"Afrikanische Schweinepest: Belgien „hat diesen Virus besiegt“
Belgien hat am Dienstag internationale Organisationen aufgerufen, unser Land als „schweinepestfrei“ einzustufen. Das berichtet „L'Avenir“ am Mittwoch. „Dieses Virus, wir haben es besiegt“, titelt die frankophone Tageszeitung.
Belgien hat über die föderale Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (Fasnk/Afsca) einen Antrag bei der Weltorganisation für Tiergesundheit und einen weiteren bei der Europäischen Kommission gestellt.
„Diese Forderungen zur Normalisierung der Situation in unserem Land knapp zwei Jahre nach Ausbruch der Seuche wäre zu Beginn der Epidemie wohl utopisch gewesen“, freut sich der föderale Landwirtschaftsminister David Clarinval (MR). Der Minister spricht sogar von „einem unerwarteten Ergebnis“, das durch die Zusammenarbeit mit der Wallonischen Region und den zahlreichen in das Gebiet entsandten Experten zustande gekommen sei. Belgien hofft, im November eine positive Antwort zu erhalten.
„Belgien kann stolz darauf sein, am 27. Oktober über die Afsca ein vollständiges Dossier an Europa übermittelt zu haben“, erklärt Marc Herman, Leiter des Fachbereichs für das Studium der natürlichen und landwirtschaftlichen Umwelt, „wir haben dies siebeneinhalb Monate nach der letzten Entdeckung von toten Wildschweinknochen im vergangenen März getan. Tschechien, das die Afrikanische Schweinepest ebenfalls besiegt hat, hatte seinen Antrag elf Monate nach der letzten Entdeckung eingereicht“.
Von nun an kann der belgische Schweinefleischsektor, der im Wesentlichen in Flandern angesiedelt und vor allem exportorientiert ist (85 Prozent der Produktion), die Wiederaufnahme des Exports in Betracht ziehen.
Die wallonische Umweltministerin Céline Tellier (Ecolo), die für das Management der ASP-Epidemie zuständig ist, forderte die Jäger im Süden der Provinz Luxemburg am Dienstagabend jedoch auf, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen: „Das Ende der ASP-Krise ist nahe, aber nur unter der Bedingung, dass wir unsere Jagdbemühungen fortsetzen.“
Den Jägern kommt bei der Durchführung der Arbeiten eine entscheidende Rolle zu, da schätzungsweise noch 50 bis 150 Wildschweine in dem Risikogebiet leben. Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren im Zuge der Epidemie knapp 5.500 Wilschweine getötet. (belga/mv)"
Quelle: Grenz Echo (28.10.2020)