Auf den Barrikaden

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....
Für wie intelligent hältst Du Krähen und Elstern?
Am 1. Jan. habe ich keine mehr im Revier,
Nanana! Fühlst Du Dich etwa nicht der Hegepflicht verbunden???
Artenreich und gesund??? Du wirst doch nicht anstreben, eine oder mehrere Wildarten in Deinem Revier ausrotten zu wollen, oder? Doch nicht Du, wo Du doch nicht müde wirst, es den Förstern zu unterstellen, dass sie selbiges mit dem Rehwild vorhätten..
....
Unter uns - es hart, was man hier über das Jagen alles erklären muss.
Deine Unterstellung sei Dir zugestanden, denn es fehlt einfach an fachlichem Knowhow.
---
Meine einführende Frage war:
'Wie intelligent hältst Du Krähen und Elstern?'
Die Motivation zu dieser Frage wurde einfach nicht verstanden.
Zur Erklärung:
Die Krähen wissen genau, wo mein Revier endet!
Die haben die Revierkarte im Kopf ... da rotte ich niemanden aus.
Diese Krähen ziehen einfach um - das war es.
Man kann diesen Vögeln auch zuschauen, wenn man die Reviergrenzen abfahren würde.

Jagen ist so viel mehr, wie nur das Schießen.
Unabhängig davon sollte man erst ein paar Zusammenhänge verstanden haben, bevor man
höhere Abschuß-Ergebnisse einfordert.
 
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Sorry - da ist jemand ganz weit weg, von meiner Realität und Erfahrung.
-
Dass Du Deine in Deiner eigenen Realität lebst, ist hier vermutlich den meisten bekannt...
Sprünge von 20 oder 90 Stück Rehwild - wer meinst Du, wer die führt?
Nach meiner Wahrnehmung war es immer eine Leitgaiß, nie ein Bock.
Dass solche Szenarien evtl. nicht bekannt sind, kann sein.
Dann sollte man eher die Finger still halten, anstatt mit seinem KnowHow protzen.
-
der Ausdruck Leitgaiß ist in der Wildbiologie nicht sehr weit verbreitet, unterstellt er doch, dass das Rehwild ein sozal lebendes Rudeltier wäre. Da sind sich die allermeisten renomierten Wildbiologen und Jagdpraktiker einig, dass das eher nicht der Fall ist. Wintersprünge werden auch eher als Zweckgemeinschaften in einem für Rehwild unnatürlichen Lebensraum betrachtet und dienen wohl eher dem gemeinsamen Zweck der Feindvermeidung als dass es dem Wohlbefinden der Rehwildes geschuldet wäre.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Ich bezweifle, dass Du die Verwandschaftsgrade zwischen der "Leitgaiß" und ihrer Nachfolgerin auch nur ansatzweise einschätzen kannst.
Bei mir im aktuellen Revier habe ich es erst mit 'extrem scharfer' Raubwildbejagung versucht.
Damals hatte ich einen Mitjäger, der alles auf den Boden gebracht hat, was sich im
Revier bewegt ... die Details sind nicht druckfähig.
Ach so??? Sind da etwa Jagdgesetze oder gar die edle Deutsche Waidgerechtigkeit nicht so haargenau umgesetzt worden? Darüber soll wohl der Mantel der Verschwiegenheit gedeckt werden. Andererseits unterstellst Du ähnliches anderen Leuten und das ohne es auch nur ansatzweise beweisen zu können. Kann es sein, dass Du hier wieder mal mit zweierlei Maß misst?
Trotzdem war der Niederwildbestand nicht wirklich gut, Fasane gab es gar keinen und
Rebhühner waren ein immer wieder Mal registrierte positive Wahrnehmung.
Ein Rehwild war eher ein Zufallsanblick. Nachdem wir uns aus getrennt haben, wurde die Raubwildbejagung 'normal', aber das Niederwild war kaum noch wahrnehmbar.

Tja - mit der Beginn der Gestaltung des Lebensraums, hat es sich langsam gewandelt.
Es musste erst einmal ein Stück Rehwild 'vorbeikommen' und bleiben.
Es war eine kleinere, etwas übervorsichtige Gaiß, die regelmäßig 2 weibl. Kitze führte.
Beim Hasen dauerte es auch ein paar Jahre, bei den Hühnern deutlich länger und beim
Fasan mehr wie eine Pachtperiode.
Beim Niederwild dürfte der signifikanteste Regulierungsparameter der Stubentiger sein.
Davon profitieren insbesondere auch Spezies wie Eidechsen und div. Arten von Singvögel.
Bei Tanne und Eiche in der Naturverjüngung dürfte der signifikante Regulierungsparameter das Rehwild sein. Davon profitieren dann auch seltene Blühpflanzen wie die Türkenbundlilie, Orchideen und Diptam.
Merkst Du was?

Dabei braucht man die Reh nicht mal ausrotten, weder lang noch kurzfristig, es reicht schon, wenn man mal deutlich beherzter hinlangt.
Beim Rehwild im Wald - entscheidend sollte nicht die absolute Zahl sein.
Die Frage nach 'welches' und 'wo' bringt eher den Erfolg.
Das wird ähnlich vernachlässigt, wie die Lebensraumgestaltung.
Seit Jahrzehnten jammern Waldbesitzer und Förster, dass die Verbisszahlen zu hoch sind. Wenn die Jäger es schaffen wüden, ohne eine Erhöhung der Abschusszahlen, den Verbissdruck auf ein verträgliches Maß (DAS IST KEIN NULLVERBISS!!!) zu senken, hätte niemand ein Problem mit dem Rehwild. Ich kenne aber kein einziges Revier mit nennenswertem Waldanteil, dass das bewerkstelligt bekommt. Ich kenne aber genügend Jagdausübungsberechtigte, die auf dem Ohr Intervalljagd, Schwerpunktbejagung, Drückjagden usw. taub sind und die solche Vorschläge als Bevormundung sehen. Wenn die es nicht gebacken kriegen, dann bleibt halt die Abschussplangestaltung als einziges Mittel. Und weil körperlicher Nachweis in den seltensten Fällen funktioniert, wird das auch weiterhin ein weitestgehend zahnloser Tiger bleiben.
Vergleichbar betrifft es die Besucherlenkung, Störungsausmerzung usw. ... .
Es ist eine Tüte voller Maßnahmen - summiert geht es auf.
Die grundsätzliche Verweigerung, sich auch mit diesen Themen auseinanderzusetzen,
bringt auf jeden Fall weniger, wie dauernd nach einem erhöhten Rehwildabschuß zu
schreien oder den einzufordern.
Dieser Ansatz läuft seit über 3 Jahrzehnten ... und hat nach kommunizierter Darstellung
wenig gebracht, da es angeblich ignoriert oder verweigert wird.
Wenn sich etwas ändern sollte, wäre es evtl. zielführend, etwas 'breiter' zu denken.
Wenig gebracht, weil die Jäger das ins Leere laufen lassen und kein Interesse daran haben, an alt hergebrachtem irgend was zu ändern.
Speziell mit den Klimaschäden - die betroffenen aufzuforstenden Flächen müssen
riesig sein bzw. noch werden. Das werden teilweise ü100 ha große Flächen, die kein
Mensch mehr betreten wird bzw. kann. Jagdlich wird das seeehr 'interessant'.
Das Schwarzwild wird es freuen - der Bestand wird eher 'explodieren'.
Im Falle von einem aktuellen ASP-Problem ... das kann man eher nicht mehr managen.
Das Rehwild wird man nicht mehr finden. Einfach verschwunden in der Fläche.
Herzlichen Glückwunsch!
Auf den Kahlflächen muss ein neuer Wald nachwachsen. Die Weichen werden gestellt, bis die Verjüngung aus dem Äser gewachsen ist. Bis dahin sind die Flächen auch noch halbwegs gut zu bejagen. werden die ersten Jahre verpennt, ist der Schuss draußen und die nächste Generation Nadelholz macht sich breit. da sind die drei Jahre zwischen den Vegetationsgutachten schon viel lange.
Unabhängig davon sind kaum die Ressourcen (Manpower, Setzlinge, ...) da, um gegen
die Situation anzukommen. Da man jeden Setzling braucht, wird man viele gedüngte,
best gedüngte Exemplare aus den Baumschulen holen - es besteht kaum eine andere
Chance in dieser Situation. Das Rehwild wird wieder der Buhmann werden .... dabei
spielt es bei dieser 'Mammutaufgabe' eine völlig untergeordnete Bedeutung.

Alles keine Überraschungen ...
Die gedüngten Pflanzen brauchts v.a. dort, wo alle Mischbaumarten vom Rehwild schon unter dem noch stehenden Altbestand herausselektiert werden oder wurden.

Deine Einschätzungen zu Manpower und Pflanzenverfügbarkeit ist zutreffend. Umso verheerender, wenn alle Bemühungen im Rehpansen verschwinden. Wenn die Pflanzflächen größer werden, weil Naturverjüngung aufgefressen wird und die Kulturen zusätzlich gezäunt werden müssen, dann vervielfacht der Rehwildverbiss die Kosten für den Waldbesitzer. Das ist definitiv keine "untergeordnete Bedeutung".
 
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Hm - hier ist ein Missverständnis.
Mir ist schon klar, dass die meisten Privatwaldbesitzer unter der Eigenjagdgröße liegen.
Ein großer Anteil meiner eigenen Verwandtschaft gehört auch dazu.
Faktisch lebt aber keiner primär von diesem Wald.
Und das bedeutet, dass es Dir als Jagdpächter egal sein kann, was das Rehwild in diesen Privatwäldern anrichtet? ICh versteh die Wertung "vom Wald zu leben" nicht.
Die 350ha gehören einer Familie, wo der Senior mit mir zum Jagdschein unterwegs war.
Das ist 4 Jahrzehnte her - seit damals kennt man sich.
Jedenfalls passt man dort auf den Wald auf, kennt um seine Anforderungen und kümmert
sich darum.
Wenn man dort eine Bewegungsjagd macht, sieht man ausreichend Rehwild.
Mich würde interessieren, was (welche Baumarten in welcher Zusammensetzung) man dort in den 350ha sieht. Du kannst doch die einzelnen Baumarten unterscheiden, oder???
Die Strecke ist auch jedes Mal ansprechend.
Und das heißt??? Liegen da regelmäßig Rehe im mittleren zweistelligen Bereich auf der Strecke???
Die angrenzende, umgebende Fläche einer Jagdgenossenschaft hat man auch gepachtet.
Daher hat man das Rehwild-Szenario vollumfänglich im Zugriff.
Was bedeutet das? hat man das Rehwild im Griff oder kann man sich fremden Einfluss (z.B. dirch den nahen Staatswald) durch die umgebende Pachtfläche gering halten???
U.A. die vorstehend angesprochene Familie ist für mich ein Maßstab.
Maßstab für was? Jagd? Waldbau? Wenn Waldbau, wie schaut der aus???
Wir 'normalen' Waldbesitzer mit unseren paar ha ... die Challenge kenne ich zur Genüge.
Das ist und kann kein Maßstab sein, wenn man um die Thematik 'Rehwild und Forstbe-
wirtschaftung' austauscht.
Der Zugriff auf Forst und Wald sollte dann schon in einer Hand liegen.
Die, die im Forst von dem Zugriff aufs Rehwild gebrauch machen, werden aber regelmäßig von Dir kritisiert.
Da haben wir eine völlig unterschiedliche Erfahrung und Wahrnehmung.
Wenn es in der Feldflur ausreichend 'Attraktivität' gibt, zieht es das Rehwild nicht in den Wald/Forst.
Inzwischen bin ich sogar der Überzeugung, dass wenn Rehwild im 1. Jahr im Feld groß wird,
den Forst geradezu meidet. Das sind dann 'echte' Feldrehe.
Echte Feldrehe - ein wahrscheinlich rares Gut in unserer Kulturlandschaft.
Wir mussten auch erst wieder die Voraussetzung schaffen .... .
Da wirst Du mit 95% der Jäger eine unterschiedliche Wahrnehmung und Erfahrung haben. Die würden mit Deiner Erfahrung nämlich nicht so rumjammern wie Du und auf den Forst schimpfen, wenn die umhegten Rehe doch in den Forst abwandern um sich dort erlegen zu lassen.
 
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Hm - es hilft nichts, wenn Du meine Antworten ignorierst und dann die Fragestellung
wiederholst. Wenn Dir meine Antwort nicht gefallen hat, wird sie sich nicht ändern.
Aber ich habe Dir mal eine Adresse https://www.familienbetriebeluf-bayern.de
Frag doch einfach mal da an - evtl. können die dort weiterhelfen.
Zumindest ich bilde mir ein, dass man dort die gewünschte Kompetenz findet.
Es wäre hilfreich, wenn Du endlich mal meine Fragen beantworten würdest und nicht hier mit allgemeinem Blabla ausweichen würdest. Der Link bringt auch nichts konkretes.
 
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Meine einführende Frage war:
'Wie intelligent hältst Du Krähen und Elstern?'
Die Motivation zu dieser Frage wurde einfach nicht verstanden.
Zur Erklärung:
Die Krähen wissen genau, wo mein Revier endet!
Die haben die Revierkarte im Kopf ... da rotte ich niemanden aus.
Diese Krähen ziehen einfach um - das war es.
Man kann diesen Vögeln auch zuschauen, wenn man die Reviergrenzen abfahren würde.

Jagen ist so viel mehr, wie nur das Schießen.
Unabhängig davon sollte man erst ein paar Zusammenhänge verstanden haben, bevor man
höhere Abschuß-Ergebnisse einfordert.
Ich denke, die allermeisten Niederwildheger würden gerne erfahren, wie Du es schaffst, dass die Krähen (und Füchse, Marder...) dein Revier meiden und das obwohl dort die Beute (Niederwild) ja am überquellen ist und Du nach eigener Aussage die intensive Raubwildbejagung ja aufgegeben hast. Das widerspricht allen Erfahrungen derer, die Niederwild aufbauen wollen. Ohne scharfe Raubwildbejagung geht es nach deren Aussage nicht. Die einzigen, die das behaupten sind die Mädels und Jungs der Naturschutzverbände und Tierrechtsorganisationen.
 
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Leitgeiß beim Rehwild; das sind mal ganz neue wildbiologische Erkenntnisse😂😂😂😂😂
Das ist echtes Expertentum....
 

z/7

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Verrennt euch nicht. Reine Feldrehe sind vom Verhalten schon bissl anders als die im Wald, das weiß auch die Wildbiologie. Und wenn die viel markieren, was er irgendwo mein ich mal geschrieben hat, dann haben sie damit auch Erkennungsmöglichkeiten, die über das normale hinausgehen.

Davon ab frag ich mich aber natürlich, warum ein Waldbesitzer, nur weil er nicht davon lebt, keine Veranlassung haben soll, drauf zu schauen, daß er das Geld nicht zum Fenster rauswirft. Im Gegenteil hat man grade aufgrund der kleineren Fläche sowieso wirtschaftliche Nachteile ohne Ende. Das letzte, was man da braucht, sind Rehzüchter. Der @Bodo_XJ lebt schon arg in seiner eigenen Welt.
 
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Was auf jeden Fall Quatsch ist, wäre die Prägung von Rehen per Geburt im Grünland auf dieses Habitat, wodurch Wald gemieden würde.

Ich bin in einem Revier auch vor 4 Jahrzehnten aufgewachsen, in dem max. ein Drittel Wald in großen Blöcken beteiligt war. Angrenzend an diese Bauernwälder, lag Grünland (Fettwiesen) und auch noch Ackerbau. Die Ricken setzten zwar in den waldnahen Wiesen ihre Kitze (viele suchten wir damals vorm Mähtermin), entwickelten sich aber niemals zu "Feldrehen", sondern nutzen den deckungsreichen Wald v.a. als Einstand, nach den Orkanen Vivian/Wibke und Kyrill
zunehmend auch zur Äsung.
 
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z/7

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Das ist immer noch ein hoher Waldanteil. Was er vermutlich hat, ist wirklich nur Landwirtschaft auf sehr großer Fläche, max. mal eine klein Feldholzinsel. Das ist für das Wild schon anders. Ob das Feldholz dann gemieden wird, weil man es drin nicht kennt, bezweifel ich allerdings auch. Eher, weil das schon voll ist mit ner alten Zicke. Bzw. weil man da ja nun eh keine langfristige Deckung hat, und auf der andern Seite wieder rausmuß, und draußen mehr Überblick hat. Ganz andere Strategie. Feldreh eben.
 
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Natürlich gibts echte Feldrehe, aber dann fehlt eben der Wald...völlig andere Habiate.
 

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