ASP in Deutschland aktuell

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Mal so eine Nebenfrage von mir als Chemiker: Wird so eine Fundstelle, wo ein Wildschweinkadaver eine Zeit x lag, nach dem Fund und der Bergung des Kadavers gründlich desinfiziert (Formalin oder ähnliches) ? Oder hofft man, dass da schon kein zweites Wildschein hinkommen wird ?
 
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Zur Desinfektion des Fundortes steht in den Anweisungen des Bay Umweltministeriums:
- Beachtung Natur- und Gewässerschutz, auch bei Verwendung DVG-gelisteter Desinfektionsmittel.
- bestmögliche Entfernung von Kadavermaterial
- Desinfektion mit gelöschtem Kalk
- Desinfektion mit Kalkmilch 30%, 0,4l /qm
Von Entfernung des Bodens, wenn auch im kleinen Maßstab, ist nirgends etwas zu lesen. Bei jedem Tropfen Öl rückt ein Bagger an, hier nix dazu.
Ich hoffe das die sich dabei etwas gedacht haben. Gelöschten Kalk und Kalkmilch kenne ich von früher zur Desinfektion von Viehställen. Ob das bei dem ASP Virus reicht?
Ansonsten ist das Thema Dekon etc. für mich als SV für Kontaminierte Bereich etwas, sagen wir mal, "interessant" abgehandelt. Mobile Stiefelwaschanlagen kommen nicht vor.
Nun denn, wir werden sehen.
 
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Da 1l Öl 1 Million l Grundwasser verseuchen kann, ist es schon sinnvoll, ausgelaufenes Öl abzubaggern. Bei Viren ist es sicherlich sinnvoller, diese direkt vor Ort zu zerstören. Sonst müsste man den Bagger desinfizieren und das ausgehobene Erdreich verbrennen.
Kalkmilch düngt dazu auch noch den Boden ...
 
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Allgemein:
https://www.desinfektion-dvg.de/index.php?id=2299

Im Speziellen für ASP Produkte aus Spalte 7b:
http://www.desinfektion-dvg.de/index.php?id=2150

Anweisungen NDS:
"Zur Desinfektion der Fundstelle wird der Bereich des Bodens, auf dem der Kadaver lag, nach dem Abtransport mit einem zugelassenen Handelspräparat behandelt. Das Präparat wird ggf. mit Hilfe eine Druckspritze aufgebracht. Dabei werden die obersten Schichten durchtränkt (Oberfläche tropfnass bedecken). Die vom Hersteller empfohlenen Konzentrationen sind zu beachten. Sofern eine 40%ige Kalkmilchlösung verwendet wird, kann diese vor Ort zubereitet werden (40 kg Ca(OH)2 in 100 l Wasser unter gründlichem Rühren auflösen) oder als Fertigprodukt der Kalkwerke genutzt werden. Es sollten mindestens 5 l /m² aufgebracht werden"

Aus:
"Afrikanische Schweinepest Prävention und Bekämpfung in Niedersachsen"

Gruß

Prinzengesicht
 
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Vermutlich hat diese "realitätsferne Pappnase" mehr Ahnung von der Realität als Du jemals von Deinem Schreibtisch aus bekommen wirst...

Da ich nicht nur am Schreibtisch sitze bezweifle ich das doch sehr stark. ;)

Und sogar in Deinem theoretischem Fachgebiet hat er offensichtlich tatsächlich praktische Ahnung, die Pappnase!

Ach, der war das. Und jetzt ätzt er so rum wie in dem Fratzenbuchvideo, mit Unterstellungen und Pauschalurteilen? Unterirdisch, einfach nur unterirdisch sowas.
 
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Kein Hörensagen ist der Umstand, daß im gut vorbereiteten Land Brandenburg gestern eingestanden wurde, daß nicht genug Weidezaungeräte vorhanden waren und so der flexible Zaun abschnittsweise von Anfang an stromlos war. Bisher nur Hörensagen ist dagegen die Behauptung, daß angeblich Anwohner die fehlenden Weidezaungeräte gestohlen hätten.

Man ist aber guter Dinge in dieser Woche noch ausreichend Weidezaungeräte beschaffen zu können.
Was die „Pappnase“ im Kern ausdrücken möchte: Diverse Bundesländer haben die Zeit seit Nov. 2019 effektiv genutzt um z.B. Eine „schnelle Eingreiftruppe“ ASP zu gründen und ausreichend Zaunmaterial zu beschaffen. Warum es die beiden in D am stärksten gefährdetsten Landkreise nicht schaffen, für entsprechende Zäune zu sorgen und das Gebiet effektiv (auch hygienisch) abzuriegeln bleibt mir ein Rätsel. Die Frage, ob aufgrund dramatisch ökonomischer Folgen für die Ganze Republik hier noch Landkreise agieren dürfen ist berechtigt. M. E. Haben die jetzt ausgespielt und sollten jetzt Papa ranlassen. Frau Klöckner muss jetzt unter zu Hilfenahme anderer Ministerien THW und Feuerwehr etc. Ins Boot holen um zu unterstützen und zu regeln.
Darüber hinaus ist die Maulsperre für die Presse (Quelle: LSV Deutschland) ein gutes Bespiel dafür, wie in manchen Landkreisen der neuen Bundesländer „Öffentlichkeitsarbeit“ erfolgt.
Sechs, setzen!
 
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...Anweisungen NDS:
"Zur Desinfektion der Fundstelle wird der Bereich des Bodens, auf dem der Kadaver lag, nach dem Abtransport mit einem zugelassenen Handelspräparat behandelt. Das Präparat wird ggf. mit Hilfe eine Druckspritze aufgebracht. Dabei werden die obersten Schichten durchtränkt (Oberfläche tropfnass bedecken). Die vom Hersteller empfohlenen Konzentrationen sind zu beachten. Sofern eine 40%ige Kalkmilchlösung verwendet wird, kann diese vor Ort zubereitet werden (40 kg Ca(OH)2 in 100 l Wasser unter gründlichem Rühren auflösen) oder als Fertigprodukt der Kalkwerke genutzt werden. Es sollten mindestens 5 l /m² aufgebracht werden"...

Irgendwie krieg ich das Grinsen grad nicht ausm Gesicht.
Hier ist ein Auto aufn Platz hinter der Schule geknallt und mit Loch in der Olwanne wieder 50m zurückgekrochen. Da wurde trotz Anzeige nur Ölbinder drauf gekippt und liegen gelassen. Das waren 1x 50m x 30cm Breite Mutterboden bzw. Schotterweg, mitten in der Stadt!
Und da wollen die jetzt bei günstigenfalls 50 Sauen/Tag irgendwo mitten im Busch den Boden desinfizieren......
Gruß-Spitz
 
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So ähnlich seh ich das auch.
Die Sau liegt seit Tagen und verrottet, die Flüssigkeiten sickern ein.
Desinfektion in der Oberfläche mit 4-5l/qm, die wohl auch einsickern sollen.
Werden sehen, ob das funktioniert.
 
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58 km! Die Zahl passt zu den Überlegungen in NRW. Wir haben im Rheinland 50km und in Hamm 100km Zaun eingelagert, und ein Konzept den zu bewachen und in Standzuhalten. Was mich noch interessieren würde, ob Brandenburg mittlerweile liegende Tore in Wege einbaut, oder ob die weiter auf olfaktorische Vergrämung setzen. Das wäre ein schönes Thema für eine Bachelor-Arbeit, ob und wie gut das funktioniert.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Rein olfaktorisch an Wegen.

20 bestätigte Funde und das FLI hat zur Beprobung schon die nächsten Kadaver auf dem Tisch. Die Fläche der Kernzone ist schon so groß, daß es jetzt schon Wochen dauern wird sie planmäßig abzusuchen. Spätestens Ende der Woche wird man wohl 100km Zaun brauchen.
 
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Was'n das für 'ne realitätsferne - man möchte sagen wenns erlaubt wäre: Pappnase? :oops:

"Totalversagen" wegen Hörensagens auszurufen, gehts noch 'ne Ecke populistischer?
Christian Lohmeyer ist schon nicht ganz blöd, er ist allerdings sehr pointiert in seinen Videos.
 
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Rein olfaktorisch an Wegen.

20 bestätigte Funde und das FLI hat zur Beprobung schon die nächsten Kadaver auf dem Tisch. Spätestens Ende der Woche wird man wohl 100km Zaun brauchen.
Ich wollte gerade auf gefällt mir drücken, aber das trifft nicht ganz, was ich darüber denke. Deshalb Danke für die schnelle Antwort.
 

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