Arte: Die neuen Jägerinnen: Abschied vom Lodenfilz

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Da bin ich doch ganz bei Dir. Aber wenn einer nach Afrika reist um einen Löwen zu schießen? Da wird es schon schwieriger mit der Legitimation. Bitte zu beachten - in meinen Augen ist das - wie ich versucht habe zum Ausdruck zu bringen - eine Sache die jeder mit sich selbst ausmachen muss.
 
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... Ist die "Befriedigung" die wir dabei empfinden ein legitimer Grund, ein Tier zu töten? ...
Ich glaube es ist an der Zeit, etwas "Begriffswäsche" zu betreiben. Ich zumindest schrieb bislang ausschließlich von und zur Motivation zur Jagd. Ich sehe das völlig unabhängig von einem "legitimen Grund" zur Tötung eines Tieres. Legitimiert (ethisch und gesetzlich) wird z.B. das Töten eines Wildtieres im Rahmen der Vorgaben unserer Jagdgesetze, begründet wird dieses Töten von mir aus auch aus der Ableitung der Gesetze (artenreicher und gesunder Wildbestand durch Hege). Aber weder die Legitimität noch der vernünftige Grund zur Tötung sind doch für den Ausübenden die Motivation zur Jagd. Das ich ein Wildtier aus legitimen Gründen jagen darf, bedingt doch nicht, dass ich genau dadurch zu dieser Tätigkeit motiviert werde.

... Aber wenn einer nach Afrika reist um einen Löwen zu schießen? ...
Dann ist zunächst einmal davon auszugehen, dass dies legal und begründet geschieht. Wenn dies der Fall ist, dann unterscheidet sich dies aus Sicht der Ethik doch überhaupt nicht vom Erlegen eines Kaninchens im heimischen Revier.

Die "Motivation" dürfte in beiden Fällen gleichermaßen der Beutetrieb in Verbindung mit der Lust am Jagderlebnis sein.
 
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Stimmt, man muss hier mit den Begriffen auspassen. Was ich meinte: Wenn man ein anderes Lebewesen tötet, bedarf es sowohl einer "Rechtfertigung" im juristisch/legalen Sinn, aber auch vor dem eigenen Gewissen.

Das Grundgesetz garantiert zwar die Gewissensfreiheit, aber weder dort noch in der Deklaration der Menschenrechte steht etwas von einem Grundrecht auf "Lustgewinn" (meine ich jedenfalls). Uns muss also daran gelegen sein, dass die Gesetzgebung in unserem Sinne erhalten bleibt. Was diese angeht, sind wir quasi auf Wohlwollen und Verständnis der "nichtjagenden Bevölkerungsmehrheit" angewiesen. In meinen Augen geht das nur durch Transparenz und eine eher rigide Auslegung von "ethischen Grundregeln", das ist sonst schwer vermittelbar. Das heimische Kaninchen kann man essen, es unterwühlt den Deich, es verbreitet Wildkrankheiten usf. Beim Löwen wird es schon schwieriger zu argumentieren. Mir ist klar dass dieser gar nicht vom BJG behandelt wird, aber es geht hier ja auch nicht um das geschriebene Gesetz.

Bevor sich jemand angegriffen fühlt: Wer unter Berücksichtigung der lokalen Gesetzgebung in einem anderen Land jagt, hat natürlich das Recht auf seiner Seite und muss sich weder vor mir noch sonst wem rechtfertigen.
 
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Da bin ich doch ganz bei Dir. Aber wenn einer nach Afrika reist um einen Löwen zu schießen? Da wird es schon schwieriger mit der Legitimation. Bitte zu beachten - in meinen Augen ist das - wie ich versucht habe zum Ausdruck zu bringen - eine Sache die jeder mit sich selbst ausmachen muss.

Dir ist aber schon klar, dass Auslandsjagd Artenschutz ist? Ohne die Jagd in Afrika sähe es um die Wildbestände dort ziemlich dramatisch aus! Was keinen wirtschaftlichen Wert hat und gleichzeitig noch Nahrungskonkurrent ist oder die Ernte bedroht hat keine Chance. Insbesondere wenn es gleichzeitig nahrhaft ist. Und die Jagd sorgt vor Ort für Arbeit und Einkommen bei gleichzeitiger Bestandsregulierung. So einfach ist das...

Darüber hinaus: Muss ein tolles Erlebnis sein und du hast dein Leben lang etwas zu erzählen!!
 
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Liest hier eigentlich jemand vom DJV oder irgend einem LJV mit??

Sollte zumindest so sein, dass es dort jmd gibt, der die Medien im Auge hat und eben auch das größte deutschsprachige Jagdforum.
Fände diese gesamte Thematik durchaus wert, von dort mal kommentiert zu werden. Gern auch in einem offenen Brief an Arte.
Grad diese Darstellung, dass unsere jagdlichen Traditionen ja ablehnenswert weil nazi seien, sollte doch nicht unwidersprochen stehen bleiben. Wie man mittlerweile gelernt hat, bleiben solche haltlosen Behauptungen gern mal in Zuschauerköpfen hängen, vor allem, weil trotz aller digitalen Informationsmöglichkeiten, bei den meisten der Grips nicht ausreicht, diese auch zu benutzen.

Und als Verband hat man die Aufgabe uns öffentlichkeitswirksam darzustellen und eben auch Dinge klarzustellen, auf fehlerhafte Inhalte die Jagd betreffend hinzuweisen. Sonst braucht man den Verband bald nicht mehr und es gibt eine Abstimmung mit den Füssen.
 
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Das Grundgesetz garantiert zwar die Gewissensfreiheit, aber weder dort noch in der Deklaration der Menschenrechte steht etwas von einem Grundrecht auf "Lustgewinn" (meine ich jedenfalls). ......

Bevor sich jemand angegriffen fühlt: Wer unter Berücksichtigung der lokalen Gesetzgebung in einem anderen Land jagt, hat natürlich das Recht auf seiner Seite und muss sich weder vor mir noch sonst wem rechtfertigen.

Unser Grundgesetz garantiert „die freihe Entfaltung der Persönlichkeit“ , die amerikanische Verfassung die „pursuit of hapiness“ und der König von Bhutan „Glück“. Alles meint so in etwa dasselbe.

Und jenseits von „Recht“ muss niemand sich rechtfertigen, wenn er seiner Biologie gemäß lebt. Auch wenn es derzeit wieder modisch ist, dem Menschen sein biologisches Erbe abzusprechen oder es zumindest als niederrangig darzustellen, während er doch eigentlich, da „vernunftbegabt“, nur nach der reinen Lehre der Vernunft lebte oder zumindest leben sollte. Tut er aber nicht. Hat er noch nie getan. Es sieht auch nicht so aus, als würde er es in Zukunft tun. Er gebraucht seine Intelligenz dazu, sich das Leben zu erleichtern und sich darin bequemer einzurichten, aber nicht um der „Vernunft“ zu frönen. Auf höherer Ebene ist er der Schimpanse, der mit einem scharfen Stöckchen die Ameisen aus dem Totholz zieht, ça y est.

Gruß,

Mbogo
 
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Alter ich hab nur den Teil mit dem morgengebrüll gesehen..
Selten so einen Schwachsinn gesehen, also bei aller Liebe.. ne das geht gar nicht.
Ist dann demnächst Eurythmie Sperrfach und muss ich dann Räucherkerzen am Geruch erkennen?
Tschulligom, aber.. ne ich hör jetzt auf
 
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@Cstar

Immer wenn ich gefragt werde, wie es sich anfühlt, ein Tier zu töten, antworte ich:

Es ist kein Gefühl ein Tier zu töten, es ist ein Gefühl, die Jagd auszuüben.
Im Moment der Erlegung überkommt mich eine Mischung aus Trauer, Freude, Respekt, Dankbarkeit, Ehrfurcht und Wut.
Trauer, über das Leben, dass ich beendet habe.
Freude über den Hege- und Jagderfolg.
Respekt vor dem Leben und der Natur.
Dankbarkeit dafür, dass ein anderes Leben mich ernährt und Dankbarkeit, dass ich es zu schätzen weiß.
Ehrfurcht vor der Vielseitigkeit und grenzenlosigkeit unserer Natur.
Wut über all jene, die unsere Erde so sehr mit Füßen treten.


Das alles empfindest Du wirklich? Mit fällt da immer der alte Witz ein:
Was ist das erste, was sie fühlen, wenn sie ein Tier erlegen?
Antwort: Den Rückstoß der Waffe. ;)
 
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@Cstar

Immer wenn ich gefragt werde, wie es sich anfühlt, ein Tier zu töten, antworte ich:

Es ist kein Gefühl ein Tier zu töten, es ist ein Gefühl, die Jagd auszuüben.
Im Moment der Erlegung überkommt mich eine Mischung aus Trauer, Freude, Respekt, Dankbarkeit, Ehrfurcht und Wut.
Trauer, über das Leben, dass ich beendet habe.
Freude über den Hege- und Jagderfolg.
Respekt vor dem Leben und der Natur.
Dankbarkeit dafür, dass ein anderes Leben mich ernährt und Dankbarkeit, dass ich es zu schätzen weiß.
Ehrfurcht vor der Vielseitigkeit und grenzenlosigkeit unserer Natur.
Wut über all jene, die unsere Erde so sehr mit Füßen treten.


Das alles empfindest Du wirklich? Mit fällt da immer der alte Witz ein:
Was ist das erste, was sie fühlen, wenn sie ein Tier erlegen?
Antwort: Den Rückstoß der Waffe. ;)


Ja tatsächlich aber so ein rumgebrülle..
 
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In den ersten 3 Minuten soviel Widersprüche.
Helena ist Veganerin und möchte aber den Jagdschein machen. Wenn sie nur im Wald sein möchte braucht sie keinen JS.
Morgendlicher Sonnengruß:ROFLMAO:,
Und die andere Jägerin kann sich bald über Zecken freuen. Hauptsache hipp.
Mann oh Mann
 
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Ich muss nochmals auf eine Frage zurückkommen, deren Antwort mich doch brennend interessieren würde. Wann bin ich eigentlich 'Wildnispädagoge' und wer sagt, dass ich das bin?

Ist das so etwas wie 'selbstzertifizierter Apresskilehrer' oder 'greatest googly-moogly in town'? Wer hinterfragt, was auf dem Schild steht, das die Truppe vor sich herträgt?

Wäre es nicht eine nette Idee, wenn der DJV mit der bestandenen Jägerprüfung (und der ausschließlich DJV konformen Zusatzausbildung dazu) auch gleich ein selbstgemaltes Zertifikat zum 'qualifizierten Wildnispädagogen und Dickwisser' mit aushändigen, die vermeintliche Qualifikation inflationieren und noch mit Fug und Recht behaupten würde, dass dahinter eine institutionalisierte Ausbildung (Prüfung) steht?

Grundsätzlich stoße ich mich daran, dass eine Truppe etwas losgelöster Traumtänzer eine Begrifflichkeit besetzt, daraus eine vermeintliche Qualifikation ableitet und für sich in Anspruch nimmt, entsprechend Wahrheiten/ Wirklichkeiten vermitteln zu können. Das von mir verlinkte Bild zeigt ja durchaus recht eindrücklich, was bis dato von diesem Prädikat zu halten ist.


grosso
 

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