ASP in Deutschland aktuell

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Im Übrigen muss man sich mal konkret fragen, was dann passiert: Dann werden im Auftrag des Staates plötzlich fremde Leute mit Waffe im Revier rumrennen und schießen, das ist dann zu dulden aufgrund Verwaltungsakt auf der Rechtsgrundlage des Seuchenbekämpfungsrechts, dieser ermächtigt und beauftragt dann die "Söldner". Mit der eigenen Jagd auf das gesamte übrige Schalenwild und Raubwild ist dann erstmal Essig.

das würde nicht funktionieren . wenn du einen 'söldner' ohne jegliche revierkenntnisse und erfahrung bei der nachtjagd auf sauen , nichtmal kenntnisse wo die einzelnen jagdlichen einrichtungen aufgestellt sind , plug and play marschieren lässt mag er zwar bissel im revier rumstochern aber wird auf sau nix reissen.

ich denke , je nach bundesland , werden in konkreten ausbruchsgebieten nach dem 3 zonen modell in der zone um das kerngebiet befristet alle gesetzlich-waidmännischen tabus fallengelassen und die jäger angehalten mit sämtlichen verfügbaren ressourcen / technik die schweine dort auf null zu setzen .

ausserhalb der konkreten gebiete nochmals jagddruck erhöhen aber im einklang mit dem respekt vor dem wild und den jagdgedetzen.
 
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Gelöschtes Mitglied 6300

Guest
Bin gespannt wie das aus geht, ahne nix gutes. Ich meine die ASP nicht der faden hier)
Nehmt eure Büchse geht raus jagen aber denkt immer daran das Schwarzwild eine Kreatur ist die Anstand verdient und empfindet, wünsche jeden viel WMH und ganz besonders eine sichere Kugel !

Der bleibt auf der Strecke, wenn Methoden zum Einsatz kommen, wie ich sie in meinen posts #4 und #6 verlinkt habe. Das ist auch das Gefährliche an diesen Methoden. Die Leute, die sowas machen werden danach kaum noch den Schöpfer im Geschöpf sehen. Andererseits gibt es letztlich keine effizientere Tötungsmethode als der Einsatz militärischer Technik. Offenbar muss der Bestand um mehr als 70% abgesenkt werden (EFSA AHAW Panel, Scientific opinion on African swine fever. EFSA Journal 2015:13(7):4136, 92pp). Wir können uns entscheiden nichts zu tun und das Schwarzwild elend verrecken zu lassen und riskieren dass die Hausschweine infiziert werden mit all den bereits beschriebenen Folgen oder eben letztlich den Anstand hinten an zu stellen. Frag jetzt nicht was besser ist.

Wem die Diskussion hier zu flach ist, empfehle ich ein bisschen in aktuellen EFSA reports zu schmökern:
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.2903/j.efsa.2020.5996
Seite 69 bis 71 für diejenigen die gleich zum Wesentlichen kommen wollen.

Ob es dazu noch eine Alternative gibt? Bei allem was ich weiß (das ist nicht viel) eher nein.

Nachtrag
den Artikel hatte ich noch gesucht, hat etwas gedauert:
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/EFSA_Scientific_opinion_ASF.pdf?7i55fe
Und jetzt gute Nacht.
 
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Einige hier werden weder die Mathematik der Bestandesreduktion bei Schwarzwild kapieren, noch dass man das auch ethisch einwandfrei umsetzen kann ....

Das stimmt leider.

Hier mal eine Möglichkeit aus berufener Feder, dazu zu lernen:Schwarzwildreproduktion_Uni_Wien.JPG
Schwarzwildreproduktion.JPG
Eine zu hohe Schwarzwilddichte findet man dort, wo Jäger die Bestände nicht wirksam reduzieren wollen oder können, nicht dort, wo eher Frischlinge áls Bachen erlegt werden.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
ich denke die Jäger stehen jetzt jagdpolitisch und jagdethisch vor der Wahl zwischen "Pest und Cholera":

Im Übrigen muss man sich mal konkret fragen, was dann passiert: Dann werden im Auftrag des Staates plötzlich fremde Leute mit Waffe im Revier rumrennen und schießen, das ist dann zu dulden aufgrund Verwaltungsakt auf der Rechtsgrundlage des Seuchenbekämpfungsrechts, dieser ermächtigt und beauftragt dann die "Söldner". Mit der eigenen Jagd auf das gesamte übrige Schalenwild und Raubwild ist dann erstmal Essig.

Insgesamt meine ich, müssen die Jäger das Heft des Handelns in die Hand bekommen und für diese Intensiv-Abschüsse ein Konzept vorlegen. Bei dem es wichtig ist, dass bei führenden Bachen "von unten nach oben geschossen" wird.

Ich habe diesen Absatz als Beispiel zitiert. Wenn ich solche posts lese, dann frage ich mich immer: Wie wird in diesen bisher Revieren gejagt? Vom Sitzstock mit der alten BBF vom Vadder, mit dem ehrwürdigen Zeiss Zielvier drauf? Und wenn dann die ASP kommt dann macht man ernst und jagt richtig bzw. effektiv?

Das ist doch nicht realistisch. Wer Feld hat und Sauen der muß sich mit dem Wildschaden auseinandersetzen. Und der investiert früher oder später in Nachtsichttechnik. Und der schießt Sauen wenn er sie sieht. Das heißt: Es sind doch bereits jetzt schon jagderfahrene, ortskundige Jäger in Deutschland in der Fläche unterwegs und schießen auf die Sau wenn sie sie sehen (es sollte schon passen. Wobei irgendwas immer passt).

Was sollte sich also ändern wenn die ASP kommt? Für uns und unsere Jagdstrategie? Dann machen wir ernst?

Wir machen seit Jahren ernst. Und die Sauen nehmen nicht ab. Wenn die ASP kommt, dann werden sie abnehmen. Und ich werde mich erstmal zurücklehnen und die Spezialisten machen lassen.
 
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Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Die Politiker können den Jägern keine erweiterte Waffentechnik freigeben. Jeder Politiker, der das auch nur ansatzweise probiert wird einen shitstorm erleben, der seine Karriere recht schnell beendet.

Es bleibt letztlich nur der Einsatz von Berufsjägern, die mit Kriegestechnik unter logistischer und technischer Hilfe der Bundeswehr, ohne Imageschaden für Politiker, dem Spuk ein Ende setzen können.

Aber ich denke man wird warten und sich beraten und nachdenken und sich abstimmen und europäische Lösungen suchen und ...
... die Bauern entschädigen. Dann werden wieder Steuern erhöht, ...

Welche Kriegstechnik ? Splitterbomben ? Anti-Schweine-Mienen ?

Die Bundeswehr eingreifen..... wenn sie ordentlich ausgerüstet wäre, genügend Personal hätte..... vielleicht. Im Moment sind sie sicher mit Auslandseinsätzen schon genug belastet
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
bei mir wird Waidgerecht gejagt. Nur sehr einfach gestrickte bemühen immer wieder das Märchen von der Bestandsregulierung durch Jagd und der Notwendigkeit von Kriegstechnik.Seeehr einfach gestrickte.

Ich nehme den 98er auch nicht mehr mit raus. Lehne diese Kriegstechnik auch ab .
Die 8x57, 30,-06 , 6,5x55 , 308Win ..... alles entsorgt. Dieser Militärmüll
 
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Die 15 bis 20 Jäger, die sich hier die ganze Nacht hakeln, hätten auch rausgehen können um Schwarzwild zu erlegen...:rolleyes:

Und ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass die Schweinebauern zu den Biogaserern gehen um sich über die großen Maisschläge zu beschweren...:rolleyes:

Bei uns im Landkreis wurden Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst (Bauhof, Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt, etc.) via Anschreiben auf freiwilliger Basis "rekrutiert". Wer im Fall der Fälle suchen helfen möchte, wird ein paar Tage vom Dienst freigestellt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Bevor von behördlicher Seite eventuelle Zwangsmaßnahmen ergriffen werden, sollten vielmehr die revierlosen & Jungjäger einbezogen werden. Das ist für viele Pächter wohl nicht aktuell, aber es schadet auch nicht und könnte Wirkung im Kampf gegen ASP zeigen!
D.T.

Und die transportieren wir dann mit Bus oder Bahn ? Revierlosen Jäger hast du doch in Regionen mit wenig bezahlbarer Fläche, in Kombination einer hohen Anzahl von Jägern . In Regionen mit groß Fläche haben fast alle Jäger eine Jagdgelegenheit . Da gibt es keine Revierlosen Jäger. Dummerweise liegen diese Gebiete aber recht weit auseinander.
Die Idee ist schön, aber nicht praktikabel
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Sachlich gesehen hat Dergerl recht. Nur die Bachen sind Zuwachsträger.
Leider wird jeder weibliche Frischling innerhalb weniger Monate auch zur Bache. Insofern ist es wohl genauso wirksam, die Frilis zu erlegen. Man muss halt genug kriegen, deren Aufstieg in die AK Bache man verhindert.
 
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Wie wird denn überhaupt die ASP nachgewiesen?? Wird das bei der "normalen" Beprobung auf Trichinen gemacht?
Bei der "Schulung zur kundigen Person" wurde damals nicht wirklich auf das Thema ASP eingegangen. War wohl noch zu weit weg... Damals (2016) wurden wir nur darauf hingewiesen, das wir verendet vorgefundene Stücke mit einem "Wattestäbchen" abgestreichen sollten und diese einreichen sollten. Von erlegten Stücken war nie die Rede...

Wir beproben jede Sau die erlegt wird, sowohl auf Einzel- als auch auf Drückjagd. Dafür gibt es Probenkits, bei Fallwild nimmt man das Wattestäbchen, bei erlegtem Wild nimmt man Blut.
 
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Zusätzlich zu der Trichinenprobe wird von uns die Rüsselscheibe und Blut inkl. zwei zusätzlicher Formulare mit zur Untersuchung abgegeben.
 
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ich bin ganz Deiner Meinung; hätte aber auch gern gewust, was bei einem Stopp der Ausbreitung durch die Jägerschaft weiterhin passiert?
Werden wir weiterhin mit Gesetzen/ Verordnungen etc. gegängelt, praktisch als Dank?
D.T.

Die Jägerschaft wird eine Ausbreitung nicht stoppen können. Sie kann lediglich die Maßnahmen der Behörden unterstützen und ansonsten mit Rat und Tat zur Seite stehen.

wipi
 

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