[NRW] ASP Sonderregelungen in NRW Entwurf

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Sachlich?

Vollständig "entnehmen" kannst Du Hausschweine

Anders formuliert: es ist das Ziel, möglichst vollständig zu entnehmen.

Wer von einer vollständigen Tilgung dieser Seuche träumt, hat wenig Ahnung

Die Tschechen haben es doch geschafft und deren Maßnahmen sind Blaupause für die hiesigen Pläne.
Wer von einer vollständigen Tilgung dieser Seuche träumt, hat wenig Ahnung
 
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Ich hab keine Ahnung wie viel Energie bei denn 7,4mm zum Einsatz auf 20 m noch ankommt.
Aber ein Klassenkamerad schoss mal auf Anraten eines älteren Jägers bei einer Niederwild Jagd mit 3mm aus 5 m auf Haupt eines ÜL außer das dass Schwein geblendet wurde ist dem arme. Tier nix passiert da die Schrotte nicht Tief genug eindrangen 50 m Weiter wurde das Stück mit FLG erlöst
hallo. Ich weiss ja nicht, wie weit 5m bei euch sind ;)

Du kannst dir ja einmal ein paar Dokumentationen anschauen. Eine habe ich, beispielhaft:


Schrote wirken gemeinhin durch mit ihrer Aufprallenergie hervorgerufenen Schockwirkung.
So manch weiter Fuchs von mir hatte kein Schrot tiefer als die Haut des Balges sitzen und lag im Schuss. Treffen sollt man halt.
Gehen wir einfach davon aus, dass es der Gesetzgeber begutachtet und für verwendungsfähig erkannt hat.
Ein Frischling wird kaum schusshärter sein, als andernorts Rehwild. Und bei den Buckshots möcht ich wetten, dass damit selbst stärkeres Wild als eine geringe Sau erschossen wird.
Aber man muss ja nicht!
 
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Leider muss ich aber auch immer wieder feststellen das sich einige Pächter lieber den Finger im Axxxx umdrehen als Revierlosen Jägern, den Ansitz auf SW ermöglichen. Meistens sind es dann genau diese JAB, die sich nicht oder nur halbherzig and Revierübergreifenden Bewegungsjagden beteiligen.
(y)(y)(y) aber das wird nicht ,,gern" gehört und wenn man das moniert, wird einem selbst eine ,,Schuld" angelastet das man keine Jagdmöglichkeit erhält....lachhaft. Ich kenne da einen, der zahlt lieber alle Wildschäden als einen ,,Revierlosen" mit raus zu nehmen. Was ich davon halte...:censored:. Zum ASP Problem, wie lange ist das schon bekannt:cautious:, man hat es ignoriert und gehofft, dass es einen Bogen um DE macht. Jetzt sollen die Jaager die ,,Kartoffeln aus dem Feuer holen" ?:unsure:.
MfG.
 
S

scaver

Guest
Schrotschuß:
natürlich will keiner, auch kein Homo politicus altius gibbi dilabetus den Schrotschuß auf kapitale Sauen. Diese Regel soll nur den Jägern helfen und sie von Verfolgung schützen, wenn sie eine Bache schiessen und gleich noch 2 gestreifte mit Schrot. Oder wenn sie ansitzen, mit dem Drilling (das ist das Teil mit 1 Kl und 2 SL) eine Sau erlegen und mit den Schroten 2 Frischis. Einfach um die Strecke zu erhöhen und den Jäger vor Verfolgung zu beschützen. Wer auf die DJ mit der Flinte geht ist ein Depp und für den sind die Regeln nicht gemacht.
sca
 
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hallo. Ja, genau (y)

Keulen zählen aber gemeinhin nicht zum letalen Bereich.
Postenschrot, meinetwegen 7,4mm Durchmmesser/Schrotkorn eng gechoket, aus 20m Richtung Haupt und vorderem Drittel der Sau werden schon Wirkung erzeugen. Davon bin ich überzeugt. Können muss mans halt. Und es rennen nicht nur kapitale Sauen herum. In der Mehrzahl sind Geringe.

Es geht doch in der Sache darum, wie man nach Ausbruch der Seuche im Revier XX agiert und nicht darum, im Vorfeld mit Schrotmunition Schwarzwild zu elimieren. Ich kann die Aufruhr deswegen absolut nicht nachvolllziehen! Hier wird künstlich der Strum im Wasserglas entfacht (n)
Das ein Schuß mit posten auf 20-30m ins Leben einer Sau Wirkung zeigt ist ja völlig klar, aber dann sollte ich auch mit der Büchse erfolgreich sein:unsure:, damit habe ich höchstwarscheinlich einen Ausschuß und damit eine Schweisspur.
 
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Das ein Schuß mit posten auf 20-30m ins Leben einer Sau Wirkung zeigt ist ja völlig klar, aber dann sollte ich auch mit der Büchse erfolgreich sein:unsure:, damit habe ich höchstwarscheinlich einen Ausschuß und damit eine Schweisspur.
Du musst ja nicht..... und schon gar nicht, weil die Seuch noch nicht ausgebrochen ist. Noch diskutiert man auf theoretischem Niveau darüber. Das praktische Beispiel im Seuchenfall wäre, dass man auf kranke Sauen trift, denen man mit Postenschrot auf kürzeste Entfernung grad nur noch den Erlöserschuss anträgt. So und nicht anders verstehe ich das Procedere.
Völlig sinnlose Aufregung hier, im Aqarium
 
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Du musst ja nicht..... und schon gar nicht, weil die Seuch noch nicht ausgebrochen ist. Noch diskutiert man auf theoretischem Niveau darüber. Das praktische Beispiel im Seuchenfall wäre, dass man auf kranke Sauen trift, denen man mit Postenschrot auf kürzeste Entfernung grad nur noch den Erlöserschuss anträgt. So und nicht anders verstehe ich das Procedere.
Völlig sinnlose Aufregung hier, im Aqarium

Also wirklich rege ich mich nur über die Unfähigkeit unserer Volksverräter auf, nicht über die Sache, natürlich kann die Pumpe mit 00 bestückt, ein sehr effektives Werkzeug zum erlegen von Schwarzwild sein, bei Frischlingen könnte ich es mir sogar noch gefallen lassen, allerdings halte ich da vorher viele Mittel als geeigneter.(y)
 
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Mal kurz auf die anderen Punkte geblickt, stelle ich mir die Frage, ob diese wirklich zur Eindämmung wesentlich beitragen können

1. Das Anlegen und Betreiben von Saufängen soll erlaubt werden.
Dazu gibt es ja schon erschöpfend lange Diskussionnen, wird also jetzt nicht weiter debattiert

2. Um Sauen gezielt vor die Schützen zu bringen, soll Lappjagd legalisiert werden.
Klassische Lappjagd wurde ja schon angesprochen, könnte bei Sauen weniger erfolgversprechend sein. "Wildleitzäune" stelle ich mir aufwendig und nicht für das "Drückerchen am Samstagmorgen" geeignet. Längerfristig in Revieren im Radius um den letzten Fundort aufgestellt, ggf. nützlich. Kann diskutiert werden, finde ich.

3. Ein festgelegter Personenkreis soll bei Ausbruch der ASP künstliche Lichtquellen und Nachtsichtgeräte zur Sauenjagd nutzen dürfen.
Schon angesprochen worden. Bei restriktiever Handhabung ist hiermit keine Bestandsreduktion zu erwarten. Ggf. ein gezieltes Absuchen nach sichtlich erkrankten Stücken (oder Rottenmitgliedern in deren unmittelbaren Nähe) als unmittelbare Reaktion auf einen Totfund oder eine Bestätigung sinnvoll. Das würde eine Art Rufbereitschft des festgelegten Personenkreises erfordern. Scheint machbar und aus meiner (ersten) Sicht sinnvoll.

4. Im ASP-Fall würde das Bejagungsverbot im Umkreis von Wildfütterungen aufgehoben.
Die Aufhebung wird sicher nur für SW gelten. Der Kritiker wird geneigt sein zu sagen, dass ein Missbrauch dieser Regel zur Erlegung anderer Wildarten nicht ausgeschlossen werden kann. Insbesondere der gemeine Jagdneider wird seinem Nachbarn da auf die Finder schauen wollen.

5. Das Schießen aus Fahrzeugen soll im Ernstfall erlaubt werden.
Das Wort "Ernstfall" signalisiert mir, dass hier "auf sichtbar erkranktes SW" gemeint sein muss. Zu den Bedenkenträgern siehe Punkt 4.

6. Das Verbot zur Nutzung bleihaltiger Büchsenmunition würde aufgehoben.
Das ist aus meiner Sicht der schwachsinnigste Punkt. Als würde eher geschossen werden wenn man herkömmliche Geschosse verwenden darf. Jetzt kramt jeder nochmal seine alte Packung TIG und H-Mantel raus und geht zur Jagd? Wenn es um den "Notfallschuss" geht dann geht, falls man es nicht zum freundlichen Häändler geschafft hat? Also bitte...

7. Auch Bachen mit noch abhängigen Frischlingen dürften im ASP-Fall erlegt werden.
Hier wieder "im ASP-Fall", also sichtbar krank. Dann kommt der schon angesprochene Punkt mit dem Drilling zum tragen und der Kreis schließt sich zum Schrotschuss, der wie oben beschrieben insbesondere auf Frischlinge und situationsbedingt eine Wahl sein kann.

Allerdings wird keine der Maßnahmen mehr Jäger in die Flur bringen.
Ich bin Angestellter. Mein Urlaub im Jahr wird zur Abdeckung der Schulferien (bzw. der Schließzeiten der Betreuungmöglichkeiten) weitestgehend ausgeschöpft. Wer Familie, Beruf und Hobby unter einen Hut bringen will weiß dass nicht jedes Wochenende Jagd sein kann.
Mein Vorschlag wäre da doch eher mal darauf zu gucken woher die Jäger kommen sollen. Natürlich kann man Bw oder Polizei beauftragen, aber das wird sicher nicht die Tierschutzvariante.
Aber man könnte ähnlich einer Wehrübung Arbeitgeber verpflichten Angestellte freizustellen um im Seuchenfall genügend Kräfte parat zu haben. Ich würde nicht aus der ganzen Republik der Jäger ankarren lassen, denn lokal gibt es genügend (gerade in NRW).
Wenn die Seuche soweit ist, ist das angesprochene Problem mit dem JAB, der lieber Wildschaden bezahlt, als Revierlose bei sich jagen zu lassen auch überholt. Es gibt ja auch Regelungen bei Nichterfüllung des Aubschussplans, die die "Enteignung des Jagdausübungsrechts" zulassen, warum nicht auch im festgestellten Seuchenfall?

Nur so ein Gedanke...
 
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Ich verstehe das Problem als ein vielleicht theoretisches, aber nicht als ein praxisrelevantes:
Es doch wird niemand dazu angehalten, die dazu doch eher ungeeignete Flinte zur SW-Jagd nehmen, und dann auch noch mit Schrot schiessen zu müssen.

Die Intention ist doch wohl eher die, dass wenn z.B. auf einer Treibjagd (= mit Flinte) doch mal ein versprengtes Streifenhörnchen vorbeikommt, dieses legal anlässlich der Seuchenbekämpfung auch mit der Flinte geschossen werden darf, anstatt es laufen lassen zu müssen.

Dieser Intention kann ich folgen, auch wenn sie mir nicht gefällt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Ich finde es übrigens bezeichnend, dass in der Diskussion (so auch hier im Forum) immer wieder von einigen Revierinhabern das seltsame Argument bemüht wird, wenn wir Jäger es nicht selber tun, würden andere in unseren Revieren damit fremd beauftragt. Könnte es sein, dass da der eine oder andere unter uns lieber die unweidmännische Abschlachterei selber betreibt als andere in sein Revier zu lassen? Wie glaubwürdig ist denn bitte diese weidmännische Haltung, die gar keine ist sondern bloßer Schussneid. Wird Unrecht etwa dadurch besser, das man es selber ausführt? Wird ein Massaker weniger verachtenswürdig, dadurch dass man anderen die Drecksarbeit abnimmt, nur damit man weiter Herr im eigenen Hause (Revier) bleibt? Mit der guten alten Herrenjagd und dem ganzen grosstuerischen Beständertum ist es - wie eben auch mit der Jagd - im Seuchenfall ganz schnell vorbei. Im Ernstfall eines Seuchenausbruchs wird in betroffenen Regionen wahrscheinlich ein Betretungsverbot ausgesprochen und die komplette Jagd ohnehin untersagt werden und nur noch nach behördlicher Anweisung von einigen wenigen Beauftragten durchgeführt. Diese praktizieren dann Seuchenbekämpfung und das hat mit Jagd nichts zu tun und muss auch nicht zwingend von Jägern ausgeübt werden. Dort wo dies notwendig und gewünscht ist, sollte sich jeder genau überlegen und kundig machen, wie weit er dabei kooperieren muss. Ich jedenfalls reisse mich darum, diese Aufgabe zu erfüllen und stehe dafür womöglich nicht zur Verfügung. Ich jage in zwei Revieren und bin nicht revierlos (weil diese Frage hier bereits gestellt wurde) und ich muss auch nicht befürchten, mit meiner jagdlichen Einstellung künftig keine Jagdgelegenheiten mehr zu haben. Die, die mit mir jagen, teilen vorbehaltlos meine Einstellung, sonst würden wir auch nicht gemeinsam jagen. Es ist die Einstellung und Haltung der Generationen, die vor uns in unseren Revieren gejagt haben und uns vermittelt und vorgelebt haben, was Jagd bedeutet. Ohne diese tradierten Werte und Prinzipien würde es die Jagd längst nicht mehr geben. Diesem Codex und dem Tierschutz fühle ich mich allein verpflichtet. Und zu diesem Codex gehört nicht der bewusste Abschuss von führenden Muttertieren und auch nicht der unzureichende, weil nicht schnell und sicher tötende, Schuss mit Schrot auf Schwarzwild und auch nicht der Einsatz von Saufängen, der eben mit Tierschutz nicht vereinbar ist. Wie gesagt, wer meint er muss das tun soll machen, was er nicht lassen kann. Jagd ist das nicht - und eben auch keine effektive Seuchenbekämpfung. Das ist purer Aktionismus ohne jagdlichen Sachverstand. Es verstösst gegen den Tierschutz und vor allem es verhindert die Seuche nicht. Es wird niemals gelingen, annähernd alles Schwarzwild in einem betroffenen Gebiet zu erlegen. Inzwischen weiss man ausserdem, dass einige Wildschweine Resistenzen gegen den Erreger entwickeln, selber nicht erkranken bzw. keine Symptome einer Erkrankung zeigen aber sehr wohl andere Schweine anstecken können. D.h. es kann Seuchenherde geben, die man aufgrund solcher Resistenzen gar nicht rechtzeitig identifizieren und abschotten kann. Infizierte Wildschweine kontaminieren das komplette Areal. Der Erreger kann z.B. in Erdreich lange überdauern und von anderen Tierarten weiterverschleppt werden (Prädatoren). Deshalb breitet sich die ASP ja gerade unaufhaltsam immer weiter aus. Wer an den polnischen LKW Fahrer mit seinem Wurstzipfel als Hauptursache und einziges Erklärungsmodell für die Ausbreitung der ASP glaubt, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. So einfach sind die Dinge eben nicht und deshalb wird die Politik mit ihren einfachen Konzepten scheitern und wir Jäger sollten jetzt aufpassen, dass wir nicht am Ende dafür auch noch die Schuld zugeschoben bekommen. Seuchenbekämpfung, speziell so wie sich die Politik das bei der ASP vorstellt, ist keine Jagd - und deshalb haben Jäger dabei auch nichts verloren, zumindest nicht so lange es keine besseren Konzepte unter konstruktiver Einbindung der Jägerschaft auf Augenhöhe gibt.
 

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