliche Ursachen, die allerdings auch beide gleichzeitig vorliegen können(vorausgesetzt, das Patronenlager ist CIP-konform - also mindestens CIP-min):
1. die Schulter ist nicht weit genug zurückgesetzt
2. die Hülse ist, da konisch, im P1-Pereich nicht weit genug heranterkalibriert, d.h. P1 ist größer als das Lagermaß an dieser Stelle.

Auf beide Ursachen weisen die Angaben des TS hin, dessen Hülse erst bodenseitig abschließend in die Wilson-Lehre passt, nachdem er die Hülse noch 1/16 Umdrehung der Matrize herunterkalibriert hat - und die sich dann auch leicht laden lässt. Bei 14 TPI entspricht das einem Weg von rd. 0,113mm Richtung Hülsenboden.

Wenn nun der Verschlussabstand korrekterweise unter 0,15mm bei seiner Waffe liegt, kann eine um 0,113 mm zu hohe Hülsenschulter ein Problem beim Schließen des Verschlusses werden.
Hinsichtlich des P1 Maßes würde da mangels angaben nur eine Messung mittels Micrometerschraube und/oder Scherzen mirt Ruß helfen, um zu sehen, ob das tatsächlich ein Hindernis ist.

Mir kam es darauf an, mehr als nur die q&d-lösung zu finden.

Teddy
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
@checker,
wir sind uns ja einig.... (y)

gipfl.... schrieb:
....
Jetzt rußt Du die Hülse im vorderen Drittel mit einer Kerze rundum deckend ein und repetierst die Hülse in die Waffe.

Soweit alles klar?

OK.. dann raus mit der Hülse und an den Schabestellen der verrußten Bereiche erkennst Du, woran es hapert. ...

d a s sind dann aber schon erste Evulotionsstufen der Wiederladerei (niedrige, ich weiss...)
 
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Jo jo, genau was der Zipferl sagt: Die Hülse war einen Hauch zu lang und machte dadurch das Schliessen schwer, aber nicht unmöglich.
...
ich will dir nicht zu nahe treten, aber dass die Hülse, selbst wenn sie 52mm gewesen wäre, nicht zu lang gewesen wäre um geladen werden zu können, sollte dir ein Blick auf die CIP Lagerbemaßung zeigen.

Vielmehr waren L2 und/oder P1 zu groß.

Teddy
 
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@checker,
....
d a s sind dann aber schon erste Evulotionsstufen der Wiederladerei (niedrige, ich weiss...)
das ist es ja!
statt über alle möglichen Ursachen zu fabulieren, wäre es hilfreich, wenn Fakten nachvollziehbar ermittelt würden. Dann könnte man daraus Schlüsse ziehen, ohne spekulieren oder fragen zu müssen.
aber auch hier ist der TS deinem richtigen Rat - zumindest soweit ich das erkennen konnte - nicht gefolgt.

Teddy
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
...alle Wege führen nach Rom. Einige sind halt kürzer ;)
 
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Wenn ich nichts überlesen habe, wurde sich vornehmlich aufs Kalibrieren konzentriert. Falls die Hülsen zuvor aus der Waffe abgeschossen wurden, können sie ja nach dem Vollkalibrieren nicht mehr nicht passen. Wie richtig erwähnt wurde, federt das Hülsenmaterial etwas zurück wenn der Druck nachlässt, sie sollten also problemlos wieder ins Lager passen.
Eine problematische Verformung des Hülsenhalses bzw. der Hülsenschulter wird mitunter auch durch eine zu tief eingestellte Setzmatrize bewirkt und fällt kaum auf. Wird im Anschluss beim erneuten Vollkalibrieren etwas weiter zurückgesetzt, kann das Problem natürlich behoben sein bei gleicher Einstellung der Setzmatrize, die ursprüngliche Ursache allerdings nicht.
Daher mein Vorschlag: Manche Setzmatrizen eignen sich zum Crimpen und andere nicht. Diese welche sich nicht eignen, stauchen den HH samt Schulter z.T. erheblich, sollten also mit Bedacht eingestellt werden und im Zweifelsfall lieber etwas zu hoch, da die Hülsenlängen ja auch etwas variieren.

Horrido
 
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Sooooo, nach viel Probieren, Messen und Verstehen ....

Die Schulter war nicht weit genug zurück gesetzt, Abhilfe war recht einfach. Auf Eure Hinweise hin habe ich aber sämtliche anderen Maße auch noch mal nachgemessen (soweit das Equipment das hergab). Passte alles, auch P1.

Die ersten 5 habe ich auch wieder delaboriert.

Mit den daraus gewonnenen Erfahrungen - und jetzt unterstützt durch Brömmels feines Programm - habe ich im Anschluss eine neue Laborierung (aus den Ladedaten von Roland Zeitler "Wiederladen für Jagd und Sport") entwickelt und mit Ladeleiter jetzt probe geschossen.

Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Angekommen bei den angegebenen 44,0 grain V. N140 ergaben 5 Schuss auf 100m ein 15mm breites und 10mm hohes Loch.

Davon war ich doch sehr begeistert :)

Vielen Dank nochmal für die kritisch-hinterfragende Hilfe. So lernt man am besten.

Jetzt noch zwei weitere Fragen zum Verständnis:

- Die CIP gibt 4150 BAR als pmax an. Die SAAMI 4300bar. Das ist doch faktisch für die selbe Patrone ein unterschiedliches Druckmaximum, oder? Nicht, dass ich jetzt bis 4300 laden möchte, es geht einfach nur um die Tatsache.

- Muss man / ist es sinnvoll/notwendig, die 15% unter pMax zu bleiben. Das wären dann ja ca. 3530bar. Oder wie geht ihr da erfahrungsgemäss vor? Und ich weiss, dass ich auf eigene Verantwortung lade. Was ist gemeint, wenn hier immer von "strammer" Ladung gesprochen wird? Die Ladung von Zeitler würde dann ja gar nicht funktionieren?
 
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Näher als 10-15 % an P-Max würde ich persönlich nur dann gehen wenn ich die Patronen mit dem Pulverlos ans Beschussamt gesendet hätte (Unterdchiedliche Pulverlose können je nach Hersteller ziemlich voneinander abweichen). Oder eben wenn man sehr viel Erfahrung mit dem Pulver in diesem Kalibrier hat und die gemessene Geschwindigkeit und den Druck entsprechend gut einschätzen kann... Der erste Ratschlag ist vorzuziehen.
 

KHH

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SAAMI und CIP haben unterschiedliche Messmethoden, daher die Unterschiede. Bei uns gilt CIP und daher sollte das maßgeblich sein bzw wird bei Druckprüfungen durch BA oder DEVA Dein Referenzwert sein.
 

tar

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Bei .357 Mag wird gern noch CUP genommen, da damit mehr Leistung möglich ist.
 
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@Casazzo:

Die Patronen hättest du nicht delaborieren müssen. Die Schulter minimal "zuweit" vorne macht nichts. Du hast dann einen perfekten Verschlussabstand.

Wären die Geschosse zu weit herausgesetzt gewesen, hättest Du Spuren auf den Barnes sehen müssen. Wenn Du einen Dummy ohne Pulver und Zünder mit weiter reingesetztem Geschoss geladen hättest, hättest Du bemerkt, dass sich bei diesem der Verschluss genauso stramm schließen lässt.

Die Patronenlagermesslehre (Hornady Messpatrone) ist nur eine Krücke, da sie nicht das von Dir verwandte Geschoss vorne drin hat und deshalb Abweichungen entstehen können - selbst über die Ogive gemessen. (Bei mir rutschen die 150er Barnes übrigens durch die Sinclairogivenlehre bis zum nächsten Führband durch, weshalb ich sie nicht über die Ogive messen kann.)
 
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