ARD "quer" zum Wildpreisverfall

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Das ganze Thema muß man erstmal differenziert betrachten. Das beginnt schon beim Unterschied aufgerufener Preise zwischen Ost und West. Den Erlös,den meine hesseschen oder bayrischen,oder niedersächsischen Jagdfreunde aufrufen,gehen im Osten im Schnitt gar nicht. Ich verschleudere das Kilo Wildsau für 5 Euro,küchenfertig eingeschweißt,Rücken für 7-8 Teuronen.Ein Jagdfreund nimmt mehr,aber in der Kühlung stapeln sich Packete. Und trotzdem kommen Kunden nicht mehr als sonst und die paar Nachfragen,kann ich locker befriedigen.
Zweitens ist es ein himmelweiter Unterschied,ob ich ab und an mal eine Sau vermarkte,oder im Revier im Schnitt an die 50 oder Hundert an den Mann,die Frau oder d gebracht werden müssen.Wir haben hier solche Größenordnungen und irgendwann hat man da die Schn..ze voll,nur noch darüber nachzudenken,wie man den "Mist" (sorry,zu dem wird`s dann irgendwann)los wird,wenn ein Begeher schon wieder anruft.
Und dann hat sich irgendwie eingebürgert,daß Wild eigentlich ein Herbst-Weihnacht-Winteressen ist. Vom Frühjahr bis Sommer geht der Wildkonsum enorm zurück.
Die Fleischereien kennen genau unsere Not bei der Vermarktung und drücken die Preise im Aufkauf.Vor 2 Jahren hab ich für das Wursten eines ÜL rund 100-120 Euro bei Metzgereien bezahlt. Hier im Ort verlangt der jetzt über 200.... und am nächsten Tag gibts noch frischen Wildsaubraten in der Auslage.
Und da sich letztlich jeder selbst der Nächste ist,wird sich an der Situation nicht viel ändern.
Was spricht dagegen das die Begeher das Wildbret übernehmen müssen? Oder gleich ein hoher Hegebeitrag, dafür alles Wildbret inklusive. Dann ist man schon ein ordentlichen Batzen los. Nach einer Weile bleiben die übrig die auch Interesse an dem Lebensmittel haben. Schätzungsweise würde jeder die doppelte Menge erlegen die er selber verzehrt. Den Rest bringt dann jeder einzelne unter die Leute.
 
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Bei meinem Jagdherrn gehen nur ganze Stücke weg. Aus der Decke geschlagen und gut. Preis liegt für Reh bei 6,50€/kg und für Wutz bei 5,00€/kg. Jeweils "normal" gewogen mit Haupt und Decke/Schwarte. Abnehmer sind vorhanden und stehen Schlange.....
 
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Wenn Du Abnehmer für ganze Stücke in der Decke findest. Oder gut Geld in die Hand genommen wurde für ne zertifizierte Wildkammer. Von jedem - oder von mehreren zusammen, wo wir schon beinahe wieder bei der Genossenschaft wären...

Mit Mehreren zusammen was kaufen würde ich niemals. Für andere zerwirken, verpacken, etc. sofort. Eine zertifizierte Wildkammer muss nicht teuer werden. Metzger ohne Nachfolger, die aufhören, gibt es immer wieder.
 
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..wobei es eine ganz andere Nummer ist, eine revierübergreifende Drückjagd zu organisieren. Geht eigentlich relativ einfach und benötigt etwas Verhandlungsgeschick und evtl. etwas Druck mit Hilfe der Jagdgenossen. :)
 
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Guest
Bei meinem Jagdherrn gehen nur ganze Stücke weg. Aus der Decke geschlagen und gut. Preis liegt für Reh bei 6,50€/kg und für Wutz bei 5,00€/kg. Jeweils "normal" gewogen mit Haupt und Decke/Schwarte. Abnehmer sind vorhanden und stehen Schlange.....
Ich denke es für den Gesamtmarkt völlig unerheblich, ob der Einzelne in einer bestimmten Region noch guten und finanziell attraktiven Absatz hat. In der Masse ist der Markt einfach mal kollabiert. Daran kann es überhaupt keine Zweifel geben und das wird mittlerweile auf allen Ebenen bis hin zur Politik auch eingeräumt. Und die Masse sind eben millionen Stücke Schalenwild in diesem Land. Und davon wird naturgemäß ein sehr großer Teil gerade dort erlegt, wo nicht so viele und zahlungskräftige Kunden wohnen.
 
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Was spricht dagegen das die Begeher das Wildbret übernehmen müssen? Oder gleich ein hoher Hegebeitrag, dafür alles Wildbret inklusive. Dann ist man schon ein ordentlichen Batzen los. Nach einer Weile bleiben die übrig die auch Interesse an dem Lebensmittel haben. Schätzungsweise würde jeder die doppelte Menge erlegen die er selber verzehrt. Den Rest bringt dann jeder einzelne unter die Leute.
Naja,Alle Kosten trägt ja der Jagdherr und die Begeher bekommen schon das,was sie möchten.Klar könnte ich das erlegte Wildbret dem Begeher für einen Unkostenbeitrag aufdrücken,was jedoch nichts am Preisgefüge ändern würde.Ich bin ja schon so mehr als sozial gegenüber meinen Begehern eingestellt,wenn die völlig kostenfrei bis auf Waffen und Munition bei mir jagen und ihr reichlich benötigtes Wildbret einfach so mitbekommen.
 
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Grillen. Der heiße Scheixxx hier. Ich verkauf mein Zeug inzwischen im Sommer fast besser als im Winter.
Um welche Größenordnungen handelt es sich denn ? Wenn ich Grillfleisch jetzt ab Hof verkaufen würde,stände ich tagtäglich im Kühlhaus zum Parieren und müßte ein Gewerbe anmelden.Im letzten Jahr klingelte gegen 0 Uhr ein Begeher und hatte 6 (!) ÜL auf der Pick-Up-Ladefläche ! Ergo ist man da auf schnelle Abnehmer im Stck.,möglichst noch in der Schwarte angewiesen.
 

z/7

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Haushaltsübliche Mengen. ;) :coffee:

Keine Frage, wenn solche Massen anfallen, muß das professionalisiert werden. Ich wollte damit nur sagen, der klassische Weihnachtsbraten war gestern, der Trend geht zum Outdoor-Event, und dafür eignet sich Wildfleisch extrem gut. Muß man den Leuten nur nahebringen.
 
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...Es ist ja nicht so, als sei es ein gottgegebenes Naturgesetz, das der Jäger sein Wild selber vermarkten darf ...

Was zum Kuckuck soll es denn sonst sein?
Es wird vom ängstlichen Gutmenschen eingeschränkt. Aber ist der auch gottgewollt???
Gruß-Spitz
 
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Selber essen - geht natürlich nicht für alles, aber viele Jäger essen selber kaum Wild.
Bekenne mich zur Faulheit und habe in der Vergangenheit wenig selber zerlegt.
Bei großen Stücken, ist das auch nicht so einfach, aber ein Reh ist schnell zerlegt.
Versuche jetzt, wenn ich selber koche, kein gekauftes Fleisch zu nehmen.
 
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Um welche Größenordnungen handelt es sich denn ? Wenn ich Grillfleisch jetzt ab Hof verkaufen würde,stände ich tagtäglich im Kühlhaus zum Parieren und müßte ein Gewerbe anmelden.Im letzten Jahr klingelte gegen 0 Uhr ein Begeher und hatte 6 (!) ÜL auf der Pick-Up-Ladefläche ! Ergo ist man da auf schnelle Abnehmer im Stck.,möglichst noch in der Schwarte angewiesen.

Entschuldige bitte, aber wenn mir einer von x- Begehern in einer Nacht 6 !! Schweinderl auf den Hof wirft, dann ist das wohl ein Mega-Revier und dann habe ich ein Gewerbe, v. a. aber bin ich entsprechend professionell angerichtet. Man hat ja noch anderes Wild auch. Helfer findet man auch, wenn man will.....
 
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Entschuldige bitte, aber wenn mir einer von x- Begehern in einer Nacht 6 !! Schweinderl auf den Hof wirft, dann ist das wohl ein Mega-Revier und dann habe ich ein Gewerbe, v. a. aber bin ich entsprechend professionell angerichtet. Man hat ja noch anderes Wild auch. Helfer findet man auch, wenn man will.....
Soll ich nach 50JJ noch ein Gewerbe einrichten ? Die Sauenbestände haben sich halt in der nahen Umgebung durch gigantische Rekultivierungen mit kaum Bejagung(Naturschutzflächen) unwahrscheinlich vermehrt.Dementsprechend steigen auch die Strecken in den angrenzenden Revieren.Logisch,daß das Wildbretangebot dann auch groß ist und die Preise schwinden-
 

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