@wernerzwo : Das stimmt, und wenn nicht ein komplettes Umdenken in Bezug auf die Landwirtschaft in allen Bereichen stattfindet, wird das vermutlich auch genauso bleiben.
Nur muss doch dem modernen Landwirt auch klar sein, dass Monokultur auf dem Acker und im Stall das eigene Risiko erhöht. Nur aus dem Grund haben doch unsere Großväter nicht nur auf ein Pferd gesetzt, nicht weil sie so viel arbeiten wollten, sondern weil sie ihr Risiko gestreut haben.
Das geht uns im Wald genauso. Wir bauen auch Buchen oder Eichen unter die Kiefern nicht aus dem Grund weil wir glauben, dass diese Generation damit Geld verdient. man will nur verhindern, dass es nicht zum totalen Ausfall kommt.
Die Forst hat in meinen Augen an vielen Orten schon erkannt, was der Landwirtschaft als Erkenntnis noch bevorsteht: Das Monokultur ihre Schattenseiten hat und die Falschen daran verdienen.
Dieses Risiko muss jeder für sich ganz persönlich abwegen, aber man sollte es auch annehmen und nicht jammern, wenn die Renditen nicht so laufen wie erhofft oder der Schadensfall dann doch eintritt.. [IMHO]
In meinen Gesprächen mit den Veterinären hier vor Ort kam übrigens heraus, dass die großen Schweinebetriebe gar nicht so schlimm dran sind. Die können ihre Höfe wohl ziemlich gut abschotten und sichern. Außerdem können die den Besatz recht zügig runter fahren. Und so wie es mir gesagt wurde, kommt es auch nicht zu Tötungen und Verkaufsverboten, wenn in den Beständen selber keine Infektion ausbricht. Der Export und das Transportwesen von Lebendvieh dürfte allerdings größere Probleme bekommen.
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Und zu denen die schon jetzt viel aus SW jagen gehen und ihre Äcker bewachen: Das finde ich sehr lobenswert und ich bin auch der Meinung dass die Gesetzgeber hier endlich unterstützen muss und auch Möglichkeiten für eine effektive Jagd freigeben sollte (Jagdzeiten, Nachtsicht, Schalldämpfer, Jagdmethoden, Trichinproben, Wildfleischkampagnen, Pürzelprämien, Abnahmegarantien usw.).
Es stimmt, da hat einiges dann wirklich nichts mehr mit klassischer Jagd zu tun. Aber das ist ja jetzt auch eine Ausnahmesituation und wir jagen nicht, sondern bemühen uns eine Seuche zu verhindern. Und wenn ich mich recht erinnere, ist das eines der Dinge, die die Gesellschaft von uns erwartet, im Tausch für einge Rechte. Seuchenprävention. Das ist also nur begrenzt ein "Ausnützen oder vor den Karren spannen" wie es hier in einigen recht populistischen Posts heißt. Für mich ist es ein stückweit selbst gewähltes Elend.
Ach ja, aber es gibt ja auch uns Waldjäger. Und wir sind nicht immer diese fleißigen wildschadensgetriebenen Jäger, die jeden Vollmond ausnützen um das Schlimmste zu verhindern. Wir sind die, die den Körnermais in großer Menge bunkern, die Bachen schonen und auf Drückjagden Sauen nur bis 60kg freigeben. Ich glaube, wir müssen noch viel mehr von dem begreifen, was unsere wackeren Kollegen am Feldrand schon lange wissen. Das ist richtig Arbeit und niemand kirrt für sich alleine.