Auf warmer Fährte nachsuchen?

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Es ging um diese Aussage:

Die Schweißarbeit ist ne ganz andere Diskussion. Da bin ich übrigens der Ansicht, daß das in der Regel mehr Ausbildung des Führers als des Hundes ist/sein sollte. Die meisten Hunde finden ohne Führer besser/schneller, als mit. Das ist jetzt keine Kritik an den Führern, denen wird das ja so verkauft. Sollte nur mehr thematisiert werden in der Ausbildung. Würde beiden Parteien helfen.
Willst du damit andeuten, die Hunde würden ohne Führer, sprich ohne Riemen, besser und schneller das angebleite Wild finden?
 
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Ich bin auch gegen Bevormundung - aber ich gebe da z/7 voll Recht. Das sehen wir bei den Teckeln sehr deutlich. Da wird von sehr sehr vielen nicht wirklich geprüft was verpaart wird ( in Bezug auf Erbkrankheiten usw. ) zusätzlich werden ein großer Teil der Hunde nicht jagdlich vergeben. Und meiner Meinung nach landen auch in Jägerhand viele Hunde auf dem Sofa oder im Auto und werden nur mal zu Totsuche rausgeholt. Und ja - es findet viel zu wenig Kontrolle statt - was aus diesen Verpaarungen wird. Spurlaut sehr wichtiges Thema. Schärfe und Härte sind oft kein Thema mehr - nur bei Bau-ambitionierten Führern usw. Viele Züchter sind gleich am Motzen- das wäre ein Eingriff in.......usw. Letztendlich sehe ich die Verantwortung auch in den Verbänden. Wie kann ein Rüde über 100 Deckakte vollziehen ? Das hat wahnsinnige Konsequenzen auf die Rasse. Die drehen sich bald Alle nur noch im Kreis. Wir fahren mittlerweile bis Ungarn / Ukraine um unsere Hündinnen belegen zu lassen.
 
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Die Ausbildung schweißt Hund und Führer zusammen und als Anfänger lernt man selbst durch Arbeit auch mit anderen HF sehr viel.

Das ist der Hautgrund warum ein Erstlingsführer Prüfungen machen sollte.
Das Ergebniss ist erstmal nicht so wichtig. Aber gerade wenn man keine oder wenig Erfahrung hat nimmt man auf Vorbereitungskursen sehr viel mit und man lernt seinen Hund Lesen und kennen.

Das ist mal 1-1,5 Jahre Aufwand aber dann hat man 10 Jahre einen Hund wie man ihn will und vor allem kennt man ihn.

Gruß Weichei
 

z/7

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Der Züchter entscheidet, Gott sei Dank, über die Auswahl der Verpaarung. Nicht der Verein, dort hat den Hund noch niemals jemand im Jagdbetrieb gesehen.
Es geht nicht darum, den Züchter zu entmündigen, sondern ihm eine Hilfestellung zu geben. Natürlich hat der das letzte Wort, und es ist seine Verantwortung. Daß sich Institutionen gern verselbständigen und vergessen, daß sie eine dienende Funktion haben und keine herrschende, ist ein anderes Thema, und ändert nichts an der grundlegenden Notwendigkeit der Abstimmung über gemeinsame Ziele bei größeren Zuchtpopulationen. Anders wird man keine Rasse mit nennenswertem Genpool herstellen, halten oder kurieren können.
 
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z/7

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Willst du damit andeuten, die Hunde würden ohne Führer, sprich ohne Riemen, besser und schneller das angebleite Wild finden?
Ohne Ironie? Natürlich.

Damit ist man dem Hund ein Klotz am Bein, und wenn man sieht, wieviele ihre Hunde am Riemen dirigieren, auch mental ein Hindernis. Von möglichst störungsarmem Riemenhandling red ich da noch gar nicht.

Daß wir am Riemen hinterherhängen, hat andere Gründe als dem Hund zu helfen, das Stück zu finden. Das schiere Finden macht ja noch lange keine erfolgreiche Nachsuche.
 
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Ohne Ironie? Natürlich.

Damit ist man dem Hund ein Klotz am Bein, und wenn man sieht, wieviele ihre Hunde am Riemen dirigieren, auch mental ein Hindernis. Von möglichst störungsarmem Riemenhandling red ich da noch gar nicht.

Daß wir am Riemen hinterherhängen, hat andere Gründe als dem Hund zu helfen, das Stück zu finden. Das schiere Finden macht ja noch lange keine erfolgreiche Nachsuche.
Blödsinn und reine Theorie.
 

z/7

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Da sind wir völlig einer Meinung. Ich schrieb ja, es gibt andere Gründe, warum wir trotzdem am Riemen hängen, auch wenn es erstmal bremst.
 
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Ohne Ironie? Natürlich.

Damit ist man dem Hund ein Klotz am Bein, und wenn man sieht, wieviele ihre Hunde am Riemen dirigieren, auch mental ein Hindernis. Von möglichst störungsarmem Riemenhandling red ich da noch gar nicht.

Daß wir am Riemen hinterherhängen, hat andere Gründe als dem Hund zu helfen, das Stück zu finden. Das schiere Finden macht ja noch lange keine erfolgreiche Nachsuche.
Da sind meine Erfahrungen ganz anders. Die meisten Hunde finden ohne Riemenarbeit gar nicht, weil sie sich nicht auf die Fährte konzentrieren, sondern nur wie blöd in der Gegend rumbaseln.
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Blödsinn und reine Theorie.

Das ist wohl sehr überzogen formuliert.
Grundsätzlich braucht der Hund uns nicht, da er ja Beute machen will und natürlich wäre er alleine uneingeschränkter. Als Team von klein auf haben wir uns aber arrangiert und er weiß auch, dass man zusammen am schnellsten Beute macht, weil der Typ am anderen Ende des Srricks als Rudelmitglied wesentlich dazu bei trägt. Meine alte Hündin arbeitete im letzten Lebensdrittel komplett ohne Riemen, wurde sichtlich weniger eingeschränkt, hielt aber immer Kontakt zu mir. Das ist natürlich nur mit sehr viel Erfahrung möglich.
 
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Da sind meine Erfahrungen ganz anders. Die meisten Hunde finden ohne Riemenarbeit gar nicht, weil sie sich nicht auf die Fährte konzentrieren, sondern nur wie blöd in der Gegend rumbaseln.

DAS liegt an genau zwei Dingen:
- der Tatsache, dass "die meisten Hunde", die Du dabei im Blick hast, nicht primär auf die Fährtenarbeit hin gezüchtet wurden;
- der Tatsache, dass die HF, die diese Hunde führen, dies offenbar ebenfalls nicht verinnerlicht haben und dem Hund mit ihrer Art des Führens keine Hilfe sind;
 
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Uiuiui....

Also, was ich aus den Antworten auf jeden Fall mitnehme ist:

- dass der junge Hund (wie lang ist ein Welpe eigentlich ein Welpe?) keine warme Fährte gehen soll. Check

- dass der junge Hund aber sehr wohl an das noch warme, frisch erlegte Stück (Reh, Fuchs, Ente, Krähe, Taube, und vorsichtig bei Sau wegen Aujetzki) darf, um es "kennenzulernen". Check

- ich nehme den Hund, wenn möglich, von Anfang an mit auf den Hochsitz. Vielleicht geht das auch erst ein paar Wochen später. Wenn wegen ihm was abspringt, ist mir das egal. Er muss es ja lernen ruhig zu bleiben. Wenn nicht von Anfang an, wann dann?

- irgendwo fiel die Frage, wie viel Arbeit hat der Hund. Tja, kommt halt drauf an, wir haben 75 Rehe auf dem Abschussplan / Jahr. Wie viele jetzt ich davon erlege und wie viele Totsuchen es dann gibt....? Ansonsten ab Juli Krähen, ab September Enten, Drückjagdgänger bin ich eigentlich keiner, aber Sauen haben wir im Revier.

- Züchten habe ich erstmal nicht vor. Jedoch ist mir schon klar, dass die Arbeit mit dem Hund uns zusammenschweißt. Und arbeiten muss ich ja sowieso mit ihm, also warum nicht auf eine Prüfung hinarbeiten. Allerdings sind das für mich momentan noch Böhmische Dörfer (Sorry Colchius), vor allem in welchem Alter welche Prüfung abgenommen werden soll. Ich weiß auch von einem Dackelführer, dessen Züchter hatte Prüfungen mit ihm vertraglich vereinbart. Knebeln lasse ich mich hier jedoch nicht.

Vielen Dank für viele verständliche und hilfreiche Antworten. Leider hat der Thread auch wieder dazu geführt, dass sich manche die Köpfe einschlagen wollen. Das finde ich immer schade...

Wmh
Flo
 

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