Verrennt euch nicht. Reine Feldrehe sind vom Verhalten schon bissl anders als die im Wald, das weiß auch die Wildbiologie. Und wenn die viel markieren, was er irgendwo mein ich mal geschrieben hat, dann haben sie damit auch Erkennungsmöglichkeiten, die über das normale hinausgehen.
Davon ab frag ich mich aber natürlich, warum ein Waldbesitzer, nur weil er nicht davon lebt, keine Veranlassung haben soll, drauf zu schauen, daß er das Geld nicht zum Fenster rauswirft. Im Gegenteil hat man grade aufgrund der kleineren Fläche sowieso wirtschaftliche Nachteile ohne Ende. Das letzte, was man da braucht, sind Rehzüchter. Der @Bodo_XJ lebt schon arg in seiner eigenen Welt.
Chapeau - ganz ehrlich!
'Unser' Drohnen-Team war 2022 in mind. 10 Revieren und dürfte 100+ Kitze markiert haben.
Die fliegen erst seit 2019, mein Nachbar hat vorher schon eine Drohne im Einsatz.
Inzwischen fliegen bei uns ?? Teams aus der Intention Kitzrettung .... .
Letzten Samstag konnte ich von genau 9 Sitzen vernehmen, welche Farbe & welche Nr.
wo gestanden ist - kein Posting kam aus meinem Revier.
Zum Baum bzw. Wald oder Forst - in meinem Revier und von hier aus südlich wächst
auf 500km² eher kein monetär wertvoller Baum.
Wenn ein Baum steht, dann steht er solitär (warum auch immer), steht innerhalb einer
Windschutzhecke oder auf ein paar m², wo man keinen Ackerbau betreiben sollte/kann.
Sowohl im alten und jetzigen Revier liegen wir bei unter 1% Waldanteil.
Mein nördlicher Nachbar ist da anders aufgestellt.
Der hat dort einen ordentlichen Waldbesitz - man sagt ca. 3.000ha.
Nachdem der Waldanteil in dieser Hegegemeinschaft ca. 3.000ha umfasst, kann ich
mit den Zahlen aus dem Vegetationsgutachten umgehen ... alles gut.
Man muss dort nie gewesen sein - diese Zahlen lügen nicht.
5km in Richtung Ost - diese Familie lebt ausschließlich vom und mit dem Wald.
Wir kennen uns seit 4 Jahrzehnten - faktisch seit der Jagdschule.
Dort kann man auch rechnen - trotzdem hat man auch sichtbar Rehwild.
An seinen Jagdtagen hat man reichlich Anblick und die Strecken sind sehr o.k. .
Noch ein Wort zu den Feldgehölzen - Ausnahmen bestätigen die Regel, solange es
Alternativen gibt, wird das Rehwild diese wählen.
Selbst wenn es 'bläst' stellt man sich bevorzugt hinter das Holz.
Erstmalig seit knapp 20 Jahren haben wir dieses Jahr uns beim Ansitz bewusst in
Richtung Gehölz orientiert. Nachdem der Mais so früh geerntet wurde und das
Klima immer noch 'brutal' war, war der bewaldete Einstand die Rettung fürs Rehwild.
Es hat etwas gedauert, bis wir diese völlig veränderte Situation verstanden hatten.
Noch ein Wort zu 'eigenen Welt' .... es ist inzwischen nicht nur meine.
Wir gehen gerne zur Jagd, wir wollen etwas sehen und etwas mit heim bringen.
Im Endeffekt wie ein typischer Jäger.
Nur dafür müssen wir es evtl. etwas anders angehen, organisieren und ... .
Vor einem viertel Jahrhundert hat uns einer der Pächter auf eine Versammlung der
Hegegemeinschaft erklärt, dass die Thematik Niederwild wahrscheinlich vorbei ist.
Wenn wir in 10 Jahren noch etwas jagen wollen, sollten wir über die Bewirtschaftung
von Rehwild nachdenken - das wäre evtl. eine Chance, unsere Jagden zu erhalten.
Als Beispiel brachte er die Zusammenarbeit aus 3 Revieren, nannte Zahlen und
Fakten. Mein altes Revier war eines davon. Der gute Mann wurde etwas belächelt.
Trotzdem hat man uns zugeschaut, nicht unbedingt kopiert, aber verstanden ... .
Jetzt aktuell - ich mit meinen paar 100ha - ich bin doch viel zu klein, um irgend
etwas zu bewegen. Auch beim Niederwild - wenn nicht meine unmittelbaren
Nachbarn einen ähnlichen Aufwand betreiben würden, wäre mein Engagement
völlig in den Wind gepustet.
Rückblickend hatte mein Revier vor 2 Jahrzehnten die geringste Attraktivität.
Mit der Bundesstraße und der Bahnlinie im Revier hatte es auch einfach nicht die
höchste Attraktivität bzw. die Struktur war auch sonst eher bescheiden.
Das war mein Part, meinen Bogen so aufzustellen, dass er trotzdem zwischen den
privilegierten Bögen mithalten konnte - hat sich gut entwickelt.
Im Endeffekt aber auch nur möglich, weil angefangen beim Jagdgenossen bis zur
Kindergärtnerin diesen Strukturwandel wollten - sie wussten es nur nicht.
Daher alles gut!
Unabhängig - aktuell hätte ich wieder 'in den Wald' zurück gekonnt.
Man hat sogar vorsichtig angefragt ... nur das tue ich mir eher nicht mehr an.
Diese Diskussionen hatte ich, auf dem Niveau können wir noch Jahrzehnte erfolglos
weiter diskutieren ... .