Anfangs-, bzw. Einpressgasdruck - Schluss mit der Unsicherheit: Versuchsaufbau!

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Servus zusammen!
Ich stehe vor folgendem Problem: Beim Ladungstüfteln mit verschiedenen bleifreien Geschossen
ist es mir nahezu unmöglich verlässliche Angaben über den Anfangsgasdruck von QL herauszukriegen.
Brömel hat zwar eine Richttabelle, die auch von zuaddierten 500 bar spricht, wenn das Geschoss anliegt.
Im Speziellen gehts mir hier aktuell um das FOX. Sieht aus wie ein Messing-Solid, ist aber von der legierung
her CU90ZN10, allerdings auch kein reines kupfer wie das TTSX oder das KJG.
500 bar mehr oder weniger machen dann bei gleicher ladung gleich mal genausoviel oder gar noch mehr
Druckänderung im Maximaldruck.

Also gilt ab jetzt: "Wer nichts weiss, muss alles glauben" Zitat aus den Science-Busters. Nebenbei bemerkt,
übrigens eine der kurzweiligsten Wissenschaftssendungen, die ich kenne. Leider ist Heinz Oberhummer
schon verstorben.

Aber zurück zum Problem:
Ich habe vor, mich an meine Drehbank zu stellen und einen Verschluss-Dummy herzustellen, der ebenfalls
eine doppelwarze hat, einen zylindrischen teil mit bohrung, am ende einen O-Ring.
Ich will damit einen versuchsaufbau machen der wie folgt aussieht:

Ich lasse ein Geschoss ohne Hülse in den Übergang Plumbsen. dann kommt mein Verschluss-Dummy rein.
An diesem Dummy ist über ein T-Stück ein Manometer mit messbereich 1000bar. dahinter eine Atemschutz-Druckluftflasche mit 330Bar gefüllt.

Anschliessend kann man durch sachtes öffnen des Flaschenventils den Druck im Patronenlager langsam steigern,
bis das geschoss den Einpressdruck überwindet und durch den Lauf huscht.

Somit kann ich vermutlich zwar nicht den Einpressdruck direkt in QL übernehmen, ich denke bei der
Schussentwicklung sind da mehrere faktoren zu berücksichtigen,
Wohl aber kann ich ein paar verfügbare Geschosse vergleichen, deren Einpressdruck bekannt sind, bzw.
als bekannt, oder wahrscheinlich anzunehmen sind.

Bei dem versuch soll nur der Einpressdruck bei anliegendem geschoss gemessenwerden, alles andere ist
etwas schwieriger, bzw. für mich nicht interessant, da ich sowieso anliegende bevorzuge.

Wie ist eure meinung zu dem Versuch?

Verfügbar habe ich:
Ibex 135
SAX KJG
FOX 130
TTSX 150
 
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Servus zusammen!
...
Ich lasse ein Geschoss ohne Hülse in den Übergang Plumbsen. dann kommt mein Verschluss-Dummy rein.
An diesem Dummy ist über ein T-Stück ein Manometer mit messbereich 1000bar. dahinter eine Atemschutz-Druckluftflasche mit 330Bar gefüllt.

Anschliessend kann man durch sachtes öffnen des Flaschenventils den Druck im Patronenlager langsam steigern,
bis das geschoss den Einpressdruck überwindet und durch den Lauf huscht.
...
Moin Bert,
Wie willst du die Fläche Übergang<->Geschoss abdichten?
Sobald du die Atemluftflasche öffnest wird dir der Druck durch den "Spalt" entweichen?!?
 

Wheelgunner_45ACP

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Ich würde keine Druckluft verwenden, sondern analog zu den Drucktests bei Kesseln in der Industrie mit Wasser arbeiten. Den Druck dann über eine Pumpe aus dem Laborbereich/ HPLC erzeugen. Je nach Pumpe sind da bis zu 1500bar bei den aktuellen Topmodellen möglich, da ist man aber locker den Neupreis einer S- Klasse los. Altere Pumpen gehen Typischerweise bis 400bar, beispielsweise von Knauer, Dionex, Agilent/HP oder Gilson
 
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Gute Idee.
Statt Druckluft oder Wasser könnte ich mir vorstellen, dass eine mechanische Kraftaufnahme einfacher zu realisieren ist, im primitivsten Fall über Gewinde und Drehmomentschlüssel.
So könnte man auch den Geschossweg feststellen.

Grüße
 
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Gute Idee.
Statt Druckluft oder Wasser könnte ich mir vorstellen, dass eine mechanische Kraftaufnahme einfacher zu realisieren ist, im primitivsten Fall über Gewinde und Drehmomentschlüssel.
So könnte man auch den Geschossweg feststellen.

Grüße

Würde ich auch vorschlagen, eventuell sind auch Laufstücke aus Laufkürzungen dafür zu bekommen
 
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Ich befürchte, das wird so nicht funktionieren, weil sich das Geschoß ohne Verbrennungshitze nicht verformen und durchpressen lassen wird.
Vergleiche mit Strangpressen.
Dazu brauchts Hitze und mächtige Drücke.
 
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Die Eingrenzung der Versuchsanordnung auf anliegende Geschoße find' ich ziemlich genial.
Damit müsste auch ein langsamer Druckaufbau, wie @bertl ihn vorhat, zu reproduzierbaren Ergebnissen führen.

Das übermaßige KJG sollte sich aus dem Versuchs-Mega-Luftdruckgewehr jedenfalls raus pusten lassen.
Ein bisserl schwieriger könnte es mit untermaßigen Geschoßen (TTSX?) werden. Diese dichten IMHO im Übergangskegel nicht so gut ab wie ein Führbandgeschoß und lassen sich nur unter Gasschlupf einpressen. Nicht, dass Dir dabei die Luft ausgeht.

Wenn die Versuchsanordnung einmal steht, kannst Du ja auch jedes andere Geschoß durchpressen. Würde mich wirklich interessieren, ob zB das NP der Laufschinder ist, für den ich es halte und ob das CDP durch seinen dachförmigen Steg eine Verbesserung gebracht hat.

Letzte Frage: Wenn man ein Geschoß mit 330 bar erfolgreich in den Übergang gepresst hat, wie kriegt man es dann wieder raus?
 
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Genauso wie Geschosse, die nur vom Zündhütchen eingetrieben wurden.
 
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Wie wäre es den Druck so lange aufrech erhalten, bis es vorne raus kommt :unsure:
Die gut 300 bar könnten zu schwach sein, um jedes Geschoß durch den Übergangskegel zu drücken.

Das Geschoß wird, wenn ich mich nicht verrechnet habe, bei 330 bar im .30er Kaliber mit einer Gewichtskraft von rund 150 kg eingepresst.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Die gut 300 bar könnten zu schwach sein, um jedes Geschoß durch den Übergangskegel zu drücken.

Das Geschoß wird, wenn ich mich nicht verrechnet habe, bei 330 bar im .30er Kaliber mit einer Gewichtskraft von rund 150 kg eingepresst.
Wenn die 330 bar zu wenig sind, kommt es noch nicht mal in den Konus . . .
 
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Abdichten mit Knete. Die hat am Ende kaum oder keinen messbaren Einfluss auf die messbare Druckspitze (bzw den schlagartigen Druckabfall, wenn sich das Geschoss in Bewegung setzt).

Achte bitte drauf, dass Du am aktiven Ende des Laufes einen Auffangbehälter mit Sand etc machst. Wäre doch schade um Wauzie, wenn der ein TTSX mit Geschwindigkeit vor den Möppel bekommt.
 
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Super Idee übrigens! Im Zweifel sprich doch mal die DEVA-Jungs an. Die haben locker das Material für sowas und das wäre ein super Beitrag für die 'Kugel und Schrot'.
 

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