ASP in Deutschland aktuell

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Daher die Frage in die Runde: Welche Rolle spielt Polen im ASP-Geschehen?
Ist die Situation in Polen langfristig ein Problem oder müssen wir uns wie so oft fester bei der eigenen Nase packen?
Wichtig: Ich will kein Problem unterstellen, aber Eure Meinung dazu in Sinne von "Butter bei die Fische".

Hat nicht z.B. Tschechien die Seuche durch beherztes und koordiniertes Eingreifen weitgehend stoppen können oder verwechsle ich da was?

Die Tschechen hatten einen Inselausbruch, der gut eingegrenzt und dann ausgemerzt wedren konnte. Die Polen haben die ASP auf ganz breiter Front und müssten sehr viel mehr Aufwand betreiben.

Wenn es denn so wäre dass Polen ein Problem hätte, was wäre dort eventuell spezifisch? Kleinbäuerliche Freilandhaltung, Problembewusstsein, Fachwissen, Corona-Priorität, Geldmangel, Fachpersonal etc.? In diesem Fall wäre doch die Geschichte umso mehr ein EU-Problem, nicht nur ein nationales.

Das spielt sicherlich alles eine Rolle. Ich würde das aber nicht als Polen-spezifisch ansehen, das betrifft viele andere europäische Länder auch.

Wir sind schlichtweg INKOMPETENT mit dieser Situation umzugehen.

Nicht "wir" im Sinne von "wir alle", "einige".

Und wenn wir Glück haben, werden die Konsequenzen in den betroffenen Gebieten sein:
Jagen auf Schwarzwild ja, aber Verwertung nur in der definierten Sperr- oder Beobachtungszone (EU-Vorschrift).

Das ist genau das, was wir nach erster mündlicher Auskunft unseres Revierleiters jetzt haben: die Jagd ist wieder erlaubt, aber Schwarzwild darfst Du nur erwerben wenn Du auch in der Restiktionszone wohnst. Ich wohne Luftlinie einen Kilometer außerhalb, schiesse die also für die Tonne ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Mecklenburg-Vorpommern stellt die Zahlung der Pürzelprämie zum 1.4. ein. Danach gibts nur noch in offiziell ausgewiesenen Restriktionszonen pauschal 25 € pro Schwarzkittel.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
??? ist kein Aprilscherz:



Die Anträge auf Auszahlung einer Entschädigung für bis zum 31.03.2022 erlegtes Schwarzwild können noch bis zum 30.04.2022 in dem jeweils zuständigen Forstamt abgegeben werden. Unvollständige oder nicht fristgerechte Anträge werden nach Ablauf dieses Datums nicht mehr bearbeitet.


Für Schwarzwild, das nach dem 31.03.2022 erlegt wurde, kann keine Entschädigungszahlung mehr geleistet werden.


CdB
 
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Absolut bescheuert. Meiner Meinung ist das die einzigst effektive Möglichkeit die Seuche einzudämmen.

Die Zäune kannst komplett vergessen, einzig das Niederwild und die restliche Natur leidet darunter.

In meinem ehemaligen Revier wurde letze Woche wieder per Drohne gesucht. Es wurde direkt über einen Horst geflogen wo derzeit ein Seeadler brütet (ausgewiesene Horstschutzzone) ein bekannter hat die Helden darauf hingewiesen, daraufhin haben sie die Suche in dem Bereich abgebrochen. Die Behörde hatte darauf nicht hingewiesen.
 
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Absolut bescheuert. Meiner Meinung ist das die einzigst effektive Möglichkeit die Seuche einzudämmen.

Die Zäune kannst komplett vergessen, einzig das Niederwild und die restliche Natur leidet darunter.

In meinem ehemaligen Revier wurde letze Woche wieder per Drohne gesucht. Es wurde direkt über einen Horst geflogen wo derzeit ein Seeadler brütet (ausgewiesene Horstschutzzone) ein bekannter hat die Helden darauf hingewiesen, daraufhin haben sie die Suche in dem Bereich abgebrochen. Die Behörde hatte darauf nicht hingewiesen.
Hab vor ein paar Wochen einen Onlinevortrag über Drohneneinsatz mir angehört. Die Störung ist längst nicht so gravierend wie angenommen. Na klar Abstand muss sein. Der Kiebitz reagiert noch relativ empfindlich. Wir haben versucht, Kanandagänse mit der Drohe auf einem großen Baggersee nochzumachen, ohne Erfolg die Drohne flog 2 m über die Köpfe,
 
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Brandenburg erleichtert den Einsatz von Saufängen!



Betrieb von Saufängen in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die von der ASP betroffen sind

Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest wird das Verbot gemäß Paragraph 19 Absatz 1 Nummer 7 des Bundesjagdgesetzes, Saufänge nur mit vorangegangener Beantragung und Genehmigung betreiben zu dürfen, durch eine Allgemeinverfügung aufgehoben. Im Rahmen der Fallenjagd wird außerdem das Verbot nach Paragraph 19 Absatz 1 Nummer 2b des Bundesjagdgesetzes, wonach Schwarzwild nicht mit einem Kaliber unter 6,5 mm erlegt werden darf, aufgehoben.
Statt eines Antrages muss der Betreiber von Saufängen nur noch ein Anzeigeformular ausfüllen und bei der obersten Jagdbehörde einreichen. Die Auflagen in der Allgemeinverfügung hinsichtlich des Saufangbetriebes und der zulässigen Munition sind zwingend zu beachten und einzuhalten.
Der räumliche Geltungsbereich der Allgemeinverfügung erstreckt sich über die Landkreise Spree-Neiße, Oder-Spree, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland, Barnim und Uckermark sowie die kreisfreien Städte Frankfurt/Oder und Cottbus.



 
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In Sachsen ist das auch so. Saufänge mit Netzen werden kostenlos ausgegeben, selbst der Kirrmais wird gestellt.

Die Sauen sollen flächendeckend ausgerottet werden. Bei mir im Revier (die ASP ist nicht mehr fern) liegt die Anfrage auch auf dem Tisch.

Unter anderem wird argumentiert, dass die Sauen an der ASP sehr schrecklich sterben, und im Sauenfang einen schnellen Tod sterben.

Und trotzdem kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Es sind und bleiben Wildtiere. Seuchen gehören nun einmal zur Natur dazu, auch wenn es nicht immer schön ist.

Andererseits müssen die Tiere mit der Seuche in Kontakt kommen, um Immunitäten zu entwickeln bzw. damit sich weniger letale Erregerstämme bilden. Ist beim Wildkaninchen bei der Myxomatose und RHD-1 so gewesen und wird hoffentlich bei der RHD-2 wieder so sein. Und so wird es auch bei der ASP kommen.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass man die ganze Bekämpfung bei den Wildschweinen sein lassen soll, lediglich den Bestand so gut es geht absenkt. Parallel dazu alle Mittel zum Schutz der Hausschweinebestände verwendet.
 
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In Sachsen ist das auch so. Saufänge mit Netzen werden kostenlos ausgegeben, selbst der Kirrmais wird gestellt.

Die Sauen sollen flächendeckend ausgerottet werden. Bei mir im Revier (die ASP ist nicht mehr fern) liegt die Anfrage auch auf dem Tisch.

Unter anderem wird argumentiert, dass die Sauen an der ASP sehr schrecklich sterben, und im Sauenfang einen schnellen Tod sterben.

Und trotzdem kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Es sind und bleiben Wildtiere. Seuchen gehören nun einmal zur Natur dazu, auch wenn es nicht immer schön ist.

Andererseits müssen die Tiere mit der Seuche in Kontakt kommen, um Immunitäten zu entwickeln bzw. damit sich weniger letale Erregerstämme bilden. Ist beim Wildkaninchen bei der Myxomatose und RHD-1 so gewesen und wird hoffentlich bei der RHD-2 wieder so sein. Und so wird es auch bei der ASP kommen.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass man die ganze Bekämpfung bei den Wildschweinen sein lassen soll, lediglich den Bestand so gut es geht absenkt. Parallel dazu alle Mittel zum Schutz der Hausschweinebestände verwendet.
Mir war so als hätte ich irgendwo gelesen das man schon (lebende) Schweine mit Antikörpern außerhalb der Zone gefunden hatte.
Und Schwarzwildfänge in Stadtnahen Revieren werden wohl anfällig für Sabotage sein
 
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Ich war Montag bei einer Fortbildung, da waren auch Mitarbeiter des FLI u.a. - es wurde auch die Situation in Brandenburg beschrieben.
Nur zwei Zitate:

"Man muss sich von einem Gedanken lösen: das ist keine Jagd, das ist Tierseuchenbekämpfung"
und
"wer noch Zweifel hat, soll mal sehen, wie so ein Wildschwein verreckt - denn anders kann man es nicht ausdrücken"
 
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Ja werden wieder abgebaut, ein Glück. Weil man unmissverständlich darauf hingewiesen wurde das wohl Schweine sie auch benutzen könnten. Die offizelle Begründung lautet allerdings, sie wurden laut Wildkameras von Wölfen nicht benutzt, das ist nach der kurzen Phase noch garnicht aussagekräftig.
Gelogen wird also auch noch was das Zeug hält.
Widerlich.
Der Erfinder dieser Überstiege gehört strafversetzt, irgendwo hin wo er keinen Schaden anrichten kann.
 

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