ASP in Deutschland aktuell

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Das ist einfacher gesagt, als gemacht. Ein Schweinestall ist schnell eine Investition in Millionenhöhe. Der muss abbezahlt werden. Retten kann die Betriebe nur eine schnelle Eindämmung der ASP.

Da gebe ich Dir Recht. Allerdings ist es nun auch ein Millionengrab. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn sich über Jahre am sinkenden Schiff festzuhalten.
Selbst wenn alles schnell und optimal läuft dauert es 1-2 Jahre um die Lage in den Griff zu kriegen. Danach noch ein Jahr ohne Befunde damit Deutschland als ASP frei gilt. In dieser Zeit haben sich andere gefunden, welche die Exporte übernommen haben. Ob der Schweinemarkt dann noch mal ans laufen kommt bleibt fraglich. Deshalb halte ich es, bei allen persönlichen Schwierigkeiten für sinnvoll, zukunftsträchtig zu planen und die jetzige Situation auch als Chance wahrzunehmen. Schwierig genug ist es eh.

wipi
 
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Da gebe ich Dir Recht. Allerdings ist es nun auch ein Millionengrab. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn sich über Jahre am sinkenden Schiff festzuhalten.
Selbst wenn alles schnell und optimal läuft dauert es 1-2 Jahre um die Lage in den Griff zu kriegen. Danach noch ein Jahr ohne Befunde damit Deutschland als ASP frei gilt. In dieser Zeit haben sich andere gefunden, welche die Exporte übernommen haben. Ob der Schweinemarkt dann noch mal ans laufen kommt bleibt fraglich. Deshalb halte ich es, bei allen persönlichen Schwierigkeiten für sinnvoll, zukunftsträchtig zu planen und die jetzige Situation auch als Chance wahrzunehmen. Schwierig genug ist es eh.

wipi

Es ist ökologisch fragwürdig,

dass ein kleines Land wie Deutschland -bezogen in Fläche & Bevölkerungszahl ggü. China- für den dortigen Verbrauch das Schweinefleisch erzeugt und die ökologischen Lasten ("Gülle") hier allein trägt. Da müssten die Chinesen wenigstens den anteilsmäßig korrespondierenden Klärschlammanteil mit importieren. Tun sie aber nicht.

Gruß,

Mbogo
 
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Die Chinesenn kaufen vorwiegend Ohren, Pfötchen und sonstiges, was hier keiner essen will.
Soll das besser Hundefutter oder Seife werden?
 
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Es ist ökologisch fragwürdig,

dass ein kleines Land wie Deutschland -bezogen in Fläche & Bevölkerungszahl ggü. China- für den dortigen Verbrauch das Schweinefleisch erzeugt und die ökologischen Lasten ("Gülle") hier allein trägt. Da müssten die Chinesen wenigstens den anteilsmäßig korrespondierenden Klärschlammanteil mit importieren. Tun sie aber nicht.

Gruß,

Mbogo
Es ist mit nichten so, dass wir zu viele Nährstoffe über Gülle auf der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche haben. Die Verteilung ist eine Frage, die gelöst werden muss. Damit würde der Anteil der mineralischen Düngung sinken, das wäre dann auch noch gut für den Klimaschutz.
 
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Da gebe ich Dir Recht. Allerdings ist es nun auch ein Millionengrab. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn sich über Jahre am sinkenden Schiff festzuhalten.
Selbst wenn alles schnell und optimal läuft dauert es 1-2 Jahre um die Lage in den Griff zu kriegen. Danach noch ein Jahr ohne Befunde damit Deutschland als ASP frei gilt. In dieser Zeit haben sich andere gefunden, welche die Exporte übernommen haben. Ob der Schweinemarkt dann noch mal ans laufen kommt bleibt fraglich. Deshalb halte ich es, bei allen persönlichen Schwierigkeiten für sinnvoll, zukunftsträchtig zu planen und die jetzige Situation auch als Chance wahrzunehmen. Schwierig genug ist es eh.

wipi
Naja, die Investition stellt versunkene Kosten dar. Wenn es nicht mehr anläuft ist das Geld so oder so kaputt. Damit spielt das für die Entscheidung weitermästen oder nicht keine Rolle mehr. Ist der Deckungsbeitrag positiv, ist es zur Minimierung des Verlusts sinnvoll weiter zu mästen. Zumal die Ferkelpreise mitfallen und der Ferkelerzeuger auch seinen Teil der Zeche zahlt- der zahlt eigentlich immer die Zeche zu großen Teilen.
 
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Naja, die Investition stellt versunkene Kosten dar. Wenn es nicht mehr anläuft ist das Geld so oder so kaputt. Damit spielt das für die Entscheidung weitermästen oder nicht keine Rolle mehr. Ist der Deckungsbeitrag positiv, ist es zur Minimierung des Verlusts sinnvoll weiter zu mästen. Zumal die Ferkelpreise mitfallen und der Ferkelerzeuger auch seinen Teil der Zeche zahlt- der zahlt eigentlich immer die Zeche zu großen Teilen.

Bin weder Landwirt noch Ökonom. Für mich würde es bedeuten ein totes Pferd zu satteln und meinen Verdienst noch stärker auf Subventionen "zu bauen".
Da ich vom Land komme habe ich sehr viel Verständnis für die Probleme und Belange der Landwirtschaft. Allerdings müssen sich die Landwirte vorwerfen lassen, mit den veränderten klimatischen und sonstigen Bedingungen nicht sehr kreativ umzugehen. Es wird nach weiterer Unterstützung gerufen und ansonsten passiert nicht viel. Nur wenige versuchen sich durch Alternativen (Frucht, Bewirtschaftungen) aus dem Karussel zu lösen. Wenn ich für meine Produkte nicht ausreichend Geld bekomme um davon zu leben, müsste ich doch versuchen Alternativen auf den Markt zu bringen, die mir das ermöglichen. Durch die Globalisierung wird sich der Preisverfall vieler Produkte nicht rückgängig machen lassen.
Mir ist bewusst, dass dies eine große Anstrengung und Herausforderung für die Betroffenen ist. Aber aus meiner Sicht zukunftsorientierter als einfach weitermachen.

wipi
 
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Mbogo, als Gülleausgleich lassen die Chinesen doch u.a. das radioaktive Thorium,welches
bei der Neodymgewinnung für unsere "Ökostrom"-WKA benötigt wird, frei durch ihre
Wüsten wehen! Ökokontopunkte sozusagen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Und?
Die werden höchstwahrscheinlich noch einiges, auch möglicherweise an älteren Kadavern finden, aber welche Bedeutung hat deine Aussage "Es gab aber keine Pflicht zur Fallwildsuche" in Bezug zur jetzigen Situation?
Wolltest du vielleicht für alle an Polen und Belgien angrenzenden Landkreise "prophylaktische Schwarzfallwildsuchenpflicht" einführen?
Das bedeutet doch letzendlich doch nur, das das Infektionsgeschehen mehr Zeit hatte sich in der Population zu etablieren, womit eine effektive Bekämpfung nur sehr deutlich erschwert wird.

Ganz einfach, es gab keine Pflicht zur Suche und deshalb hat auch niemand wirklich intensiv gesucht, vielleicht sogar auch gar nicht. Da es keine Verpflichtung gab, ist das auch nicht strafbar. Man geht vom Auto zur Kanzel oder vom Auto zum Holzeinschlag und mehr nicht.

Dominierend ist in der Fundregion übrigens der Fiskalforst und nicht ein paar private Pächter. Der hohe Wildbestand im ehemaligen Staatsjagdrevier Schlaubetal wurde von quercus ja bereits angesprochen. Der Fiskalforst hatte ja aber anscheinend vorher auch nie etwas gefunden obwohl die ASP nur ein paar Kilometer entfernt auf polnischer Seite war. Ob da im Forst wohl gesucht wurde?

Die Maschinerie ist jetzt erst angelaufen, hätte der Regent gewollt, daß die deutsche Suche seit Auftreten der ASP auf polnischer Seite intensiver und engmaschiger zwecks effektiver Abwehr läuft, hätte er das ja ausdrücklich anordnen können. Hat er aber nicht.

Jetzt sprudelt das Geld plötzlich schlagartig, es gibt auch guten Finderlohn für jeden Kadaver und das hat sofort dafür gesorgt, daß heute zwischen Eisenhüttenstadt und Cottbus ganze Völkerscharen nun auf der Suche nach ein paar hundert Euro Finderlohn sind und jetzt schon im Radio durchgesagt wird: "Bitte bleiben sie zu Hause und versuchen sie nicht sich den Finderlohn zu verdienen!"

Es war wohl eine Schnapsidee per Finderlohn dafür zu sorgen, daß da jetzt Hinz und Kunz durch vielleicht kontaminiertes Gelände läuft und den Virus vielleicht noch weiter verbreitet.

Du siehst aber, kleine Geldgeschenke bewirken viel. Im Vorfeld hätten sie vielleicht dafür gesorgt, daß die Bekämpfung zeitnaher, damit effektiver und kleinräumiger hätte laufen können.
 
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Bin weder Landwirt noch Ökonom. Für mich würde es bedeuten ein totes Pferd zu satteln und meinen Verdienst noch stärker auf Subventionen "zu bauen".
Da ich vom Land komme habe ich sehr viel Verständnis für die Probleme und Belange der Landwirtschaft. Allerdings müssen sich die Landwirte vorwerfen lassen, mit den veränderten klimatischen und sonstigen Bedingungen nicht sehr kreativ umzugehen. Es wird nach weiterer Unterstützung gerufen und ansonsten passiert nicht viel. Nur wenige versuchen sich durch Alternativen (Frucht, Bewirtschaftungen) aus dem Karussel zu lösen. Wenn ich für meine Produkte nicht ausreichend Geld bekomme um davon zu leben, müsste ich doch versuchen Alternativen auf den Markt zu bringen, die mir das ermöglichen. Durch die Globalisierung wird sich der Preisverfall vieler Produkte nicht rückgängig machen lassen.
Mir ist bewusst, dass dies eine große Anstrengung und Herausforderung für die Betroffenen ist. Aber aus meiner Sicht zukunftsorientierter als einfach weitermachen.

wipi
Alles gut, allerdings hätte ich ein paar Korrekturen, um die Lage etwas besser einschätzen zu können:
1.) Schweinehaltung ist überhaupt nicht subventioniert.
2.) Mit dem System, wie Schweinehaltung derzeit gestaltet ist, hat man sich dem Weltmarkt und damit der Globalisierung gestellt.
3.) Wenn man über ausreichend Fläche verfügt, rechnet sich das auch. -Bis Corona und ASP zu geschlagen haben.
4.) Dürrehilfe, vergiss den Blödsinn. Eine Mrd.Euro verteilt auf rund eine Viertelmillionen Betriebe. Wer rechnen kann weiß, das hilft für gar nichts. Außer dass alle glauben die Bauern machen sich die Taschen voll.
 
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Ganz einfach, es gab keine Pflicht zur Suche und deshalb hat auch niemand wirklich intensiv gesucht, vielleicht sogar auch gar nicht. Da es keine Verpflichtung gab, ist das auch nicht strafbar.

Dominierend ist in der Fundregion übrigens der Fiskalforst und nicht ein paar private Pächter. Der hohe Wildbestand im ehemaligen Staatsjagdrevier Schlaubetal wurde von quercus ja bereits angesprochen. Der Fiskalforst hatte ja aber anscheinend vorher auch nie etwas gefunden obwohl die ASP nur ein paar Kilometer entfernt auf polnischer Seite war. Ob da im Forst wohl gesucht wurde?

Die Maschinerie ist jetzt erst angelaufen, hätte der Regent gewollt, daß die deutsche Suche seit Auftreten der ASP auf polnischer Seite intensiver und engmaschiger zwecks effektiver Abwehr läuft, hätte er das ja ausdrücklich anordnen können.

Jetzt sprudelt das Geld plötzlich schlagartig, es gibt auch guten Finderlohn für jeden Kadaver und das hat sofort dafür gesorgt, daß heute zwischen Eisenhüttenstadt und Cottbus ganze einheimische und angereiste Völkerscharen nun auf der Suche nach ein paar hundert Euro Finderlohn sind und jetzt schon im Radio durchgesagt wird: "Bitte bleiben sie zu Hause und versuchen sie nicht sich den Finderlohn zu verdienen!"

Du siehst, kleine Geldgeschenke bewirken viel. Im Vorfeld hätten sie vielleicht dafür gesorgt, daß die Bekämpfung effektiver und kleinräumiger hätte laufen können.
Wenn man in einem Gebiet, dass unmittelbar an ein Seuchengebiet tote Wildschweine findet, das trotz der Aufforderung durch das Kreisveterinäramtes nicht meldet, oder gar die Kadaver vergräbt, dann hat das rechtliche Konsequenzen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Offenbar hat ja niemand etwas gefunden... dann wird es mit rechtlichen Konsequenzen schwierig.
 
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So ganz grundsätzlich halt ich den Gedanken die ASP ausrotten, also irgendwie wieder los werden zu wollen, für komplett lächerlich.
Sehr viel eher wird es eine sehr langsame aber komplette Durchseuchung und daraus resultierend auch überlebende und damit resistente Tiere geben. Für alles andere fehlen einerseits dauerhaft die Möglichkeiten und die SW Dichte ist zu hoch. Wie wir ja hoffentlich alle gelernt haben, reguliert sich die Natur an dieser Stelle selbst mit genau solchen Mitteln.
Einzig den Eintrag der Seuche in die Schweinehaltung wird man in den Griff bekommen können.
Allein, dass Polen und Rumänien stetig steigende Zahlen haben und weltweit die ASP Infektionen in etlichen Entwicklungsländern steigen, lässt auf keine andere Entwicklung schliessen.
Übrigens auch in China ist die Seuche bereits landesweit bestätigt. Einzig die Insel Hainan ist noch offiziell seuchenfrei.
Gleichzeitig scheint ein funktionierender Impfstoff gefunden worden zu sein.
Also was soll das mal wieder existenzenvernichtende Theater hier bei uns?
 

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