Ich finde ja immer noch, dass Ihr da zuviel hineininterpretiert. Mein Gott, ein Beitrag über irgendwelche esoterischen Spinner, und Ihr redet gleich
den Untergang des Abendlandes das Ende von Jagd und dazugehörigem Brauchtum herbei. Noch bekloppter ist dann nur noch, das Filmchen als perfiden Bestandteil einer (natürlich globalen) Verschwörung zu bezeichnen, mit Ziel der Unterwanderung der deutschen Jägerschaft durch getarnte PETA Aktivisten. Fehlt nur noch, dass es auch noch Bundeskanzlerin Merkel angelastet wird, oder Bill Gates.
Nein, wir sind, so denke ich, weit davon entfernt, die Dinge Bill Gates oder auch Frau Merkel anzulasten.
Ich sehe aber sehr wohl eine ganz konkrete Botschaft, die dieser Film vermitteln und die das Denken bzgl. der bzw. über die Jagd beeinflussen soll. Da geht es um die feine Trennlinie zwischen denen, die aus moralisch erhabenen Motiven auf die Jagd gehen um einen Missstand zu beseitigen und denen, die, wie
@Skogman es genannt hat, rein hedonistischen Beweggründen folgen.
Andererseits geht es eben um die Unterteilung in die bessere feminine Jagd, die Schusswaffen als reine schreckliche Notwendigkeit betrachtet und die sich sauber abgegrenzt von der 'männerbündlerischen' traditionellen Jagd, besetzt von männlichen, blutrünstigen Waffennarren.
Der Hauptdarsteller wird ja nicht müde, seine ehrenwerten Motive hinsichtlich der Rettung des Waldes und anderer höherwertiger Ziele zu bemühen und es in einem Interview soweit zu treiben, dass bei seiner heiligen Jagd das Wild sich ihm gleich freiwillig ergibt.
Man erblödet sich gar, irgendwelche afrikanischen Riten zu bemühen, die Sonne anzujaulen und ominöse Opferrituale zu vollziehen um den Verweis auf üble deutsche Traditionen zu rechtfertigen, die man schwups in eine nationalsozialistische Schmuddelecke rückt. Es hat mich wirklich erstaunt, dass man das deutsche Jagdrecht - welches nachvollziehbar aus der Feder eines Sozialdemokraten stammt - nicht auch gleich wieder mit der Nazi-Keule bearbeitet hat.
Denen, die tatsächlich nur jagen gehen um Wildfleisch auf den Tisch zu bekommen, würde ich ernsthaft empfehlen, das Geld zu sparen, das die Jagd üblicherweise kostet und sich das Wildbret zu kaufen. Unter dem Strich dürfte das deutlich günstiger sein, erspart die Notwendigkeit, beim nächtlichen Ansitz kalte Füße zu kriegen und sich zusätzlich argumentativ derart verbiegen zu müssen.
Der ÖJV erspart sich den esoterischen Überbau, nutzt aber ansonsten eine vergleichbare Klaviatur.
grosso