ASP in Deutschland aktuell

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Nein, laufen lassen, ist keine gute Idee, der Beitrag oben in # 1.961 gibt nicht das wahre Ausmaß des Schadens wieder. Ich rechne das mal vor. Die Schweinepreise sind gut fünfzig Euro pro Tier niedriger, als ohne ASP. Es werden knapp eine Millionen Schweine pro Woche in Deutschland geschlachtet. Das sind ein Schaden von fünfzig Millionen in der Woche oder 2,5 Milliarden im Jahr. Mit 2,5 Milliarden jährlich kann man schon ziemlich viel für die Eindämmung der ASP tun.
 
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Mal vorweg: ich habe garnichts zugelassen, so wie die allermeisten Jäger auch!
...
Hohe Bestände erleichtern nicht den Einzug der Seuche, sondern erschweren deren Eindämmung.
...
Die Verantwortlichen müssen sich irgendwann erklären,

Tut mir leid, natürlich haben wir, dich eingeschlossen, das alles zugelassen. Unser Jagdsystem und die Art der Sauenjagd hat hohe Bestände gefördert. Natürlich ist das nur ein Faktor und in meinen Augen ist Nahrung und Witterung der entscheidendere. Aber wir tragen doch die Ikone der Bestandsregulierung und Bewirtschaftung immer vor uns her. Jetzt auf ein mal sind andere Schuld und jeder einzelne Jäger hat alles richtig gemacht? Ne, so leicht werden wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen können.

Selbstverständlich erleichtern hohe Bestandsdichten den Ausbruch von Krankheiten, auch Seuchen. Und selbstverständlich wirkt auch bei Sauen Sozial-Distanceing. Aber Du hast natürlich auch recht, die Eindämmung wird auch erschwert.

Ja, die Verantwortlichen werden sich erklären müssen, da hast DU recht. Dazu gehören aber auch wir Jäger und unser Teil der Verantwortung.

Ich gebe Dir Recht, es ist "nur" eine Tierseuche und als diese geht sie mir eigentlich ziemlich am A.... vorbei. Ich esse kein industrielles Schweinefleisch und die Schweinemastanlagen finde ich abartig.
Aber ich kenne wirklich engagierte Öko-Schweinebetriebe, die jetzt echt Probleme auf ihren Weiden bekommen und ich habe als Jäger den Vertrag unterschrieben, im Seuchenfall bereit zu stehen. Das gelingt mir leider nur mäßig gut, aber es zeigt mir, dass ich ein wenig Demut vor der Natur zeigen muss und dass ich jetzt beweisen kann, ob die Jagd wirklich zu dem taugt, was sie immer vorgibt zu sein.

Das reflexartige Abwehren von Verantwortung ist ja in unserer Gesellschaft mittlerweile in allen Ebenen Usus, erzeugt bei mir aber Patz an der Lippe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Ohne die massive Ausweitung des Anbaus von Silo- und Energiemais bis in die Höhenlagen hätten wir kein Schwarzwildproblem. Das ist eben der Preis.
 
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Ohne die massive Ausweitung des Anbaus von Silo- und Energiemais bis in die Höhenlagen hätten wir kein Schwarzwildproblem. Das ist eben der Preis.
Das ist Blödsinn, wir haben auch oder gerade in Grünlandregionen hohe Schwarzwilddichten.
In Weser-Ems und in den Teilen Bayerns wo Maisanbau am stärksten vorhanden und im Bezug auf Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer schon ein wirkliches Problem ist, gibt es in Deutschland die geringsten Schwarzwilddichten.
 
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Das ist Blödsinn, wir haben auch oder gerade in Grünlandregionen hohe Schwarzwilddichten.

Und warum, weil auch dort der Silomaisanbau massiv ausgeweitet wurde. Eingriffe in Agrarmärkte und Energiewende sind die einzigen Treiber der Populationsdynamik beim Schwarzwild und nichts weiter, da können wir Jäger noch so viel Technik kaufen, wenn der Futterhahn nicht zugedreht wird, ist die Jagd machtlos.
 
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Und warum, weil auch dort der Silomaisanbau massiv ausgeweitet wurde. Eingriffe in Agrarmärkte und Energiewende sind die einzigen Treiber der Populationsdynamik beim Schwarzwild und nichts weiter, da können wir Jäger noch so viel Technik kaufen, wenn der Futterhahn nicht zugedreht wird, ist die Jagd machtlos.
Also in meinem Wald werfen Eichen und Buchen abwechselnd so viel Mast runter und es gibt kaum noch Frost der die Eicheln bitter macht, da kommen die Sauen super ohne Mais klar.
 
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mit Verlaub, das ist Quatsch. Dann müsste ja jemand im September die Stalltüren aufmachen und die Sauen zu Dir zur Eichelverwertung treiben, wo haben die sich denn im Sommer wohl durchgefressen:unsure:
 
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Nee, den 00-Paps habe ich schon auf dem Schirm, wir hatten dieses Jahr zum ersten mal Schaden in Sonnenblumen...Jedes Jahr was Neues:cool:
ab Mai Zuckerrüben, dann Raps, dann Weizen, dann weiter zum Mais, Fallobst, dann Erntereste, Sonnenblumen und Körnermais, dann vergärende Zuckerrüben ausbuddeln und Winterraps fressen und zack, schon ist wieder Frühjahr, vielleicht noch zwischendurch im Wald vorbei schauen, damit H.PBs Eicheln nicht alle keimen...
 
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Hast du weitergehende Informationen?

Irgendwie scheint sich das doch deutlich schneller zu verbreiten, als angenommen. Ich meine mal was mit 40-50km im Jahr gelesen zu haben. Unsere Schweine sind fixer...oder viel wahrscheinlicher, der innerdeutsche Waren und Fernverkehr verbreitet effizienter als in Polen.
Vieleicht stimmt die Ausbreitungsgeschwindigkeit ja auch und der Startzeitpunkt lag deutlich früher
 
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Interessant ist der Ausbreitungsraum. Wenn alle so auf der Hut waren und jedes Fallwild oder verdächtige Stück gemeldet haben, wie ja in diesem Faden schon behauptet wurde, dann muss sich die Seuche in D‘land schneller ausbreiten als in anderen Ländern...ich gehe davon aus, dass es schon 2019 die ASP in Deutschlands Osten gab.

Wenn der Beitrag der Jäger tatsächlich so klein ist, wie @wipi meint, dürfte es nicht sehr lange dauern, bis jemand die Frage stellt, wozu es die Freizeitjagd noch braucht.
 
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im Zweifelsfall um Jagdsteuer zu generieren, um Unfallopfer von den Strassen zu räumen und um Blühbrachen anzulegen, weil es die Landwirtschaft nicht ausreichend hinbekommt...
Da fällt mir gerade ein:
Am besten hats die Forstpartie,
der Wald, der wächst auch ohne sie;)
 
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Jagdsteuer gibt es hier nicht, die Straßenmeister räumen Kadaver weg und Blühbrachen machen die Landwirte selber.
Der Waldwachsspruch reimt sich ja immer wieder nett. Aber wem nützt schon irgendwen wachsender Wald, wenn ihn niemand pflegt und nutzt? OK, der Betonindustrie, das ist ja auch schön.;)
 
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Nee, den 00-Paps habe ich schon auf dem Schirm, wir hatten dieses Jahr zum ersten mal Schaden in Sonnenblumen...Jedes Jahr was Neues:cool:
ab Mai Zuckerrüben, dann Raps, dann Weizen, dann weiter zum Mais, Fallobst, dann Erntereste, Sonnenblumen und Körnermais, dann vergärende Zuckerrüben ausbuddeln und Winterraps fressen und zack, schon ist wieder Frühjahr, vielleicht noch zwischendurch im Wald vorbei schauen, damit H.PBs Eicheln nicht alle keimen...
Den Mais kann man aus der Aufzählung herausnehmen und die Sauen werden trotzdem mehr. Dieses Jahr waren die Sauen hier überhaupt nicht im Mais, Ende August gab es einen kleinen Sturm, der die Eicheln von den Bäumen geholt hat, danach waren die Sauen weg aus dem Feld.
 

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