ASP: Nur der Wildschweine wegen ...

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:mad: Ich war bisher ein engagierter Verfechter des erhöhten Abschusses von Sauen. Die Bedrohung durch die Seuche und ihre Auswirkungen habe ich ausgiebig in Fachvorträgen, schriftlichen Beiträgen und Gesprächen erörtert und vertieft. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass wir Jäger einen Schlüssel in dieser Sache in der Hand halten, der viele Möglichkeiten erschließen kann. Von verschieben wissenschaftlichen Seiten wurde mir klar gemacht, dass wir deutlich reduzierte Bestände benötigen, einige Kröten schlucken müssen und dass zu viel auf dem Spiel steht und sich der Aufwand lohnt. Die Seuche wütet grausam in den Wildschweinbeständen und das Risiko für unsere Schweinemastbetriebe ist gigantisch.

Nun gut, so war es bis zum Wochenende. Dann kam die durch die Agrarlobby geschwängerte Groko und hat für mich zumindest den letzten Punkt pulverisiert und mein persönlicher "Kampf" hat ganz ordentlich an Fahrt verloren.

Ich bin ab dem heutigen Tag nur noch bereit mich für den lokalen Landwirt und seine Wiesen und die Wildscheine an sich zu engagieren. Die Schweineindustrie, die es in 5 (!) Jahren nicht hinbekommen hat, eine Betäubung für die Kastration einzuführen, kann mich mal. :mad:
 
S

scaver

Guest
stimmt, aber irgendwie hat er Recht, wenn auch um 3 Ecken.
sca
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
...................
Du verknüpfst da leider zwei schwierige Themen mit einer fragwürdigen Kausalität!

Gruß

Prinzengesicht

Man könnte es natürlich elegant lösen und männliche unkastrierte Ferkel irgendwohin verkaufen wo das niemanden stört, wo war das noch gleich🤔😉 oder verfährt analog zu männlichen Hühnern, aber dann würde ebenfalls rumgeheult. Was also tun?
 
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also "stören" tut es wenige in Großbritannien, Dänemark und Holland, hier sind die Menschen den, hin und wieder, strengeren Geschmack gewöhnt, da hier schon immer Eber gemästet wurden.
Noch weniger stören dürfte es Menschen jüdischen und moslemischen Glaubens;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Also ab mit den Ebern in die Türkei oder besser doch auf die Insel?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Wie wäre es schlicht und einfach mit BETÄUBEN beim Kastrieren? Kann ja wohl nicht sooo schwer sein und wenn die in fünf Jahren dafür keine bezahlbare Lösung gefunden haben sollte man vielleicht die entsprechenden Verbandsvertreter ... natürlich ohne Betäubung ... :unsure:

Joe

Befasse dich mal umfassend mit den rechtlichen Grundlagen zu dem Thema und finde raus wo das Problem u.a. liegt und wie man das löst, dann stelle die Lösung vor, Millionen Ferkel danken es dir 👍
Bezahlbar wären diverse Lösungen, aber die, die dann mehr bezahlen müssen, verlieren ihre Moral spätestens beim Einkaufen wenn es auch günstigeres Fleisch gibt. Warum wohl ist Biofleisch immer noch ein Nischenprodukt?
 
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Die rechtlichen Grundlagen sind nicht das Problem, die hätte man in fünf Jahren anpassen können. :rolleyes: Aber "man" wollte nicht und zum Pech für die Ferkel hat das "Tierwohl" wohl nur auf dem Papier eine Lobby ... (n)
 
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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Rechtlich ist das absolut NULL Problem.
ABER es gibt halt eine starke Lobby die das verhindert.

Jeder Landwirt könnte OHNE Probleme entsprechend geschult werden,
ABER es ist nicht erwünscht.
 
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Laut dem Bauernverband sei das Problem, dass die einzig realistische Methode - Lokalanästhesie - nicht für den Eingriff zugelassen sei. So zumindest vor kurzem in einem Interview im Deutschlandfunk.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Die rechtlichen Grundlagen sind nicht das Problem, die hätte man in fünf Jahren anpassen können. :rolleyes: Aber "man" wollte nicht und zum Pech für die Ferkel hat das "Tierwohl" wohl nur auf dem Papier eine Lobby ... (n)

Dann kommen noch Lebensmittel rechtliche Wartezeiten nach gabe von Medikamenten dazu, diese Zeit müsste dem Landwirt ebenfalls vergütet werden und Geld verdient der auch nur über Masse, da ist jeder Tag länger viel Kohle....... aber bezahlt ihr sicher gerne ne? Wann habt ihr zuletzt nochmal Biofleisch gekauft oder beim Bauern ums Eck? Oder wird ausschließlich selbstproduziertes Fleisch gegessen? Wenn die Antwort noch nie oder im letzten Fall selten ist, lieber die Tastatur still halten.............
 
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Die rechtlichen Grundlagen sind nicht das Problem, die hätte man in fünf Jahren anpassen können. :rolleyes: Aber "man" wollte nicht und zum Pech für .... (n)

Inhaltlich hast du recht.

Würde ich jetzt allerdings deinen Satz mit dem "fehlenden rechtlichen Veränderungswillen" und dem resultierendem Pech für gegattertes Nutzvieh alternativ durchdenken, ergäben sich ebenfalls erstaunliche Handlungsbedarfe. ;)
 
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Weißt Du Baummarder, Du hast Recht. Die gleichen Argumente bringe ich auch immer bei meinen Jagdkollegen.
Nachsuchen z.B. kosten mich viel Zeit und manchmal Geld. Mache ich schon lange nicht mehr, bezahlt mir später beim Fleisch keiner. Freut sich Wolfgang oder ich treffe das Stück ein paar Tage später eh wieder.
Ich habe dem Landwirt auch empfohlen die Wiesen vorher nicht mehr abzusuchen. Die Kitze leiden nicht und für das Heu bekommt er keinen Cent mehr.
Ich wollte auch in eine neue Kühlzelle investieren, schön sauber und hygenisch. Aber kann ich nicht machen, müsste ich nämlich ein paar Cent mehr fürs Kilo nehmen, bekomme ich aber nicht.

Also, eigentlich bin ich nicht Schuld ... nur der Verbraucher, der zwingt mich dazu meine Moral, meinen Anstand und meine Menschlichkeit im Spint hängen zu lassen.
 
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Wenn Du jetzt noch schreibst, dass Du und die Deinen niemals Fleisch, Eier im Supermarkt, oder Wollpullover aus Australischer Lambswool kauft, sondern all diese Artikel ausschließlich aus Herkünften bezogen werden, die Ihr selbst kontrollieren könnt. Bravo!
Sonst besser ruhiger werden...
 

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