In der aktuellen WuH ist schon die Nachfolge-Kolumne zu lesen. Tiefstes Stammtisch-Niveau mit Kraftausdrücken (kotzen, Arsch), schlimmer gehts nimmer. Bitte mehr Geist, weniger Wutbürgertum. Waidmannsdank im Voraus.
Es ist eh ein wenig traurig - das intellektuelle Niveau im jagdlichen Blätterwald unseres Landes erscheint mir in den letzten Jahrzehnten deutlich gegenüber frührer Zeiten aber auch dem, was man an Esprit und Originalität in ausländischen, jagdlichen Periodicals wie Zb der britischen "The Field" noch finden kann, erschreckend abgeflacht.
Produkttests, vielleicht eine mehr oder minder gesponserte Jagdreise, die üblichen Bad-News Klagen über die sich überall verschlechternden, jagdlichen Rahmenbedingungen (ohne das man mal über clevere oder inspirierende Aktionen oder Interviews liest, die daran etwas ändern könnten), viele große Fotos... das meiste kann man sich als Redakteur im stillen Kämmerlein aus den Fingern saugen, paar Bilder aus ne gut bestückte, kommerzielle Datenbank dazu und gut is.
Tütensuppen-Journalismus.
Auch die Jagdberichte neuerer Zeit lesen sich eher wie "mein schönstes Erlebnis von der Klassenfahrt" (es sei denn Charaktere wie Mangold et al. schreiben) und fallen gegenüber den oftmals im hinteren Teil einer Zeitschrift abgedruckten Jagdgeschichte früherer Zeiten qualitiativ deutlich ab.
Wobei man sich auch fragen sollte, ob sich der Inhalt der Zeitschriften dem reduzierten intellektuellen Anspruch des Post-68 "Bildungsbürgertums" anpasst oder einfach keine anspruchsvoll denkenden und ergo auch schreibenden Autoren mehr zu bekommen sind.
Vielleicht täte es gut, die Zeitschriften nur noch alle 4 Wochen erscheinen zu lassen, und dafür insgesamt etwas wertiger und in jeder Hinsicht anspruchsvoller zu gestalten. Grade unsere älteste und m.E. auch beste Zeitschrift W&H sollte sich hier vielleicht wieder etwas mehr an den Personen und Persönlichkeiten ehemaliger Autoren der Redaktion orientieren und, dem alten Selbstanspruch folgend, wieder etwas einzigartiger werden.