@Black Grouse
Zitat:
Genauso wie mit Anglern, die angeln damit was beisst und den Fisch dann mehr oder weniger lädiert wieder ins Wasser schmeissen. Und ggf gar keinen Fisch essen mögen.
Genau. Sehr richtig. Ich gehe seit dem 10 Lebensjahr sehr gern angeln. Und ich nehme nicht jeden Fisch mit. Weil manchmal Art oder Größe nicht passt. Oder wenn es läuft man sonst schnell fertig wäre. Aber dieses reflexhafte Zurücksetzen aller Fische stört mich gewaltig. In manchen Kreisen ist es fast schon verpönt, einen Fisch mitzunehmen.
Ich schaue mir ganz gerne kurze Youtube Sequenzen vom Fischfang an. Da wird fast immer (außer bei Filmchen aus Osteuropa) alles zurückgesetzt. Oft noch mit einem peinlichen Kuss auf den Fisch. Da denke ich oft: Diese Burschen sollen doch daheim bleiben. Das Ufer zertrampeln, die Ente vom Gelege verscheuchen und den Fisch stressen nur um alles zurückzusetzen und sich dabei ganz groß fühlen. Das ist peinlich, überflüssig und einem Nichtangler (der meist ein Forellenfilet, mehliert, auf der Hautseite sanft in Butter gebraten zu schätzen weiß) kaum zu vermitteln.
Mich interessiert immer wie was schmeckt. Ich bereite mit Vorliebe Eigenes zu. Wild, Fisch, Eier (da geht es mir wie Dir, ich halte zum Spaß ein paar Hühner) und was es sonst so gibt. Ich habe kein Problem was zu kaufen. Aber meine großen Forellen werden filetiert, vakumiert und gefrostet oder gleich verspeist.
Ich jage nicht wegen dem Fleisch. Ich bin bereits als Kleinkind hinter allem hergekrabbelt was sich bewegt hat und geflüchtet ist. Die Motivation sitzt also tiefer. Trotzdem gehört das Essen für mich zwingend dazu. Rausgehen, als Jäger Teil der Natur werden (also die Betrachterrolle verlassen), Erfolg haben und Fleisch heimbringen als erfolgreicher Jäger und Ernährer für die Lieben daheim. Das ist ein Gesamtpaket.
Das dieses Wildfleisch sich so deutlich abhebt vom industriell produzierten Discounterfleisch kommt on top. Und ist sehr hoch einzuschätzen. Weshalb ich fast alles selber esse. Mein Jagdtrieb jedoch ist menschlich-archaisch, nicht rational.