Auf Spiegel Online: "Ich will in der Lage sein, das Tier, dessen Fleisch ich esse, zu töten"

G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Es gibt auch dort sehr viele, die einfach durch Lebensmittelpunkt in Ballungsgebieten und exorbitanten Pachtpreisen oder mangelnder Zeit keinerlei Chance haben, sich ganzjährig jagdlich zu betätigen. Dann aber auch bei solchen Bezahljagden durch schlichtes Können und gutes Training wirklich sauber ansprechen, sicher und waidgerecht schießen und jagen. Gestrecktes Wild gut versorgen oder mithelfen etc. So wie sich das gehört.

Klingt sehr gut, ich verstehe nur immer nicht wie der genannte Personenkreis sich dieses hohe Können angeeignet oder erhalten hat. Eines ist mal sicher, der alleinige Jagdkurs letztes Jahr oder vor 20 Jahren war es ganz sicher nicht und danach kam bei sehr vielen nichts mehr außer solche Standbuchungen. Oder gibt es mittlerweile auch Schießstände auf denen man Weidgerechtigkeit, Ansprechen und Versorgen üben kann?
 
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ANS

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Abgesehen davon, dass ich den Ansatz einem Menschen vorschreiben oder bewerten zu wollen, WARUM er/sie zur Jagd geht recht anmaßend finde...

....wären neben einer unscharf definierbaren aber sicherlich ausschlaggebenden "jagdlichen Freude" die üblichen Motivationsfaktoren bei den Meisten von uns sicherlich in unterschiedlicher Gewichtung folgender Punkte angesiedelt

1. Jagd als ursprüngliches Naturerlebnis mit hegerisch und jagdlich bedingten Gestaltungsmöglichkeiten ("Teil der Natur")
2. Jagd zur Beschaffung eines hochwertigen und, wenn waidgerecht erlegten so auch ethisch optimalen Lebensmittels
3. Jagd als Option einen gewissen Lebensstil umzusetzen, die Wände mit Trophäen aus eigener Jagd oder von Jagdreisen zu schmücken und sich vielleicht auch an den kulturellen (Bücher, Jagdhorn), sozialen (Jagdgemeinschaft, Jagdfreunde) und tierischen (Jagdhund, Beizvogel, Frettchen) Aspekten der Jägerei zu erfreuen.

War mag da argumentieren, dass das eine zuviel und das andere zuwenig vorhanden sei ?

Wenn die Sache waidgerecht, engagiert und ehrlich umgesetzt und gelebt wird, ist ein solcher Jäger und Jägerin ein Gewinn für die jagdliche Gemeinschaft. Und für die Hege und Pflege unserer jagdlich beeinflussten Kulturlandschaft.
Sehr schön geschrieben, könnte man gleich unter den Forenregeln anpinnen!

Zu der diesen Gedankengang auslösenden Geisteshaltung fällt mir spontan immer dieses Video ein:
https://www.youtube.com/watch?v=bCpdgYSNMiQ


Gruß & WH
ANS
 
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Klingt sehr gut, ich verstehe nur immer nicht wie der genannte Personenkreis sich dieses hohe Können angeeignet oder erhalten hat. Eines ist mal sicher, der alleinige Jagdkurs letztes Jahr oder vor 20 Jahren war es ganz sicher nicht und danach kam bei sehr vielen nichts mehr außer solche Standbuchungen. Oder gibt es mittlerweile auch Schießstände auf denen man Weidgerechtigkeit, Ansprechen und Versorgen üben kann?

Schiessen kann man mit einigem Zeit und Geldeinsatz auf den inzwischen vorhandenen und sehr realistischen Raumschießanlagen üben. Das geht, wenn so eine Anlage in der Nähe ist, sicher auch mal unter der Woche. Andernfalls kann man das im Urlaub machen.

Ein Beispiel für sowas wäre https://www.schloss-liebenberg.de/d...iebenberg/ausbildung-im-jagdtrainingszentrum/

Das Andere (Ansprechen, Versorgen, Waidgerechtigkeit) ist für jagdfern lebende ungleich schwieriger - aber nicht minder bedeutend.

Anders als die Skier, Taucherbrille und Sonnencreme lässt sich die rote Arbeit, das jagdliche Handwerk und ein gewisses jagdliches "Bewusstsein" (mir fällt hier kein besseres Wort ein...) nur durch eine gewisse jagdliche Basis erhalten bzw gewinnen.

Manchmal wundere ich mich, dass so viele Jungjäger heutzutage keinerlei jagdliche Bücher mehr lesen, keine Jagdzeitschrift beziehen und teilweise auch keinen Zugang zu irgendwelchen jagdlichen Gruppen (Stammtisch, Bläser oder Hundegruppen) haben bzw suchen.

Ich denke, dass wäre sogar im tiefsten Ruhrgebiet oder Großstadt und Metropolregionen möglich - in Berlin gibts zB einen aktiven LJV und ich kenne mehrere Jäger/innen die dort aktiv sind.

Über diese Kontakte ergibt sich nicht nur einiges an Lebensqualität und jagdlicher Austausch (den bekommt man über Youtube Filme etc sicher NICHT) sondern auch so manche erträumte Gelegenheit den Gesprächen am grünen Tischn auch jagdlicher Erlebnisse und Erfahrungen folgen zu lassen.
Und der Rest, Aufbrechen, Zwerwirken, Verwerten, Hochsitzbau und sonstiges Handwerk kommt dann von allein.

Jagen passt in jedes Leben ! Man muss nur etwas Zeit und ein wenig Leidenschaft hinein investieren...(y)

Andernfalls .... wird das Leben doch arg langweilig..;)

hobbittag9.jpg
 
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Nicht alle bleiben.

das kann man irgendwie verstehen.

als bei den Teilzeitjägern in Kanada , die mal für eine Woche im Jahr die Kanone aus dem Schrank holen, sind hier Reviere begrenzt.

:ROFLMAO: ach cast, heute morgen mal wieder Kamm mit Hammer verwechselt??

In meinen Augen rechtfertigt sich die junge Frau ueberhaupt nicht. Es ist ihr Motiv fuer den Einstieg. Nichts weiter. Sie hat ja noch gar nicht alle Facetten kennen gelernt. Warum hier einige so getriggert sind und nur dagegen wettern, bleibt unverstaendlich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Für mich ist es keine, für viele andere auch nicht. So klar scheint es nicht zu sein.
 
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Klingt sehr gut, ich verstehe nur immer nicht wie der genannte Personenkreis sich dieses hohe Können angeeignet oder erhalten hat. Eines ist mal sicher, der alleinige Jagdkurs letztes Jahr oder vor 20 Jahren war es ganz sicher nicht und danach kam bei sehr vielen nichts mehr außer solche Standbuchungen. Oder gibt es mittlerweile auch Schießstände auf denen man Weidgerechtigkeit, Ansprechen und Versorgen üben kann?

Wie so oft im Leben, gehören immer zwei dazu. Wenn die "Alten" sich nicht die Zeit nehmen wollen, den "Jungen" was beizubringen, sie einfach machen lassen, und dann hinterher herummeckern und die Fehler wochenlang vorhalten.

Oder nach der Drückjagd, wenn viel Wild aufzubrechen ist, und man den "Jungen" in aller Ruhe das Aufbrechen zeigt, gedrängelt wird, man möge sich doch beeilen, man möchte Strecke legen, um anschliessend den Hunger und Durst zu befriedigen. Natürlich saßen die "Herren" vier Stunden auf dem Hintern, anstatt durchzugehen.

Was soll dann bei den Jungen an Wissen und Handwerk hängen bleiben?

Und wenn ich mich bei Feldjagden so umschaue. Wer von den Alten kann noch Hasen auswerfen und Fasane aushakeln? (Selbstverständlich meine ich damit das richtige Aufbrechen) Da drängelt sich keiner vor...
 
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Na klar ist das eine Rechtfertigung fürs töten.

Die Geisteshaltung,

die Du und einige andere hier, die meinen man müsse sich nicht rechtfertigen für das Töten bei der Jagd, an den Tag legen, bezeichnen Psychologen wohl als „mit fliegenden Fahnen in den Untergang“.

Wenn große Teile der Bevölkerung das kritisch sehen und eine Rechtfertigung für die Jagd fordern, nutzt es den Jägern nicht, sich mürrisch und denkfaul auf den Hochsitz zurück zu ziehen. Genau diese Geisteshaltung hat die Publicity-Misere der Jäger erst möglich gemacht.

Entweder wir stellen uns der Debatte und entwickeln schlüssige Argumentationen, oder wir verscherbeln unsere Jagdwaffen und züchten Hamster.

Gruß,

Mbogo
 
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Wenn große Teile der Bevölkerung das kritisch sehen und eine Rechtfertigung für die Jagd fordern,

Ist das so?
Sagt wer? Die Presse? Die Jagdgegner, wer noch? hat dich mal jemand in deinem Umfeld gefragt warum du jagst?

Deswegen, immer langsam.
In erster Linie bist du und diejenigen, die ständig den moralischen Anspruch vor sich hertragen das Problem.
Im übrigen, ich kann es begründen, muss es aber nicht.
Im Gesetz steht deutlich drin warum, ohne die dortigen Begründungen für die Jagd, wäre sie schon abgeschafft.
Mach dir nix vor, wenn morgen eine funktionierende Methode erfunden wird Wildbestände tierschutzgerecht ohne Waffen zu regulieren, geben wir unsere Waffen alle ab.
 
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Ist das so?
Sagt wer? Die Presse? Die Jagdgegner, wer noch? hat dich mal jemand in deinem Umfeld gefragt warum du jagst?

Deswegen, immer langsam.
In erster Linie bist du und diejenigen, die ständig den moralischen Anspruch vor sich hertragen das Problem.
Im übrigen, ich kann es begründen, muss es aber nicht.
Im Gesetz steht deutlich drin warum, ohne die dortigen Begründungen für die Jagd, wäre sie schon abgeschafft.
Mach dir nix vor, wenn morgen eine funktionierende Methode erfunden wird Wildbestände tierschutzgerecht ohne Waffen zu regulieren, geben wir unsere Waffen alle ab.

Und eben deshalb -letzter Deiner zahlreichen Sätze- sollten wir schlüssige Argumentationsketten entwickeln. Wildbret als Nahrungsmittel ist eine davon.

Ich trage auch keine Moral von mir her - ich mache nur klar, das meine Moral ebenso gut ist wie die eines Veganers oder eines Animisten, der einen Gockel schächtet. In dem Moment, wo Du das nicht tust, hast Du verloren.

Gruß,

Mbogo
 
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Wer ist denn viele? Viele machen sich da überhaupt keine Gedanken drüber.

Quasi jeder andere in diesem Thread, außer dir natürlich.

Eigentlich nicht, das ist nur ein Nebeneffekt.
Denn wir jagen wegen §1 des BundesjagdG und im ganzen Gesetz kann ich keine Begründung bezgl. Wildbret lesen.

"[...] wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen."

Erlegen und Aneignen beinhaltet meiner Auffassung nach auch die Gewinnung von Wildbret.
 
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Quasi jeder andere in diesem Thread, außer dir natürlich.

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Scheint die meisten nicht zu jucken.

Der "Untergang der Qualitätsoptik", in 3 Tagen 117 Beiträge 5600 klicks
 

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