Arte: Die neuen Jägerinnen: Abschied vom Lodenfilz

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Ich muss nochmals auf eine Frage zurückkommen, deren Antwort mich doch brennend interessieren würde. Wann bin ich eigentlich 'Wildnispädagoge' und wer sagt, dass ich das bin?
grosso

Du must erst bei Wohlleben

den Waldbademeister machen, danach wiederholt sich die Ausbildung in der Tilspia-Zucht, dann im Karpfenteich und dann in der Donau mit Hechten und Wallern im Wasser, dann wirst Du Geselle.

Danach wird die Ausbildung zum Meister Wildnispädagogen Festland / Freiwasser fortgesetzt, entweder im Wald mit Wölfen und Bären oder im offenen Meer mit Bullshark und Hochsee-Weißspitzhai.

Danach folgen weitere Spezialisierungen...

Gruß,

Mbogo
 
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Grundsätzlich stoße ich mich daran, dass eine Truppe etwas losgelöster Traumtänzer eine Begrifflichkeit besetzt, daraus eine vermeintliche Qualifikation ableitet und für sich in Anspruch nimmt, entsprechend Wahrheiten/ Wirklichkeiten vermitteln zu können. Das von mir verlinkte Bild zeigt ja durchaus recht eindrücklich, was bis dato von diesem Prädikat zu halten ist.
Bei allen ungeschützten Berufsbezeichnungen und Titeln ist das ein mögliches Geschäftsmodell.
 
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Ich bin schon etwas erstaunt, dass die Sonnengrüßer insgesamt soviel Wohlwollen erfahren.
Offenbar bin ich durchweg zu ländlich sozialisiert. Es gibt Verhaltensweisen, die jede weitere Beschäftigung mit deren Ausübenden verbieten.
Aber einem gerade totgeschossenen Tier einen Zweig ins Maul zu stecken, das ist dann irgendwie „handwerklicher“ als ein „Sonnengruß“? (Ich finde beides seltsam, praktiziere es nicht, stört mich aber auch nicht).
 
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Bei allen ungeschützten Berufsbezeichnungen und Titeln ist das ein mögliches Geschäftsmodell.

Da stimme ich dir zu! Entsprechend erhebe ich dann aber den Vorwurf, dass unsere Verbände an der Stelle nicht etwas kreativer sind und die Begrifflichkeit - beispielsweise - des zertifizierten Naturschützers, des zertifizierten Tierschützers ... besetzt haben und es jedem, der es hören oder auch nicht hören möchte aufdringlich unter die Nase reibt.

Aber einem gerade totgeschossenen Tier einen Zweig ins Maul zu stecken, das ist dann irgendwie „handwerklicher“ als ein „Sonnengruß“? (Ich finde beides seltsam, praktiziere es nicht, stört mich aber auch nicht).

Verständigen wir uns darauf, dass die Brüche durchaus eine gewisse Tradition haben und entsprechend weniger albern/ affig sind. Da pflegen ja viele Interessengruppen, Zünfte, Bünde ihre mehr oder weniger skurrilen Traditionen und Riten und werden dafür nicht kritisiert.

Würde morgen ein Reiter auf dem Turnierplatz auf den ritualisierten Gruß in Richtung der Richter verzichten und stattdessen die Sonne anjaulen, würde er hochkant aus dem Parcours oder vom Viereck fliegen. ... und ganz ehrlich: das finde ich gut so!



grosso
 
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Du must erst bei Wohlleben

den Waldbademeister machen, danach wiederholt sich die Ausbildung in der Tilspia-Zucht, dann im Karpfenteich und dann in der Donau mit Hechten und Wallern im Wasser, dann wirst Du Geselle.

Danach wird die Ausbildung zum Meister Wildnispädagogen Festland / Freiwasser fortgesetzt, entweder im Wald mit Wölfen und Bären oder im offenen Meer mit Bullshark und Hochsee-Weißspitzhai.

Danach folgen weitere Spezialisierungen...

Gruß,

Mbogo

Klingt spannend und nach einem auskömmlichen Geschäftsmodell. Wenn das esoterische bzw. ideologische Begleitwerk entsprechend aufbereitet wird, gibt es sicher ausreichend Bekloppte, die einen soliden Preis dafür zahlen würden.


grosso
 
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Ich glaube es ist an der Zeit, etwas "Begriffswäsche" zu betreiben. Ich zumindest schrieb bislang ausschließlich von und zur Motivation zur Jagd. Ich sehe das völlig unabhängig von einem "legitimen Grund" zur Tötung eines Tieres. Legitimiert (ethisch und gesetzlich) wird z.B. das Töten eines Wildtieres im Rahmen der Vorgaben unserer Jagdgesetze, begründet wird dieses Töten von mir aus auch aus der Ableitung der Gesetze (artenreicher und gesunder Wildbestand durch Hege). Aber weder die Legitimität noch der vernünftige Grund zur Tötung sind doch für den Ausübenden die Motivation zur Jagd. Das ich ein Wildtier aus legitimen Gründen jagen darf, bedingt doch nicht, dass ich genau dadurch zu dieser Tätigkeit motiviert werde.


Dann ist zunächst einmal davon auszugehen, dass dies legal und begründet geschieht. Wenn dies der Fall ist, dann unterscheidet sich dies aus Sicht der Ethik doch überhaupt nicht vom Erlegen eines Kaninchens im heimischen Revier.

Die "Motivation" dürfte in beiden Fällen gleichermaßen der Beutetrieb in Verbindung mit der Lust am Jagderlebnis sein.

Machs nicht so kompliziert.

Sag's mit Ortega Y Gasset, ganz frei.

Wir jagen nicht um zu töten, wir töten um gejagt zu haben.

Und ganz passend.

" Barbarei ist die Abwesenheit von Normen und Berufungsinstanzen"
 
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Da stimme ich dir zu! Entsprechend erhebe ich dann aber den Vorwurf, dass unsere Verbände an der Stelle nicht etwas kreativer sind und die Begrifflichkeit - beispielsweise - des zertifizierten Naturschützers, des zertifizierten Tierschützers ... besetzt haben und es jedem, der es hören oder auch nicht hören möchte aufdringlich unter die Nase reibt.
Tun sie doch. Der DJV wird nicht müde, bei jeder Gelegenheit darauf zu verweisen, dass er und seine LJV staatlich anerkannte Naturschutzvereinigungen sind. Aber weil sich der Wert eines Titels eben nicht an dem ermisst, was der Titelträger davon hält, sondern an dem was das unkundige Publikum damit verbindet, bleibt das ein Hase-und-Igel Wettlauf.

Du besetzt einen Titel oder eine Berufsbezeichnung? Was kümmert es die Wildsau, wenn die Eiche gefällt ist aber 3m weiter ein Dutzend andere Bäume zum Schubbern rumstehen? Wohlklingende Titel und Prädikate werden je nach Bedarf erfunden, das ist nur opportunes Werbeverhalten.
 
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Tun sie doch. Der DJV wird nicht müde, bei jeder Gelegenheit darauf zu verweisen, dass er und seine LJV staatlich anerkannte Naturschutzvereinigungen sind. Aber weil sich der Wert eines Titels eben nicht an dem ermisst, was der Titelträger davon hält, sondern an dem was das unkundige Publikum damit verbindet, bleibt das ein Hase-und-Igel Wettlauf.

Du besetzt einen Titel oder eine Berufsbezeichnung? Was kümmert es die Wildsau, wenn die Eiche gefällt ist aber 3m weiter ein Dutzend andere Bäume zum Schubbern rumstehen? Wohlklingende Titel und Prädikate werden je nach Bedarf erfunden, das ist nur opportunes Werbeverhalten.
Hat sich irgend ein LJV schon mal aktiv einem Natur- oder Lebensraumzerstörenden Projekt mit den Mitteln eines anerkannten Naturschutzverbandes in den Weg gestellt ? Mir wäre nichts bekannt.
 
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Den Kurs hat ein Jagdfreund von mir belegt, inzwischen wirkt er in Kindergärten und Grundschulen als Natur- und selbstverständlich auch als Jagdbotschafter.
 
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... Aber weil sich der Wert eines Titels eben nicht an dem ermisst, was der Titelträger davon hält, sondern an dem was das unkundige Publikum damit verbindet, bleibt das ein Hase-und-Igel Wettlauf.

...

Das sehe ich durchaus anders! Es hat etwas damit zu tun, wie penetrant und aufdringlich ich es betreibe und wie massiv/ groß ich ein solches Etikett für jeden sichtbar aufklebe.

Das unkundige Publikum wird so lange nichts davon halten, wie es nicht mit entsprechender Wiederholung laut und vorsätzlich damit konfrontiert wird. Zudem bedarf es aus meiner Sicht einer entsprechend zeitgemäßen Betitelung, die sich durchaus alle x Jahre.

Leider scheint der Titel, so er denn mal erfolgreich konditioniert ist, deutlich wichtiger als der in der Ausbildung zugehörige vermittelte Inhalt bzw. die erreichte Kompetenz. Mir erscheint beispielhaft der eben nicht standardisiert/ institutionalisiert ausgebildete 'Wildnis Pädagoge' die Mitte von Blödsinn zu sein. So lange da offensichtlich irgendwelche Spät-68er, gekleidet zwischen Navy Seal und Obdachlosem, barfuß einen Schotterweg runterlaufen ...


grosso
 
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Das sehe ich durchaus anders! Es hat etwas damit zu tun, wie penetrant und aufdringlich ich es betreibe und wie massiv/ groß ich ein solches Etikett für jeden sichtbar aufklebe.
Das ist nur das Mittel "Werbung" zum Zweck, die Meinung des unkundigen Publikums im eigenen Sinne zu beeinflußen. Oldest story in the book.
 
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In den ersten 3 Minuten soviel Widersprüche.
Helena ist Veganerin und möchte aber den Jagdschein machen. Wenn sie nur im Wald sein möchte braucht sie keinen JS.
Morgendlicher Sonnengruß:ROFLMAO:,
Und die andere Jägerin kann sich bald über Zecken freuen. Hauptsache hipp.
Mann oh Mann
erklär doch mal gerade den Wiederspruch, Veganerin weil ihr die Fleischerzeugung (vielleicht auch Bio) nicht zusagt. Jagdschein um dann mal zu sehen ob sie vielleicht mal selbst erlegtes Fleisch essen möchte. Ist objektiv betrachtet ja erst mal kein Wiederspruch. Klar sie könnte auch beim Jäger kaufen....ist aber auch nicht selbst erlegt.
 
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Da stimme ich dir zu! Entsprechend erhebe ich dann aber den Vorwurf, dass unsere Verbände an der Stelle nicht etwas kreativer sind und die Begrifflichkeit - beispielsweise - des zertifizierten Naturschützers, des zertifizierten Tierschützers ... besetzt haben und es jedem, der es hören oder auch nicht hören möchte aufdringlich unter die Nase reibt.



Verständigen wir uns darauf, dass die Brüche durchaus eine gewisse Tradition haben und entsprechend weniger albern/ affig sind. Da pflegen ja viele Interessengruppen, Zünfte, Bünde ihre mehr oder weniger skurrilen Traditionen und Riten und werden dafür nicht kritisiert.

Würde morgen ein Reiter auf dem Turnierplatz auf den ritualisierten Gruß in Richtung der Richter verzichten und stattdessen die Sonne anjaulen, würde er hochkant aus dem Parcours oder vom Viereck fliegen. ... und ganz ehrlich: das finde ich gut so!



grosso
es muss einem nicht gefallen aber solche Rituale haben eine Tradition die älter als das deutsche Jagdwesen ist. Die Reiter lassen wir mal außen vor sonst wird es OT.
 

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