Auf warmer Fährte nachsuchen?

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Hallo zusammen,

in Vorbereitung darauf, dass bald ein Dackel einzieht (hoffentlich), lese ich gerade das Buch von "Der Jagdteckel" von Hans Lux. Mir ist gestern ein Absatz aufgefallen, der mich nachdenklich stimmte.
Ein Grund, mir einen Hund anzuschaffen ist, falls das Reh (und ich meine ausschließlich das Reh, kein Schwarzwild) nach dem Schuss noch geht und z. B. in den Brennesseln, Dickung, Sojabohnen etc. für mich als Menschen nicht auffindbar ist, den Hund suchen zu lassen. Ich gehe jetzt von einem Lungen oder Leberschuss aus, den ich eindeutig am Anschuss erkenne, also für mich eine Totsuche darstellt.
Jetzt schreibt Lux, dass man das um Gottes willen nicht machen sollte. Ist das wirklich so, dass man das nicht machen sollte? Ich kenne das von unseren Hundeführern anders. Wenn ich das Stück nicht finde, kommt jemand mit dem Hund. Es sei denn, es ist schon stockdunkel.
Ab wann ist eine warme Fährte eine kalte Fährte? Kann man das pauschal sagen?
Über Erfahrungen aus der Praxis wäre ich echt dankbar.

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Wmh
Flo
 
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Zur pauschalen Praxis kann ich Dir da nix sagen, da gibts erfahrene HF hier.. aber Lux argumentiert halt damit, dass der Teckel, so er denn ausschliesslich für die Nachsuche gebraucht werden solle, niemals die Warmfährte als Verleitung kennen lernen soll, und dotrt Erfolg haben. Lux sagt ja aber auch mehr oder wneiger, dass der Teckel ENTWEDER Stöber- oder Nachsuchehund ist... beides zusammen könne er niemals richtig leisten.
KEnne da zwar andere Exemplare...aber so hab ich mir das Lux´sche Buch gemerkt..ist aber auch schon Jahre her..gibts da überarbeitete Auflagen? Meines ist gefühlt von 1970...
 
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Wenn Du den Hund nur als Bergehilfe einsetzt, kannst Du auf frischer Fährte die vermeintliche Totsuche machen! Wenn Du aber mehr von Deinem Hund irgendwann mehr verlangen willst, dann lass die Finger von diesen frischen Suchen!
Wann ist eine Fährte nicht mehr frisch? Frühestens nach 3 - 4 Stunden!
 
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Zur pauschalen Praxis kann ich Dir da nix sagen, da gibts erfahrene HF hier.. aber Lux argumentiert halt damit, dass der Teckel, so er denn ausschliesslich für die Nachsuche gebraucht werden solle, niemals die Warmfährte als Verleitung kennen lernen soll, und dotrt Erfolg haben. Lux sagt ja aber auch mehr oder wneiger, dass der Teckel ENTWEDER Stöber- oder Nachsuchehund ist... beides zusammen könne er niemals richtig leisten.
KEnne da zwar andere Exemplare...aber so hab ich mir das Lux´sche Buch gemerkt..ist aber auch schon Jahre her..gibts da überarbeitete Auflagen? Meines ist gefühlt von 1970...
Lux ist Ende 1982 oder Anfang 1983 verstorben, wir waren kurz Nachbarkollegen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Ich würde einen jungen Hund auf keinen Fall auf frischer Fährte ansetzen. Wenn er alle Prüfungen absolviert und etwas Erfahrungen auf natürlicher Wundfährte gesammelt hat, kann man es vorsichtig probieren, sollte danach aber immer eine mit Fährtenschuh getretene Fährte arbeiten, meine Erfahrung.
Soll der Hund vom DTK oder VJT kommen?
 
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Wenn Du den Hund nur als Bergehilfe einsetzt, kannst Du auf frischer Fährte die vermeintliche Totsuche machen! Wenn Du aber mehr von Deinem Hund irgendwann mehr verlangen willst, dann lass die Finger von diesen frischen Suchen!
Wann ist eine Fährte nicht mehr frisch? Frühestens nach 3 - 4 Stunden!

Also versteh ich es richtig, dass der Dackel als Semi-Profi Nachsuchenhund nur kalte Fährten arbeiten soll?
Da ich einen Allrounder haben will, überlasse ich dann die "schweren" Nachsuchen den Spezialisten.
Soviel sollte man ja am Anschuss erkennen können, ob es eine Totsuche oder eine lange Nachsuche mit ungewissen Ausgang wird.
Mich hat der Absatz halt irritiert...

@picapica Ja, das Buch ist (leider) so geschrieben, als dass es nur immer eine spezielle Richtung gibt. Den Bauhund, den Stöberhund und den Nachsuchenhund.

Wmh
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Ich würde einen jungen Hund auf keinen Fall auf frischer Fährte ansetzen. Wenn er alle Prüfungen absolviert und etwas Erfahrungen auf natürlicher Wundfährte gesammelt hat, kann man es vorsichtig probieren, sollte danach aber immer eine mit Fährtenschuh getretene Fährte arbeiten, meine Erfahrung.
Soll der Hund vom DTK oder VJT kommen?

Hallo @anda ,
mmh, okay, man lernt echt nicht aus. Ich hätte ihn tatsächlich von Anfang an mitgenommen (auf den Sitz) und natürlich auch am Anschuss angesetzt bzw. beschnuppern lassen, auch wenn das erlegte Wild evtl. für mich in Sichtweite liegt.
Aber soweit bin ich auch noch nicht. Hab erst die ersten Kontakte (DTK-Zwinger) mit Züchtern aufgenommen. So Gott will, zieht er nächstes Frühjahr bei uns ein.
 
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Wenn Du den Hund nur als Bergehilfe einsetzt, kannst Du auf frischer Fährte die vermeintliche Totsuche machen! Wenn Du aber mehr von Deinem Hund irgendwann mehr verlangen willst, dann lass die Finger von diesen frischen Suchen!
Wann ist eine Fährte nicht mehr frisch? Frühestens nach 3 - 4 Stunden!

Sehe es ausnahmsweise auch so wie FSK 300. Die wirklich kalte Fährte und eher komplizierte NS sind was für Profis. Hund wie Herrchen. Warum? Eine warme Fährte kriegt man mit den meisten Hunden und Üben hin. Schweiss, Bodenverwundung, kaum Ablenkungen oft oft ein hoher Eigenantrieb des Hundes. Nach Stunden und Verleitungen juckt es manchen Hund kaum noch, dass ist ganz anders in der Ausbildung.

Mein Hund sucht fast nur warme Fähren (> 20 p.a.) nach. Dh. Handschuhe an, Bodenanker und Brille - dann geht er ab wie Luzie. Wenn ich mit Fährtenschuh oder Schweiß Übernachtübungen mache findet er auch, aber ich muss oft ansetzen, sicher ist anders... Er hat kaum Spass dran ist meine Vermutung. Kalte Fährte heisst Übungsspass, warme Fährte Beute. Das kriege ich nie raus.

Und bitte nicht mit der warmen Fährte deshalb üben.

Allerdings wirst du extrem diszipliniert sein müssen, wenn du die warme Fähre nie nachsuchst. Man hat auch ab und an, oft bleifrei sein Dank, selbst bei sehr gutem Treffersitz Totfluchten von mehreren hundert Metern. Gefühlt (!) 5-10 Totsuchen über 200m im Jahr, da zu Warten wäre nichts für mich. Und oft genug hätte ich Stücke im Wald nie gefunden ohne Hund.
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

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Hallo @anda ,
mmh, okay, man lernt echt nicht aus. Ich hätte ihn tatsächlich von Anfang an mitgenommen (auf den Sitz) und natürlich auch am Anschuss angesetzt bzw. beschnuppern lassen, auch wenn das erlegte Wild evtl. für mich in Sichtweite liegt.
Aber soweit bin ich auch noch nicht. Hab erst die ersten Kontakte (DTK-Zwinger) mit Züchtern aufgenommen. So Gott will, zieht er nächstes Frühjahr bei uns ein.

Welche Aufgaben soll der Hund denn noch erfüllen?
 
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Allerdings wirst du extrem diszipliniert sein müssen, wenn du die warme Fähre nie nachsuchst. Man hat auch ab und an, oft bleifrei sein Dank, selbst bei sehr gutem Treffersitz Totfluchten von mehreren hundert Metern. Gefühlt (!) 5-10 Totsuchen über 200m im Jahr, da zu Warten wäre nichts für mich. Und oft genug hätte ich Stücke im Wald nie gefunden ohne Hund.

Mir hats eigentlich schon gereicht, als letztes Jahr der beschossene Bock in den Sojabohnen verschwunden ist. Er lag auch 20 Meter vom Anschuss (Lungenschweiß vorhanden) in dem Dschungel, er hat jedoch seinen Zwillingsbruder aufgeschreckt, der anscheinend in den Bohnen döste und bis an den Horizont weiter gelaufen ist. Ich dachte schon, hab auf 30 Meter einen schlechten Schuss gesetzt. NS Führer angerufen, der dann auch kam und mir nach 5 Minuten "Waidmannshei" wünschte.
Das war peinlich....:rolleyes: Aber für solche Fälle hätte ich eben gerne selbst einen Hund. Keinen Spezalisten, sondern einen täglichen Begleiter.
 
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Hier sind doch reichlich Teckelführer aktiv und die bzw. die meisten von ihnen werden sagen können, dass der Teckel nicht nur so ein x-beliebiger Suchen-/Stöberhund ist. Sie können ziemlich anspruchsvolle Arbeiten absolvieren, da bin ich mir sicher. Manche Dinge können sie nicht, sind halt kurzläufig und leicht.
Ich meine, dass man schon ordentlich zuwarten muss, wenn das beschossene Stück abgesprungen ist, womöglich noch zusammen mit anderen. Jede Menge Fährten erschweren dem Hund die Konzentration auf die EINE.
Aber beim Welpen dauert es ja noch etwas, bis die Schweissausbildung ansteht, das gilt auch für den Führer bzw. die Führerin.
Viel Erfolg, Gruss und Waidmannsheil, DKDK
 
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Welche Aufgaben soll der Hund denn noch erfüllen?

Neben der "warmen" Fährte, Krähen, Tauben und die eine oder andere Ente apportieren (wir schießen keine Massen). Ob ich ihn in den Naturbau lasse, weiß ich noch nicht. Die sind bei uns alle im Wald. Ich denke aber über den Einbau von Kunstbauen nach.

Ansonsten Wildanzeiger auf dem Sitz und Spielgefährte für meine Jungs.
 
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Da ein Dackel bauartbedingt sowieso eher nur für Totsuchen geeignet ist, würde ich das nicht so generalistisch, wie in diesem Buch geschrieben, sehen.
Hat man eine Karriere als semiprofessionelles Nachsuchengespann im Auge, ist der Dackel in meinen Augen die falsche Wahl.
Also hat man den Hund in der Praxis dazu, um eben abends das mit gutem Schuss abgesprungene Stück sicher zu finden.
Sobald es komplizierter wird, mit Hetze, wehrhaftem Wild oder ähnlichem zu rechnen ist, muss ein anderer Hund und vermutlich auch ( nein, ich will niemand zu nahe treten, einfach eigene Erfahrung) ein anderer Hundeführer her.

Einzig würde ich persönlich keinen Hund, den man auch fürs Stöbern einsetzt irgendwie am Bau einarbeiten. Einfach weil es im besten Fall lästig ist, wenn der Hund bei der DJ, am besten noch im fremden Revier, im Bau verschwindet und weg ist.

Unser Dackel No1 geht in dackelgeeignetem Gelände als wirklich toller und mutiger kleiner Stöberhund mit und wenn wir abends ansitzen ist ebenfalls als Backup dabei. Bisher problemlos.
Realistischerweise wartet man ja nicht stundenlang ab, bis endlich die Fährte erkaltet ist, wenn das Stück nur nicht sichtig 40m weiter in den Brombeeren liegt.
Wie bereits erwähnt sind stundenlange Nachsuchen mit ungewissem Ablauf für den Dackel so oder so kein Thema.
 
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Hier sind doch reichlich Teckelführer aktiv und die bzw. die meisten von ihnen werden sagen können, dass der Teckel nicht nur so ein x-beliebiger Suchen-/Stöberhund ist. Sie können ziemlich anspruchsvolle Arbeiten absolvieren, da bin ich mir sicher. Manche Dinge können sie nicht, sind halt kurzläufig und leicht.
Ich meine, dass man schon ordentlich zuwarten muss, wenn das beschossene Stück abgesprungen ist, womöglich noch zusammen mit anderen. Jede Menge Fährten erschweren dem Hund die Konzentration auf die EINE.
Aber beim Welpen dauert es ja nichetwas, bus die Schweissausbildung ansteht, das gilt auch für den Führer bzw. die Führerin.
Viel Erfolg, Gruss und Waidmannsheil, DKDK

Wie gesagt, bin dann Erstlingsführer und stehe noch gaaanz am Anfang.

Wmh
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